Die DDR - Warum hat den Menschen in der DDR das Leben nicht gefallen?

An dieser Stelle einige Anmerkungen...

Da sind wir schon bei dem "Wo" - Biermann agitierte öffentlich. Dann kommt das "Wie" - Biermann tat es abwertend und arrogant (meine persönliche Sicht). Dann kommt das "Wann" - Biermann agitierte immer und rund um die Uhr. Außerdem war er ja eh im Westen geboren. Da ist doch eine drohende Abschiebung kaum eine Strafe.
Wer diese Kriterien alle erfüllte, der fiel in ein bestimmtes Raster. Wer da erstmal drin war, der kam da auch kaum wieder heraus. Einmal im Raster in einem gewissen Umfeld und Du "warst Mode".

Abschiebung, Ausweisung und Ausbürgerung sind verschiedene Dinge: Abschiebung ist das Beenden eines unrechtmäßigen Aufenthalts eines Ausländers, Ausweisung ist das Beenden eines rechtmäßigen Aufenthalts eines Ausländers bei Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung, Ausbürgerung ist der Entzug oder die Aberkennung der Staatsangehörigkeit.
Anm.: In der BRD bspw. ist Ausbürgerung übrigens verboten!

Und was Wolf Biermann betrifft, so mag man zu ihm stehen, wie man will, bzw. über ihn denken, was man will; seine Ausbürgerung läßt sich damit dennoch nicht rechtfertigen...
Anm.: Außerdem legte er mW seine innere sozialistische Überzeugung erst ab, als er bereits aus der DDR ausgebürgert worden war und einige Zeit in der BRD lebte.
 
Da sind wir schon bei dem "Wo" - Biermann agitierte öffentlich. Dann kommt das "Wie" - Biermann tat es abwertend und arrogant (meine persönliche Sicht). Dann kommt das "Wann" - Biermann agitierte immer und rund um die Uhr.

Ich zitiere aus dem Wikipedia-Artikel (Wolf Biermann ? Wikipedia

Beginn Zitat:
"Folgen der Ausbürgerung (Wolfgang Biermanns, anm.)
Die Ausbürgerung Biermanns war ein einschneidendes und prägendes Erlebnis für die Künstler- und Dissidenten-Szene der DDR. Gab es nach dem Machtantritt Erich Honeckers 1971 Hoffnung auf eine gesellschaftliche Liberalisierung und Ansätze von Meinungsfreiheit, wurden diese Hoffnungen durch das repressive Vorgehen 1976 wieder zerstört. Nicht wenige Dissidenten änderten ihre Haltung zur DDR nach der Ausbürgerung Biermanns von einer solidarischen Kritik hin zu radikaler Distanz zur DDR.
Viele, auch sehr berühmte Personen in Ost und West, protestierten gegen Biermanns Ausbürgerung. Am 17. November 1976 veröffentlichten dreizehn namhafte DDR-Schriftsteller einen von Stephan Hermlin initiierten, gemeinsam mit Stefan Heym formulierten offenen Brief an die DDR-Führung, in dem sie an diese appellierten, die Ausbürgerung Biermanns zurückzunehmen.[7] Um eine Veröffentlichung sicherzustellen, übergab die Gruppe den Brief nicht nur dem Neuen Deutschland, sondern ebenfalls der französischen Nachrichtenagentur AFP.[7] In den der Veröffentlichung folgenden Tagen schlossen sich der Erklärung rund 100 weitere Schriftsteller, Schauspieler und bildende Künstler an.[8]
Diesen Protest nahm die DDR-Führung zum Anlass für weitere Schikanen gegen die Unterzeichner, was weitere Künstler aus der DDR vertrieb. 1977 kamen so auch Biermanns frühere Gefährtin, die bekannte ostdeutsche Schauspielerin Eva-Maria Hagen, und ihre Tochter aus früherer Ehe Catherina (besser bekannt als Nina Hagen) in die Bundesrepublik Deutschland. Gerulf Pannach und Christian Kunert von der verbotenen Band Renft und der Schriftsteller Jürgen Fuchs wurden noch im November 1976 vom Ministerium für Staatssicherheit verhaftet und nach neun Monaten Haft und unter Androhung von langen Haftstrafen zur Ausreise gezwungen, ebenso die Schauspielerin Katharina Thalbach. Auch Manfred Krug unterzeichnete den Protest, worauf ihm, trotz seiner Beliebtheit in der DDR (mehrfacher Publikumsliebling), weitere Rollen und Konzerte verwehrt wurden. Schon gedrehte Filme wurden nicht mehr gezeigt. Als Folge dessen siedelte er 1977 nach einem Antrag auf Ausreise in die Bundesrepublik über.[9]
Zahlreiche Proteste gab es auch im Westen, sogar in den Reihen SED-naher Kommunisten. In der DKP-Hochburg Marburg unterzeichneten mehrere Dutzend DKP-Mitglieder eine Protesterklärung, die auf dem ersten Cover der Biermann-LP des Kölner Konzerts Das geht sein' sozialistischen Gang abgedruckt wurde."
Ende Zitat

Schlussfolgerung:
=> das Verhalten von Wolf Biermann kann wohl kaum katzfalsch gewesen sein, dass es so viel ausgelöst hat. Wenn alle andern gedacht haben sollten, dass Biermann arrogant, überheblich oder sonst irgendwie falsch ist, dann hätten sie sich wohl kaum mit ihm solidarisiert. Oder sonst muss er irgendwie den Nerv der Zeit getroffen haben und das SED-Regime hat eindeutig überreagiert.

Diejenigen, die sich mit Biermann solidarisierten, hatten mit nachhaltigen Nachteilen zu rechnen: wer nimmt das schon freiwillig oder spasseshalber auf sich?
 
In der DDR wurden die Großgutbesitzer enteignet. Ab welcher Hekterzahl weiß ich nicht mehr. Dennoch wer viel Land besaß mußte es abgeben.
Großbauern wurden dazu gebracht ihr Land abzugeben und in einer LPG zu arbeiten. Damit wurden auch die Leute auf dem Land Wirtschaftlich klein gehalten. Obwohl diese nichts mit dem Krieg zu tun hatten. Außer eventuell den Pflichtsteuerbeitrag am Staat. Für mich ist das ein riesen Schweinerei diese in Geschichtsbüchern gar nicht drin steht. Die Bauern wurden enteignet und die "großen Firmen" wie Philips, sony, Krupp .... gibt es heute noch.:motz:

Die LPG- Landwirtschaftliche Produktions Genossenschaft wurden nach der Wende Führungslos aufgelöst. Die Bauern diese dort tätig waren hatten meißt das Geld nicht um diese Anlagen zu kaufen. Ein gefundenes Fressen für guthabende Holländer. Diese auch sehr fleißige Leute sind. Aber irgendwie machen diese aleine einen relativen guten Reihbach, anstatt viele Bauern wie in der DDR. In solchen ehemaligen LPG arbeiten heute nur 10 Leute anstatt 50 oder 100. Wirtschaftlich eine Schweinerei was hier auf den Dörfern passiert. Die Jugend wird in Überbetriebliche Ausbildungen gesteckt und förmlich weit verstreut.
 
Zuletzt bearbeitet:
In solchen ehemaligen LPG arbeiten heute nur 10 Leute anstatt 50 oder 100. Wirtschaftlich eine Schweinerei was hier auf den Dörfern passiert. Die Jugend wird in Überbetriebliche Ausbildungen gesteckt und förmlich weit verstreut.
Sicherlich mit einer der Gründe, weshalb die DDR wirtschaftlich in die Knie ging oder nie aus der Hocke heraus kam. Wo heute 10 Leute den Job erledigen können, schaufelten damals 50 rum. Da die DDR trotz Mauer kein Raumschiff im luftleeren Raum war, musste sie sich mehr oder weniger an ihrem westlichen Nachbar messen. Das hat sie nicht durchgehalten.
Mit, z.B. Brasilien als hypothetischen, kapitalistischen Nachbarn würde es die DDR sicher noch immer geben.
 
In der DDR wurden die Großgutbesitzer enteignet. Ab welcher Hekterzahl weiß ich nicht mehr. Dennoch wer viel Land besaß mußte es abgeben.
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Ab 10 Hektar.
Doch wer die noch hatte, musste sowieso in die LPG gehen.
Dafür hat er eine Pacht bekommen und Deputat. War zwar lächerlich, aber immerhin.

Ich habe auch mal in einer LPG gearbeitet, als Betriebsmaurer und Traktorfahrer, aber nur kurze Zeit.

Wenn ich mir das heute so überlege, war das gar nicht mal so schlecht. geregelte Arbeitszeit, Urlaub usw. Welcher Kleinbauer kann das denn heute von sich behaupten?.

Übrigens, die meisten LPG oder VEG sind heute in Agragenossenschaften übergegangen.
Keiner wollte mehr alleine seinen Mist machen. Nur ein paar haben ihr Land zurückverlangt und kämpfen nun mit der EU rum.
Natürlich mussten einige gehen, aber das müssen andere in der Industrie, wegen Technofortschritt auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da sind wir schon bei dem "Wo" - Biermann agitierte öffentlich. Dann kommt das "Wie" - Biermann tat es abwertend und arrogant (meine persönliche Sicht). Dann kommt das "Wann" - Biermann agitierte immer und rund um die Uhr. Außerdem war er ja eh im Westen geboren. Da ist doch eine drohende Abschiebung kaum eine Strafe.
Wer diese Kriterien alle erfüllte, der fiel in ein bestimmtes Raster. Wer da erstmal drin war, der kam da auch kaum wieder heraus. Einmal im Raster in einem gewissen Umfeld und Du "warst Mode".

Da ich, wie schon bemerkt, in einem Nebental " der Ahnunglosen" groß wurde, muss ich sagen, dass mir Biermann erst durch die Ausbürgerung bekannt wurde. So verstand ich auch die damalige Aufregung nicht gänzlich.

Als viel größeren Verlust empfand ich den Weggang von Eberhard Cohrs. Der kleine Hutkomiker war für mich und Sachsen der Allerallergrößte.
MfG Heiner
 
Als viel größeren Verlust empfand ich den Weggang von Eberhard Cohrs. Der kleine Hutkomiker war für mich und Sachsen der Allerallergrößte.
MfG Heiner

Der Verlust lag wohl auf Seiten derer die ihn verstanden.
Der Grund für seinen Weggang dürfte wohl in einem drohenden Berufsverbot aufgrund seiner Witze über die Mängel in der DDR gelegen haben. Bei dieser Gelegenheit hätte mann dann wohl auch ein zurückgehaltenes Stasi-Dossier über seine SS-Vergangenheit als Druckmittel anwenden können.
Warum man es nach seinem Weggang nach Westberlin nicht tat, liegt (meiner Meinung nach) an dem mangelnden Erfolg den er in der BRD hatte.

http://www.mdr.de/damals/6557333.html
 
Der Verlust lag wohl auf Seiten derer die ihn verstanden.
Der Grund für seinen Weggang dürfte wohl in einem drohenden Berufsverbot aufgrund seiner Witze über die Mängel in der DDR gelegen haben. Bei dieser Gelegenheit hätte mann dann wohl auch ein zurückgehaltenes Stasi-Dossier über seine SS-Vergangenheit als Druckmittel anwenden können.
Warum man es nach seinem Weggang nach Westberlin nicht tat, liegt (meiner Meinung nach) an dem mangelnden Erfolg den er in der BRD hatte.

Das Geheimnis des Komikers | MDR.DE
Danke Sascha für den Link. Also ich bin noch ganz betroffen. Das Cohrs bei der SS war habe ich nach seinem Tod auch erfahren, aber dass es sein Anwalt Diestel ausgeplaudert hat ist ja unterste Schublade von einem Anwalt.:motz:
So weit ich mich erinnere war der nicht auch bei der Stasi?
Jedenfalls kann Cohrs' Lebenswerk als Komiker keiner ankratzen. Waren doch sogar hohe DDR Politiker wie Albert Norden bei der NAPOLA genauso wie der DDR Chefkommentator Karl Eduard von Schnitzler, nachzulesen bei H.-H. Gatow "Vertuschte SED Verbrechen".
 
Danke Sascha für den Link. Also ich bin noch ganz betroffen. Das Cohrs bei der SS war habe ich nach seinem Tod auch erfahren, aber dass es sein Anwalt Diestel ausgeplaudert hat ist ja unterste Schublade von einem Anwalt.:motz:
So weit ich mich erinnere war der nicht auch bei der Stasi?
Jedenfalls kann Cohrs' Lebenswerk als Komiker keiner ankratzen. Waren doch sogar hohe DDR Politiker wie Albert Norden bei der NAPOLA genauso wie der DDR Chefkommentator Karl Eduard von Schnitzler, nachzulesen bei H.-H. Gatow "Vertuschte SED Verbrechen".

Albert Norden bei der NapoLA? Bist Du Dir da sicher? Und was wirfst Du Schnitzler vor, was er vor '45 getan haben soll?
 
Albert Norden bei der NapoLA? Bist Du Dir da sicher? Und was wirfst Du Schnitzler vor, was er vor '45 getan haben soll?

Eberhard Cohrs wird die Vergangenheit doch auch vorgeworfen. Und Günter Grass, Heinrich Lübke, K.-G. Kiesinger u. a.. Ich will doch nur damit sagen, dass Cohrs' Lebenswerk, den Menschen zum herzhaften Lachen zu bringen unsterblich gemacht hat. Und wer ist schon so vollkommen, dass er die humane Linie immer einhält.
Auserdem werfe ich Schnitzlers Vergangenheit nicht vor, sondern erwähne sie nur. Auch eine Art der Verteidigung des Idols E. Cohrs.
 
Eberhard Cohrs wird die Vergangenheit doch auch vorgeworfen. Und Günter Grass, Heinrich Lübke, K.-G. Kiesinger u. a.. Ich will doch nur damit sagen, dass Cohrs' Lebenswerk, den Menschen zum herzhaften Lachen zu bringen unsterblich gemacht hat. Und wer ist schon so vollkommen, dass er die humane Linie immer einhält.
Auserdem werfe ich Schnitzlers Vergangenheit nicht vor, sondern erwähne sie nur. Auch eine Art der Verteidigung des Idols E. Cohrs.

Es las sich so, als wolltest Du Norden und Sudel-Ede eine Nazivergangenheit anhängen. Das verwunderte mich.
Grass wird nicht seine Zugehörigkeit zur SS vorgeworfen, die ohne sein Autobiograpie Beim Häuten der Zwiebel wohl vergessen worden wäre, sondern dass er sich zum moralischen Gewissen der Nation aufgeschwungen habe und jeden, der nur in Verdacht gekommen sei ein Mitläufer gewesen zu sein, verurteilt habe, während er sein eigenes Mitläufertum 60 Jahre verschwiegen habe.
Die Verteidigung einer Person, indem man eine eine andere angreift (bzw. von ihr ablenkt), ist im Übrigen eine denkbar schlecht Art der Verteidigung. Die Taten einer Person werden dadurch nicht besser. Das konnte die DDR (und insbesondere Norden) im Übrigen recht gut. Während man die (ehemaligen) Nazis die im Westen in politischen und wirtschaftlichen Schaltstellen saßen, als solche in Braunbüchern (durchaus zu Recht) denunzierte, drückte man bei denen in der DDR das rechte Auge ganz fest zu.
 
Albert Norden bei der NapoLA? Bist Du Dir da sicher? Und was wirfst Du Schnitzler vor, was er vor '45 getan haben soll?

Hallo EQ
Also ich habe noch mal nachgelesen und muss mich korrigieren. Albert Norden hat mit der NAPOLA nichts zu tun. Ich habe als Quelle das Buch von Hanns-Heinz Gatow "Vertuschte SED-Verbrechen", Türmerverlag, Berg am See. Ausgabe von 1990.
Auf Seite 221 dieser Auflage steht unter anderem unter dem Kapitel Die DDR Medien unter Honecker:
Zitat: Unter ihm [Norden] arbeiteten neben Blecha auch die Exnazis Karl-Eduard von Schnitzler und Frankenberg. Sie gaben sich zwar alle als Widerstandskämpfer aus, hatten aber als Absolventen der NAPOLA oder als Mitarbeiter der Propagandakompanie eifrig für die andere Seite "gepinselt", bis sie es für nötig fanden, sich ein neues Image als Widerstandskämpfer zu schneidern. Ende Zitat

Ich finde die Formulierung etwas irreführend und es suggeriert den Leser, auch Norden sei dabei gewesen.
Weiter unten heißt es weiter:
Zitat: Nordens Vertreter und persönlicher Sekretär Lamberz, der die Delegation der DDR-Jounalisten vorbereitete, welche die Begegnung Stoph-Brandt in Kassel begleiten und für das "Neue Deutschland" berichten sollten, schärfte allen Journalisten ein, dass sie "in Feindesland fahren". Er selber, Zögling der NAPOLA, riet seinen Kumpanen ....Ende Zitat.

Ich bitte Euch mir diesen Lapsus mit Norden noch einmal nachzusehen. Aber es hat doch dazu geführt, dass ich mich mit der Sache noch einmal beschäftigte und die falsche Aussage wollte ich so auch nicht stehen lassen.:red:
Siehe auch: DDR-Lexikon: Albert Norden

DDR-Lexikon: Werner Lamberz
 
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Ich höre und lese immer, daß die DDR auch positive Seiten hatte. Welche denn?

Der Staatsapperat hat bis ins kleinste Detail die Gesellschaft so "eingestellt", daß was auch immer im ersten Moment als menschlich und der Bevölkerung zugetan aussah, einen politischen Hintergrund hatte.

Wenn die vermeindlichen positiven Dinge der DDR nicht wegen einer politischen Ausrichtung eingesetzt wurden, sonder ihrer Selbstwillen oder nur zum Wohle der Bevölkerung benutzt würden, dann ja, wären es positive Seiten.

Doch schon allein das Einsperren und das Entziehen der Freiheit wie persönlichen Freiheit der Bevölkerung, macht alle anderen "guten" Seiten zu nichte.

Das einzige, was man als positive Seite bewerten kann, ist das einzelne Leben was jeder, der in der DDR lebte mit sich selbst ausmachen muß.

Seid Bereit, immer breit..:prost:he, sorry: bereit!
 
Ich höre und lese immer, daß die DDR auch positive Seiten hatte. Welche denn?

Der Staatsapperat hat bis ins kleinste Detail die Gesellschaft so "eingestellt", daß was auch immer im ersten Moment als menschlich und der Bevölkerung zugetan aussah, einen politischen Hintergrund hatte.

Wenn die vermeindlichen positiven Dinge der DDR nicht wegen einer politischen Ausrichtung eingesetzt wurden, sonder ihrer Selbstwillen oder nur zum Wohle der Bevölkerung benutzt würden, dann ja, wären es positive Seiten.

Doch schon allein das Einsperren und das Entziehen der Freiheit wie persönlichen Freiheit der Bevölkerung, macht alle anderen "guten" Seiten zu nichte.

Das einzige, was man als positive Seite bewerten kann, ist das einzelne Leben was jeder, der in der DDR lebte mit sich selbst ausmachen muß.

Seid Bereit, immer breit..:prost:he, sorry: bereit!

hallo,

du urteilst recht rigoros, aber vielleicht hast du ja recht. nur: bist du dann so konsequent und verneinst auch vermeintlich positive seiten früherer staaten? im mittelalter gab es z.b. die leibeigenschaft. diese leute waren sowohl unfrei als auch mindestens, wenn nicht noch mehr eingesperrt wie die leute in der DDR.

eine andere sicht (als eine von mehreren möglichen) stelle ich dir in meinem beitrag "1989/90 - zeitzeugen der wende" vor.

gruß!
 
Ich höre und lese immer, daß die DDR auch positive Seiten hatte. Welche denn?

Der Staatsapperat hat bis ins kleinste Detail die Gesellschaft so "eingestellt", daß was auch immer im ersten Moment als menschlich und der Bevölkerung zugetan aussah, einen politischen Hintergrund hatte.

Wenn die vermeindlichen positiven Dinge der DDR nicht wegen einer politischen Ausrichtung eingesetzt wurden, sonder ihrer Selbstwillen oder nur zum Wohle der Bevölkerung benutzt würden, dann ja, wären es positive Seiten.

Doch schon allein das Einsperren und das Entziehen der Freiheit wie persönlichen Freiheit der Bevölkerung, macht alle anderen "guten" Seiten zu nichte.

Das einzige, was man als positive Seite bewerten kann, ist das einzelne Leben was jeder, der in der DDR lebte mit sich selbst ausmachen muß.

Seid Bereit, immer breit..:prost:he, sorry: bereit!

Walter, wer das Fahrrad nicht kennt, vermisst es nicht.
Wenn aber einer sieht, der andere hat eines, will er es auch haben.

Was sollte man denn machen? Sich anpassen und darauf warten, bis mal einige den Anfang machen und aufstehen.
Ich war zu feige, diesen Anfang zu machen.
 
hallo,

du urteilst recht rigoros, aber vielleicht hast du ja recht. nur: bist du dann so konsequent und verneinst auch vermeintlich positive seiten früherer staaten? im mittelalter gab es z.b. die leibeigenschaft. diese leute waren sowohl unfrei als auch mindestens, wenn nicht noch mehr eingesperrt wie die leute in der DDR.

eine andere sicht (als eine von mehreren möglichen) stelle ich dir in meinem beitrag "1989/90 - zeitzeugen der wende" vor.

gruß!

Das kann man doch nicht so Vergleichen und die verschiedenen Zeitalter durcheinander mixen!

Ich geb dir mal ein Beispiel, was ich meine:

Kostenlose Kindergrippen, Kindergärten oder Schulhort. Feine Sache ohne Zweifel und wichtig für den Bevölkerungserhalt einer Nation.

Aber dahinter steckt nicht der soziale Aspekt, denn manch eine Partei heute erwecken möchte.
Sondern damals konnte man so Frauen ebenfalls frei machen für die Produktion und man konnte die Kleinkinder, Kinder und Jugendliche schon recht früh in das politische Gebet nehmen und entsprechend weltanschaulich Formen.

Keine soziale Ader war der Bewegrund, öffentliche Einrichtungen der Kindererziehung aufzubauen, sondern kontrollierte Beeinflussung der Kinder und Jugend.

Und ja, ich bin hart mit der DDR und werde es auch bleiben, aber daß ist das was ich meinte, mit der Einstellung jeder einzelnen Person zu dieser Geschichte, vor allem wenn man sie selbst erlebt hat.

Jeder der an der Mauer oder innerdeutschen Grenze bei einem Fluchtversuch gestorben ist, wird verharmlost, wenn jemand sagt, die DDR hatte auch Gutes. Das ist wie ein Schlag ins Gesicht.

Ich bringe einen Vergleich mit dem 3.Reich und weiß, dass einige Leute jetzt schon wieder an die Decke gehen, aber wir haben gewisse parallelen in der Geselleschaftsstruktur beider deutscher Diktaturen.

Wenn ich ein Hakenkreuz trage, mach ich mich Strafbar, wenn ich Hammer und Zirkel trage, ist das was lustiges bis politisch ernstes, oder gut für eine Unterhaltungsshow...

Das meine ich, genau das...:cry:
 
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Ich bringe einen Vergleich mit dem 3.Reich und weiß, dass einige Leute jetzt schon wieder an die Decke gehen, aber wir haben gewisse Parallelen in der Gesellschaftsstruktur beider deutscher Diktaturen.


Deshalb spricht man auch von Totalitarismus. Damit ist - stark vereinfacht - die Vereinnahmung des Privaten durch den Staat gemeint.


Wenn ich ein Hakenkreuz trage, mach ich mich Strafbar, wenn ich Hammer und Zirkel trage, ist das was lustiges bis politisch ernstes, oder gut für eine Unterhaltungsshow...

Das meine ich, genau das...:cry:

Da gibt es doch riesige Unterschiede. Das Hakenkreuz symbolisiert in der westlichen Welt eine verbrecherische Ideologie. Hammer und Sichel symbolisieren eine Gesellschaftsutopie, die durch verbrecherische Regime missbraucht wurde. Genauso könnte man mit Verweis auf Kreuzzüge und Hexenverbrennungen die Kruzifixe verbieten wollen.
Mord ist die logische Konsequenz des Faschismus, aber ein Irrweg des Kommunismus oder des Christentums.
 
Das kann man doch nicht so Vergleichen und die verschiedenen Zeitalter durcheinander mixen!

Ich geb dir mal ein Beispiel, was ich meine:

Kostenlose Kindergrippen, Kindergärten oder Schulhort. Feine Sache ohne Zweifel und wichtig für den Bevölkerungserhalt einer Nation.

Aber dahinter steckt nicht der soziale Aspekt, denn manch eine Partei heute erwecken möchte.
Sondern damals konnte man so Frauen ebenfalls frei machen für die Produktion und man konnte die Kleinkinder, Kinder und Jugendliche schon recht früh in das politische Gebet nehmen und entsprechend weltanschaulich Formen.

Keine soziale Ader war der Bewegrund, öffentliche Einrichtungen der Kindererziehung aufzubauen, sondern kontrollierte Beeinflussung der Kinder und Jugend.

Und ja, ich bin hart mit der DDR und werde es auch bleiben, aber daß ist das was ich meinte, mit der Einstellung jeder einzelnen Person zu dieser Geschichte, vor allem wenn man sie selbst erlebt hat.

Jeder der an der Mauer oder innerdeutschen Grenze bei einem Fluchtversuch gestorben ist, wird verharmlost, wenn jemand sagt, die DDR hatte auch Gutes. Das ist wie ein Schlag ins Gesicht.

Ich bringe einen Vergleich mit dem 3.Reich und weiß, dass einige Leute jetzt schon wieder an die Decke gehen, aber wir haben gewisse parallelen in der Geselleschaftsstruktur beider deutscher Diktaturen.

Wenn ich ein Hakenkreuz trage, mach ich mich Strafbar, wenn ich Hammer und Zirkel trage, ist das was lustiges bis politisch ernstes, oder gut für eine Unterhaltungsshow...

Das meine ich, genau das...:cry:


hallo walter,

warum kann man das nicht vergleichen? du vergleichst doch auch DDR und nazi-regime? kann man das vielleicht deshalb nicht vergleichen, weil das ergebnis eines solchen vergleichs dir nicht passt?

deine meinung respektiere ich als deine meinung. sie ist eine variante im spektrum aller möglichen meinungen wie meine auch. nicht mehr und nicht weniger. ich habe nicht den anspruch, "die wahrheit" zu vertreten und zu verkünden (siehe meine signatur!).

du hattest geschrieben: "Doch schon allein das Einsperren und das Entziehen der Freiheit wie persönlichen Freiheit der Bevölkerung, macht alle anderen "guten" Seiten zu nichte." als ich dich daraufhin auf die leibeigenschaft früherer zeiten hinwies, schriebst du verharmlosend (?): "Das kann man doch nicht so Vergleichen und die verschiedenen Zeitalter durcheinander mixen!" (welchen unterschied macht es für den betroffenen, ob er vor 50 oder vor 500 jahren an einer grenze erschossen wurde?)

ich würde sagen, es nützt dem einzelnen nichts, dass leibeigenschaft oder sklaverei oder folter in seiner zeit nun mal "üblich" waren (muss man sich mit dem gleichen argument mit folter in anderen teilen der welt abfinden, weil es dort nun mal üblich ist?). du sagst ja selbst: "Jeder der an der Mauer oder innerdeutschen Grenze bei einem Fluchtversuch gestorben ist, wird verharmlost, wenn jemand sagt, die DDR hatte auch Gutes. Das ist wie ein Schlag ins Gesicht." ich sage in gleicher weise: jeder, der durch folter litt und zu tode kam, wird verharmlost, wenn man sagt, das seien halt andere zeiten gewesen. es tut ja schließlich kein bisschen weniger weh, nur weil es zur zeit nun mal üblich ist. und darum geht es doch, oder? ... leibeigenschaft, sklaverei und folter sind zu jeder zeit schlecht. ich bin froh, dass das heutzutage die mehrheit so sieht. wir sind also ein stück vorangekommen in der menschheitsgeschichte.

du urteilst unterschiedlich, finde ich. die DDR willst du nur aufgrund ihrer "schattenseiten" beurteilen und als ganzes verdammen; anderen staatswesen aber verzeihst du ihre negativen seiten, weil's halt andere zeiten waren. es könnte ja auch jemand sagen, naja, die ganze welt betrachtet, war es halt im 20. jahrhundert noch so, dass viele staatsführungen politische gegner bekämpften usw.-usf. da fiele ja die DDR bei diesem vergleichsmaßstab nicht besonders auf. werden nicht an anderen grenzen auch menschen erschossen? werden nicht in anderen ländern auch politische gegner bekämpft und ermordet? gibt es korruption und vetternwirtschaft nicht auch anderswo?

du darfst das alles überall verurteilen und ich stimme dir darin zu - auch im falle der DDR. nur mir scheint, du verurteilst sowas eben nur im falle der DDR, aber in den anderen fällen findest du lauter rechtfertigungen und erklärungen und verharmlosungen? ist das nicht auch ein schlag ins gesicht dieser (!) betroffenen?

gruß!
 
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