Der Umbruch in der SU, Polen, Ungarn und anderen Ostblockstaaten sowie die Öffnung der SU legte somit auch den Grundstein für eine fortschreitende Bewegung der Oppositionellen in der DDR.
Die Bürgerrechtsbewegung in der DDR erfolgte vor allem aus kirchlichen und Intellektuellenlagern. Gründe für das Anwachsen der Opposition sind neben dem Umbruch der SU auch innerhalb der DDR zu finden. Durch die wirtschaftliche Schwäche, welche auch durch den Wegfall der Handelspartner in Osten zustande kam, herrschten im Vergleich zum Westen sehr schlechte Lebensstandards sowie Versorgungsprobleme und Angebotsdefizite. Somit waren immer mehr DDR-Bürger bestrebt ins westliche Ausland zu fliehen und auszureisen. Bis zur Öffnung des Ostblocks ab es unter den „Brüderländern“ das Abkommen Bürgern die Reise ins nichtsozialistische Ausland zu verwehren. Jedoch bot sich für viele Deutsche durch den Umbau Ungarns eine Lücke in diesem System und Weg nach Österreich. Trotz Grenzkontrollen wurden die DDR-Bürger nicht mehr an die SED-Regierung ausgeliefert und konnten dem System so entkommen. Dadurch kam es zum Verbot von Ungarn-Reisen, was Botschaften der BRD in Warschau und Prag zum neuen Ziel machte, weil auch diese ihre Grenzen geöffnet hatten. Da rund 5.500 Menschen im September 1989 stürmten und Kapazitätsdefizite sowie hygienische Probleme auftraten, genehmigte Honecker die Ausreise der Flüchtlinge in die BRD. Anfang Oktober drängten erneut rund 6.000 Menschen nach Prag und Warschau, jedoch schloss die DDR-Regierung die Grenzen und fing die Ausreisenden in Dresden ab. Es folgten Demonstrationen und Auseinandersetzungen mit Polizei und NVA. Kirchliche Vertreter versuchten erfolgreich, Gespräche mit SED-Verantwortlichen zu organisieren. Parallel dazu kam es zu einer vermehrten Bildung von Oppositionsgruppen. Sie waren diejenigen, die eine Veränderung der Situation im Land einer Flucht ins Ausland vorzogen. Die Gründung des „Neuen Forums“ am 9. September 1989 gilt als Startschuss dieses Prozesses. Es kam zu einer raschen Unterstützung seitens der Bevölkerung und die Plattform ermöglichte den Bürgern die „gestörte Kommunikation zwischen Staat und Gesellschaft“ zu erörtern. Dieser Trend zeichnete sich auch bei anderen vielen Gruppen ab, die an die Öffentlichkeit traten („Demokratie Jetzt“; „Demokratischer Aufbruch“;…). Diese Gruppen inszenierten Aktionen wie die Wahlkontrolle der DDR-Kommunalwahlen. Die ermittelte Wahlbeteiligung von 60-80% und die Gegenstimmen von bis zu 30% in einigen Bezirken, war ein eindeutiges Indiz für das gefälschte Ergebnis, welches von der SED als 99%iger Sieg deklariert wurde. Dieser Betrug führte letzten Endes zu einer Vielzahl von Demonstrationen und Protestaktionen, beispielsweise auf dem Alexander Platz in Berlin. Des Weiteren erfolgten in ganz Ostdeutschland Friedensgebete. Dabei spielte Leipzig eine entscheidende Rolle, da die anfangs zum gedanklichen Austausch gedachten Gebete später eine hohe politische Bedeutung gewannen.