Hallo Opteryx,
nein, mit dem Werk von Pflug meinte ich Media in Germania. Was würde ich drum geben mal das Manuskript vom Drusus zu sehen. Aber nur aus Neugier bezüglich seiner Denkweise. Wissenschaftlich sind wir schon um Lichtjahre weiter.
Grüße
Der Drusus war längst noch nicht druckfertig. Es gab folgende Bestandteile:
Zeugnisse und Relikte der Drususzeit
Die Drususfeldzüge zur Elbe
Die Genesis des Dranges zur Elbe
Strategische Planung und erste Phase der militärischen Operationen
Die Marcomannenvertreibung bis zum Zusammenfluss von Lupia und Elison im Jahre 11
Vorverlegung und weiterer Ausbau der Fronten im Jahre 10
Der Vormarsch zur Elbe
Die Todesstätte des Drusus
Antike Quellenberichte und ihre Wertung
Die Lokalisierung der Drusus-Tropaia
Von der Drusus-Ara zur Ara-ride-Kirche
Pflug übernahm von Wilhelm i.a. dessen Argumentation zu den 200 Meilen beim Ausgangsort Mainz. Und die Angaben von Ptolemaios. Wir sind zwar heute wissenschaftlich viel weiter, aber trotzdem sind die Tropaia bisher nicht aufgefunden, obwohl sie sogar unter den Städten Germaniens genannt waren. Auch die neueste Entschlüsselung von Orten wird angezweifelt: Geismar bei Fritzlar (Amisia) und Bernburg (Saale) (Luppia).
Das Wallsystem von Monra ist eigentlich absolut nicht römisch, obwohl man vier Gruben als solche ansehen wollte. Pflug argumentierte aber, dass die Lage eine gute Sicht bis ins Thüriger Becken bot und der todkranke Drusus der Ankunft des Tiberius entgegenfieberte. Also möglicherweise eine sekundäre Nutzung eines alten Wallsystems. Im Inneren gibt es eine langgestreckte Erhebung von über 30 mal 10 Metern, 2m hoch. Und einen Spitzgraben, ca. 3m breit, 1,6m tief. Für Pflug eine in der genannten Gegend einmalige Stätte, die seine Hypothese zu bestätigen schien.
Wir brauchen uns nicht zu wundern, dass heute kaum noch etwas von Baulichkeiten zu finden ist. Unsere Vorgänger haben gründlich aufgeräumt. Wie auch auf unseren lokalen Turmhügelburgen, wurde in Monra jeder Ziegelstein ausgebuddelt. Die Fundamente der Kapelle erst im 18. Jahrhundert. Und von den über Jahrhunderte praktizierten Volksfesten um die Monraburg ist buchstäblich nichts an Bodenfunden übrig geblieben. Was soll man da von einem Marschlager erwarten?
Grüße