Alexander der Große, Grieche oder Makedonier?

Nein, ich habe Dich nicht auf Deine Rechtschreibfehler hingewiesen. Ich hatte Dich einfach nur nach einem Beleg für einen von Dir behaupteten Forschungskonsens gefragt, den Du aber nicht anführen konntest oder wolltest. Stattdessen hast du immer wieder über führende und großartige, ja sogar "höchst angesehenste" Professoren gesprochen, die ganz gewiss Belege für ihre Thesen hätten und Deine starke Überzeugung geäußert, dass "Slawen" - also Menschen, die heute eine slawische Sprache sprechen - sich ganz gewiss nicht auf Alexander berufen können, da dieser "vor ihrem Anfang lebte". Man könnte hier natürlich fragen, ob es tatsächlich noch Bürger des modernen griechischen Staates gibt, die Zeitgenossen Alexanders waren, aber das wäre dann gewiss wieder "niveaulos [...] mit nicht zu kurz gehaltener Ironie."

Wenn Du Widerspruch als persönlichen Angriff empfindest, ist das Deine Sache. Du kannst aber gern auch einmal darüber nachdenken, wie solche Sätze bei Mitdiskutanten ankommen könnten:


Entschuldigung, wenn manche Professoren oder auch hier mitdiskutanten hier deinen intellekt nicht entsprechen können und dich das aufregt.



Trotzdem haben Slawen, Taiwanesen, Chinesen, Angehörige der Bantu stämme, Indianer sowie viele andere Völker, die es damals nicht gab oder in einem weit weit weit entfernten Land vor unserer Zeit lebten, keinen Bezug zu Alexander , und das hauptsächlich kulturell.



Keine gewagte oder markante These, sondern eine logische Schlussfolgerung.
 
Entschuldigung, wenn manche Professoren oder auch hier mitdiskutanten hier deinen intellekt nicht entsprechen können und dich das aufregt.



Trotzdem haben Slawen, Taiwanesen, Chinesen, Angehörige der Bantu stämme, Indianer sowie viele andere Völker, die es damals nicht gab oder in einem weit weit weit entfernten Land vor unserer Zeit lebten, keinen Bezug zu Alexander , und das hauptsächlich kulturell.



Keine gewagte oder markante These, sondern eine logische Schlussfolgerung.

Weder habe ich den "intellekt" irgendwelcher Mitdiskutanten oder gar von Professoren in Zweifel gezogen, noch mich über irgendjemanden aufgeregt. Diese ganze Diskussion, in der Du mir mal intellektuelle Überheblichkeit und mal Unkenntnis der Wissenschaft und Nihilismus vorwirfst, hat sich aus einer ganz harmlosen und in keiner Weise böse gemeinten Frage nach einer Quelle für einige Deiner Thesen entwickelt.

Wenn aber Deine Position unbezweifelbar richtig ist und neben den anerkanntesten Professoren auch noch auf logischen Schlussfolgerungen beruht, wirkt eine solche Nachfrage vielleicht wirklich wie skeptischer Nihlismus gegenüber dem wahren, jahrtausendealten Hellenentum.
 
Weder habe ich den "intellekt" irgendwelcher Mitdiskutanten oder gar von Professoren in Zweifel gezogen, noch mich über irgendjemanden aufgeregt. Diese ganze Diskussion, in der Du mir mal intellektuelle Überheblichkeit und mal Unkenntnis der Wissenschaft und Nihilismus vorwirfst, hat sich aus einer ganz harmlosen und in keiner Weise böse gemeinten Frage nach einer Quelle für einige Deiner Thesen entwickelt.

Wenn aber Deine Position unbezweifelbar richtig ist und neben den anerkanntesten Professoren auch noch auf logischen Schlussfolgerungen beruht, wirkt eine solche Nachfrage vielleicht wirklich wie skeptischer Nihlismus gegenüber dem wahren, jahrtausendealten Hellenentum.




Dass Leute einer völlig fremden Kultur die Jahrtausende später in der Region sich zeigte, einen Anspruch haben auf eine Persönlichkeit die mit denen in keinster Weise in Verbindung steht, braucht keine Beweise, sondern ist selbstverständlich. Ansonsten können gerne auch andere fiktive Verbindungen erfunden werden, vielleicht einen Zusammenhang der Wandalen mit dem ersten Kaiser von China oder Karls des Großen mit den Aboriginis, die auf der anderen Seite des planetens leben, der nach manchen Experten eine Scheibe zu sein scheint.


Moderne Nationen haben immer einen Drang zu phantasieren, es gibt aber auch logische Barrieren, an denen diese auch scheitern können oder zumindest skurril erscheinen können .
 
Na ja, die griechische Antike spielt für das moderne Griechenland schon eine größere Rolle als für andere Länder. Ich war 2019 mal in Thessaloniki und hab da gesehen, wie auf der Strandpromenade in Kiosken die griechischen Klassiker verkauft wurden, weiß nicht ob im Original oder in einer neugriechischen Fassung.

Das möchte ich gar nicht bestreiten. Natürlich ist es etwas Besonderes, einen Sokratesdialog auf der Akropolis zu lesen, und natürlich "atmet" dieses wunderschöne Land Geschichte. Wie ich schon sagte, ich halte es in keiner Weise für illegitim oder problematisch, wenn man sich mit der Geschichte der eigenen Region, des eigenen Landes und der eigenen Kultur beschäftigt, im Gegenteil.

Das heißt aber eben nicht, dass nur der moderne griechische Staat sich legitimerweise in diese Tradition stellen kann, und es heißt auch nicht, dass moderne Sprachen etwas darüber aussagen, auf welche Persönlichkeiten sich jemand berechtigterweise beziehen darf.

Letztlich ist diese Verbindung zu Kulturen, die vor Jahrtausenden existierten, immer selektiv und wird (meist) von Werten und Bedürfnissen der Gegenwart her vorgenommen. Man merkt das beispielsweise, wenn der Fund eines Hominiden aus der Würmeiszeit von der Lokalzeitung mit der Überschrift "Erster Bayer entdeckt" gemeldet wird (allerdings nur aus dem Gedächtnis zitiert). Man merkt es auch, wenn wir als Erbe der Antike häufig Demokratie und Philosophie hervorheben und eher selten die Versklavung der Bevölkerung besiegter Städte. Für historische Fragen ist es dann eben wichtig, ein wenig über diese (im analytischen, nicht im pejorativen Sinn!) konstruierten Bezüge hinauszugehen und sie auch zu hinterfragen.
 
Entschuldigung, wenn manche Professoren oder auch hier mitdiskutanten hier deinen intellekt nicht entsprechen können und dich das aufregt.
Ich halte diese Deine Äußerung für unangemessen, oder auf gut deutsch: "auf Krawall gebürstet".

Dennoch gebührt Dir Dank dafür dass Du deutlich gemacht hast dass damals wie heute Griechen Schwierigkeiten im Selbstverständnis und in der Abgrenzung gegenüber Mazedoniern hatten und haben.

Dass viele Europäer die griechische Auffassung nicht uneingeschränkt teilen, dürfte Dir auch hier aufgefallen sein.
 
Die mazedonische und griechische Kultur des 15. bis 21. Jahrhunderts haben mehr miteinander gemeinsam, als eine der beiden mit der makedonischen.


Das stimmt so nicht.


Anfänge der neumazedonischen Kultur finden und Selbstverständnis finden sich im Mittelalter nicht. Erst ab Ende des 19 und anfang des 20 Jahrhunderts kristallisierten sich die ersten Ansätze eines slawischen Makedonentums aus dem Bulgarentum heraus. Die endgültige Nationalbildung fand dann , unter anderem auch nach starker politischer Forcierung, Mitte der 1940 statt.
 
1)Dennoch gebührt Dir Dank dafür dass Du deutlich gemacht hast dass damals wie heute Griechen Schwierigkeiten im Selbstverständnis und in der Abgrenzung gegenüber Mazedoniern hatten und haben.

2)Dass viele Europäer die griechische Auffassung nicht uneingeschränkt teilen, dürfte Dir auch hier aufgefallen sein.



1)Das ist nicht genau. Ich hab niemals ein makedonisches Slawentum geleugnet oder abgelehnt, sondern mehrmals die Abgrenzung dieses Makedonentums vom antiken Land und Geschichte betont.


2) Im Gegenzug zu manch anderen die eine konstruierte, unzutreffende Verbindung versuchen zu erfinden zwischen einem Volk der seit dem Mittelalter belegt ist, mit Menschen und einer Kultur, die deutlich früher in der Region präsent war. Wenn solche Zusammenhänge logisch erscheinen dann , wie gesagt, können auch andere fiktive Erzählungen gerne erfunden werden. Die Phantasie des Menschen kennt bekannterweise ja keine Grenzen.
 
3) Alexander sah sich als Grieche und Makedone an, sowie sich Perikles als Grieche und Athener sah und Leonidas als Grieche und Spartaner.
Alexander schon, schließlich beanspruchte er ja auch eine Herkunft aus Argos.
Das sagt aber nichts darüber aus, wie die Griechen die Makedonen sahen. (Übrigens auch nichts darüber, wie sich die einfachen Makedonier selbst sahen.)

Er impliziert, dass dieses Königreich über Menschen errichtet wurde, die sich außerhalb des hellenischen Polis Bereich befanden.
Er bezieht dabei auf eine Zeit die seiniger 200 Jahre zurückliegt.
Zwischen Perdikas und Philip II liegen also Jahrhunderte argeadischer Herrschaft.
Auch wenn man annimt, dass die Ur-Makedonen keinen griechischen Stamm bildeten:
Innerhalb dieser Zeit fanden fundermentale soziologische und kulturelle Änderungen statt, die durchaus das Makedonische Königsreich insofern beinflusst haben könnten, dass dies die notwendigen Vorraussetzungen erfüllt hätte von Isokrates als griechisch betrachtet zu werden.
Was für Änderungen sollen denn das sein? Wie sollen sie ausgelöst worden sein?
Makedonien konnte (abgesehen von einer kurzen Phase persischer Oberhoheit zu Zeiten der Perserkriege) stets seine Unabhängigkeit wahren. Das Land wurde von keinen Griechen unterworfen, die es assimilieren können hätten. Es wurde auch nicht von griechischen Siedlern kolonisiert, die ihre Kultur mitgebracht hätten. (Die griechischen Kolonien auf der Chalkidike sowie Amphipolis befanden sich außerhalb Makedoniens.) Zwar hielten sich fallweise Griechen in Makedonien auf (z.B. der Dichter Euripides am Königshof), aber das traf z.B. auch auf Persien und Ägypten zu, ohne dass diese Reiche deswegen gräzisiert worden wären.
Also wie soll eine Gräzisierung Makedoniens verursacht worden sein und was soll sie verändert haben? Makedonien ähnelte im 8./7. Jhdt. v. Chr. wohl mehr (dem damaligen archaischen) Griechenland (mit seiner Adelsgesellschaft und seiner erst im Werden befindlichen Polis-Kultur) als es im 5./4. Jhdt. der Fall war.

Im Übrigen kann ich der Isokrates-Stelle nicht entnehmen, dass er sich auf den Polis-Bereich bezogen hätte.

In"Philippos" geht Isokrates vor der hier zittierten Passage, auf mehrere griechische Poleis ein. Der Begriff "Hellenen" (μετὰ τῶν Ἑλλήνων) ist wohl als Zusammenfassung all dieser Poleis zu verstehen, so dass er nicht jede Polis einzeln erwähnen muss. MAn nehme auch den Rest des Zitats dazu (ἐπὶ τούτους πρὸς οὓς προσήκει τοὺς ἀφʼ Ἡρακλέους γεγονότας πολεμεῖν.) , dass man wie folgt frei übersetzen kann: "die (die Griechen, Andreas72) als Herakles Nachfahren, verpflichtet sind, die zu bekämpfen ".
Der Legende nach stammen sowohl die Völker der griechischen Poleis als auch die Makedonen (oder zumindest die Argeaden) von Herakles.
Man könnnte daher das ganze Zitat als solches interpretiern, dass Isokrates Philippos darum bittet einer Allianz aller Griechen vorzustehen, wobei er mit der Erwähnung von Herakles impliziert, dass die Makedonen dazugehören und nicht gesondert erwähnt werden müssen.
Das ist aber ein wichtiger Unterschied.
Die Argeaden stammten der auch von den Griechen anerkannten Überlieferung zufolge nicht nur aus Argos, sondern auch von den dort lange Zeit herrschenden Temeniden ab. Deren eponymer Stammvater Temenos wiederum stammte von Herakles ab. Die Argeaden waren somit Nachfahren von Herakles.
Weite Teile Griechenlands waren der Überlieferung nach von Herakles‘ Abkömmlingen, den Herakleiden, überrannt und erobert worden.
Auf Makedonien trifft das allerdings nicht zu.

Übrigens möchte ich noch auf den vorangehenden Satzteil verweisen: σκέψαι δʼ ὅτι σε τυγχάνω παρακαλῶν, ἐξ ὧν ποιήσει τὰς στρατείας οὐ μετὰ τῶν βαρβάρων ἐφʼ οὓς οὐ δίκαιόν ἐστιν, ἀλλὰ μετὰ τῶν Ἑλλήνων ἐπὶ τούτους πρὸς οὓς προσήκει τοὺς ἀφʼ Ἡρακλέους γεγονότας πολεμεῖν.
Philipp soll also „nicht mit den Barbaren“ (gegen diejenigen, gegen die es keinen gerechten Kriegsgrund gibt) in den Krieg ziehen, „sondern mit den Hellenen“. Mit wem sonst als den Makedoniern oder den Hellenen sollte Philipp in den Krieg ziehen? Es liegt also der Schluss nahe, dass mit den „Barbaren“ die Makedonier gemeint sind: Philipp soll nicht mit den Makedoniern irgendwelche ungerechtfertigten Kriege (gemeint sind eventuell Philipps Kriege gegen die Griechen) führen, sondern mit den Hellenen einen „gerechten“ Krieg gegen die Perser, die traditionellen Erzfeinde aller Hellenen.

Die Spartiaten werden häufiger als das einzige Königreich erwähnt. Dies stimmt jedoch nicht. Es gab auch das Bosporanische Reich, was mir spontan einfällt, dass zumindest bis zur Übernahme durch Mithridates VI als griechische Polis (oder besser gesagt als Zusammenschluss mehrerer) galt.
Das ist richtig. Allerdings entstand das Bosporanische Reich etwa im 5. Jhdt. durch den Zusammenschluss mehrerer Städte, wobei sich eine Familie zu Königen aufschwang. Deren Königtum war also eher mit der Tyrannis in manchen griechischen Städten vergleichbar (die Tyrannen nahmen mitunter auch formal den Königstitel an, vor allem in Syrakus). Es handelte sich also nicht um ein „originäres“ Königtum wie in Sparta oder Makedonien.
 
Das stimmt so nicht.


Anfänge der neumazedonischen Kultur finden und Selbstverständnis finden sich im Mittelalter nicht. Erst ab Ende des 19 und anfang des 20 Jahrhunderts kristallisierten sich die ersten Ansätze eines slawischen Makedonentums aus dem Bulgarentum heraus. Die endgültige Nationalbildung fand dann , unter anderem auch nach starker politischer Forcierung, Mitte der 1940 statt.
Und wie das stimmt. Und du bestätigst es sogar ohne es zu merken.
 
1)Was für Änderungen sollen denn das sein? Wie sollen sie ausgelöst worden sein?
Makedonien konnte (abgesehen von einer kurzen Phase persischer Oberhoheit zu Zeiten der Perserkriege) stets seine Unabhängigkeit wahren. Das Land wurde von keinen Griechen unterworfen, die es assimilieren können hätten. Es wurde auch nicht von griechischen Siedlern kolonisiert, die ihre Kultur mitgebracht hätten. (Die griechischen Kolonien auf der Chalkidike sowie Amphipolis befanden sich außerhalb Makedoniens.) Zwar hielten sich fallweise Griechen in Makedonien auf (z.B. der Dichter Euripides am Königshof), aber das traf z.B. auch auf Persien und Ägypten zu, ohne dass diese Reiche deswegen gräzisiert worden wären.
Also wie soll eine Gräzisierung Makedoniens verursacht worden sein und was soll sie verändert haben? Makedonien ähnelte im 8./7. Jhdt. v. Chr. wohl mehr (dem damaligen archaischen) Griechenland (mit seiner Adelsgesellschaft und seiner erst im Werden befindlichen Polis-Kultur) als es im 5./4. Jhdt. der Fall war.


2)Das ist aber ein wichtiger Unterschied.
Die Argeaden stammten der auch von den Griechen anerkannten Überlieferung zufolge nicht nur aus Argos, sondern auch von den dort lange Zeit herrschenden Temeniden ab. Deren eponymer Stammvater Temenos wiederum stammte von Herakles ab. Die Argeaden waren somit Nachfahren von Herakles.
Weite Teile Griechenlands waren der Überlieferung nach von Herakles‘ Abkömmlingen, den Herakleiden, überrannt und erobert worden.
Auf Makedonien trifft das allerdings nicht zu.

3) Übrigens möchte ich noch auf den vorangehenden Satzteil verweisen: σκέψαι δʼ ὅτι σε τυγχάνω παρακαλῶν, ἐξ ὧν ποιήσει τὰς στρατείας οὐ μετὰ τῶν βαρβάρων ἐφʼ οὓς οὐ δίκαιόν ἐστιν, ἀλλὰ μετὰ τῶν Ἑλλήνων ἐπὶ τούτους πρὸς οὓς προσήκει τοὺς ἀφʼ Ἡρακλέους γεγονότας πολεμεῖν.
Philipp soll also „nicht mit den Barbaren“ (gegen diejenigen, gegen die es keinen gerechten Kriegsgrund gibt) in den Krieg ziehen, „sondern mit den Hellenen“. Mit wem sonst als den Makedoniern oder den Hellenen sollte Philipp in den Krieg ziehen? Es liegt also der Schluss nahe, dass mit den „Barbaren“ die Makedonier gemeint sind: Philipp soll nicht mit den Makedoniern irgendwelche ungerechtfertigten Kriege (gemeint sind eventuell Philipps Kriege gegen die Griechen) führen, sondern mit den Hellenen einen „gerechten“ Krieg gegen die Perser, die traditionellen Erzfeinde aller Hellenen.



1) Also unter König Archelaos I fand schon eine deutliche kulturelle Anlehnung an den südgriechischen Polisstaaten. Das Theater wurde gefördert, griechische Künstler kamen an Hof und Wett- sowie Sportspiele wurden nach dem olympischen Vorbild organisiert.



2) die ultimative Kult- und Glaubensstätte der Makedonen selbst war ja die Stadt Dion-lag ja in Makedonien selbst- am Olymp, die dem Vater des Herakles gewidmet war. Kann mir nicht vorstellen dass diese nur von den Argeaden selbst genutzt worden ist sondern auch von der einfachen Bevölkerung.

3) das macht wenig Sinn. Wenn Phillip nur mit Makedonen in den Krieg ziehen würde( angenommen die Makedonen wären nichtgriechen bzw Barbaren), wäre es kein panhellenischer Kampf gegen die Barbaren- sondern ein Kampf Barbaren vs Barbaren. All das hat aber mit dem Traum Isokrates‘ aber wenig zu tun.

Wenn Phillip als Anführer einer hellenischen Streitmacht anerkannt wäre, ohne die Makedonen, wie sollte so eine Armee gegen die Perser bestehen? Die griechischen Polis waren von zahlreichen Kriegen abgeschwächt und militärischtechnisch den Makedonen deutlich unterlegen. Phillip selbst hat ja seinen Aufstieg seinen Reformen und seiner Armee zu verdanken. Auf so ein Potential zu verzichten wäre waghalsig.


Weiterhin schreibt ja Isokrates in 140-141:“ Weil keiner wird mehr als du schaffen und es würde keine größere Wohltat für die Griechen geben, wenn wir von den Kriegen befreit wären und unter uns Einheit herrschen würde. Auch würde es nicht wahrscheinlich sein, dass die Barbaren zu einer großen Macht erneut(wie jetzt) kommen würden, wenn du sie jetzt zerstörst“.



Wen soll Phillip zerstören? Sein eigenes Königreich? Nein, sondern alle Griechen(Makedonen inbegriffen) den Erzfeind aller Griechen im Rahmen einer panhellenischen Militärkampagne. Und diese werden als Barbaren- Nichtgriechen tituliert.
 
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Ich wollt darauf hinaus, dass die Übernahme einer anderen Sprache nicht unbedingt einen Bevölkerungsaustausch oder eine Änderung des nationalen Bewusstseins bedeutet (auch wenn der Begriff für einen Großteil der Zeit eh ein Anachronismus ist). Der Irland-Konflikt ist sicherlich völlig anders gelagert.

Aber ich werd mich nicht einmischen, wer dort das wahre Griechentum am reinsten verkörpert. Ich steh in dem Fall lieber am Rande und wiege mein Haupt in milder Verwirrung...

Es tut mir ernsthaft leid, falls mein Beitrag Dich beleidigt haben sollte. Ich hätte gewiss meine Frage anders formulieren sollen und bitte um Entschuldigung.
Ich habe Deinen Beitrag falsch verstanden. Es tut mir leid. Natürlich hast Du Recht. Welche Sprache ein Mensch spricht, ist, sollte und dürfte kein ausreichendes Argument gegen seine Zugehörigkeit einer bestimmten Gruppe sein . Aus meiner Sicht, egal in welchem Kontext.
Sorry nochmals und ich hoffe, dass Deine Nicht-Einmischung nicht meinem Beitrag geschuldet ist.
 
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Eine separate makedonisch-slawische Kultur und Selbstverständnis gabs halt im Mittelalter nicht. Die slawische Bevölkerung gehörte bis dato dem Bulgarentum an.
Das ist völlig gleichgültig. Für die Bulgaren gilt dasselbe: Bulgaren und Griechen des 15. bis 21. Jhdts. stehen sich kulturell viel näher, als die Einzelgruppen zu den antiken Makedonen.

Wer seinen Selbstwert daraus zieht, was seine vermeintlichen oder tatsächlichen Vorfahren vor 2.300 Jahren geleistet haben, hat offensichtlich nichts, worauf er stolz sein kann. Das gilt für Griechen wie für Mazedonier, welche die Makedonen für sich beanspruchen, gleichermaßen. Leiste etwas, dann hast du Grund genug stolz zu sein, dann brauchst du keine wie auch immer gearteten Vehikel und keine "Kriegshelden" und Eroberer, um "stolz" zu sein. Das ist fader Nationalismus.
 
Das ist völlig gleichgültig. Für die Bulgaren gilt dasselbe: Bulgaren und Griechen des 15. bis 21. Jhdts. stehen sich kulturell viel näher, als die Einzelgruppen zu den antiken Makedonen.

Wer seinen Selbstwert daraus zieht, was seine vermeintlichen oder tatsächlichen Vorfahren vor 2.300 Jahren geleistet haben, hat offensichtlich nichts, worauf er stolz sein kann. Das gilt für Griechen wie für Mazedonier, welche die Makedonen für sich beanspruchen, gleichermaßen. Leiste etwas, dann hast du Grund genug stolz zu sein, dann brauchst du keine wie auch immer gearteten Vehikel und keine "Kriegshelden" und Eroberer, um "stolz" zu sein. Das ist fader Nationalismus.

Ich glaube, die Diskussion geht jetzt nun wirklich in eine Richtung, die ich mir nie gedacht hätte.
Trotzdem kann ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, nicht zu reagieren.
Ich wehre mich als jemand, der die Hälfte seines Lebens auf dem Balkan verbracht hat gegen die Aussage, dass die Menschen in Griechenland, Nordmazedonien, Serbien, Bosnien, Albanien und in allen anderen Ländern auf dem Balkan, Ihren "Selbstwert" (was immer es auch bedeutet) lediglich aus den Taten Ihrer Vorfahren beziehen.

Zu unterstellen, dass Menschen ihren Selbstwert AUSSCHLIESSLICH aus den Taten ihrer Vorfahren beziehen ist, ich muss es so sagen, eine bodenlose Frechheit und eine Karte, die immer wieder auf solchen Diskussionen den Tisch gelegt wird, wenn es um Dispute zwischen dem europäischen Süden und Mitteleuropa geht .

Die Beschäftigung und bei den meisten die Identifikation eines Menschen auf dem Balkan mit der Geschichte Ihrer Vorfahren (nochmals: ob Serbe, Kroate, Grieche, Bulgare etc..egal ) und der daraus abgeleitete Patriotismus, hat garnichts mit dem Begriff "Stolz " zu tun.

Du schriebst: "Leiste etwas, dann hast Du Grund genug stolz zu sein". Meine Frage: Was sollen die Griechen, Nordmazedonier, Serben, Kroaten, Albaner, Bosnier leisten, damit sie Deiner Meinung "Grund genug haben "stolz" zu sein" ?
Und wie sollen die das, das Dir vorschwebt leisten? Auf individueller Ebene ? Auf staatlicher Ebene ? Wie?
Deinen Ausführungen nach unterstellst Du den Menschen auf dem Balkan, die bräuchten die, ...ich zitiere "wie auch immer gearteten Vehikel und keine "Kriegshelden" und Eroberer, um "stolz" zu sein.".
Du behauptest also, dass diese Menschen, das grundlegende Bedürfnis hätten, irgendetwas zu kreieren oder sich irgendetwas zusammen zu fantasieren, damit sie das was Du als "Stolz" bezeichnest empfinden.
Dein Vorschlag ist, dass diese Leute was (auch immer) leisten müssen damit sie sich von diesem "Hokus-Pokus" befreien.

Also nochmals meine Bitte... Sag mir bitte, was diese Menschen leisten müssen, damit sie sich von diesem "Hokus-Pokus befreien".
Ich lass bei Seite, dass man Deine Aussage so verstehen könnte dass, diese Menschen / Länder hätten eh nie was geleistet hätten und deshalb würden die sich an die Vergagenheit klammern.. Eine solche Diskussion, würde in eine Richtung gehen, die keiner möchte und ich glaube ernsthaft, dass es von Deiner Seite aus nicht so gemeint war. Ich erwähne nur, dass es bei vielen so aufgefasst werden könnte.

Ich weiß... off Topic.. jedoch eine Reaktion meinerseits auf einen Beitrag, der genauso off topic und in meinen Augen provokant war.
 
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Diese ganzen Beschuldigungen und Diffamierungen sind als eher politisch oder persönlich motiviert zu betrachten, besonders auch an die Makedonen, die mit den Polis des Südens mit Pausen sich bis zur römischen Eroberung im Krieg befanden.
Isokrates hatte keinen Grund, die Makedonier zu beschuldigen und zu beleidigen.

Makedonen werden jedoch in diesen Quellen simpel als Griechen genannt. Sowie auch in jüdischen Schriften, oder sogar die Perser selbst, die die Griechen als „yauna“- von Ioniern abgeleitet- und die Makedonen als „yauna takabara“- ioniern mit schildförmigen hüten, anlehnend an den Kausias, den typischen Hut den die Makedonen trugen- bezeichneten.

Es scheint somit unwahrscheinlich in diesem Sinne, dass die Makedonen als nichtgriechen angesehen wurden aus anderen Gründen als den o.g.
Wie die Juden und die Perser die Makedonier gesehen haben mögen, sagt nichts darüber aus, wie die Griechen die Makedonier sahen.

Wenn die Makedonier von den Griechen angeblich allgemein als Griechen anerkannt wurden, wieso durften sie dann (ausgenommen Angehöriger des Herrscherhauses) nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen?

das macht wenig Sinn. Wenn Phillip nur mit Makedonen in den Krieg ziehen würde( angenommen die Makedonen wären nichtgriechen bzw Barbaren), wäre es kein panhellenischer Kampf gegen die Barbaren- sondern ein Kampf Barbaren vs Barbaren. All das hat aber mit dem Traum Isokrates‘ aber wenig zu tun.

Wenn Phillip als Anführer einer hellenischen Streitmacht anerkannt wäre, ohne die Makedonen, wie sollte so eine Armee gegen die Perser bestehen? Die griechischen Polis waren von zahlreichen Kriegen abgeschwächt und militärischtechnisch den Makedonen deutlich unterlegen. Phillip selbst hat ja seinen Aufstieg seinen Reformen und seiner Armee zu verdanken. Auf so ein Potential zu verzichten wäre waghalsig.

Weiterhin schreibt ja Isokrates in 140-141:“ Weil keiner wird mehr als du schaffen und es würde keine größere Wohltat für die Griechen geben, wenn wir von den Kriegen befreit wären und unter uns Einheit herrschen würde. Auch würde es nicht wahrscheinlich sein, dass die Barbaren zu einer großen Macht erneut(wie jetzt) kommen würden, wenn du sie jetzt zerstörst“.

Wen soll Phillip zerstören? Sein eigenes Königreich? Nein, sondern alle Griechen(Makedonen inbegriffen) den Erzfeind aller Griechen im Rahmen einer panhellenischen Militärkampagne. Und diese werden als Barbaren- Nichtgriechen tituliert.
Natürlich wird es nicht Isokrates' Ansicht gewesen sein, dass Philipp seine Makedonier zuhause lassen und nur mit den Griechen gegen Persien ziehen soll (wenngleich Isokrates zumindest den Schwerpunkt schon bei den Griechen sah, denn es ging ihm ja nicht nur um den Krieg an sich, sondern auch darum, dass dieser ein panhellenisches Unternehmen sein sollte).
 
Also dass sich Andreas72 arg belehrt vorgekommen ist, kann ich ehrlich gesagt schon ein bisschen nachvollziehen..
 
Ich wehre mich als jemand, der die Hälfte seines Lebens auf dem Balkan verbracht hat gegen die Aussage, dass die Menschen in Griechenland, Nordmazedonien, Serbien, Bosnien, Albanien und in allen anderen Ländern auf dem Balkan, Ihren "Selbstwert" (was immer es auch bedeutet) lediglich aus den Taten Ihrer Vorfahren beziehen.
Dann wehrst du dich gegen eine Aussage, die niemand getätigt hat.

Zu unterstellen, dass Menschen ihren Selbstwert AUSSCHLIESSLICH aus den Taten ihrer Vorfahren beziehen ist, ich muss es so sagen, eine bodenlose Frechheit und eine Karte, die immer wieder auf solchen Diskussionen den Tisch gelegt wird, wenn es um Dispute zwischen dem europäischen Süden und Mitteleuropa geht.
Die ganze Diskussion ist doch an Paranoia (ein griechisches Wort) kaum noch zu überbieten. Weil die Mazedonier, den Namen Mazedonien benutzen (und ja, es gibt einige Mazedonier gibt, die meinen, sie wären die "wahren Erben der Makedonen"), sollte Griechenland in Gefahr gewesen sein, seine Region Makedonien zu verlieren? Das kleine Mazedonien, eine der wirtschaftlich schwächsten Regionen in Europa, bis 2020 nicht einmal Mitglied in der NATO, sollte den NATO-Staat Griechenland bedroht haben? Mal ehrlich: Worüber reden wir hier?! Wer damit nicht klarkommt, dass dieser Staat, der auf dem Staatsgebiet des antiken Makedonien liegt, sich so nennt, der hat ein persönliches Problem!
Und natürlich ist es kontrafaktisch, dass einige Neumazedonier die antiken Makedonen für sich exklusiv beanspruchen. Dem widerspricht hier im Forum (derzeit*) niemand. Ihnen aber das makedonische Erbe gänzlich abzusprechen ist genauso blödsinnig.

Du schriebst: "Leiste etwas, dann hast Du Grund genug stolz zu sein". Meine Frage: Was sollen die Griechen, Nordmazedonier, Serben, Kroaten, Albaner, Bosnier leisten, damit sie Deiner Meinung "Grund genug haben "stolz" zu sein" ?
Das ist die falsche Frage. Jemand der etwas leistet, hat Grund stolz zu sein und muss sich nicht auf irgendwelche Krieger annodazumal berufen. Ein Haus bauen, eine Berufsausbildung absolvieren, seine Kinder erfolgreich erziehen, etwas positives für die Gesellschaft leisten. Es muss nichts großes sein, einfach etwas sinnvolles. Dann muss man sich auch nicht mehr um den Großen Alexander kloppen, wem der "gehört". Das ist nationalistischer Kokolores!

Deinen Ausführungen nach unterstellst Du den Menschen auf dem Balkan,
Falsch! Ich unterstelle den Menschen auf dem Balkan gar nichts. Ich unterstelle Individuen, die nationalistisch argumentieren und paranoid behaupten, man wolle ihnen Alexander oder gar ein Stück ihres Landes abnehmen.


*Manchmal gibt es eben diese vereinzelten Neumazedonier auch hier im Forum.
 
Hallo El Quijote,
Vielen Dank für Deine Antwort.
Ich habe Deinen vorherigen Beitrag nochmals gelesen und ich bin nicht der Meinung, dass ich Dich falsch verstanden habe. Ich habe Deinen Beitrag vielleicht anders interpretiert als Du es erwartet hättest.

Wenn Du im Kontext dieser Forumsdiskussion eine Aussage triffst wie

"Wer seinen Selbstwert daraus zieht, was seine vermeintlichen oder tatsächlichen Vorfahren vor 2.300 Jahren geleistet haben, hat offensichtlich nichts, worauf er stolz sein kann."

interpretiere ich diese Aussage eben in diesem Kontext und verstehe diese als Kritik / Vorwurf an diejenigen, die sich mit der Geschichte ihres Landes identifizieren, sie hätten nichts "geleistet".

Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass dies auf die Mehrheit der Menschen auf dem Balkan zutrifft, halt ich diese Unterstellung für verallgemeinernd.
Genauer genommen trifft es nicht nur auf die Menschen auf dem Balkan zu, sondern auch auf sehr viele andere Länder dieser Welt. Dies ist jedoch ein anderes Thema.

Falls Du mit Deiner Aussage irgendwelche durchgeknallten Neonazis gemeint hast, dann hätte ich es für gut befunden, wenn Du das deutlich formuliert hättest.
Im Kontext dieser Diskussion jedoch, so wie diese hier geführt wurde, kann ich keinen solchen Teilnehmer erkennen, der zumindest bei mir den Eindruck erweckt hätte, er gehöre zu einer solchen Gruppierung.

Die ganze Diskussion ist doch an Paranoia (ein griechisches Wort) kaum noch zu überbieten.
Dass "Paranoia" ein griechisches Wort ist, ist mir klar, nur ich weiß nicht, worauf Dein Verweis abzielt.
Ich interpretiere das so, dass Du der Meinung bist, dass die Griechen (oder ein Teil davon) unter etwas leiden, dessen Bezeichnung aus dem Wortschatz der eigenen Sprache stammt.
Was Deiner Motivation dahinter ist, die Herkunft des Begriffes explizit zu erwähnen kann ich nur vermuten und diese Vermutung behalte ich mal für mich.
Ob diese Anmerkung sachlich ist und zur Diskussion konstruktiv beiträgt, kann jeder selbst beurteilen.

Das ist die falsche Frage. Jemand der etwas leistet, hat Grund stolz zu sein und muss sich nicht auf irgendwelche Krieger annodazumal berufen.

Wenn man jemanden unterstellt, dass er die Taten seiner Vorfahren gut findet und daher er einen gewissen "Stolz" empfindet, WEIL er in seinem Leben nichts geleistet hat, dann ist die Frage, was er denn leisten muss, damit er sich von diesem (aus Deiner Sicht wahrscheinlich gefährlichen) "Stolz" befreit konsequent und richtig,.
Zur Klarstellung: Ich persönlich habe meine Probleme mit dem Begriff "Stolz" und wie dieser von vielen gelebt und interpretiert wird. Mir ist es bewußt, dass dieser Begriff von verkappten Neonazis und anderem Gesocks missbraucht wurde und wird, da Du diesen jedoch verwendet hast, übernehme ich diesen einfach. Bitte hab Verständnis dafür, das ich diesen in Anführungsstrichen verpacke.
Nun zur meiner Ansicht:
Zu unterstellen, dass jeder der ein Gemälde der Akropolis an der Wand hängen hat und sich bei dessen Anblick darüber freut, dass es seine Vorfahren waren, die dieses Werk vollbracht haben, es nur deswegen tut, weil er sonst nicht geleistet hat, halte ich für falsch.
Ja, das hast Du so nicht gesagt, das ist aber was es bei mir ankam. Du kannst jetzt sagen, das wäre mein Problem, und ich würde Dir Recht geben, werde mich dafür jedoch nicht entschuldigen.
Man kann von mir aus durchaus darüber diskutieren, ob es für jemanden Sinn macht darüber "stolz" zu sein , dass Alexander der Große, Perikles, Sokrates, Tito, Karl der Große, Napoleon, Gandhi, you name it, sein Vorfahre ist.
Dass derjenige es jedoch deswegen tut, weil es sonst nichts geleistet hat, ist das wogegen ich argumentiere und wenn ich ehrlich bin nicht akzeptiere.

Ich möchte mich jedoch ohne jeglicher Ironie bedanken, dass Du auf meine Frage eingegangen bist, obwohl Du diese für falsch hältst:

Ein Haus bauen, eine Berufsausbildung absolvieren, seine Kinder erfolgreich erziehen, etwas positives für die Gesellschaft leisten. Es muss nichts großes sein, einfach etwas sinnvolles. Dann muss man sich auch nicht mehr um den Großen Alexander kloppen, wem der "gehört". Das ist nationalistischer Kokolores!
Zunächst einmal: Ein Haus zu bauen und alles andere was Du hier erwähnst, haben viele (verkappte und offene) rechtsradikale Nationalisten in verschiedenen Ländern auch geleistet.
Daher kann man nicht behaupten, dass auch bei tatsächlich (ich hoffe hier sind wir uns einig) kranken politischen Vorstellungen, die von Dir genannten ich nenne sie mal Errungenschaften nicht geholfen haben.
Sehr viele Menschen (ich meine die, die nichts mit dem Gesocks, das ich eben erwähnt habe zu tun haben ), die "stolz" darauf sind, Alexander der Großen als Vorfahren zu haben " und sich darüber kloppen wem dieser gehört", haben bereits all das geleistet, was Du in Deinem Beitrag erwähnst.

Apropos "sich kloppen wem dieser gehört": Ich gebe Dir Recht, dass die Diskussionen, die über die Makedonien - Frage in den letzten 30 Jahren geführt wurden, zu einem großen Teil auf die alleinige Frage reduziert wurden (und werden), ob Alexander der Große Grieche oder Makedone oder beides war.
Ich halte trotzdem die Erörterung dieser Frage für eine Komponente, die aufgrund der Art und Weise, wie die Kontroverse zwischen den beiden Ländern (aus meiner Sicht leider) entstanden ist und sich über die Jahre entwickelt hat für leider unverzichtbar.
Ich persönlich hätte es mir auch anders gewünscht aber man muss nun damit leben. Meiner Meinung nach, hat diese Frage, trotz der oben genannten Notwendigkeit, soviel Gewicht bekommen, dass es fast lächerlich wirkt.

Kontext- unabhängig aber, es aus geschichtswissenschaftlicher Sicht eine interessante Frage, die nicht erst seit den 90ern in Fachkreisen diskutiert wird.
Da es sich hier um ein Geschichtsforum handelt, scheint es für mich sinnvoll, dass man darüber auch hier diskutiert.
Es kommt natürlich auf die Art und Weise an, wie man das tut und da gebe ich Dir Recht, in diesem Faden zumindest, war es nicht immer der Fall. Wieso es so war, darüber kann sich jeder seine eigene Antwort bilden.

Falsch! Ich unterstelle den Menschen auf dem Balkan gar nichts. Ich unterstelle Individuen, die nationalistisch argumentieren und paranoid behaupten, man wolle ihnen Alexander oder gar ein Stück ihres Landes abnehmen.

Meine Meinung dazu, ob die Befürchtungen Griechenlands paranoid sind oder nicht, habe ich in anderen Beiträgen in diesem Faden angedeutet. Ich hätte diese auch gerne weiter ausgeführt und diskutiert, habe jedoch nach dem Verlauf dieses Fadens davon Abstand genommen.
Zum einen habe ich nicht die Zeit, dutzende von Büchern durchzugehen um Quellen zu liefern oder altgriechische Texte korrekt zu übersetzen, die ich seit Jahren nicht gelesen habe und zum anderen habe ich auch keine Lust über geopolitische Probleme zu diskutieren, wenn auf diesen Probleme bezogene, sachliche Argumente als Paranoia bezeichnet werden.
Aus meiner Sicht, sind Befürchtungen der Art "ein Stück ihres Landes abnehmen" auf dem Balkan in jedem Land zu vernehmen. Das stimmt mich traurig, ist aber leider eine Tatsache. Diese Befürchtungen mit medizinischen Begriffen zu beschreiben ist etwas, was für mich jegliche Diskussion darüber überflüssig erscheinen lässt.
 
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