Historische Lieblingsfilme

hat einer mal auch über Königreich vom Himmel gesprochen. Ich hatte keine Lust in den Themen durchzustöbern :D
Ich kaufte mir gestern die DVD und sah sie mir an. Gefallen hat mir vor allem, dass der Regisseur versucht hat deutlich zu machen, dass Moslems und Christen in Frieden miteinander leben sollten.

Im Abspann heißt es dass es im Königreich vom Himmel (--> Jerusalem) immer noch kein Friede gäbe und man Frieden nur erreichen kann, wenn Moslems, Christen und Juden ihre Unterschiede ablegen und in friedliche Koexistenz leben sollten.:yes:

Gruß Darius
 
ich finde persönlich, dass Napoleon und Ben Hur beide sehr gute Historienfilme sind, wobei ich natürlich Napoleon am besten finde. Sehr gut gemacht und auch detailtreu
 
Welcher "Napoleon"? Der mit Raymond Pellegrin (Napoléon), Daniel Gélin (Bonaparte) Jean Gabin (Lannes), Sacha Guitry (Talleyrand, Regisseur, Drehbuch)... von 1954?
 
Wenn wir schon Ritter der Kokosnuss:)hoch: ) mitzählen, gehört auch "Blackadder" mit rein. Geniale britische Comedy mit Rowan Atkinson, die in verschiedenen Abschnitten der englischen Geschichte spielt: augehendes Mittelalter, Elisabteh I, Anfang 19 Jhd und Schützenkriegen des 1.WK.
Das besonders witzige an der Serie ist, dass was man bei einer Comedie-Serie nun als aller letztes erwarten würde: die Kostüme sind aller erste Sahne!! Da hat jemand richtig recherchiert!
Die dritte Staffel spielt übrignes nicht Anfang des 19.Jh. sondern während der Französischen Revolution. Es kommt ja auch der "Scarlett Pimpernell" drin vor ;-)
Allerdings sollte man sich das ganze in der Untertitel-Version, wie es auf Arte lief angucken. Die Synchronisation von RTL2 (ich habe noch nie so einen krassen Sender-Wechsel einer Sendung erlebt...) ist einfach nur schmerzhaft und killt so ziemlich jeden Wortwitz.
 
Barry Lyndon : auch meine Nr. 1. (Und ja, Bdaian, Peter Greenaway holte sich später vom Altmeister alle Tips, um im "Kontrakt des Zeichners" ebenso wenig Kerzen-Licht aufs Zelluloid zu kriegen.) Das Original-Buch ist fast ebenbürtig zum Film, ich glaube William Thackeray hat es geschrieben.

Zur perfekten Sozial- und Kostümschau Kubricks (diese Wogen von englischen Rotröcken in Irland) und der treffenden Rokoko-Schminke passen für mich auch:

Amadeus von Milos Forman (auch wenn Mozart vielleicht etwas zu ungebührlich blöde dargestellt wurde). Dabei gab es einen Film über den ->"jugendlichen Mozart in Italien", der Häuser besser war, der mir aber beim besten Willen nicht mehr einfällt. Kennt den wer?
Und hat unser Louis auch "Farinelli"erwähnt? (Die franz. Brüder Corbiau für Drehbuch und Regie)
lg, n
Zu Barry: Nun, dafür dass der Film aus den 70ern ist, sind die Kostüme nicht übel. Das Gelbe vom Ei sind sie allerdings auch nicht, bei mehrmaligem gucken fallen einem schon einige Unzulänglichkeiten auf (dass sich z.B. der Schnitt der Fraques keinen Deut ändert, obwohl sich die Handlung über Jahrzehnte hinstreckt)
Das Makeup war eigentlich recht schlecht. Lady Lyndon haben sie die typischen 70er Jahre "Smoky-Eyes" geschminkt und im Rokoko gab es einfach noch keinen Liedschatten. Weißer Puder, bzw. weiße Pomade und Wangen - und Lippen-Roth, das war's. Und man zog wohl auch die Augenbrauen nach (ich hab auch schonmal was von künstlichen Augenbrauen aus Mäusefell gelesen)
Amadeus ist für mich eigentlich nur noch eine Lachnummer...
Farinelli fand ich auch nicht schlecht, wobei sich der Film an dem Roman "Cry to heaven" (bzw. "Falestto") von Anne Rice orientiert und nicht an der wirklichen Biographie von Farinelli. Frau Rice hat zwar die Eckdaten aus dessen Leben in ihrem Roman verwurschtet, aber sie versucht noch nicht einmal den Anschein zu erwecken, dass sie über Farinelli selbst schreibt.
Die Klamotten sind nicht übel, aber leider aus der falschen Zeit, ca. 20 bis 30 Jahr zu modern für die Zeit der Handlung.
 
Kennt jemand den Film 'Valmont'? Lohnt es sich, den anzuschaun? :grübel:
Nun, nach ca. 10 Minuten mussten Brissotin und ich einfach den Kasten ausschalten, denn wir haben diesen Schund nicht mehr ausgehalten. Aber das ist unsere subektive Meinung als 18.Jh. Enthusiasten ;-)
Ich habe schon von Leuten gehört, denen diese Verfilmung besser gefiel als "Gefährliche Liebschaften"
Aber letzterer ist halt einfach nicht zu toppen, meiner Meinung nach. Für die Mitte des 18.Jh. ist es einfach das Beste was es an Filmen gibt!!! Leider hat er auch seine Unzulänglichkeiten (Kaffee-Tassen aus dem 19.Jh usw.) aber bisher hat sich ja kein Regiseur daran gewagt eine Neuverfilmung zu realisieren, die auch in der Zeit spielt in der das Buch geschrieben wurde :-( Aber vielleicht ist das auch gut so ;-)
 
Erstmal muss ich mich entschuldigen, dass ich hier einen Post nach dem anderen schreibe, aber ich ackere mich halt gerade durch diesen 20 Seiten Thread....
Es gibt einen älteren Film von Disney - XXXX der Eskimo. Ist wohl dokumentarisch. Den Namen kann ich leider nicht nachgucken, weil sich das Internet gerade bei mir partiell aufgehängt hat.
P.S: Der Film, den ich meinte, heißt "Nanuk, der Eskimo". Ist kein Disney-Film, sondern aus dem Jahr 1922.
Kann es sein, dass man in diesem Film die Inutis bei ihren alltäglichen Verrichtungen sieht? Dass darin eine Robbe geschlachtet wird und der Vater seinem kleinen Sohn, der das lernen soll, als Leckerli die Augen gibt?
Wenn es dieser Film war, dann habe ich den vor zig Jahren mal in der Schule gesehen und fand ihn extem faszinierend!! Es ist wohl ein einzigartiges Dokument über die Lebensweise dieser Völker, denn schon bald wurden sie ja gezwungenermaßen seßhaft gemacht und dürfen ja glaube ich erst heute wieder ihre ursprüngliche Lebensweise ausüben (oder irre ich mich da?ich lass mich gern belehren)
 
Zwei Kultfilme aus und über die 60er Jahre fallen mir noch ein. Ich hab den ersten Film schon bei "historischen Zeichentrickfilmen" genannt, aber weil er so herrlich frech, respektlos und schräg ist, nenne ich ihn noch einmal, Ralph Bakshis "Fritz the Cat". Greenwich Village, Harlem, der Mittlere Westen und die West Coast der 60er Jahre sind Schauplätze dieses Zeichentrickfilms. In diesem Film bekommen sie alle ihr Fett weg. Das weise liberale Amerika das "alle Bücher von James Baldwin und Malcom X gelesen hat", für das die Sympathie an der Bürgerrechtsbewegung der Schwarzen nur eine narzißtische Selbstbefriedigung ist, die Rednecks, das jüdische Brooklyn und die Hell´s Angels. Der antiautoritäre Fritz schwadroniert in Harlem über die Befreiung vom "Stiefel des Kapitals", ordert dann aber einen Drink mit den Worten: "Hey, Boy, einen Drink!". Der geschäftstüchtigen "Big Bertha" ist die Bürgerrechtsbewegung nur ein Indianerspiel. Sie freut sich vielmehr, "daß die weisen Jungs Pot bei ihr kaufen, und es keiner mehr wagt, den Schwarzen vergammeltes Pferdefleisch zu verkaufen. Die Schwarzen sind Krähen, die Vertreter von Polizei und Nationalgarde sind Schweine. Es wird natürlich ausgiebig gekifft, gevögelt und politisiert.

Bakshi hat sich dabei sicher auch von dem Meisterwerk "Easy Rider" beeindrucken lassen. Die beiden Individualisten "Captain America" (Peter Fonda) und Billy ( Dennis Hopper) haben einen überaus vorteilhaften Deal gemacht und mit zwei Unzen Kokain im Tank brechen sie zu ihrer Odyssee durch die USA der 60er Jahre auf. Untermalt wird das ganze musikalisch mit Steppenwolfs euphorischem "Born to be wild" und der Hommage an den "Pusherman". Die beiden wollen zum Mardi Gras nach New Orleans. Auf ihrem Weg durch die Staaten treffen sie konservative Bauern und rasten einige Zeit in einer Hippie Komune.Wegen "unerlaubter Teilnahme an einer Parade" werden die beiden in einer reaktionären Kleinstadt als Langhaarige eingebuchtet und von einem alkoholkranken Anwalt (Jack Nicholson) gerettet. Dieser schließt sich den beiden an und wird nachts von Rednecks erschlagen. Ihm zu Ehren suchen Billy und Captain America einen New Orleanser Edelpuff auf und werfen auf einem Friedhof einen Trip, der zum Horror ausartet. In einer Vision sieht Fonda seinen eigenen Tod auf dem Highway. Wenig später werden beide von Rednecks erschossen. So einfach die Story ist, dem Film gelingt es, das Lebensgefühl der späten 60er zu komprimieren. Beeindruckend vor allem die Landschaftsaufnahmen und die zuweilen sehr hintergründigen Dialoge.
 
Also, es wurde ja nach historischen Filmen gefragt. Und "The Godfather" ist auf jeden Fall ein historischer Film.

Genauso wie einer meiner Lieblingsfilme. Denn wenn wir schon beim organisierten Verbrechen sind, sollte auch Sergio Leones vier Stunden Epos "Once Upon a Time in America" genannt werden.

Dass ist einer meiner Lieblingsfilme, Joinville. Stimme voll zu!
 
Auf Sergej Eisensteins Panzerkreuzer Potemkin habe ich ja oben, im Zusammenhang mit "Once upon a Time in America" hingewiesen. Von der Bildgewalt, der Chreographie und der Kameraführung aber, halte ich auch Alexander Newski für beeindruckend. Die Schlacht mit den Ordensrittern auf dem zugefrorenen Peipus See halte ich für eine der gelungensten Schlachtenszenarien. Eisenstein szeniert das, als wolle er die Schlacht Schritt für Schritt erklären. Über eine halbe Stunde ist nur dem Aufmarsch gewidmet, wie die Kontrahenten aussehen, wie sie sich anfeinden und welche Taktik sie verwenden. In dieser Hinsicht hat Eisenstein viele Meister der Filmgeschichte inspiriert, darunter auch Stanley Kubrick und Dino de Laurentiis.
 
Die SChlachtszenen in Alexander Newski sagen mir nicht so sehr zu. Vielleicht bin ich durch moderne Produktionen etwas verwöhnt, aber zu sehen, wie die Alex auf seinem Ross sitzt und das Schwert sehr willkürlich nach allen Seiten haut und herumschwingt lässt mich sehr an der Unversehrtheit des Pferdehalses zweifeln.
Schlimmer sind nur noch die Gefechte aus einer dieser sehr alten Robin Hood verfilmung (die mit Errol Flynn glaube ich), in der nach dem tödlichen Schwertstoß ins Herz nicht einmal der Wappenrock ein Loch oder Riss aufweist.
 
Vielleicht gefällt Dir Spartacus von Stanley Kubrick besser, @Themistokles. Wenn es vielleicht auch kein ganz großartiger Film ist, so verdient er schon aus dem Grund genannt zu werden, weil er die "Black List" besiegte. Der von Kirk Douglas Bryna Productions hergestellte Film war der erste, der es wagte, den Namen eines verfemten Autors, Dalton Trumbo, öffentlich zu nennen. Trumbo schrieb das Drehbuch, als sich der ebenfalls verfemte Howard Fast als ungeeignet erwies, das Drehbuch für seinen eigenen Roman zu schreiben. Trumbo war übrigens gar nicht mit dem Film zufrieden. Ihm schwebte ein revolutionäreres Konzept der Figur Spartacus vor, und er monierte, daß sich Kubrick zu oft eingemischt habe. Trumbo fand, das die Welt der Römer nicht zuletzt dank der überragenden Schauspieler (Charles Laughton, Laurence Olivier, Peter Ustinov, John Gavin) wesentlich lebendiger rüberkam, während Spartacus nicht gegen gleichrangige Schauspieler anspielen konnte. Trumbo äußerte sich vernichtend über Jean Simmons "wohlerzogene britische Art" und vor allem über Tony Curtis.

Nicht zuletzt verdient Spartacus aber auch wegen einer der brilliantesten Tötungsszenen der Filmgeschichte genannt zu werden. Die Szene, in der Crassus (Sir Laurence Olivier) den schwarzen retiarius Draba (Woody Strode) wie einen Stier tötet, nimmt einem den Atem.
 
Bei mir liegt an erster Stelle "Das Boot",weil es eine sehr gute Buchverfilmung geworden ist.Außerdem ist das 1:1 nachgebaute innere des Bootes eine gute Kopie eines echten deutschen U-Bootes.Wenn man diesen Film gesehen hat,dann kann man über amerikanische Filme,die in U-Booten spielen , und dabei behaupten,dass sie nach genauen Angaben gedreht wurden,einfach nur den Kopf schütteln.
Ein weiterer guter Film ist "Die Brücke von Arnheim".Zum einen,da er die Operation "Market Garden" nahezu perfekt wiedergibt,zum anderen,da hier so viele berühmte Darsteller(Sean Connery,Gene Hackman,Michael Caine,Hardy Krüger...) zusammenkommen wie in kaum einem anderen Film.Außerdem sind die Sets und Fahrzeuge gut rekonstruiert.
 
Hat schon jeman Clint Eastwoods "Flags of our Fathers" gesehen? Kann ihn nur empfehlen. Ist zwar etwas lang und z.T. recht blutig, aber finde ihn sehr gelungen. Erinnert stark an "Saving Private Ryan".
 
Danke, lynxxx.

Mal etwas Generelles: Geht es nur mir so, oder finden auch andere die modernen Computergrafiken (CGI) nervig? Irgendwie denke ich immer, ich wäre in einem Computerspiel. Klar, sie sind 99% realistisch, aber die 1%-ige "Unschärfe", die lässt mein Gehirn sofort digitalisierte Szenen von den Echten unterscheiden.

Klar, als ich neuerdings Das Boot nochmal sah, habe ich auch gedacht, dass viele Einstellungen verraten, dass es sich um Modellboote handelt. Das war natürlich auch lästig.

Aber bei den alten Modellbauten der "Star Wars"-Era wirken die Objekte detaillierter, schärfer und ihre Bewegungen real, weil sie tatsächlich den Naturgesetzen folgen müssen. Bei den modernen Animationen entscheidet ein Computerprogramm, was wie beleuchtet wird oder wie sich ein Schiff bewegt, wenn es aus allen Rohren feuert.

Ich kann mich erinnern, dass Alien 3 und Independence Day als "Meilensteine" des CGI gepriesen wurden. Aber diese Filme hatten eine gute Mischung gefunden, Modell- und Computertechnik jeweils dort anzuwenden, wo sie Sinn machen.

Beide Techniken haben ihre Stärken, bei CGI ist wohl die finanzielle Seite durchschlagend. Wenn man sich heute die aufgepeppte Version der ersten Star Wars-Episode ansieht, erkennt man sofort, wo nachdigitalisiert wurde. Ein Verlust, wie ich meine.

Ich würde es begrüßen, wenn die Modelltechnik wiederbelebt würde, unterstützt durch die Möglichkeiten des CGI.
 
Ich denke, dass CGI durchaus gut aussehen kann. Nehmen wir z.B. ILM
(Industrial, Light and Magic), die wohl führende Special Effects Firma von George Lucas:

Da gibt es einige Filme, wo man sieht, dass da CGI am Werke ist, und wo es auch störend sein kann, wie z.B. Die Chroniken von Narnia, Eragon, Van Helsing, Harry Potter, usw.

Daneben gibt es andere Filme, wo sie gar nicht auffallen, oder als solche nicht zu erkennen sind, wie z.B. Jarhead, Schindlers Liste, München, Die Borne Verschwörung, usw.
Oder auch Jurassic Park, wo ich nicht erkenne, wo nun Modelle, und wo CGI am Werke ist. Wo auch Modelle genutzt wurden, und dann im fertigen Film letztlich durch CGI "übermalt" wurden.

Diese Schwankungen in der Qualität der Erkennbarkeit kann vielleicht auch damit zusammenhängen, was der Regisseur will? Wenn er sagt, noch mehr, noch mehr? Oder an den Finanzen und damit an der Zeit und Sorgfalt, die die Special FX-Leute haben?

Oder an uns, dass wir nur etwas im Gedächtnis bewahren, wenn uns was negativ auffällt?

Ausserdem haben nicht alle Special FX Firmen die gleiche Qualität, z.B. die Haare bei Herr der Ringe wurden nie so gut gemeistert, wie von der Konkurrenz.

Siehe hier mal eine Auflistung von Filmen durch ILM:
http://www.imdb.com/company/co0072491/

Adieu, lynxxx
 
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