Frauen im Christentum

askan schrieb:
Wo ist denn bei einem fliessenden Übergang ein Zeitsprung?
Also Andronikos schreibt, dass der letzte Isis-Tempel Mitte des 6. Jahrhunderts geschlossen wurde. Ich zitiere direkt drüber, dass sich die Marienvermehrung erst im 14. und 15. Jahrhundert im Volksglauben durchsetzt. Für mich ist das jetzt schon ein ziemlicher Zeitsprung :p

askan schrieb:
An die Riten habe ich jetzt gar nicht gedacht, sondern eher an Heilige, die den selben "Aufgabenbereich", oft dieselben Attribute und manchmal soagr den selben Namen haben.
Ein gutes Beispiel ist dfür die in Irland beliebte Hl.Birgit. Die hat nämlich den Job der ehemals in Irland sehr beliebten Göttin Brigid übernommen.
Meinst du nicht eher Schweden? Die heilige Birgit ist nämlich die schwedische Landespatronin. Welchen Job hatte denn diese Göttin Brigid?
Ich hab mal den Heiligenkalender zu Birgit konsultiert und folgendes gefunden:
Name: Brigitta (Birgitta)

Datum: 23.7.

Info:
Brigitta (Birgitta) von Schweden (Birgit, Britta), 1303 als Tochter des Landvogts Birger Pederson geboren, wurde als Hofmeisterin in die Residenz von König Magnus Erikson berufen. Vorbehaltslos sagte sie dem Landesherrn jederzeit ihre Meinung, kritisierte die Verschwendungssucht, das Raubritterunwesen, die Grausamkeit der Vögte bei der Steuer-eintreibung u.v.a. Da sie mit prophetischen Gaben ausgestattet war, hörte der Monarch oft auf sie. Doch als sie einen Angriffskrieg gegen Russland verhindern wollte, kam es zum Bruch. - Nach dem Tode ihres Gemahls rief Brigitta den "Erlöserorden" ins Leben. In Vadstena entstand das erste Kloster. Dann ging sie nach Rom und bemühte sich vergebens, den Papst zur Rückkehr aus Avignon zu bewegen. Die Frau, die niemanden und nichts fürchtete, erregte in Rom ihrer Aussagen und ihres mutigen Auftretens wegen bald großes Aufsehen. Brigitta wollte überall versöhnen, aber auch aufrütteln. Ihre Freigebigkeit war so groß, dass ihr Vermögen so weit zusammenschmolz, dass sie gerade noch den Unterhalt für sich selbst bestreiten konnte. Noch mit 70 Jahren unternahm sie, begleitet von ihrer Tochter Karin (Katharina von Schweden siehe 24.3.), eine Pilgerfahrt nach Jerusalem. Auf Cypern hielt sie auf den Stufen der Kathedrale eine gewaltige Rede und sagte Königin Eleonora und dem sündigen Volk den Untergang voraus (Die Insel wurde bald von Genua, dann von den Türken erobert). In Neapel rief sie die exkommunizierte Königin Giovanna vergeblich zur Umkehr auf (Diese fand bald darauf im Kerker ein schreckliches Ende). Brigittas Voraussagen trafen immer wieder ein, doch niemand wollte auf ihre Warnungen hören. Die große Kämpferin starb am 23. Juli 1373 in Rom. Auch im protestantischen Schweden gilt die ungewöhnliche Frau noch als Schutzheilige des Landes.
 
Also Andronikos schreibt, dass der letzte Isis-Tempel Mitte des 6. Jahrhunderts geschlossen wurde. Ich zitiere direkt drüber, dass sich die Marienvermehrung erst im 14. und 15. Jahrhundert im Volksglauben durchsetzt. Für mich ist das jetzt schon ein ziemlicher Zeitsprung
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Ich kenne mich zwar nicht vollständig mit der Entwicklung der christlichen Ikonographie aus, jedoch sind mir eine ganze Anzahl Mariendarstellungen als Gottesmutter bekannt, auch aus der Zeit vor dem Ikonoklasmus in Byzanz. Zu welchem Zweck, außer der Verehrung, sollen diese Darstellungen Marias angefertigt worden sein?
Ich sehe jedenfalls keinen Zeitsprung.
 
askan schrieb:
Schade, und ich hätte gedacht das man wenigstens den katholischen Exegeten zum Thema Gottesmutter und Mutter Göttin glauben kann! Denn für die meisten besteht da ein direkter zusammenhang.
Da sollte es Dir nicht schwerfallen, eine repräsentative Auswahl katholischer Exegeten zu nennen. Ich würde mich da gerne schlau machen.
Vielen Dank im voraus!
 
Andronikos schrieb:
Ich kenne mich zwar nicht vollständig mit der Entwicklung der christlichen Ikonographie aus, jedoch sind mir eine ganze Anzahl Mariendarstellungen als Gottesmutter bekannt, auch aus der Zeit vor dem Ikonoklasmus in Byzanz. Zu welchem Zweck, außer der Verehrung, sollen diese Darstellungen Marias angefertigt worden sein?
Das Dogma der Gottesmutter ist das erste Mariendogma und stammt aus dem Jahr 431 (Konzil von Ephesus). Diesbezöglich gibt es tatsächlich einen Zusammenhang zur Magna Mater (allerdings einen bewussten und kalkulierten). Ich kopiere die Textstelle jetzt mal rein, offensichtlich werden meine Links ja nicht gelesen....

http://www.betanien.de/Material/ermahnendes_Artikel/marienverehrung.htm schrieb:
Die kultische Verehrung von Muttergottheiten findet sich in allen antiken Kulturen der Welt; zum Teil in Form vieler verschiedener Göttinnen, wie bei den Griechen z.B. Artemis, Demeter und Aphrodite, denen in der römischen Mythologie wiederum Diana, Ceres und Venus entsprechen. Diese Göttinnen-Verehrung geht auf einen gemeinsamen Ursprung in Babylonien zurück, auf den besagten Kult um die „Große Mutter“ Ischtar. Historiker sehen die Wurzeln dieses Kults in der Verehrung von Semiramis, der Gattin Nimrods, des allerersten Königs der Erde (1Mo 10,8-10), der als gewalttätiger Herrscher Babels ein erstes Sinnbild des falschen Erlösers - des Antichrists - ist.
Von Babel bzw. Babylon aus machte sich der Kult der Muttergöttin auf die Reise um die Welt, bald unter verschiedenen Namen aufgeteilt in einzelne Gestalten und Verkörperungen ihrer vielen Eigenschaften, bald wieder vereint in einer Person, die alle Einzelattribute in sich aufsog. Die Zusammenhänge zwischen den vielen mütterlichen Göttergestalten der antiken Kulturen sind viel zu komplex, als dass wir sie hier auch nur annähernd vollständig darstellen könnten;[5] auf der Hand liegt jedoch, dass von Epoche zu Epoche und von Kulturraum zu Kulturraum zwar Klang und Anzahl der Namen wechselte, aber Mythos, Wesenszüge und Art der Verehrung beibehalten wurden und in manchen Muttergöttinen-Gestalten wieder zu dem einen alten Kult um die Magna Mater, die Große Mutter, verschmolzen.
Zu den besonders beliebten Verkörperung einer solchen Muttergottheit gehörten die ägyptisch-griechische Göttin Isis, die mit ihrem göttlichen Sohn Horus auf dem Arm geradezu wie eine Madonna bildlich dargestellt wurde, sowie die griechische Göttin Artemis, Jungfrau und Mutter zugleich, mit deren Verehrung der Apostel Paulus in Ephesus in Konflikt geriet. Diese Begebenheit aus der Apostelgeschichte verdient unser besonderes Interesse: Einige heidnische Handwerker machten Paulus den Vorwurf, ihr Geschäft mit der Herstellung von Götzenbildern zu ruinieren, weil er den Ephesern klar machte, „dass das keine Götter seien, die mit Händen gemacht werden“ (Apg 19,26). So zettelten sie einen ganzen Volksaufstand an. Mit lauthalsen Rufen des ephesischen Wahlspruchs: „Groß ist die Artemis der Epheser!“, brachte sich die ganze Stadt stundenlang in Rage (Apg 19,34). Ephesus war schließlich mit dem dortigen riesigen Artemis-Tempel ein viel besuchter Wallfahrtsort und ein Zentrum des Kults um diese Göttin, deren „herrliche Größe“ - so die Gegner des Paulus - „ganz Asien und der ganze Erdkreis [griechisch ‘Ökumene’] verehrt“ (Apg 19,27) und im dortigen Tempel wurde ein „vom Himmel gefallenes Bild“ verwahrt (Vers 35). So hatten die Epheser eindrücklich gezeigt, dass sie sich von ihrer geliebten Muttergöttin nicht so leicht abbringen lassen. Das sollte auch mit der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion im Jahre 391 n.Chr. und dem darauf folgenden Verbot der heidnischen Opfer und der Schließung der Tempel so bleiben.
Im Jahr 431 fand nämlich gerade in dieser Stadt Ephesus das bedeutendste kirchengeschichtliche Ereignis in Bezug auf die Marienverehrung statt: das vom römischen Kaiser Theodosius II. einberufene „Dritte Ökumenische Konzil“, das als „Konzil zu Ephesus“ in die Geschichtsbücher einging. Hier nun wurde Maria der Titel „Gottesgebärerin“, griechisch theotokos, offiziell verliehen, was sie praktisch zur „Muttergottes“ erhob. Ursächlicher Hintergrund dieses Konzils war eigentlich ein halb theologisch, halb politischer Streit um die Definition der göttlichen bzw. menschlichen Natur Christi. Auf dem Spiel stand dabei letztlich die Einheit des Römischen Reiches, die nur per Vereinheitlichung der Glaubensdoktrin bewahrt bleiben konnte; denn dieses Reich war keine Nation, sondern eine Kulturgemeinschaft. Die Problematik um das Wesen Christi wurde dabei vorgeschoben, um Maria zu höheren Ehren erheben zu können. Das war taktisch gesehen ein äußerst kluger Schritt, denn dadurch wurden viele christianisierte Heiden in der Kirche bei der Stange gehalten, weil sie nun auch dort ihre geliebte Anrufung der Muttergöttin beibehalten konnten.

Andronikos schrieb:
Ich sehe jedenfalls keinen Zeitsprung.
Der eigentliche Zeitsprung ist darin zu sehen, dass die Marienverehrung, wie wir sie heute kennen, bzw. was wir heute darunter verstehen erst im 14. und 15. Jahrhundert entstand. (Hab ich in einem vorherigen Beitrag schon mal aus einem von mir eingangs gesetzten Link reinkopiert.)
 
Im 14.Jh wurden teilweise hocherotische Hymnen auf die Madonna gesungen, das weiß ich, aber das die Kath. es heute noch machen war mir neu. :p
 
Lili schrieb:
Meinst du nicht eher Schweden? Die heilige Birgit ist nämlich die schwedische Landespatronin. Welchen Job hatte denn diese Göttin Brigid?
Ich hab mal den Heiligenkalender zu Birgit konsultiert und folgendes gefunden:
askan hat recht. Brigid war eine Fruchtbarkeitsgöttin in Irland aus ihr wurde später St. Brigit oder St. Bride.

Brigid, manchmal auch bekannt als Brigit war eine Göttin des Heilens und der Fruchtbarkeit, von der man glaubte, dass sie den Frauen in den Wehen half. Sie schein vielerorts in Irland und Britannien verehrt worden zu sein, wo sie sehr wahrscheinlich als Brigantia bekannt war. In der irischen Mythologie war sie die Frau von Bres, dem halb-Fomorii-Gott, der kurze Zeit die Tuatha de Danann nach der ersten Schlacht von Magh Tuireadh gegen die Firbolg anführte. Bres sah gut aus, war aber auch tyrannisch wie alle Fromorii und so war seine Herrschaftszeit kurz. Brigid gebar ihm drei Söhne. Sie erscheint oft als Ersatz für ihre Mutter Anu, was vermuten lässt, dass sie zwei Seiten der gleichen Muttergöttin waren. St. Brigit oder St. Bride, eine von Irlands Schutzheiligen, mag vor ihrer Bekehrung zum Christentum eine Priesterin der Göttin Brigid gewesen sein. Es hieß, sie habe Tiere füttern können, ohne die Nahrung der Menschen zu verringern und dies verbindet sie auch mit Brigid, die beim keltischen Fest von Imbolc am 1. Februar gefeiert wurde.



http://www.illusionsgallery.com/bride.html

Hier habe ich ein Bild von St. Bride/Brigid gefunden. St. Bride wird von Engeln am Abend vor Christi Geburt von Iona nach Bethlehem gebracht, um das Christuskind aufzuziehen. Keltische und christliche Motive verbinden sich in dieser Szene, während der Flug der Engel über den Rahmen des Bildes hinaus die stark geistige Wirkung vergrößern. (ST. BRIDE VON JOHN DUNCAN; LEINDWAND CA. 1913)
 
Zuletzt bearbeitet:
Askan hat erst recht, wenn ihr mir (abgesehen vom Namen) einen Zusammenhang zwischen der Heiligen Birgit und der Göttin Brigid aufzeigt....
 
irland-history schrieb:
St. Brigit von Kildara ( 452/4 – 524)Man geht heute im allgemeinen davon aus, daß St. Brigit, Irlands Nationalheilige, das Heiligtum der großen, auch auf dem Festland bekannten, keltischen Göttin Brigid übernahm und christianisierte.

Brigit gehörte zum Stamm der Fotharta ( in Leinster). Als Geburtsort gilt Faughart. Die Heilige wird schon um 600 zum ersten Mal als St. Brigit erwähnt, rund 120 Jahre nach ihrem Tod wird nämlich ein Bischof namens Cogitosus von der Kirche in Kildare beauftragt, eine Vita zu erstellen.

Brigits Vater war von adeliger Herkunft, ihre Mutter eine Leibeigene namens Broicsech. Der Vater verkaufte die Leibeigene, wegen Streites mit seiner Ehefrau und Brigit wuchs bei einem Druiden auf. Als Nonne hilft sie den Armen und Bedürftigen.

Von ihren Gründungen sind nicht viele erhalten geblieben :
Faughart
  • Kilree in Kilkenny
  • Oughterard in Kildare
  • Tully bei Dublin
Quelle:
http://www.irland-history.de/keltische%20Kirche/Heilige.html
Hier habe ich die Quelle aus dem Internet. Den anderen Text habe ich aus "Enzyklopädie der Mythologie" von Arthur Cotterell. Darin wird auch gesagt, das Brigid christianisiert wurde und St. Brigit/ St. Bride wurde.
 
Ja, aber da steht, dass Brigid (@ askan: eigentlich St. Brigitta, d.h. nicht die gleiche wie St. Birgit), das Heiligtum der Göttin übernahm und christianisierte, nicht dass sie die Christianisierung der heidnischen Göttin ist.
 
Ist das nicht dasselbe? Ob sie es übernommen und christianisiert hat oder ob sie die Christianisierung der heidnischen Göttin ist???

jbbb schrieb:
Brigit
Auch genannt:Brid, Brig, Brigid, BrigidhLand:Irland, Wales, Spanien und FrankreichEhrennamen und Umschreibungen:Kraft, Ruhm, Brennender Pfeil, PoetinEinfluss:Göttin des Feuers, der Fruchtbarkeit, des Herdes, aller "fraulichen Künste" und der KriegskunstSymbole:St. Brigid's CrossBeschreibung:Brigit ist ein Aspekt der Danu, besaß ein ewiges Feuer in Kildare und eine ausschließlich weibliche Priesterinnenschaft. Es gab neunzehn Priesterinnen, die auch zusammen mit ihren Helferinnen als "Heilige Huren" wirkten.
Die sie beschützenden Krieger hatten den Ehrennamen "Briganten", der heute noch gebräuchlich ist.
Als katholische Heilige wird Brigit heute noch in Irland sehr stark verehrt, "St. Brigid's Crosses" sind beliebte Talismane und Souvenirartikel.Schützerin der Heilkunst, der Ärzte, des Ackerbaus, der Inspiration, des Wissens, der Dichtkunst, der Weissagung, der Prophezeiung, der Schmiedekunst, der Tierhaltung, der Liebe, der Hexenkunst und der okkulten Weisheiten.Ehrentag:Imbolc

http://www.jbbb.de/cerridwen/panthe02.html

Hier steht nochmal, dass Brigid zu St. Brigit/St. Bride wurde.


BRIGIT, BRIDGET (Lexikon der Göttinnen)
Das wohl deutlichste Beispiel für den Fortbestand einer früheren Göttin bis in christliche Zeiten ist Brigit, die große dreifaltige Göttin der keltischen Iren, die in England als Brigantia auftauchte, als Bride in Schottland und Brigandu im keltischen Frankreich. Die Verehrung dieser Göttin, einer Tochter des irischen Hauptgottes Dagda, war bei den Iren so tief verwurzelt, daß die Christen sie zusammen mit dem Volk "bekehrten". Sie nannten sie nun Bridget, erhoben sie zur Schutzpatronin der grünen Insel, verkörpert in der braven Tochter eines Druiden, von der es hieß, sie sei vom Patriarchen St. Patrick höchstpersönlich getauft worden. Diese Bridget legte das Ordensgelübde ab, gründete selbst mehrere Klöster und wurde nach ihrem Tod (523, im Alter von 70 Jahren) unter die Heiligen eingereiht, und zwar aufgrund bemerkenswerter Eigenschaften, die kaum rein zufällig mit jenen der frühen Göttin übereinstimmten.


 
Ist das denn für den schlichten Gläubigen im Mittelalter denn von Bedeutung, solange seine gewohnten Rituale, am gewohnten Platz machen darf. Ob ihm der Edikettentausch wirklich gestört hat als er seine Bitten an eine höhere Instanz vortrug.
Sogar das Symbol der Göttin B. wurde mit ins Chr übernommen.
 

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Kassandra schrieb:
Ist das nicht dasselbe? Ob sie es übernommen und christianisiert hat oder ob sie die Christianisierung der heidnischen Göttin ist???
Nein ist es nicht. Da steht: Man geht heute im allgemeinen davon aus, daß St. Brigit[...]das Heiligtum der großen, auch auf dem Festland bekannten, keltischen Göttin Brigid übernahm und christianisierte.Auf deutsch: Brigit geht zu dem Heiligtum, nimmt ihm alles heidnische, und hängt von mir aus ein Kreuz rein = Cristianisierung des Heiligtums
Brigid ist die Christianisierung der heidnischen Göttin, auf deutsch: die heilige Brigid hat nie gelebt, die hat man einfach erfunden um eine heidnische Göttin unter dem Deckmantel des Christentums am leben zu erhalten.

Kassandra schrieb:
BRIGIT, BRIDGET (Lexikon der Göttinnen)
Das wohl deutlichste Beispiel für den Fortbestand einer früheren Göttin bis in christliche Zeiten ist Brigit, die große dreifaltige Göttin der keltischen Iren, die in England als Brigantia auftauchte, als Bride in Schottland und Brigandu im keltischen Frankreich. Die Verehrung dieser Göttin, einer Tochter des irischen Hauptgottes Dagda, war bei den Iren so tief verwurzelt, daß die Christen sie zusammen mit dem Volk "bekehrten". Sie nannten sie nun Bridget, erhoben sie zur Schutzpatronin der grünen Insel, verkörpert in der braven Tochter eines Druiden, von der es hieß, sie sei vom Patriarchen St. Patrick höchstpersönlich getauft worden. Diese Bridget legte das Ordensgelübde ab, gründete selbst mehrere Klöster und wurde nach ihrem Tod (523, im Alter von 70 Jahren) unter die Heiligen eingereiht, und zwar aufgrund bemerkenswerter Eigenschaften, die kaum rein zufällig mit jenen der frühen Göttin übereinstimmten.
OK, das ist die Website einer "keltischen Wicca-Gemeinschaft" mit angeschlossenem Keltenshop.... ich sag schon gar nix mehr zur Wissenschaftlichkeit, allerdings finde ich auch inhaltlich immer noch keinen Zusammenhang (abgesehen vom Namen). Hier steht nur: "unter die Heiligen eingereiht, und zwar aufgrund bemerkenswerter Eigenschaften, die kaum rein zufällig mit jenen der frühen Göttin übereinstimmten" aber welche Eigenschaften sind das denn bitte?
Du schreibst selbst "Brigid, manchmal auch bekannt als Brigit war eine Göttin des Heilens und der Fruchtbarkeit, von der man glaubte, dass sie den Frauen in den Wehen half."
Und im katholischen Heiligenkalender steht folgendes über sie:
Brigitta (Brigida) von Kildare, die zweite Patronin von Irland, wurde um das Jahr 453 geboren und soll noch vom hl Patrick, dem großen Apostel der Iren, getauft worden sein. Aus ihrer kleinen Zelle unter einer mächtigen Eiche entwickelte sich das berühmte frühchristliche Kloster Kildare (d.h. "Eichenzelle"), das erste Frauenkloster in Irland. Brigitta wurde dessen erste Äbtissin. Diese Abtei, zu der später noch ein Männerkloster hinzukam, spielte in der religiösen Geschichte Irlands eine wichtige Rolle. Die besondere Liebe der als Wundertäterin angesehen Frau galt den Kindern, vor allem den unehelich geborenen. Sie liebte nicht nur die Menschen, sie wird auch als eine besondere Freundin der Tiere dargestellt. - Als "Mary of the Gael" scheint sie in alten Sagen auf. Brigida, die Patronin der Kinder, genoss lange Zeit in ganz Westeuropa große Verehrung. + 1.2. 523.
 
Du musst unterscheiden zwischen der verstaubten Hochreligion deren Glaubensvorschriften in Biblotheken verstauben und der gelebten Volksfrömmigkeit die den Glauben am Leben erhält. Und diese Volksfrömmigkeit steht dem Heidentum näher als besagte Vorschriften. Den Kult den die heutigen Iren der St. Birgit bringen, steht der Überlieferung der Brigid näher als es offizeill vorgeschrieben ist.
Ähnlich dem Christoferus in Deutschland, der gar kein Heiliger ist.
 
askan schrieb:
Du musst unterscheiden zwischen der verstaubten Hochreligion deren Glaubensvorschriften in Biblotheken verstauben und der gelebten Volksfrömmigkeit die den Glauben am Leben erhält. Und diese Volksfrömmigkeit steht dem Heidentum näher als besagte Vorschriften. Den Kult den die heutigen Iren der St. Birgit bringen, steht der Überlieferung der Brigid näher als es offizeill vorgeschrieben ist.
OK, damit kann ich leben :D Wobei wir dann wieder viel mehr bei den Riten als bei den Personen wären.

askan schrieb:
Ähnlich dem Christoferus in Deutschland, der gar kein Heiliger ist.
Also Christopherus ist schon ein Heiliger. Um den wird auch nicht nur in Deutschland ein Kult gemacht. Das deshalb weil er als Patron der Flößer und Schiffsleute, der Lastenträger und der Fuhrwerker auch zum Schutzpatron der Autofahrer erklärt wurde. Außerdem ist er einer der 14 Nothelfer, hat also unter den "normalen" Heiligen eine herausgestellte Bedeutung.
 
Für das gläubige Volk spielt das nun wieder eine sehr untergeordnete Rolle.

St. Chris hat übrigens schon vor geraumer Zeit seine Heiligen Lisenz verloren!
 
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache:
Also, was die Bibel angeht, kann man das Frauenbild, meine ich, in drei Grundeinschätzungen umschreiben:
1. Die Frau hat die göttliche Gabe und Gunst erfahren, Leben zu schenken (gaaaaanz großes Plus dem Mann gegenüber)
2. Nichtsdestotrotz neige die Frau zu Wankelmut und Untreue. Desweiteren neige sie wiederum dazu, Männer vom rechten Wege abzubringen.
3. Der Platz der Frau ist nicht hinter, nicht vor dem Manne, sondern neben ihm. Während er die Software ranschafft (Essen, Geld, gesellschaftlichen Rang), kümmere sie sich um die Hardware (Haus, Küche, Kinder, Kohleofen...).

Ob jetzt in dieser Rollenverteilung das eine Geschlecht höher eingestuft ist als das andere, besser gestellt ist, dass ist für mich die eigentliche Frage. Finde ich eigentlich nicht.

Was die wenigsten wissen, ist, dass es in der Bibel Vorschriften für Gottesdienste gibt, in denen explizit eingefordert wird, dass die Frau in der Kirche ihr Haupt zu bedecken hat. Machen viele Frauen in Ost- und Südosteuropa auch. Soviel zur Kopftuch-Diskussion...
 
Salvete,
Christophorus wird zwar als Heiliger und Nothelfer verehrt, aber vielleicht wollte Askan nur sagen, dass Christophorus nie existiert hat wie andere frührchristliche römische Märtyrer, von denen wir oft nur den Namen und eine schöne oder gruselige Legende wissen, auch.

zu "Hierarchie" der Heiligen: Theologisch gesprochen ist jeder Mensch, der das letzte Ziel erreicht hat bei Gott im Himmel. Wer im Himmel ist , ist heilig, ob offiziell heiliggesprochen oder nicht. Allerdings aufgrund ihrer Heiligkeit und ihrer Sendung nimmt die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter Maria eine besondere Stellung ein: sie ist die Königin aller Heiligen. Sie und der Hl. Josef, ihr Bräutigam haben als einzige Heilige 2 Hochfeste, an denen ihrer gedacht wird. Dann kommen Heilige mit Festen und Gedenktagen.
In der Verehrung auf Erden hingegen gibt es in bestimmten Regionen verschieden Heilige, die besonders verehrt werden.
 
Kassandra schrieb:
Die Bibel, finde ich persönlich ziemlich frauenfeindlich, da Frauen immer das Übel herbeigeführt haben. z.B. eine Frau war verantwortlich für den Rauswurf aus dem Paradies; eine wollte den Kopf von Johannes dem Täufer; eine hat Samson das Haar abgeschnitten, wodurch er zum Sklaven wurde etc. Die Liste ist lang.

Ruth hat den Israelis geholfen eine Stadt einzunehmen, Maria war die Mutter Jesu, Maria Magdalena war eine der engsten Gefaehrten von Jesus - hat ihn bis in den Tod wohl begleitet und Jesus ist ihr als aller erstes erschienen , manche glauben sogar das sie seine Ehefrau war, dann gibts auch noch Esther die einen Völkermord der Perser an den Juden verhindert hat...
auf http://www.christiananswers.net/dictionary/women.html findest weitere Gegenbeispiele

Deswegen meinte ich, dass vor allem das Christentum zur Unterdrückung der Frau beigetragen hat. Da man nur noch einen Gott hatte, aber keine Göttin.
Ergo sind Monotheistsiche Religionen frauenfeindlich und polytheistische nicht???
Wuerd mal sagen das Frauenfeindlichkeit in Indien, wo man auch weibliche Göttinen hat , weiter verbreitet ist als im christlich/juedischen Westen

Römer 16,1 -5
Ich empfehle euch unsere Schwester Phöbe, die Dienerin der Gemeinde von Kenchreä:
Nehmt sie im Namen des Herrn auf, wie es Heillige tun sollen, und steht ihr in jeder Sache bei, in der sie euch braucht; sie selbst hat vielen, darunter auch mir, geholfen.
Grüßt Priska und Aquila, meien Mitarbeiter in Christus Jesus,
die für mich ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt haben; nicht allein ich, sondern alle Gemeinden der Heiden sind ihnen dankbar.


Phöbe war eine Diakonisse und Paulus hatte grossen Respekt vor ihr

Römer 16,7
Grüßt Andronikus und Junias, die zu meinem Volk gehören und mit mir zusammen im Gefängnis waren; sie sind angesehene Apostel und haben sich schon vor mir zu Christus bekannt.
Hier wurde falsch übersetzt - entweder mit Absicht oder aus Versehn - Junia lautet die richtige Form - sprich eine Frau gehoerte zu den Aposteln...

auf http://www.bible.com/answers/awomemin.html werden die frauenfeindlichen Bemerkungen von Paulus damit erklaert das in den damaligen Gottesdiensten in der Kirche die Sitzordnung nach Geschlechten getrennt war udn Frauen desoefteren durch Rufe zu ihren Maennern den Gottesdienst gestoert haetten...

Finde die Behauptung das das Christentum fuer die Unterdrueckung der Frauen verantwortlich sein soll haltlos...
 
Zuletzt bearbeitet:
Halbblut schrieb:
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache:
Also, was die Bibel angeht, kann man das Frauenbild, meine ich, in drei Grundeinschätzungen umschreiben:
1. Die Frau hat die göttliche Gabe und Gunst erfahren, Leben zu schenken (gaaaaanz großes Plus dem Mann gegenüber)
Deshalb auch Gen 3, 16 "Zahlreich werde ich deine Beschwerden machen und deine Schwangerschaften: unter Schmerzen sollst du Kinder gebären. Und doch steht dein Begehren nach deinem Manne, er aber soll herrschen über dich."

Halbblut schrieb:
Ob jetzt in dieser Rollenverteilung das eine Geschlecht höher eingestuft ist als das andere, besser gestellt ist, dass ist für mich die eigentliche Frage. Finde ich eigentlich nicht.
Finde ich eigentlich schon, siehe oben.
 
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