Namen der Alamannen

Auch bei Wiki kan man sich im Wald verlaufen, wenn man, von Sachkenntnis ungetrübt, alles für bare Münze nimmt.
Also schlag nach bei DUDEN, Geographische Namen in Deutschland, 1993:
Villingen und Schwenningen bewahren die Namen ihrer Gründer.
Aus 817 ad Filingas (bei den Leuten des Filo, wohl eine Kurzform zum Personennamen wie Vilmar) wird 1337 Vylingen die heutige Namensform Villingen.
Aus 895 Suaninga (die Leute des Swano, Kurzform zu Swanager o. ä), wird Schwenningen.
Klingt plausibel und ist, ohne Lacherfolge zu provozieren, im Silva nigra zitierfähig.
 
Hmm, ist das wirklich so? Meiningen liegt in Thüringen.:grübel:

Ausnahmen bestätigen die Regel. Außerdem gibt es Höhenburgen der Alamannen bis ins östliche Hessen. Weiterhin ist eine starke Wurzel für die frühe Ethnogese der Alamannen aus dem Elberaum bekannt.
...keine Regel ohne Ausnahme. Schon gar keine Fausregel^^
 
Da wären als Namen noch Abo > Abenberg Mfr. ( Juthungisches Siedlungsgebiet ) und Hacho > Hechingen.
 
da die Alamannen ja teils Elbgermanen sind, gibt es auch -ing-Orte in Schweden. Nebenbei bemerkt auch eine interessante Namensverwandschaft, das Schweden und Sueben.
Naja, Filingas und Suaninga (danke Mercy für den Hinweis) hätte ich halt schon gerne früher in der Geschichte verankert gesehen. Eben wegen der Besiedelung von Elbgermanen. Aber das sollte wohl nicht so sein. Zumindest nicht unter deren Namen.

Wirklich ein Jammer, dass die Alamannen so wenig aufschrieben. Aber klar, damals so ganz ohne PC und www...
 
Da gibt es schwedische Orte wie Jönköping, Linköping, Norköping oder Söderköping die darauf hinweisen, dass sich die Elbgermanen nach Schweden siedelten. Das war wohl vorwiegend in der Zeit als einige Fluten das Gebiet um die Elbe bös verwüsteten. Aus diesem Grund vermutet man die Abwanderung einer großen Anzahl von Menschen aus dieser Region. Das -ing oder -ingen wurde mitgenommen.
Die Elbgermanen zogen ja nicht als ein komplettes Volk in eine einzige Richtung ab.
In der heutigen Zeit strömen viele Osteuropäer nach Deutschland, was aber nicht bedeutet, dass Osteuropa nun leergefegt ist. Und manch einen Russen zieht es nach China oder in die USA. Ihre Kultur nehmen sie jeweils mit und hätten sie es und ginge es würden sie vermutlich auch die -ingens und -ings mitnehmen.

Das sagen die Sprachwissenschaftler zu Schwaben und Schweden:
"Die Germanen kamen ursprünglich alle aus dem Ural und verbreiteten sich jahrhunderte lang gen Westen (Europa) rund um das "Schwäbische Meer": (lat.) "mare suebicum", dies ist die Ostsee. Die Sueben siedelten zu Cäsars Zeiten rund um die Ostsee ("mare suebicum") - Kiel, Rügen, Danzig, heutiges Polen, Riga, Estland, Schweden, Norwegen usw. - und bis zum Elbegebiet, die Alamanni dagegen siedelten um 100 n.Chr. in der Höhe des Mains (etwa heutiges Fulda) und begannen von dort aus in den Süden vorzudringen...."

Eine Benennung des Schwedischen war einst auch sweba und schon hast du das B.
 
Da gibt es schwedische Orte wie Jönköping, Linköping, Norköping oder Söderköping die darauf hinweisen, dass sich die Elbgermanen nach Schweden siedelten. Das war wohl vorwiegend in der Zeit als einige Fluten das Gebiet um die Elbe bös verwüsteten. Aus diesem Grund vermutet man die Abwanderung einer großen Anzahl von Menschen aus dieser Region. Das -ing oder -ingen wurde mitgenommen.
So macht das von der Argumentation mehr Sinn.

Das sagen die Sprachwissenschaftler zu Schwaben und Schweden:
"Die Germanen kamen ursprünglich alle aus dem Ural und verbreiteten sich jahrhunderte lang gen Westen (Europa) rund um das "Schwäbische Meer": (lat.) "mare suebicum", dies ist die Ostsee. Die Sueben siedelten zu Cäsars Zeiten rund um die Ostsee ("mare suebicum") - Kiel, Rügen, Danzig, heutiges Polen, Riga, Estland, Schweden, Norwegen usw. - und bis zum Elbegebiet, die Alamanni dagegen siedelten um 100 n.Chr. in der Höhe des Mains (etwa heutiges Fulda) und begannen von dort aus in den Süden vorzudringen...."

Eine Benennung des Schwedischen war einst auch sweba und schon hast du das B.
Wer sind "die Sprachwissenschaftler"? Und wo steht, dass Altschwedisch als sweba bezeichnet wurde?
 
Da gibt es schwedische Orte wie Jönköping, Linköping, Norköping oder Söderköping die darauf hinweisen, dass sich die Elbgermanen nach Schweden siedelten. Das war wohl vorwiegend in der Zeit als einige Fluten das Gebiet um die Elbe bös verwüsteten. Aus diesem Grund vermutet man die Abwanderung einer großen Anzahl von Menschen aus dieser Region. Das -ing oder -ingen wurde mitgenommen.

So macht das von der Argumentation mehr Sinn.

Ist aber trotzdem falsch. Mir ist aufgefallen, dass alle die genannten Orte mehr also nur die -ing-Endung gemeinsam haben und habe daher mal die Morpheme anders abgetrennt. Statt -ing -köping.
Köping means merchant place.
Köping, Sweden - Wikipedia, the free encyclopedia

Ist ganz offensichtlich mit unserem kaufen verwandt.
 
E.Q. hat recht. In Dänemark gibt es das in gleicher Bedeutung auch (Nykøbing, Sakskøbing). Es bezeichnet einen ehemaligen Marktort. Steckt auch in der Landesbezeichnung für Kopenhagen (Handelshafen).

@paradiddle:
Das sagen die Sprachwissenschaftler zu Schwaben und Schweden:
"Die Germanen kamen ursprünglich alle aus dem Ural und verbreiteten sich jahrhunderte lang gen Westen (Europa) rund um das "Schwäbische Meer": (lat.) "mare suebicum", dies ist die Ostsee.
Germanen aus dem Ural? Aus welcher Quelle hast du das denn und aus welchem Jahrhundert stammt diese? :nono:
 
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paradiddle schrieb:
...da die Alamannen ja teils Elbgermanen sind...
Meines Wissens zählt man sie nicht direkt zu den Elbgermanen, sondern sie sind größtenteils Nachfahren von übergesiedelten Elbgermanen.
paradiddle schrieb:
Nebenbei bemerkt auch eine interessante Namensverwandschaft, das Schweden und Sueben.
Und das ist meines Erachtens nicht richtig, denn der Name "Schweden" - übrigens die deutsche Bezeichnung für den schwedischen Landesnamen „Sverige“ - leitet sich vom Stamm der „Svear“ ab (bei beiden kommt weder ein "b" noch ein "d" vor), der unter den schwedischen Stämmen um 600 die Vorherrschaft errang.
paradiddle schrieb:
Die Sueben siedelten zu Cäsars Zeiten rund um die Ostsee ("mare suebicum") - Kiel, Rügen, Danzig, heutiges Polen, Riga, Estland, Schweden, Norwegen usw.
War ich mir bisher noch nicht ganz im Klaren darüber, was von deiner Quelle zu halten ist, weiß ich spätestens hier, dass man sie „in die Tonne treten“ kann.
Denn: Zu keiner Zeit haben sich Elbgermanen in größerer Zahl in Riga, Estland, Schweden oder Norwegen angesiedelt. Es wird zwar vermutet, dass z. B. die Goten, Burgunden und Vandalen aus Skandinavien ins heutige Polen ausgewandert sind, jedoch zählt man sie zu den Ostgermanen, zu denen die Sueben eindeutig nicht zählen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sagen die Sprachwissenschaftler zu Schwaben und Schweden:
"Die Germanen kamen ursprünglich alle aus dem Ural und verbreiteten sich jahrhunderte lang gen Westen (Europa) rund um das "Schwäbische Meer":


In letzter Zeit lese ich immer wieder, daß Nonsenstheorien mit "den Sprachwissenschaftlern" (die sind stets anonym) in die Schuhe geschoben werden.

Oder handelt es sich hier um die Bezeichnung eines Karnevalsclubs - oder gar einer skurrilen Sekte?
 
... und Dozent für Rhetorik. Ich denke mal nicht, dass der Herr Münzer nur eine Kasperlefigur ist, die mal eben kurz über die deutsche Sprache referiert, sondern traue ihm schon fundiertes Wissen zu.
Trotzdem könnte ich mich natürlich täuschen.

Davon abgesehen. Ich fände es einfach einen logischen Werdegang, dass einige Sueben von der Elbe nach Schweden zogen. Was spräche dagegen? Man kann kein Volk festnageln.

Kennt jemand einen "studierten Sprachwissenschaftler" den man zu diesem Thema befragen könnte?
 
... und Dozent für Rhetorik. (...)
Dozent für Rhetorik? So kann ich mich auch nennen, hört sich wichtig an und schindet offenbar bei manchem Eindruck... :pfeif:

Davon abgesehen. Ich fände es einfach einen logischen Werdegang, dass einige Sueben von der Elbe nach Schweden zogen. Was spräche dagegen? Man kann kein Volk festnageln.
Dazu sag ich jetzt mal lieber nix. :still:

Kennt jemand einen "studierten Sprachwissenschaftler" den man zu diesem Thema befragen könnte?
So richtig? Oder reicht virtuell? Ganz bestimmt sogar! :D ;)
 
... und Dozent für Rhetorik. Ich denke mal nicht, dass der Herr Münzer nur eine Kasperlefigur ist, die mal eben kurz über die deutsche Sprache referiert, sondern traue ihm schon fundiertes Wissen zu.
Trotzdem könnte ich mich natürlich täuschen.

Wer Rhetorik-Kurse hält, braucht dazu keine sprachhistorischen Kenntnisse erworben zu haben, und wenn einer ein Mundartgedicht schreibt, in dem die Alemannen aus dem Ural in den Schwarzwald marschieren, dann ist das entweder ein augenzwinkernder Witz - oder der Mann hat halt keine Ahnung.



Davon abgesehen. Ich fände es einfach einen logischen Werdegang, dass einige Sueben von der Elbe nach Schweden zogen. Was spräche dagegen? Man kann kein Volk festnageln.
Bestimmt gab es mal einige wanderlustige Sueben, die - warum auch nicht - nach Schweden gezogen sind. Nur war das bestimmt nicht das Volk der Sueben, und für den Namen Schwedens können sie ebensowenig wie für den Namen der Schwedagon-Pagode in Rangun.
 

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¡Ayayayay caramba!

Ein Zitat von der folgenden Seite?

Die Urgermanen sprachen ihr Urgermanisch, vermutlich auf sehr unterschiedliche Weise, jedoch übernahmen sie zunehmend lateinische Wörter (Lehnwörter) für alles was sie nicht kannten wie Kaisar (Cäsar), Fenster, Kellar usw. Über diesen ersten Abschnitt der Entwicklung gibt es keine Urkunden und Texte, jedoch hilft uns die Lingustik ein bißchen weiter. Deutsch entstand - vereinfacht ausgedrückt - aus germanischen Wortstämmen und Silben (Siluben), an welche lateinische Endungen gehängt wurden, dazu lateinische Grammatik eingesetzt wurde, lateinische Wörter (Lehnwörter) für alles, wofür es keine germanischen Wörter gab, wurden übernommen (Fenster, Keller usw.).
Insbesondere stört mich die Behauptung, lateinische Endungen und lateinische Grammatik sei an germanische Wortstämme gehängt worden. Wenn dem so wäre, wäre das Deutsche eine Kunstsprache. Kunstsprachen spricht aber normalerweise niemand...

Auch sonst sind einige Lapsi darin, wie die Behauptung von der Rassensegregation zwischen westgotischen Spaniern und arabischen Andalusiern:

Die Westgoten flohen nach (heutiges) Spanien (Königsstadt: Toloedo), sie haben die lateinische Sprache übernommen. Als die Mauren aus Nordafrika kommend Südspanien besetzten (5. Jh. n.Chr.) gingen die Westgoten nach Norden, etwa (heutiges) "Galicia". Daher rührt, daß die Südspanier (blauschwarze Haare, die Musik vom Arabischen stark beeinflußt) eher südlich geprägt sind, die Nordspanier dagegen eher germanisch geprägt sind (abgesehen von der romanischen Sprache): fleißig, ordentlich, arbeitssam, dauernd putzend, dunkelblond, kein Flamenco sondern eher mitteleuropäische Tänze und Musik (inklusive Barcelona bzw. Katalanen).
Auch sonst sind einige der dargestellten Herleitungen Schwachsinn!
Oder der hier:
Die Ostgoten flohen nach (heutiges) Ungarn / Budapest und in den Balkan. Sie verbündeten sich dann aber mit den Römern gegen die Hunnen und wanderten wieder gen Rom/Itaka um Rom zu retten. Bedeutend wurde der römische Kaiser "Theoderich" (ein Germane, 5. Jh. n.Chr.), in der germanischen Sage bekannt als "Dietrich von Bern" (Theoderich von Verona). Sein Kaisersitz war in Ravenna. Durch die Unterstützung der (Ost)Goten vertrieben die Römer die Hunnen aus dem Römischen Reich, das hunnische Königreich ging nach dem Tod von Attila allmählich ein, die Hunnen zogen sich zurück.
Abgesehen von der Verwechslung des westgotischen mit Aetius gegen Attila verbündeten Theoderich mit Theoderich dem Großen, der später lebte, bekommt Italien hier den falsch geschriebenen Namen einer griechischen Insel...

Entschuldigung, aber die Seite hat echt Züge von Realsatire!
 
Als die Mauren aus Nordafrika kommend Südspanien besetzten (5. Jh. n.Chr.)...
Hihi, nicht einmal das stimmt. Korrekt ist 711, also 8. Jahrhundert.

Daher rührt, daß die Südspanier (blauschwarze Haare, die Musik vom Arabischen stark beeinflußt) eher südlich geprägt sind, die Nordspanier dagegen eher germanisch geprägt sind (abgesehen von der romanischen Sprache): fleißig, ordentlich, arbeitssam, dauernd putzend, dunkelblond, kein Flamenco..

Na das kommt uns doch sehr bekannt vor - zwei Pils für den Stammtisch.
 
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