tejason
Aktives Mitglied
askan schrieb:Zitat:"
Maria mit Isis gleichzusetzen ist ebenfalls Schmarrn2
Na ja, jedenfalls wurden bis ins MA Isis-statuen mit Marienbildern verwechselt.
Das ist Ansichtssache. An einer Statue ist zumindest im 'westlichen' Christentum (Katholiken & Protestanten) überhaupt nicht heiliges. Sie sollen nur auf etwas den Glauben betreffendes hinweisen. Es dürfte aus dieser Sicht kein Problem sein eine Isis-Statue in eine Marienstatue umzuinterpretieren. Aus kunsthistorischer Sicht ist das sogar besonders lobenswert. Ihre religiöse Bedeutung bleibt dabei gleich. Für Christen ist es ein Marienbild und hat nichts mit der östlichen Muttergottheit zu tun. Für Isisanhänger bleibt es eine Isis-Statue, dabei bildet das Kunstwerk eine gute Brücke für sie um sich mit dem neuen Glauben anzufreunden.
Wenn du ein Pferd hast, das nicht pariert: Dann gebe ihm etwas Zeit, ein paar Streicheleinheiten und etwas Zucker und schon funktioniert es besser. Deshalb bist du doch nicht zur 'Ansicht des Pferdes' konvertiert, oder?
Während der Christianisierung hat man gewisse vorchristliche Bräuche, die sich mit dem Wesen des Christentums vertrugen toleriert, teilweise sogar gefördert. Deshalb wurden aber die Kulte, die einst dahinter standen keineswegs adaptiert.
Ich selbst habe immer Probleme Heiligendarstellungen auseinander zu halten. Ihre Ikonographie stammt aus einer Zeit in der das gesprochene Wort vor dem geschriebenen Wort eine ungeschlagen größere Präsenz hatte. Entsprechend werden jedem Heiligen bestimmte Symbole beigegeben um ihn zu identifizieren. Wer die Symbole (Attribute) nicht kennt wird das Kunstwerk nicht richtig zuordnen können.
http://www.heiligenlexikon.de/Patronate/Attribute.htm
Sicherlich haben einige Attribute auch heidnische Bedeutungen gehabt. Die gekrönte Maria auf dem Mond stehend mit Sternenkrone... da mag man schon einen Bezug zu Isis herstellen. Trotzdem ist das Kreuz auf einem Panzer der Bundeswehr etwas grundlegend anderes als auf einem Kirchenaltar!
@Ostragotha:
Danke für den Anpfiff. Unterschiede fallen oberflächlichen Betrachtern selten auf. Kennt man sie aber, nimmt man sie durchaus wahr. Viele Christen sehen die Relationen innerhalb der Trinitätslehre recht gelassen, so lange bis die Sprache darauf kommt. Für die Glaubenslehre sind die Differenzen natürlich weiterhin entscheidend.
Die geschichtlichen Auswirkungen solcher innerkirchlichen Richtungs-Streitereien können kaum Überbewertet werden. In wie weit sie heute noch politische Auswirkungen haben (können), darüber Könnenten wir höchstens spekulieren. Die Trinitätslehre gilt wohl für die meisten Christen als ein ganz entscheidendes Kriterium dafür welche Glaubensgemeinschaften man als 'Christ' einordnet und welche als Sekten. Wie bei Marienstatuen liegt vieles im Auge des Betrachters.