Franzei schrieb:Hallo Heinz, die Lebensmittelrationen, die man über Lebensmittelmarken zugeteilt erhielt, waren nach Kriegsende noch wesentlich niedriger, als im letzten Kriegsjahr. Genaueres weiß ich nicht mehr, aber wer nur von den Marken leben musste, war ziemlich unterernährt. In den ersten Wochen nach Kriegsende bzw. der Besetzung durch die Amerikaner konnten viele von Vorräten zehren, die sie sich bei Plünderungen angelegt hatten. Es wurden so ziemlich alle Läden, in denen es Brauchbares gab, ausgeräumt.
Den Anfang machten vorwiegend die befreiten ausländischen Arbeiter (größtenteils Zwangsarbeiter, in der damaligen Terminologie "Fremdarbeiter"). Die Deutschen schlossen sich sehr rasch an. Schließlich wurden unter Aufsicht des amerikanischen Militärs auch große Verpflegungslager geplündert, was dazu beitrug, daß in der Folgezeit nur noch geringe Rationen ausgegeben werden konnten.
Ich hoffe, ich konnte ein einigermaßen plastisches Bild der damaligen Verpflegungslage zeichnen. Es ist allerdings sehr subjektiv.
Vielen Dank lieber Franzei,
für Deine Ausführungen. Meine Mutter hat uns erzählt, dass sie bei der Pünderung einer Brotfabrik dabei war. Sie war die einzige Deutsche unter allen polnischen Arbeitern und Arbeiterinnen.