salvus
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Zur Situation nach der Varusschlacht 9 n. Chr. können wir lesen, daß alle römischen Stützpunkte in Germanien erobert, bzw. aufgegeben wurden. Die daraus resultierende Situation interessiert mich derzeit am meisten. Denn insbesondere die Archäologie bietet hier neue Erkentnisse, aber auch Fragen:
1.
Zunächst sind hier die Übertretungen des Rheins durch Tiberius zwischen 10 und 14 n. Chr. zu erwähnen. Diese sind durch die römischen Quellen belegt. Streitfrage bleibt, wie weit diese Vorstösse gingen. Im Allgemeinen werden diese Vorstösse als Vorfeldsicherungen zum linksrheinischen Gebiet angesehen. Die Frage bleibt ob dies so war oder ob diese Vorstösse doch weiter gingen.
2.
Aliso:
Dieses Lager wurde im Zusammenhang der Varusschlacht für den Winter 9/10 n.Chr. erwähnt. Dieses Lager existierte also noch unmittelbar nach der Varusschlacht. Und der Tacitus erwähnt es im Jahr 16 n. Chr.
Bleibt die Frage, ob dieses Lager neu errichtet wurde oder ob es weitergeführt wurde. Und natürlich die Frage ob Haltern mit Aliso gleichzusetzen ist. Und wenn dieses Lager neu errichtet wurde, dann von wehm? Von Germanicus oder etwa schon von Tiberius?
3.
Lahnau- Waldgirmis:
Für diese Thematik äusserst spannend.
Es gibt hier wohl Hinweise, dass dieser Platz bis in die Germanicuszeit existiert hat. Armin Becker hält es für möglich, dass dieser Ort und dessen Zerstörungshorizont nicht mit Varus, sondern mit der Meuterei 14 n.Chr. in Zusammenhang steht. Becker folgert sogar, das die Wetterau und das Rhein-Main Gebiet von der Varuskatastrophe garnicht betroffen waren (vergl. Becker: Die römische Okkupation des Rhein-MainGebietes und der Wetterau, in Lehmann/Wiegels, Über die Alpen 225-224)
4.
Der Münzhorizont:
Zu erwähnen natürlich die zweite Lyoner Altarserie.
Meine Frage an die Münzexperten hier:
Gibt es hierzu eigentlich Funde auf rechtsrheinischem Gebiet?
Sorry, wenn ich es hier im Forum verpasst habe, aber bei den zahlreichen Beiträgen kann man nicht alles wissen.
Die grundsätzliche Frage hat auch B. Dreyer gestellt.
Er weist zurecht darauf hin, dass es ab 10 n.Chr. einen erhöhten Münzbedarf am Rhein gab. Allein schon deshalb, dass die Anzahl der Legionen auf acht erhöht wurde. Und dann noch die Meuterei 14 n.Chr. als der Germanicus diverse Sonderzahlungen ausgab. Sollten diese Zahlungen nur durch alte Münzen erfolgt sein? Und wenn dann gab es doch wohl einen entsprechenden Gegenstempel (TIB oder GER)? Über eine solche Verteilung bin ich nicht richtig informiert. Vieleicht weiß der ein oder andere mehr darüber.
Und es gibt da eine weitere interessante Frage:
Vieleicht war es römischen Soldaten nach 9 n.Chr. garnicht gestattet Münzen ins rechtsrheinische Germanien mitzunehmen (wofür auch). vergl. hierzu Johannes Heinrichs.
5.
Haltern:
Eine besondere Frage hinsichtlich der Archäologie. Die Anzeichen scheinen durchaus auf eine mögliche Existierung nach 9 n.Chr. hinzuweisen Stichworte Töpferofen etc.
Ob Haltern=Aliso - diese Frage habe ich bereits gestellt.
Das sind viele Fragen, aber auch ein interessantes Thema, welches in der Wissenschaft mittlerweile auch diskutiert wird.
1.
Zunächst sind hier die Übertretungen des Rheins durch Tiberius zwischen 10 und 14 n. Chr. zu erwähnen. Diese sind durch die römischen Quellen belegt. Streitfrage bleibt, wie weit diese Vorstösse gingen. Im Allgemeinen werden diese Vorstösse als Vorfeldsicherungen zum linksrheinischen Gebiet angesehen. Die Frage bleibt ob dies so war oder ob diese Vorstösse doch weiter gingen.
2.
Aliso:
Dieses Lager wurde im Zusammenhang der Varusschlacht für den Winter 9/10 n.Chr. erwähnt. Dieses Lager existierte also noch unmittelbar nach der Varusschlacht. Und der Tacitus erwähnt es im Jahr 16 n. Chr.
Bleibt die Frage, ob dieses Lager neu errichtet wurde oder ob es weitergeführt wurde. Und natürlich die Frage ob Haltern mit Aliso gleichzusetzen ist. Und wenn dieses Lager neu errichtet wurde, dann von wehm? Von Germanicus oder etwa schon von Tiberius?
3.
Lahnau- Waldgirmis:
Für diese Thematik äusserst spannend.
Es gibt hier wohl Hinweise, dass dieser Platz bis in die Germanicuszeit existiert hat. Armin Becker hält es für möglich, dass dieser Ort und dessen Zerstörungshorizont nicht mit Varus, sondern mit der Meuterei 14 n.Chr. in Zusammenhang steht. Becker folgert sogar, das die Wetterau und das Rhein-Main Gebiet von der Varuskatastrophe garnicht betroffen waren (vergl. Becker: Die römische Okkupation des Rhein-MainGebietes und der Wetterau, in Lehmann/Wiegels, Über die Alpen 225-224)
4.
Der Münzhorizont:
Zu erwähnen natürlich die zweite Lyoner Altarserie.
Meine Frage an die Münzexperten hier:
Gibt es hierzu eigentlich Funde auf rechtsrheinischem Gebiet?
Sorry, wenn ich es hier im Forum verpasst habe, aber bei den zahlreichen Beiträgen kann man nicht alles wissen.
Die grundsätzliche Frage hat auch B. Dreyer gestellt.
Er weist zurecht darauf hin, dass es ab 10 n.Chr. einen erhöhten Münzbedarf am Rhein gab. Allein schon deshalb, dass die Anzahl der Legionen auf acht erhöht wurde. Und dann noch die Meuterei 14 n.Chr. als der Germanicus diverse Sonderzahlungen ausgab. Sollten diese Zahlungen nur durch alte Münzen erfolgt sein? Und wenn dann gab es doch wohl einen entsprechenden Gegenstempel (TIB oder GER)? Über eine solche Verteilung bin ich nicht richtig informiert. Vieleicht weiß der ein oder andere mehr darüber.
Und es gibt da eine weitere interessante Frage:
Vieleicht war es römischen Soldaten nach 9 n.Chr. garnicht gestattet Münzen ins rechtsrheinische Germanien mitzunehmen (wofür auch). vergl. hierzu Johannes Heinrichs.
5.
Haltern:
Eine besondere Frage hinsichtlich der Archäologie. Die Anzeichen scheinen durchaus auf eine mögliche Existierung nach 9 n.Chr. hinzuweisen Stichworte Töpferofen etc.
Ob Haltern=Aliso - diese Frage habe ich bereits gestellt.
Das sind viele Fragen, aber auch ein interessantes Thema, welches in der Wissenschaft mittlerweile auch diskutiert wird.