Krebs - Historische Annahmen
1902 schrieb
John Beard, dass Krebszellen
trophoblastischen Embryonalzellen glichen. Zu Beginn einer
Schwangerschaft sorgten diese Zellen dafür, dass sich der Embryo in der Gebärmutter einnisten könne. Das Wachstum sei aggressiv und chaotisch. Die Zellen teilten sich schnell und gewännen ihre Energie aus der
Zuckergärung. Sie
unterdrückten das Immunsystem der Mutter und produzierten humanes
Choriongonadotropin (hCG), das mittlerweile als
Tumormarker anerkannt ist. Die Wucherung stoppt erst, wenn der Embryo ab 7. Woche
Pankreasenzyme erzeugt. Ohne diese Enzyme entstünde der bösartigste Tumor, das
Chorionkarzinom. Die Annahme, dass Krebstumoren Energie aus der Zuckergärung gewännen (d. h. der Tumor würde
anaerob leben), war die Basis für viele überholte Behandlungsmethoden.
Im Jahr 1908 entdeckten
Ellermann und
Bang ein Virus, das
Leukämie in Hühnern verursachte.
Peyton Rous war es dann, der 1911 aus einem Muskeltumor mit der sehr hohen Filterfeinheit von 120 Nanometern einen Extrakt herausfilterte, mit dem er wieder Krebs erzeugen konnte. Er vermutete in diesem Extrakt ein Virus. 1966 erhielt Rous für diese Entdeckung des
Rous-Sarkom-Virus (RSV) den Nobelpreis.