Die m.M. nach wichigsten Elemente waren:
Führung
Ausbildung
Ausstattung
Motivation
und natürlich die Personalstärke
Und jeder dieser Faktoren schwankte im Laufe des Krieges. Die nachträgliche Betrachtung verzerrt zudem die Details.
Du vergißt die Erfahrung. Mit zunehmender Kriegserfahrung wird jede Einheit automatisch kampfstärker, da sie lernen sich und ihr Material unter Kontrolle zu halten und maximal effizient einzusetzen. Dieser Faktor kann dann auch unterlegenes Material einmal ausgleichen, so sind die fast unglaublichen Erfolge der Operation Barbarossa und auch des Frankreichfeldzuges zu erklären.
Dass die Finnen den Sowjets an der Mannerheim-Linie derart zusetzen konnten, auch wenn sie sich letzten Endes der Materialüberlegenheit der Roten Armee geschlagen geben mussten, mE durch die hohe Motivation und die perfekte Ortkenntnis der Finnen zu erklären.
Auch die politische Führung spielt eine entscheidende Rolle. Einige der gravierendsten Fehlentscheidungen des zweiten Weltkrieges wurden von Politikern getroffen, wie zum Beispiel der Haltebefehl vor Dünkirchen, die Operation Barbarossa, der verspätete Angriff auf den Kurker Frontbogen, der italienische Angriff auf Griechenland usw. usw.
Ich stimme auf jeden Fall zu, dass militärische Stärke immer eine Betrachtung des Zeitraumes ist. Wobei es hier auch Ausnahmen gab.
Während die Mathilda II der Briten den Italienern und anfangs auch den deutschen Truppen in Nordafrika schwer zusetzten, wurde deren extreme Überlegenheit von der immer gegenwärtigen deutschen 8,8 beendet. Da den Truppen jetzt ein Geschütz zur Vefügung stand, das in der Lage war, es mit dem britischen Infantry tank und dessen schwerer Panzerung aufzunehmen.
Als die USA in mit der Operation Torch aktiv in das europäische Kriegsgeschehen eingriffen, mussten sie sehr bald erkennen, dass sie den Panzern der Wehrmacht mit ihren M3 nicht gewachsen waren, woraufhin schnell mit dem M4 abhilfe geschaffen wurde. Außerdem konnte die USAAF immer wieder die anfängliche Überlegenheit der deutschen Bodentruppen ausgleichen, wie es den ganzen Krieg über bleiben sollte.
Allgemein wird auch die Leistungsfähigkeit der Roten Armee immer wieder unterschätzt. Mit dem bereits viel diskutierten T-34 legten sie einen hervorragenden Panzer vor. Allerdings führten die Sowjets schon vorher mit dem KW-1 und -2 ein ernsthaftes Problem für die Wehrmacht in ihrem Arsenal. Während der KW-2 ein riesiges Ziel war und sich operativ als relativ unwirksam erwies, schuf das Auftauchen eines KW-1 auf dem Schlachtfeld ernsthafte Probleme. Wiederum war nur die 8,8 in der Lage diesen Panzer auszuschalten, da die dicke Panzerung von allen anderen deutschen Kanonen kaum zu knacken war. Im Gegenzug brachte die 76,2 mm Kanone des russischen Panzers jeden deutschen Panzer 1941 in arge Bedrängnis.
Die Infanterie führte zum Teil wirklich noch anachronistische Waffen wie das Maxim MG 1910 im Arsenal. Allerdings zeichnete sich dieses durch hohe Funktionssicherheit und Wasserkühlung aus, hatte aber Probleme mit dem Gewicht und der geringen Feuerrate (im Vergleich zum MG 34 oder 42). Dafür war aber die Ausstattung der Roten Armee mit halbautomatischen Waffen (Simonow AWS-36 und Tokarew SWT-40) schon zu Beginn der Operation Barbarossa besser als die der Wehrmacht, die zu diesem Zeitpunkt überhaupt kein vergleichbares halbautomatisches Gewehr führte. Erst das Gewehr 43 glich diesen Mangel aus, es stand aber nie in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Ebenso standen der Roten Armee mit der PPD-40 und der PPSch-41 zwei hervorragende Maschinenpistolen zur Verfügung, die auch in großer Menge an die Truppen ausgegeben wurden.
Alle diese Punkte dürfen nicht über die Probleme der Roten Armee wie zum Beispiel der mangelhaften operativen Führung aufgrund der stalinschen Säuberungen, der schlechte Ausbildungsstand mancher Truppenteile, die unterentwickelte Logistik usw. hinwegtäuschen. Diese Mängel machten teilweise die deutschen Anfangserfolge erst möglich.
Dies um erstmal nur eine kleine Auswahl an Aspekten zu nennen, die mir spontan einfallen.