Die Petschenegen kamen wohl nie mit Böhmen in Berührung - oder höchstens am Rande. Nach ihrer Niederlage gegen Byzanz dienten im 12. Jahrhundert "europäische" Teile des Volkes Byzanz als "Grenzwächter" an der Donau, andere spielten ein ähnliche Rolle als Siedler im Grenzschutzsystem des Königreichs Ungarn. Ein weiterer Volksteil assimilisierte sich bei den Kumanen (ebenfalls turksprachig).
Im Konflikt zwischen dem deutschen König Rudolf I von Habsburg und dem böhmischem König Ottokar II (1273 - 1278) war Rudolf I mit dem ungarischen König Ladislaus IV (dem "Kumanen") verbündet.
In der Schlacht auf dem Marchfeld (1278) zwischen Rudolf und Ottokar sind auf seiten von Rudolfs ungarischen Verbündeten auch kumanische Abteilungen nachgewiesen - möglicherweise (spekulativ von mir) somit auch ehemalige Petschenegen.
In den vorangegangenen Fehden und Kriege Ottokars gegen Ungarn (Bela IV) dürften "ehemalige" Petschengegen eben gerade nicht mit Böhmen verbündet gewesen sein; zum Einen, weil sie in Ungarn einen Teil der Kumanen bildeten (welche unter ungarischer Herrschaft standen), zum Anderen, weil sie im 12. Jahrundert Bestandteil des ungarischen Grenzschutzsystems waren. Für dein "War-Game" wäre es also historischer, die Petschengegen zu Verbündeten der Ungarn zu machen.
Die Petschengegen die zum Islam übergetreten sind und sich den Rum-Seldschuken angeschlossen haben, sind wieder ein anderes Thema - diese Teile kamen bestimmt nicht mit Böhmen in Berührung.