Der Feldzug in Nordafrika 1940 bis Februar 41 –der Auftakt für das deutsche Engagement im Mittelmeerraum
Nach der französischen Kapitulation wurden von Italien Überlegungen für einen Angriff auf Ägypten angestellt. Die dortigen britischen Truppen wurden zunächst als schwach eingeschätzt, so dass Vorbereitungen begannen, um mit mehreren Divisionen über Sidi Barani und Marsa Matruh auf Alexandria vorzustoßen. Ziel war die Speerung des Suez-Kanals. Auch die britische Seite beobachtete die Vorbereitungen und begann umgehend, Verstärkungen zuzuführen, die dem Aufbau einer mobilen Abwehr ermöglichen sollte (Western Desert Force). Begleitend wurden die italienischen Nachschublieferungen bombardiert, so noch Benghasi im Oktober 1940. Auch die Royal Navy schaltete sich ein, beschoss die Küstenstraßen und ging gegen die italienischen Nachschubhäfen Bardia, Derna, Tobruk und Benghasi vor.
In der deutschen Führung (OKH) wurde die Nachschublage für einen Feldzug in Nordafrika als zentrales Problem erkannt. Noch im Oktober 1940 konstatierte Halder, dass sich dieses Problem erst mit der Besetzung Alexandrias entscheidend verändern bzw. lösen könne.
Die britischen Truppen zogen sich derweil bereits mit Masse auf Marsa Matruh zurück, beobachteten lediglich die Vorgänge an der Grenze durch einzelne Vorstöße und befestigten ihre Postitionen. Am 12.9.1940 begann der erwartete italienische Vormarsch; Sidi Barani wurde am 15.9. eingenommen. Nachdem die Straße zwischen der Grenze und Sidi Barani zerstört war, und Trinkwasser unbrauchbar war, stoppten die 4 italienischen Divisionen nach etwa 90 km. Es gelang nicht, Marsa Matruh einzunehmen. Am 16.9.40 wurden im OKH Überlegungen angestellt, bis zu 2 Panzerdivisionen zur Unterstützung nach Libyen zu überführen.
Die britischen Kräfte wurden nun weiter verstärkt, Panzerbrigaden wurden trotz der Bedrohung Englands auf dem langen Seeweg um Afrika herum verlegt. Nachschubprobleme berichtete auch die italienische Seite: die Hafenkapazitäten waren zu gering, der Landweg von Tripolis verbrauchte bis Ägypten sehr große Mengen an Treibstoff. Man ging daher zur Abwehr über, und befestigte den Raum um Sidi Barani mit mehreren Verteidigungszonen, die allerdings keine Verbindung untereinander aufwiesen. Die neue Situation benutzte Raeder Mitte September 1940, um Hitler auf die Einnahme von Gibraltar hinzuweisen, was die britische Mittelmeerposition weiter schwächen würde.
Die britischen Dispositionen waren sehr weitreichend: von Ende August bis Ende Dezember 1940 wurden folgende Verstärkungen über Suez und Alexandria zugeführt: 126.000 Mann (engl. 2. PD mit 3 Panzer--Regimenter, 3 Artillerie-Regimenter, Pioniertruppen für die 7. PD, 2 indische Artillerie-Regimenter, 3 australische Brigaden, 1 neuseeländische Brigade, ein indisches Regiment mit 4 Bataillonen, die 5. indische ID, die 1. südafrikanische ID. Westlich Marsa Matruh wurden 2 große Depots zur Versorgung Truppen, die für eine Gegenoffensive vorgesehen waren.
Ab 15. Oktober standen die mit zwei Panzerbrigaden ausgerüstete britische 7. Panzerdivision sowie die indische 4. Infanteriedivision um Marsa Matruh bereit. Eine weitere australische Brigade wurde um Alexandria aufgestellt. Die australischen Verbände waren indes noch nicht verwendungsfähig, weswegen der Gegenangriff verschoben wurde. Am 22.10.1940 beschließt das OKH, die deutsche 3. Panzerdivision zur Überführung nach Libyen anzubeiten. Graziani fordert unterdessen wegen seiner Versorgungsprobleme für einen weiteren Vormarsch die Zuführung von LKWs, die aber aus Italien nicht verfügbar gemacht werden. Mussolini hatte bereits den Angriff auf Griechenland geplant. Am 11. November wird die Royal Navy aktiv, und greift Tarent an; 2 der 5 einsatzfähigen italienischen Schlachtschiffe werden getroffen, ein weiteres im Hafen versenkt, wodurch die RN die Seeherrschaft im östlichen Mittelmeer auf Monate hinaus gesichert hat. Anfang Dezember 1940 stehen die britischen Truppen dann zum Gegenschlag bereit.
Dieser beginnt am – von der italienischen Luftaufklärung wurden kurz zuvor die Bereitstellungen auch entdeckt - am 9.12.1940. Innerhalb von 3 Tagen werden 4 italienische Divisionen getrennt und nacheinander geschlagen, zT eingekesselt. 3 weitere italienische Divisionen ziehen sich auf Bardia zurück, von den britischen Truppen verfolgt. Bereits am 15.12. wird der Halfaya-Pass durchschritten, die britischen Truppen befinden sich auf libyschem Boden. In Bardia werden dann am 19.12. italienische Truppen in Stärke von 2 1/2 Divisionen, rd. 40.000 Mann eingeschlossen; sie kapitulieren am 3.1.1941.
Bereits am 6.1.1941 stoßen die britischen Truppen erneut vor und verfolgen die geschlagenen italienischen Reste auf der Küstenstraße durch die Cyrenaika. Dort werden eine weitere italienische Division, insgesamt aber über 27.000 Mann eingeschlossen und kapitulieren am 21.1.1941. Die deutsche Seite hatte bereits reagiert: da der Verlust der gesamten Cyrenaika in Libyen drohte, sollte nun ein Panzersperrverband (aus der 33. ID - spätere 15. Panzerdivision - mit einem Panzerregiment) dorthin verlegt werden; zusätzlich trafen die fliegenden Verbände des X. Fliegerkorps im Januar 1941 auf Sizilien ein. Die Wehrmacht war damit endgültig in Nordafrika und damit auf einem weiteren Kriegsschauplatz engagiert.
Die britischen Truppen verfolgten unterdessen die geschlagenen Reste der italienischen Armee auf der Küstenstraße Richtung Tripolitanien; ein Panzerverband durchquerte zusätzlich die Wüste und schnitt über Mechili bei Beda Fromm den italienischen Rückzug an der Küste ab. Am 6.2.1941 hatte die italienische Armee gegen zwei bis drei eingesetzte alliierte Divisionen im Bewegungskrieg in der Wüste insgesamt 130.000 Gefangene, fast 1000 Geschütze und über 500 leichte Panzer verloren.
Am 8.2.1941 verließ der erste deutsche Geleitzug nach Neapel und wurde in Palermo wegen Flugzeugbedrohung angehalten. Der über zweijährige Zufuhrkrieg im Mittelmeer, der zeitweise große Teile der Luftwaffe, der U-Boote sowie der Panzertruppen der Wehrmacht binden sollte, hatte begonnen. In diesem Zufuhrkrieg bekam Malta nach dem italienischen Fehlschlag in Ägypten die zentrale Rolle.
Nach der französischen Kapitulation wurden von Italien Überlegungen für einen Angriff auf Ägypten angestellt. Die dortigen britischen Truppen wurden zunächst als schwach eingeschätzt, so dass Vorbereitungen begannen, um mit mehreren Divisionen über Sidi Barani und Marsa Matruh auf Alexandria vorzustoßen. Ziel war die Speerung des Suez-Kanals. Auch die britische Seite beobachtete die Vorbereitungen und begann umgehend, Verstärkungen zuzuführen, die dem Aufbau einer mobilen Abwehr ermöglichen sollte (Western Desert Force). Begleitend wurden die italienischen Nachschublieferungen bombardiert, so noch Benghasi im Oktober 1940. Auch die Royal Navy schaltete sich ein, beschoss die Küstenstraßen und ging gegen die italienischen Nachschubhäfen Bardia, Derna, Tobruk und Benghasi vor.
In der deutschen Führung (OKH) wurde die Nachschublage für einen Feldzug in Nordafrika als zentrales Problem erkannt. Noch im Oktober 1940 konstatierte Halder, dass sich dieses Problem erst mit der Besetzung Alexandrias entscheidend verändern bzw. lösen könne.
Die britischen Truppen zogen sich derweil bereits mit Masse auf Marsa Matruh zurück, beobachteten lediglich die Vorgänge an der Grenze durch einzelne Vorstöße und befestigten ihre Postitionen. Am 12.9.1940 begann der erwartete italienische Vormarsch; Sidi Barani wurde am 15.9. eingenommen. Nachdem die Straße zwischen der Grenze und Sidi Barani zerstört war, und Trinkwasser unbrauchbar war, stoppten die 4 italienischen Divisionen nach etwa 90 km. Es gelang nicht, Marsa Matruh einzunehmen. Am 16.9.40 wurden im OKH Überlegungen angestellt, bis zu 2 Panzerdivisionen zur Unterstützung nach Libyen zu überführen.
Die britischen Kräfte wurden nun weiter verstärkt, Panzerbrigaden wurden trotz der Bedrohung Englands auf dem langen Seeweg um Afrika herum verlegt. Nachschubprobleme berichtete auch die italienische Seite: die Hafenkapazitäten waren zu gering, der Landweg von Tripolis verbrauchte bis Ägypten sehr große Mengen an Treibstoff. Man ging daher zur Abwehr über, und befestigte den Raum um Sidi Barani mit mehreren Verteidigungszonen, die allerdings keine Verbindung untereinander aufwiesen. Die neue Situation benutzte Raeder Mitte September 1940, um Hitler auf die Einnahme von Gibraltar hinzuweisen, was die britische Mittelmeerposition weiter schwächen würde.
Die britischen Dispositionen waren sehr weitreichend: von Ende August bis Ende Dezember 1940 wurden folgende Verstärkungen über Suez und Alexandria zugeführt: 126.000 Mann (engl. 2. PD mit 3 Panzer--Regimenter, 3 Artillerie-Regimenter, Pioniertruppen für die 7. PD, 2 indische Artillerie-Regimenter, 3 australische Brigaden, 1 neuseeländische Brigade, ein indisches Regiment mit 4 Bataillonen, die 5. indische ID, die 1. südafrikanische ID. Westlich Marsa Matruh wurden 2 große Depots zur Versorgung Truppen, die für eine Gegenoffensive vorgesehen waren.
Ab 15. Oktober standen die mit zwei Panzerbrigaden ausgerüstete britische 7. Panzerdivision sowie die indische 4. Infanteriedivision um Marsa Matruh bereit. Eine weitere australische Brigade wurde um Alexandria aufgestellt. Die australischen Verbände waren indes noch nicht verwendungsfähig, weswegen der Gegenangriff verschoben wurde. Am 22.10.1940 beschließt das OKH, die deutsche 3. Panzerdivision zur Überführung nach Libyen anzubeiten. Graziani fordert unterdessen wegen seiner Versorgungsprobleme für einen weiteren Vormarsch die Zuführung von LKWs, die aber aus Italien nicht verfügbar gemacht werden. Mussolini hatte bereits den Angriff auf Griechenland geplant. Am 11. November wird die Royal Navy aktiv, und greift Tarent an; 2 der 5 einsatzfähigen italienischen Schlachtschiffe werden getroffen, ein weiteres im Hafen versenkt, wodurch die RN die Seeherrschaft im östlichen Mittelmeer auf Monate hinaus gesichert hat. Anfang Dezember 1940 stehen die britischen Truppen dann zum Gegenschlag bereit.
Dieser beginnt am – von der italienischen Luftaufklärung wurden kurz zuvor die Bereitstellungen auch entdeckt - am 9.12.1940. Innerhalb von 3 Tagen werden 4 italienische Divisionen getrennt und nacheinander geschlagen, zT eingekesselt. 3 weitere italienische Divisionen ziehen sich auf Bardia zurück, von den britischen Truppen verfolgt. Bereits am 15.12. wird der Halfaya-Pass durchschritten, die britischen Truppen befinden sich auf libyschem Boden. In Bardia werden dann am 19.12. italienische Truppen in Stärke von 2 1/2 Divisionen, rd. 40.000 Mann eingeschlossen; sie kapitulieren am 3.1.1941.
Bereits am 6.1.1941 stoßen die britischen Truppen erneut vor und verfolgen die geschlagenen italienischen Reste auf der Küstenstraße durch die Cyrenaika. Dort werden eine weitere italienische Division, insgesamt aber über 27.000 Mann eingeschlossen und kapitulieren am 21.1.1941. Die deutsche Seite hatte bereits reagiert: da der Verlust der gesamten Cyrenaika in Libyen drohte, sollte nun ein Panzersperrverband (aus der 33. ID - spätere 15. Panzerdivision - mit einem Panzerregiment) dorthin verlegt werden; zusätzlich trafen die fliegenden Verbände des X. Fliegerkorps im Januar 1941 auf Sizilien ein. Die Wehrmacht war damit endgültig in Nordafrika und damit auf einem weiteren Kriegsschauplatz engagiert.
Die britischen Truppen verfolgten unterdessen die geschlagenen Reste der italienischen Armee auf der Küstenstraße Richtung Tripolitanien; ein Panzerverband durchquerte zusätzlich die Wüste und schnitt über Mechili bei Beda Fromm den italienischen Rückzug an der Küste ab. Am 6.2.1941 hatte die italienische Armee gegen zwei bis drei eingesetzte alliierte Divisionen im Bewegungskrieg in der Wüste insgesamt 130.000 Gefangene, fast 1000 Geschütze und über 500 leichte Panzer verloren.
Am 8.2.1941 verließ der erste deutsche Geleitzug nach Neapel und wurde in Palermo wegen Flugzeugbedrohung angehalten. Der über zweijährige Zufuhrkrieg im Mittelmeer, der zeitweise große Teile der Luftwaffe, der U-Boote sowie der Panzertruppen der Wehrmacht binden sollte, hatte begonnen. In diesem Zufuhrkrieg bekam Malta nach dem italienischen Fehlschlag in Ägypten die zentrale Rolle.