Italienische Kriegsgefangene in Wien 1945?

Patta

Neues Mitglied
Nun habe ich noch eine weitere Frage. Leider kann ich keine neue Frage einstellen, darum hänge ich es einfach hier an.

Kann denn ein Italienischer Soldat bei Wien in Kriegsgefangenschaft geraten sein??

Vielen Dank schonmal, vielleicht kann mir ja jemand helfen, eine neue Frage einzustellen.
LG
patta
 
2. Weltkrieg: Kriegsgefangenschaft

Hallo, hier nochmal meine Frage, die ich gerade an ein anderes Thema angehängt habe (und dort eventuell verloren geht)

Kann ein Italiener im 2. Weltkrieg bei Wien in Kriegsgefangenschaft geraten sein?? Und wenn ja, wann war dies möglich?
ich recherchiere für ein Buch und würde hier gerne richtig schreiben.

LG und vielen Dank schon mal im Voraus

patta
 
Nun habe ich noch eine weitere Frage. Leider kann ich keine neue Frage einstellen, darum hänge ich es einfach hier an.

Kann denn ein Italienischer Soldat bei Wien in Kriegsgefangenschaft geraten sein??

Vielen Dank schonmal, vielleicht kann mir ja jemand helfen, eine neue Frage einzustellen.
LG
patta

Italienische Soldaten, die sich im Reich befanden als Italien 1943 die Seiten wechselte, wurden interniert und zu Arbeitsdienst gezwungen wenn sie sich nicht zu der danach gebildeten Faschistischen Republik bekannten. Sie waren also de Facto Kriegsgefangene des DR.

Nicht wenige Italiener kämpften dann in faschistischen Verbänden an der Seite der Deutschen weiter. Ob Mitglieder von diesen zu Kriegsende in Wien von den Sowjets gefangen genommen wurden, weiss ich nicht, ist aber nicht unmöglich. Ich weiss von Rumänen die trotz des Seitenwechsel Rumäniens ebenfalls bei den Deutschen blieben und die bei Kriegsende von den Amerikanern gefangen genommen wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Italienische Soldaten, die sich im Reich befanden als Italien 1943 die Seiten wechselte, wurden interniert und zu Arbeitsdienst gezwungen wenn sie sich nicht zu der danach gebildeten Faschistischen Republik bekannten. Sie waren also de Facto Kriegsgefangene des DR.

Dieser Personen wurde als italienische Militärinternierte bezeichnet. Es waren deren über 600.000. . Von diesen 600.000 haben 45.000 ihr Leben verloren.
 
hmm, ich bin am überlegen, ob ich den Zusatz "bei Wien" nicht einfach weglasse und nichtschreibe, dass er in Kriegsgefangenschaft geraten sei.
 
Es gab aber auch italienische Waffen-SS-Einheiten. Neben der 29. Waffen-SS-Division kämpften Italiener auch in der 24. Waffen-Gebirgs-Division der SS "Karstjäger", die sich in Kärnten '45 den Amerikanern ergab. Das ist zwar ne Ecke von Wien entfernt, aber immerhin Österreich.
 
Hallo Patta,

es wäre zu klären, wann er in Kriegsgefangenschaft geriet!

Vor dem April 1945 hat es in/bei Wien keine Bodenkämpfe gegeben, da kann ein Italiener lediglich als Gefangener der Wehrmacht dort gewesen sein.

Ab Anfang April kann er natürlich (auf deutscher Seite kämpfend) in sowjetische Gefangenschaft geraten sein. Ob allerdings italienische Verbände bei Wien eingesetzt wurden ist mir erst einmal nicht bekannt. Werde mal recherchieren.

Gruß
Andreas

Ergänzung: Nach dem Abtritt Mussolinis (Sept. 1943) wurde eine große Zahl italienischer Soldaten in Deutschland interniert und zur Zwangsarbeit herangezogen. Teile der italienischen Armee kämpften auf deutscher Seite weiter (wohl in Wehrmachtsverbänden).

Bei den Kämpfen um Wien waren wohl ungarische und kroatische Verbände auf Deutscher Seite beteiligt, aber von italienischen Einheiten ist mir nichts bekannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es nur für eine Hintergrundstory ist: die Luftwaffe setzte FlakBatterien in Bodenkämpfen um Wien ein. Dabei handelte es sich um die 24. Flak-Division.

Bei den Flakabteilungen gab es italienische Batterien, manchmal mit dem Kennzeichen "(it.)". Theoretisch ist es möglich, dass sich solche Batterien auch im Raum Wien befanden. Nachgesehen habe ich das aber nicht.

Bei einer solchen Batterie könnten auch Italiener in Wien in russische Kriegsgefangenschaft geraten sein. Dazu müsste man die Zusammensetzung des Flakschutzes von Wien prüfen.

Geschlossene größere italienische Verbände gab es in Wien im Rahmen der Wehrmachtstruppen im April 1945 mW nicht.
 
Die Suche hat Folgendes ergeben:

Holzmann, Der Einsatz der Flak-Batterien im Wiener Raum 1940-45, schreibt auf Seite 38 zum Personal

"Bessere Erfahrungen [als mit russischen Freiwilligen] machte man mit den Italienern, die in vielen Batterien des Wiener Raumes ab 1944 als Munitionskanoniere, aber auch als Bedienungsmannschaften tätig waren. So war es in der Großbatterie Wienerberg (3./223), Leopoldau (1./223) und Pysdorf (7./533) sowie am Kuckucksberg (5./657)."

Der Grund, verstärkt ausländische Freiwillige in den Batteriedienst zu ziehen, lag im Abgang vieler jugendlicher Flakhelfer der Jahrgänge 1926-27, die zum Heer eingezogen wurden. Neben Italienern waren Russen, Ungarn und Slowaken eingesetzt, sowie Frauen.

Die schweren Flakbatterien wurden beim Sturm der Roten Armee auf die Stadt im Erdkampf zur Panzerabwehr eingesetzt, und bildeten in der Stadt einen äußeren und inneren Verteidigungsgürtel. Rauchensteiner (Krieg in Österreich) und Maier (Drama zwischen Budapest und Wien) berichten von den Erdeinsätzen der Flak. Ein Teil der Batterien wurde auch bereits weit vor der Stadt eingesetzt, und dort aufgerieben.

Spezielle italienische Batterien der Flakabteilungen habe ich nicht gefunden, weder in der sehr detaillierten Aufgliederungen bei Holzmann noch bei Koch, Flak. Die Gesamtzahl der Italiener bei der Wiener Flak dürfte bei einigen Hundert gelegen haben, da im Frühjahr 1945 die Gesamtstärke der Ausländer mit 1500 angegeben wird.

Damit wird es sehr wahrscheinlich auch italienische Kriegsgefangene der Roten Armee beim Sturm auf Wien gegeben haben.
 
Was ihr alles findet, also kann es durchaus sein, dass doch Wien. Zumindest kann niemand sagen, dass es nicht sein kann.
Vielen Dank euch allen
patta
 
Zurück
Oben