Bock auf eine Römergeschichte gehabt und prompt auf einen Marketinggag 'reingefallen:
"Simon Scarrow stellt eine größere Konkurrenz für mich dar, als mir lieb ist" soll Cornwell angeblich über Scarrow gesagt haben.
Naja, ich bin fast durch mit "Centurio". Cornwell muss sich da wohl keine Sorgen machen.
Hauptdarsteller mit "modernem" Vokabular und Ansichten, eine "love story" de ziemlich infantil 'rüberkommt und die Handlung könnte man mit minimalen Anpassungen in jedwelche Zeit verlegen.
Nach den "Saxon Chronicles" und der "Arthur" Serie diesmal ein beachtlicher Mißgriff.
Ich kann dir nicht zustimmen. Ich kenne die Reihe, Centurion ist das 8. Buch, neun gibt es insgesamt. Die Reihe folgt zwei römischen Soldaten - die ersten fünf spielen im Zeitraum des Britannienfeldzugs - die anderen folgen den nunmehr in der Szenerie abwechselnden Abenteuern der beiden.
Merkwürdigerweise wurden nur die vier ersten Bücher ins Deutsche übersetzt, dann drei Bände übersprungen, und schlussendlich wurde nun Centurion übersetzt.
Scarrow ist sicherlich vom Schreibstil her gewöhnungsbedürftig, wer allerdings ausgiebige Schlachtenbeschreibungen mag und einen eher sporadischen Schreibstil bevorzugt wird mit den Büchern durchaus zufrieden sein.
Zu den Plots: Die Stoys sind immer in eine militärische Operation mit eingebunden (Beginn des Britannienfeldzuges, Fortführung, Befreiung von Geiseln, Operation gegen Piraten, etc.), diese bestimmen auch größtenteils die Bücher. Es gibt relativ wenige Nebenplots, da Scarrow sich voll und ganz auf die Erfüllung des militärischen Ziels und die Beziehung seiner Hauptfiguren konzentriert.
Interessant ist die Charakterisierung von Vespasian und Vitellius, die immer mal wieder auftauchen (Macro und Cato - die Hauptdarsteller - dienen am Anfang der Reihe in Vespasians Legion).
Einen Großteil der Werke nehmen Beschreibungen ein - ob Schlachten, Fakten oder Fauna und Flora, allerdings nicht unangenehm in die Länge gezogen. Sicherlich muss man darauf stehen, aber ich finde seinen Schreibstil nicht unangenehm.
Die Charaktere sind solide, Die Geschichten in sich schlüssig und nicht unrealistisch.
Cornwell und Scarrow können sicherlich schlecht miteinander verglichen werden, ich finde bei aber in ihren jeweiligen Stilen und Geschichten solide und sehr gut, obwohl ich, wenn ich wählen müsste, auch Cornwell den Vorteil geben würde.
Centurion ist nicht unbedingt eines der besten Bücher der Serie, die Anfänge waren um einiges besser. Vielleicht willst du dem ersten Band ja noch mal eine Chance geben?
Wenn dir Cornwell gefällt: The Grails-Quest, die Starbuck-Chronicles und The Gallows Thief kann ich dir allerwärmstens empfehlen!!