Solwac
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An anderer Stelle hier wurden die diplomatische Vorgeschichte oder Kriegsverbrechen diskutiert, die militäre Seite hingegen kam meistens zu kurz.
In den Jahren vor dem Krieg wurden immer wieder Forderungen nach einem k.u.k. Angriff auf Serbien laut, zuletzt 1913.
Neben den Plänen zur Mobilmachung gab es zwei Pläne: B (Balkan) und R (Russland). Plan R hätte ca. 80% der Truppen gegen Russland gestellt und nur wenige Truppen auf dem Balkan gelassen. Bei Plan B wären etwa 50% der Truppen auf dem Balkan eingesetzt worden.
Trotz der Diplomatie während der Juli-Krise und des geplant als nicht erfüllt bezeichnetem Ultimatum wurde die Mobilisierung Serbiens nur mit einer Teilmobilmachung beantwortet. Die Generalmobilmachung folgte erst sechs Tage später.
Insgesamt wurden über 3,3 Mio. Soldaten mobilisiert, von denen 1,5 Mio. Feldtruppen waren. Bedingt durch die mangelnde industrielle Basis und die Bevorzugung der Landwehr durch die beiden Landesteile war nur das aktive stehende Heer gut ausgerüstet. Die mobilisierten Reserven hatten größere Mängel bei der Ausrüstung und auch die Landsturmeinheiten waren nur unzureichend für die Erfordernisse im Feld gerüstet.
Da die Mobilisierung und erste Transporte mit der Eisenbahn nur langsam erfolgten, kamen mitten in den Aufmarsch gegen Serbien neue Anforderungen von der russischen Front. So wurde die 2. Armee vom Balkan nach Galizien verlegt und zur Entlastung Deutschlands ein Angriff auf die russischen Truppen befohlen. Für den Angriff auf Serbien blieben ca. 500.000 Mann, davon 380.000 Feldtruppen. Dem gegenüber standen ca. 420.000 Serben (250.000 Feldtruppen). Die serbischen Truppen waren schlechter ausgerüstet, aber auch bei den k.u.k.-Truppen war (Artillerie-) Munition knapp. Mitte August kam es zur Schlacht bei Cer. Die k.u.k. 5. Armee überquerten die Grenzflüsse, kamen aber aufgrund des schwierigen Geländes, wegen Nachschubschwierigkeiten und durch den unerwartet zähen Widerstand der Serben nur langsam vorwärts. Nach einigen Tagen und nur 35km Geländegewinn wurde der Befehl zum Rückzug gegeben. Insgesamt 12% Verluste und die Schmach, vom kleinen Serbien zurück gedrngt worden zu sein, standen Ende August zu Buche. Auch die beiden weiteren Schlachten an der Drina im September und an der Kolubara Ende des Jahres brachten keine Erfolge.
Neben den materiellen Problemen zeigte sich, dass die nur schwache numerische Überlegenheit in schwierigem Gelände gegen motivierte Gegner scheitern musste. Die ursprünglich im Plan B zugedachten Truppen hätten sich wahrscheinlich ebensowenig mit Ruhm bekleckert, aber wohl mit ihrer Überzahl den Erfolg erzwingen können. So konnte Serbien deutlich länger als gedacht Widerstand leisten und die k.u.k.-Truppen an ihrer Südflanke binden. Erst der Eintritt Bulgariens brachte hier Entlastung.
Vieles kann ich nachvollziehen, den Angriff ohne numerische Übermacht allerdings nicht. Gab es neben der Unterschätzung der Serben noch andere Gründe?
In den Jahren vor dem Krieg wurden immer wieder Forderungen nach einem k.u.k. Angriff auf Serbien laut, zuletzt 1913.
Neben den Plänen zur Mobilmachung gab es zwei Pläne: B (Balkan) und R (Russland). Plan R hätte ca. 80% der Truppen gegen Russland gestellt und nur wenige Truppen auf dem Balkan gelassen. Bei Plan B wären etwa 50% der Truppen auf dem Balkan eingesetzt worden.
Trotz der Diplomatie während der Juli-Krise und des geplant als nicht erfüllt bezeichnetem Ultimatum wurde die Mobilisierung Serbiens nur mit einer Teilmobilmachung beantwortet. Die Generalmobilmachung folgte erst sechs Tage später.
Insgesamt wurden über 3,3 Mio. Soldaten mobilisiert, von denen 1,5 Mio. Feldtruppen waren. Bedingt durch die mangelnde industrielle Basis und die Bevorzugung der Landwehr durch die beiden Landesteile war nur das aktive stehende Heer gut ausgerüstet. Die mobilisierten Reserven hatten größere Mängel bei der Ausrüstung und auch die Landsturmeinheiten waren nur unzureichend für die Erfordernisse im Feld gerüstet.
Da die Mobilisierung und erste Transporte mit der Eisenbahn nur langsam erfolgten, kamen mitten in den Aufmarsch gegen Serbien neue Anforderungen von der russischen Front. So wurde die 2. Armee vom Balkan nach Galizien verlegt und zur Entlastung Deutschlands ein Angriff auf die russischen Truppen befohlen. Für den Angriff auf Serbien blieben ca. 500.000 Mann, davon 380.000 Feldtruppen. Dem gegenüber standen ca. 420.000 Serben (250.000 Feldtruppen). Die serbischen Truppen waren schlechter ausgerüstet, aber auch bei den k.u.k.-Truppen war (Artillerie-) Munition knapp. Mitte August kam es zur Schlacht bei Cer. Die k.u.k. 5. Armee überquerten die Grenzflüsse, kamen aber aufgrund des schwierigen Geländes, wegen Nachschubschwierigkeiten und durch den unerwartet zähen Widerstand der Serben nur langsam vorwärts. Nach einigen Tagen und nur 35km Geländegewinn wurde der Befehl zum Rückzug gegeben. Insgesamt 12% Verluste und die Schmach, vom kleinen Serbien zurück gedrngt worden zu sein, standen Ende August zu Buche. Auch die beiden weiteren Schlachten an der Drina im September und an der Kolubara Ende des Jahres brachten keine Erfolge.
Neben den materiellen Problemen zeigte sich, dass die nur schwache numerische Überlegenheit in schwierigem Gelände gegen motivierte Gegner scheitern musste. Die ursprünglich im Plan B zugedachten Truppen hätten sich wahrscheinlich ebensowenig mit Ruhm bekleckert, aber wohl mit ihrer Überzahl den Erfolg erzwingen können. So konnte Serbien deutlich länger als gedacht Widerstand leisten und die k.u.k.-Truppen an ihrer Südflanke binden. Erst der Eintritt Bulgariens brachte hier Entlastung.
Vieles kann ich nachvollziehen, den Angriff ohne numerische Übermacht allerdings nicht. Gab es neben der Unterschätzung der Serben noch andere Gründe?