Dämme werden auch durch Regen und Frost beschädigt, können gewaltsam unterbrochen werden. Vielleicht waren sie auch nicht überall gut genug ausgeführt, um lange zu überdauern. Statik gab es ja damals nicht. In Feuchtgebieten können heute noch Straßen bei feuchtem Wetter "abbrechen", wenn sie nicht bis zu sicherem Grund ausgebaggert werden. Schneisen sind nach 5 bis 7 Jahren schon wieder ordentlich zugewachsen, die Sträucher übermannsgroß. Die mit solchen Schneisen vergleichbaren Schnaden wurden spätestens alle 4 Jahre freigeschnitten. An den Straßen sind die Kommunen heute oft radikaler beim Rückschnitt, um ein oder zwei Jahre zu gewinnen.
Und natürlich geht es um eine Straße, aber dazu gehörten, wie schon dargestellt, mehrere Schneisen und mehrere Dämme. Du kannst hier nicht einfach den Numerus der Bestandteile einer Straße als Beleg für den Numerus der Straße nehmen.
Da Tacitus Kunstprosa schreibt, wäre es auch nicht ungewöhnlich wenn die Schneisen und Dämme eine Straße symbolisieren, für den sicheren Marschweg zwischen Aliso und dem Rhein stehen und nicht wörtlich genommen werden dürfen. An dieser Stelle ist das aber nur Haarspalterei.
Jedenfalls belegen Schneisen und Aufschüttungen nicht mehrere Straßen. Sie stehen aber der Annahme mehrerer Straßen auch nicht im Wege.
(Bei Straßen gibt es übrigens noch ganz andere Aufschüttungen als Dämme durch Feuchtgebiete.)