gründe für die fahrten in die "neue welt" : abenteuergeist(getrieben von neugier, ruhmessucht) el dorado, kolonisierung mit deckmantel missionierung,---und das alles unterstützt und getrieben vom spanischen königshaus, von religiösen orden und von handelshäusern die sehr bald das riesige potential erkannten, das in der neuen welt wartete. besonders war der umstand, wie leicht es war, an diesen reichtum zu gelangen. mit reichtum ist nicht unbedingt gold und silber gemeint, sondern die landnahme und die neue landverteilung mit zuweisung der indianer(ehemaligen besitzer des landes) als sklaven, die einfach totgewirtschaftet wurden, bis die neuen landnehmer die robusteren afrikaner einführen mussten.
- El Dorado ist ein Mythos, der eigentlich erst ab den 1520ern entstand.
- Kolonisierung unter dem Deckmantel der Missionierung: Sicher richtig für die
encomenderos, für die religiösen Orden ist aber wohl festzuhalten, dass es ihnen tatsächlich um die Evangelikalisierung der Indios ging, wenn das auch aus heutiger Sicht kulturchauvinistisch ist, aus damaliger Sicht war das christliche Nächstenliebe und Pflicht, wobei es unter den Theologen der Zeit natürlich Debatten gab, wie das ganze durchzuführen sei, auch ob die Inquisition in Hispanoamerika eingeführt werden müsse, solle oder dürfe.
Auch das spanische Königshaus schuf zumindest Gesetze zum Schutz der Indios, aber das spanische Königshaus war fern und hatte wohl auch selber kein sehr ausgeprägtes Interesse an der Einhaltung der Gesetze.
- Was die Edelmetalle angeht, so muss man sagen, dass insbesondere die Silbereinfuhren (denn auch wenn wir immer von
El Dorado sprechen oder dem Inka- oder Aztekengold, letztendlich hat das Silber den Löwenanteil ausgemacht) eher nicht dazu geführt haben, dass Spanien sich mehr leisten konnte. Im Ggt., es führte zu einer Inflation, die durch Falschmünzerei noch angefacht wurde und anderen Begehrlichkeiten. Letztendlich wurde der Gewinn, den das Silber vielleicht trotz der Inflation noch gebracht hätte, durch die Verluste auf See und die Kosten für die Bedeckung aufgefressen. Anfangs tangierte Amerika die spanischen Könige auch noch sehr peripher, erst Philipp II. war wirklich daran interessiert, seine überseeischen Besitzungen zu verwalten.
- Was die "Totwirtschaftung" der Indios angeht: Dies war natürlich nicht so gewollt, wenngleich man sagen muss, dass die
encomenderos sie natürlich in überwiegendem Maße ausbeuteten. Aber nicht alle. Las Casas selbst war
encomendero. Die
encomienda sollte zum gegenseitigen Nutzen dienen, der
encomendero sollte wirtschaftlich abgesichert leben, die Indios dagegen sollten von diesem im christlichen Glauben unterwiesen werden. aus heutiger Sicht geht das natürlich gar nicht, aus damaliger Sicht war zumindest die Idee das beste, was im Interesse der Indios passieren konnte. Denn so hatten sie die Gelegenheit, ins Paradies zu kommen, wohingegen sie als Heiden in die Hölle gekommen wären, wenn auch als unwissende Heiden nur auf einen der äußeren Kreise der Hölle. Der Skandal, den Las Casas schildert war dann der, dass viele
encomenderos sich selbst alles andere als christlich verhielten und sich um das Seelenheil ihrer Untergebenen einen Dreck scherten. Aber wie gesagt, das war der Missbrauch des Systems, welches zwar geradezu zum Missbrauch einlud, dass es aber dazu geschaffen war, dürfen wir wohl eher nicht unterstellen.
Im Übrigen gingen die meisten Indios wohl an Krankheiten zugrunde, die ungewollt aus Europa eingeschleppt worden waren. Die Europäer (Asiaten und Afrikaner) waren im wahrsten Sinne des Wortes vakunisiert, also durch Viehwirtschaft seit der Jungsteinzeit mit gewissen Krankheitserregern konfrontiert worden. Da es außer in den Anden (Lamas) in Amerika keine Viehhaltung gab (abgesehen vielleicht von Hunden) waren die Indios eben nicht auf diese Krankheitserreger vorbereitet.
Ein Bewusstsein für Krankheitserreger und ihr bewusster Einsatz für den Ethnozid fand auch statt, allerdings viel später, erst seit dem ausgehenden 18. Jhdt. Gehört auch zur Kategorie Dialektik der Aufklärung.