Literatur zu Kriegsgefangenschaft in Ägypten?

Twagner

Neues Mitglied
Liebe Teilnehmer,

der Großvater meiner Frau war von Mai 1945 - Sept 1948 in Kriegsgefangenschaft. Unter anderem im Lager 307 in Ägypthen Fanada. Dies soll auch die schlimmste Zeit gewesen sein.

weitere Details und militärischer Werdegang

Gibt es zu diesem Lager weitergehende Literatur oder hat jemand noch Informationen dazu?

Vielen Dank und viele Grüße
TWagner
 
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hat jemand noch Informationen dazu?

Vielen Dank und viele Grüße
TWagner

Leider nicht - und eine Google-Suche ergibt auch nicht viel, wie du sicher selbst schon festgestellt hast.

Versuch es aber mal beim Forum der Wehrmacht | Startseite - dort tummeln sich einige Experten, allerdings (wie ja auch hier) ist die Seriösität der Beitrag manchmal recht fraglich.

Bei der WaSt oder dem DRK-Suchdienst hast du es sicher auch schon versucht? Von dort bekommt man auch z. T. Recht gute Auskünfte.
 
Ja danke für den Hinweis! Ich bin diesbezüglich schon einige Jahre am "vortasten". Von der WaSt habe ich bislang die meisten Informationen bekommen und wusste so zumindest von den Einheiten und dort lag auch noch der Antrag auf Kriegsgefangenenentschädigung den er in den 50er Jahren gestellt hatte. Dort waren die Lager aufgeführt. Dann habe ich noch erfahren, dass die dezimierten Reste seiner Division beim Übergang über den Po im April 45 bei Belluno in englische Gefangenschaft geraten sind. Genau da muss er dabei gewesen sein. Aber wie und warum kam er nach Ägypten in dieses Lager und wie lief es dort wirklich ab??
Fragen über Fragen wie immer!!:grübel:

Tino
 
Ja danke für den Hinweis! Ich bin diesbezüglich schon einige Jahre am "vortasten". Von der WaSt habe ich bislang die meisten Informationen bekommen und wusste so zumindest von den Einheiten und dort lag auch noch der Antrag auf Kriegsgefangenenentschädigung den er in den 50er Jahren gestellt hatte. Dort waren die Lager aufgeführt. Dann habe ich noch erfahren, dass die dezimierten Reste seiner Division beim Übergang über den Po im April 45 bei Belluno in englische Gefangenschaft geraten sind. Genau da muss er dabei gewesen sein. Aber wie und warum kam er nach Ägypten in dieses Lager und wie lief es dort wirklich ab??
Fragen über Fragen wie immer!!:grübel:

Tino

Kennst Du "Gefangenschaft und Heimkehr", von Lehmann?
Es ist mir iM nicht erinnerlich, was da zu den Lagern in Ägypten drin steht, könnte aber bei Bedarf nachsehen.
 
Hallo Repo,

nein das Buch kannte ich leider nicht!
Es würde mich sehr freuen wenn Du einmal nachsehen könntest!!

Für den Fall das es zu umfangreich ist werde ich es mir beschaffen! Habe es über die Suchmaschine zumindest gefunden!

Viele Grüße
Tino
 
Hallo Repo,

nein das Buch kannte ich leider nicht!
Es würde mich sehr freuen wenn Du einmal nachsehen könntest!!

Für den Fall das es zu umfangreich ist werde ich es mir beschaffen! Habe es über die Suchmaschine zumindest gefunden!

Viele Grüße
Tino

Ich schau mal rein, ob sich die Beschaffung von dem her lohnt.
 
Möglicherweise finden sich hier Hinweise zum Lager, schlage ich nach:

Maschke/Böhme: Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges, Band XI/1: Die deutschen Kriegsgefangenen in britischer Hand.
 
Hallo Repo,

nein das Buch kannte ich leider nicht!
Es würde mich sehr freuen wenn Du einmal nachsehen könntest!!

Für den Fall das es zu umfangreich ist werde ich es mir beschaffen! Habe es über die Suchmaschine zumindest gefunden!

Viele Grüße
Tino


Hallo tino,

tut mir Leid, da hebe ich Dich auf eine falsche Fährte gelockt.
Lehmann befasst sich fast ausschließlich mit den Lagern in der Sowjetunion. Erinnerlich war mir eine Beschreibung der Gefangennahme durch britische Truppen in Italien, die er als Beispiel anführt. Aber mit den britischen Lagern in Italien und sonstwo befasst er sich überhaupt nicht.
Sorry.
 
Hallo Repo,

gar kein Problem. Ich bedanke mich so oder so für die Mühe! Ist ja schließlich keine Selbstverständlichkeit!

Dennoch ist es sicherlich ein Buch das man sich merken sollte. Am Rande bermerkt: Ein Ur-Großvater von mir ist in der Nähe von Stalinsk - Westsibirien in einem Kriegsgefangenenlager verstorben (Zivilist). Die Akte habe ich nach langer Zeit aus Moskau bekommen. Sollte sich in dieser Richrung etwas in dem Buch finden, könntest Du mir evtl einen Hinweis geben?


Dank auch bereits an silesia !
 
@Tino

Wie Dein link beweist, bist Du ja schon ziemlich weit gekommen, hast aber jetzt recherchetechnisch das Problem, daß es offensichtlich keine Literatur zu diesem Lager gibt. Zeitzeugen, also ehemalige POW's des Lagers, dürften sich eher nicht im Internet tummeln (die "alten Knaben" werden eher Rotwein trinken, gegönnt seis ihnen). Der Hinweis von floxx ist ersteinmal schon sehr gut, es könnte ein weiterer Ansatz sein, aber nicht überprüfbaren Forenantworten, so es sie geben sollte, sollte man immer kritisch gegenüberstehen.

Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich mich direkt an das Ministery of Defence wenden, mit der Bitte, mir eine Kopie der Gefangenenlisten zu übermitteln. Dann würde ich schauen wer von den ehemaligen POW's noch lebt und mit diesen Kontakt aufnehmen.

Ministry of Defence | Defence For... | Researchers | Find Historical information

Dein Großvater war Heeresangehöriger, also wäre prima facie die Army zuständig.

Good luck!

M.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Repo,

gar kein Problem. Ich bedanke mich so oder so für die Mühe! Ist ja schließlich keine Selbstverständlichkeit!

Dennoch ist es sicherlich ein Buch das man sich merken sollte. Am Rande bermerkt: Ein Ur-Großvater von mir ist in der Nähe von Stalinsk - Westsibirien in einem Kriegsgefangenenlager verstorben (Zivilist). Die Akte habe ich nach langer Zeit aus Moskau bekommen. Sollte sich in dieser Richrung etwas in dem Buch finden, könntest Du mir evtl einen Hinweis geben?


Dank auch bereits an silesia !


Da findest Du einiges.
Lehmann stützt sich überwiegend auf Befragungen einstiger "Plennies" aus den 70er und 80er Jahren.
Er schreibt natürlich primär über die Kriegsgefangenen, mein Vater war in Morschansk, und seine einstigen Erzählungen konnte ich so deutlich besser einordnen.
Von dem her denke ich keine schlechte Investition.
 
...aber nicht überprüfbaren Forenantworten, so es sie geben sollte, sollte man immer kritisch gegenüberstehen.

Ich werde mich bemühen, Antworten überprüfbar zu gestalten, so das Letzteres kein Problem sein sollte. ;)
Vielleicht ist Dir das Gesamtwerk der Maschke-Kommission unbekannt:
Kriegsgefangenenlager des 2. Weltkrieges ? GenWiki


Vorab zum Lager Fanara eine Erwähnung:
Judische Kinderarzte 1933-1945 ... - Google Bcher
(POW-Camp 307/Fanara)
Die Anfrage ist eine gute Idee, ich würde auch zusätzlich gezielt nach dem Lager Fanara fragen (die Nummern wechselten, es gab auch Auflösungen und Überführungen). Bzgl. der Zuständigkeiten wird sich etwas bei Maschke finden, mit der Herkunft/Fuktion der Kriegsgefangenen hatte das nichts zu tun (außer einigen Besonderheiten für Waffen-SS)


Zu Stalinsk: das betrifft eine Lagerhauptverwaltung, darunter müßte es noch eine weitere Zuordnungsnummer (zB 525/X oder spätere Umbenennungen, zB 7525/X - Stalinsk erhielt später die 7525 statt der 525) geben. Ist dort vielleicht eine weitere Ordnungsnummer genannt, oder eine wechselnde im Zeitablauf (etwa für die Post)?
Liste sowjetischer Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs ? Wikipedia
 
Ersteinmal vielen Dank für alle bisherigen Hinweise, Links und Buchempfehlungen zum Fall Fanara (ich glaubte bisher Fanada!) Ich werde mir alles näher ansehen und wieder Buchkäufe tätigen!

Zu Stalinsk: das betrifft eine Lagerhauptverwaltung, darunter müßte es noch eine weitere Zuordnungsnummer (zB 525/X oder spätere Umbenennungen, zB 7525/X - Stalinsk erhielt später die 7525 statt der 525) geben. Ist dort vielleicht eine weitere Ordnungsnummer genannt, oder eine wechselnde im Zeitablauf (etwa für die Post)?
Liste sowjetischer Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs ? Wikipedia

Es war die Lagerabteilung No.1 (7525/1). Auf unserer Webseite vom Historischen Verein habe ich auch einige Punkte aus meiner Familienforschung eingestellt. Auch zu dieser Suche!
Die ganze Geschichte zu ihm und die Unterlagen/Schriftverkehr/Akte habe ich hier eingestellt (es ist der zweite Absatz):

OTTO KEIL



Viele Grüße
Tino
 
Maschke/Böhme: Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges, Band XI/1: Die deutschen Kriegsgefangenen in britischer Hand.

Das POW-Lager 307 (bzw. 306) Fanara befand sich am Bittersee, etwa 35 km südlich Ismailia (S. 187). Im Band ist zu Fanara auch ein größerer Bericht des Internationalen Roten Kreuz abgedruckt (23.3.1945). Bei einer Lagerkapazität von ca. 15.000 Personen waren im März 1945 dort 10.471 Deutsche untergebracht.

Fanara taucht dann 1947 mit der No. 380 auf (Luftbild-Foto S. 595), es scheint sich aber um denselben Standort zu handeln (Kantinenpreisliste für Zigaretten, Alkohol und Bonbons, Lebensmittel etc.).

Zum Lagerleben (inkl. reeducation) ist einiges in Band XI,2 enthalten.
 
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