jschmidt
Aktives Mitglied
Während der ebenso interessanten wie dissonanten Diskussion über
http://www.geschichtsforum.de/f72/wertung-historischer-leistungen-25385/ bekam ich Lust, tiefer in die Theorie einzusteigen. Ich meine aufgrund von http://www.geschichtsforum.de/f19/geschichtstheorie-und-werkzeuge-13157/ hier den richtigen Ort gefunden zu haben. [Sonst bitte umlegen! Oder mache ich besser eine IG daraus?]
Es gab schon Beiträge zum Thema, etwa hier: http://www.geschichtsforum.de/f7/das-allgemeine-und-das-individuelle-21223/
http://www.geschichtsforum.de/f55/geschichte-ideologisch-warum-geschichte-studieren-18879/
Den Ausgangspunkt nehme ich bei dem viel zitierten, heute wenig gelesenen Ranke, dessen "Ideal der Objektivität" häufig propagiert wird - siehe etwa http://www.geschichtsforum.de/f72/wertung-historischer-leistungen-25385/#post388618 -, wenngleich mit dem Hinweis, es sei "nicht durchführbar" (s.o.)
Ranke schreibt in den "Geschichten der romanischen und germanischen Völker von 1494 bis 1514", S. VII:
http://www.geschichtsforum.de/f72/wertung-historischer-leistungen-25385/ bekam ich Lust, tiefer in die Theorie einzusteigen. Ich meine aufgrund von http://www.geschichtsforum.de/f19/geschichtstheorie-und-werkzeuge-13157/ hier den richtigen Ort gefunden zu haben. [Sonst bitte umlegen! Oder mache ich besser eine IG daraus?]
Es gab schon Beiträge zum Thema, etwa hier: http://www.geschichtsforum.de/f7/das-allgemeine-und-das-individuelle-21223/
http://www.geschichtsforum.de/f55/geschichte-ideologisch-warum-geschichte-studieren-18879/
Den Ausgangspunkt nehme ich bei dem viel zitierten, heute wenig gelesenen Ranke, dessen "Ideal der Objektivität" häufig propagiert wird - siehe etwa http://www.geschichtsforum.de/f72/wertung-historischer-leistungen-25385/#post388618 -, wenngleich mit dem Hinweis, es sei "nicht durchführbar" (s.o.)
Ranke schreibt in den "Geschichten der romanischen und germanischen Völker von 1494 bis 1514", S. VII:
Man hat der Historie das Amt, die Vergangenheit zu richten, die Mitwelt zum Nutzen zukünftiger Jahre zu belehren, beigemessen: so hoher Aemter unterwindet sich gegenwärtiger Versuch nicht: er will blos zeigen, wie es eigentlich gewesen ist.
und ergänzt in der "Englischen Geschichte" (Bd. 2, S. 103):
Ich wünschte mein Selbst gleichsam auszulöschen, und nur die Dinge reden, die mächtigen Kräfte erscheinen zu lassen, die im Laufe der Jahrhunderte mit und durch einander entsprungen und erstarkt [...]
Für Generationen von Historikern hat vor allem das erste Zitat das Fragen wie diese aufgeworfen:
- Wollte R. dieses zum Maßstab für alle machen?
- Was bedeutet das Wörtchen "eigentlich" eigentlich?
- Welche Implikationen hat diese Regel?
- Verbietet sie z. B. "moralische" Urteile?
- Hat sich R. selbst an seine Regel gehalten?