Habe ich das richtig verstanden: Wenn von einem Gefäß nur eine einzelne Scherbe gefunden wird, dann heißt das, dass nur diese einzelne Scherbe auf dem Abfallhaufen gelandet ist und die restlichen Scherben des Gefäßes irgendwo anders deponiert wurden?
In aufgelassenen Marschlagern wird wenig zu holen gewesen sein. Da wurden keine Sperrmülldeponien angelegt. Die brauchbaren Gegenstände kamen alle wieder ins Marschgepäck oder aufs Tragtier. Jeden Zelthering und jeden Schanzpfahl benötigte man ja spätestens ein paar Stunden später wieder.
Zurückgelassen wurde Asche vom Lagerfeuer, ein paar Sandalennägel und Fäkalien. Und vielleicht noch ein paar abgelutschte Olivenkerne.
Ich weiß nicht, ob ich die Zeichnung falsch interpretiere, aber nach einem Würfel scheint mir das weniger auszusehen, eher nach einem flachen Spielstein.
Solche Spielsteine gab es auch bei den Germanen (Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Band 3, 1978, S. 457).
Nach Tacitus kannten die Germanen freilich auch eine Art Würfelspiel, bei dem mit ganz hohen Einsätzen gezockt wurde:
"Das Würfelspiel betreiben sie merkwürdigerweise nüchtern wie eine ernste Angelegenheit und mit solcher Leichtfertigkeit beim Gewinnen oder Verlieren, daß sie, wenn sie alles verloren haben, beim allerletzten Wurf um ihre Freiheit und ihren Körper spielen. Der Verlierer begibt sich in freiwillige Knechtschaft..." (Germania 24)