K
Köbis17
Gast
Immer wieder wird berichtet, daß die geplante große Seeschlacht der Hochseeflotte im Oktober 1918 nur dem Zweck gedient haben soll, die Ehre des Seeoffizierskorbs in einer aufopfernden Schlacht wieder herzustellen.
Dieser Mythos wurde von kommunistischen Agitatoren der USPD bei den Mannschaften geschickt ausgespielt und als falsche Meldung interpretiert.
Entstanden ist die Operation der Hochseeflotte auf folgenden Gedanken. Die Märzoffensive der Landfront war wieder ins Stocken geraten, mit dem einem Entlastungsangriff den feindlichen Nachschubverkehr im Seegebiet der Küste Flanderns mit der Hochseeflotte entgegenwirkt werden sollte. Somit eine rein militärische Aktion ohne einen sinnlosen Opferungscharakter.
Der Operationsbefehl lautete (im Auszug):
„Kommando der Hochseeflotte
Op. 269/A I
SMS KAISER WILHELM II den 24.10.1918
GANZ GEHEIM
O.SACHE
O.-BEFEHL Nr.19
A.NACHRICHTEN VOM FEIND
Das Groß der feindlichen Streitkräfte wird in den ostschottischen Häfen vermutet; Teilstreitkräfte in Tyne, Humber und im Kanal.
B. Eigene ABSICHT
Der Gegner soll unter für uns günstigen Bedingungen zur Schlacht gestellt werden.
Hierzu Nachtvorstoß der gesamten Hochseestreitkräfte in den Hoofden, Angriff gegen Streitkräfte und Verkehr an der flandrischen Küste und in der Themsemündung. Durch diesen Stoß soll der Gegner veranlasst werden, sofort Flottenteile in Richtung auf die Verbindungslinie Hoofden-Deutsche Bucht vorzuschieben. Es ist beabsichtigt, diese Flottenteile am Abend des II. Operationstages zur Schlacht zu stellen, oder sie während des Anmarsches in der Nacht vom II. zum III. Operationstage mit den Torpedobooten anzugreifen.
Unterstützung der Hauptaufgabe werden die Anmarschwege des Gegners von den ostschottischen Häfen nach dem Seegebiet bei Terschelling mit Minen verseucht und durch Uboote besetzt werden.
C.DURCHFÜHRUNG
Hier folgten die Einzelbestimmungen des Ablaufes mit gesonderten Details für die einzelnen Geschwader, der Flottillen und anderen beteiligten Stellen …
Unter Punkt 7 hieß es ergänzend:
Dieser Befehl darf Offizieren und Mannschaften erst bekanntgegeben werden, wenn jeder Verkehr mit dem Lande abgebrochen ist.
Gez. Von Hipper"
Es war also ein gut durchdachter und durchaus aussichtsvoller Operationsplan. Sein Inhalt und die nüchternen Formulierungen zeigen deutlich, das es keinesfalls darum ging, die Flotte zu „opfern“. Außerdem war es gar nicht so abwegig, die Stärke der Flotte einzusetzen, wenn Aussicht auf Erfolg bestand.
Ein Risiko war es allemal!
Quelle:
Koop/Schmolke, Die Linienschiffe der Bayern-Klasse
Dieser Mythos wurde von kommunistischen Agitatoren der USPD bei den Mannschaften geschickt ausgespielt und als falsche Meldung interpretiert.
Entstanden ist die Operation der Hochseeflotte auf folgenden Gedanken. Die Märzoffensive der Landfront war wieder ins Stocken geraten, mit dem einem Entlastungsangriff den feindlichen Nachschubverkehr im Seegebiet der Küste Flanderns mit der Hochseeflotte entgegenwirkt werden sollte. Somit eine rein militärische Aktion ohne einen sinnlosen Opferungscharakter.
Der Operationsbefehl lautete (im Auszug):
„Kommando der Hochseeflotte
Op. 269/A I
SMS KAISER WILHELM II den 24.10.1918
GANZ GEHEIM
O.SACHE
O.-BEFEHL Nr.19
A.NACHRICHTEN VOM FEIND
Das Groß der feindlichen Streitkräfte wird in den ostschottischen Häfen vermutet; Teilstreitkräfte in Tyne, Humber und im Kanal.
B. Eigene ABSICHT
Der Gegner soll unter für uns günstigen Bedingungen zur Schlacht gestellt werden.
Hierzu Nachtvorstoß der gesamten Hochseestreitkräfte in den Hoofden, Angriff gegen Streitkräfte und Verkehr an der flandrischen Küste und in der Themsemündung. Durch diesen Stoß soll der Gegner veranlasst werden, sofort Flottenteile in Richtung auf die Verbindungslinie Hoofden-Deutsche Bucht vorzuschieben. Es ist beabsichtigt, diese Flottenteile am Abend des II. Operationstages zur Schlacht zu stellen, oder sie während des Anmarsches in der Nacht vom II. zum III. Operationstage mit den Torpedobooten anzugreifen.
Unterstützung der Hauptaufgabe werden die Anmarschwege des Gegners von den ostschottischen Häfen nach dem Seegebiet bei Terschelling mit Minen verseucht und durch Uboote besetzt werden.
C.DURCHFÜHRUNG
Hier folgten die Einzelbestimmungen des Ablaufes mit gesonderten Details für die einzelnen Geschwader, der Flottillen und anderen beteiligten Stellen …
Unter Punkt 7 hieß es ergänzend:
Dieser Befehl darf Offizieren und Mannschaften erst bekanntgegeben werden, wenn jeder Verkehr mit dem Lande abgebrochen ist.
Gez. Von Hipper"
Es war also ein gut durchdachter und durchaus aussichtsvoller Operationsplan. Sein Inhalt und die nüchternen Formulierungen zeigen deutlich, das es keinesfalls darum ging, die Flotte zu „opfern“. Außerdem war es gar nicht so abwegig, die Stärke der Flotte einzusetzen, wenn Aussicht auf Erfolg bestand.
Ein Risiko war es allemal!
Quelle:
Koop/Schmolke, Die Linienschiffe der Bayern-Klasse
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