Rommel | Nordafrika Feldzug | Quellen

Interessant bei der Verbindung Hitler zu Mussolini ist auch die Befreiungsaktion für Mussolini und deren Hintergründe.

Aber um ehrlich zu sein, mich ärgert schon der Titel.

Mich auch, weil er leider den Blick auf viele wertvolle Dinge die in diesem Buch stehen verstellt, weil man diese Dinge dann von einer falschen Warte/Erwartung aus sieht oder gar nicht sieht. Mansteins Intention ist mir schon klar, aber trotz dieser ist es eben eine sehr wertvolle Quelle.

Ihre Panzer waren bessere Blechbüchsen. Mit ihren Pak´s konnten sie keine Matildas abschießen. Ihre Flotte war im november 1940 von ein paar englischen Doppeldeckern kpl. außer Gefecht gesetzt worden. Im Hafen! Damit hatten sie praktisch ab Kriegsbeginn ein Nachschubproblem.

Das ist mir alles wohl bekannt. Die Engländer hatten aber ganz zu anfangs keine großen Mengen an solchem, überlegenen Material dort. Es gab einfach bis die Deutschen kamen viel zu wenige Matildas als das diese den Feind ernsthaft aufgehalten hätten, hätte dieser nur gewollt.

Die Nachschubfrage hin ja von Anfang an Malta. Es wäre gleich zu Beginn z.b. noch möglich gewesen, Malta mit Fallschirmjägern zu nehmen, die Italiener hatten z.B. zu diesem Zeitpunkt genug Fallschirmjäger für diese Operation, Mussolini scheute aber die Verluste und zögerte, bis die Briten ausreichend starke Sicherungskräfte auf Malta verlegt hatten und es zu spät war.

Auch die Italienische Flotte schlug sich viel schlechter, als man es vom reinen Material her hätte erwarten dürfen, das Primärproblem der Italiener war die regelrechte Kriegsunlust des Volkes und der Masse der Soldaten (eigentlich ja ein positiver Zug) und dann vor allem auch eine unmögliche Befehlskette und Unfähigkeit in der Führung.

Selbst als Rommel in Afrika war gingen alle Order für Italienische Truppen über das Zentralkommando und Berlin, die Folge war, daß Rommel die Italiener de facto überhautp nicht richtig lenken konnte, alles ging unendlich langsam und ineffizient von statten.
 
Von Manstein stellt ferner nur fest, daß bei einigen der wichtigsten Operativen Vorgänge insbesondere bei Auftakt von Barbarossa und dann bei der HGr Süd Hitlers Kriegswirtschaftlich orientierte Strategie im Rahmen der Operativen Bewegungen massive Nachteile zur Folge hatte.

Ferner ist es erwiesener Fakt, daß die schlechten Strukturen in der Führung, insbesondere in Bezug auf den Generalstab und das OKW in Kombination mit Hitlers Eingriffen dort massive negative Folgen für die Gesamtkriegsführung zeitigten.

Mansteins Sichtweise wird von vielen Schriftstellern mit militärischem Hintergrund gestützt, neben Lidell Hart etwa auch durch Graf v. Kielmansegg. Ich finde aber, dass Manstein noch nach dem Krieg sehr optimistische Vorstellungen von der Lage an der Ostfront 1943 hatte. Er schrieb ja, dass seiner Ansicht nach zu diesem Zeitpunkt und wohlgemerkt rein durch militärische Erfolge noch ein Verständigungsfrieden mit der Sowjetunion möglich gewesen wäre.
 
Was man bei von Manstein unbedingt beachten muß ist, daß er ein eiskalter Militarist war. Ihm ging es nur darum, möglichst lange weiter zu kämpfen, und möglichst viel Schaden beim Feind zu verursachen, völlig unabhängig von der Sinnfrage oder von den Zielen.

Seiner Meinung nach hätte man in Rußland siegen können oder ein Unentschieden heraus holen können mit einem Friedensschluß.

TROTZDEM ging er davon aus, daß Deutschland auch in diesem Fall den Krieg insgesamt verloren hätte. Und das nicht wegen einer Atombombe, er geht davon aus, daß das sehr große deutsche C Waffen Arsenal in Kombination mit den Racketenwaffen eine ausreichende Abschreckung dargestellt hätte, die den Einsatz einer A Waffe z.b. gegen Berlin sehr unwahrscheinlich gemacht hätte.

Die Furcht der Westalliierten vor deutschen C Waffen war so groß, daß die USA tatsächlich ab 41 mit Hochdruck solche produzierten und dann nach Europa (England und dann Italien) schafften um ein ausreichendes Gegengewicht zu bilden. Dabei kam es in Italien zu einer Bombardierung von US Schiffen die solche Waffen geladen hatten und dadurch zur Freisetzung solcher Kampfstoffe, daher wissen wir überhaupt davon.

Von Manstein ging davon aus, daß der Krieg 43 insgesamt verloren war, auch wenn es einen Friedensschluß mit den Sowjets gegeben hätte. Das wäre dann im weiteren wie im Ersten Weltkrieg gelaufen, dort endete der Krieg im Osten ja auch schon früher.

Seiner (moralisch katastrophalen) Ansicht nach hätte man dann im Westen mit den freiwerdenden Kräften noch bis 1947 weiter Krieg führen können. Zumindest war er der Überzeugung, daß er als Oberbefehlshaber mit freier Hand das gekonnt hätte.

Ihm ging es im Endeffekt nur darum, daß militärische Maximalergebnis herauszuschinden (wortwörtlich). Ungeachtet aller Folgen, daß war für seine Überlegungen nachrangig.
 
TROTZDEM ging er davon aus, daß Deutschland auch in diesem Fall den Krieg insgesamt verloren hätte. Und das nicht wegen einer Atombombe, er geht davon aus, daß das sehr große deutsche C Waffen Arsenal in Kombination mit den Racketenwaffen eine ausreichende Abschreckung dargestellt hätte, die den Einsatz einer A Waffe z.b. gegen Berlin sehr unwahrscheinlich gemacht hätte....

Diese und die danach folgenden Überlegungen stammen aber nicht aus "Verlorene Siege", oder? Ich kann mich nicht erinnern, derartiges darin gelesen zu haben, es ist aber auch schon sehr lange her... Nenn mir doch mal bitte die Quelle, das würde mich interessieren.
 
Ich habe noch eine Frage an euch. Wie weit meint ihr hat Rommel zum Widerstand gegen Hitler beigetragen ? Hat er überhaupt etwas damit zu tun gehabt ? ( speziell auf das Attentat am 20.7.'44 gezielt )
Ich habe schon einiges gelesen und komme eigentlich zur Überzeugung, dass Rommel nicht zum Widerstand gehört hat.

Punkte die dafür sprechen, dass er nicht zum Widerstand gehörte:

Statement von Rommels Frau zum 20.7.1944:

"Ich möchte nochmals feststellen, dass mein Mann nicht an den Vorbereitungen und der Ausführung des 20. 7. 1944 beteiligt war, da er es als Soldat ablehnte, diesen Weg zu beschreiten."

Rommel konnte ohne Hitler nicht General werden, da er keine Offizierslaufbahn einschlug bzw nicht die Ausbildung hatte -> profitierte von Hitler

Er unterschrieb nach der Invasion '44 einen Treueschwur pro hitler

1. Oktober 1944 Rommels Schreiben an hitler: "Nur ein Gedanke beherrscht mich immer, zu kämpfen und zu siegen für unser neues Deutschland. Heil, mein Führer"
______________________________________________
Dagegen spricht aber:

Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er von Mitgliedern der Wehrmachtsführung der Mittäterschaft beschuldigt, vor allem von Oberstleutnant Dr. Cäsar von Hofacker, der dies unter Folter aussagte.

Er stand bei einigen Widerständlern als Nachfolger für den Reichskanzlerposten hitlers auf der liste

Er verweigerte oft befehle Hitlers (-> ich denke das spielt keine Rolle, denn er war ein fairer und guter Offizier, der nur nicht ganz nach Hitlers ideologie dachte zB: Auszug aus dem Telegraph Hitlers an Rommel, nach dem Rückzug am 2. November:

"auszuharren, keinen Schritt zu weichen... Ihrer Truppe können Sie keinen anderen Weg zeigen, als den zum Siege oder zum Tode." )



Er verweigerte einen Besuch in Berlin kurz nach dem Attentat aus gesundheitlichen Gründen ( <- wird von einigen als Schuldgeständnis angesehen. )



Diese Worte sollen ihm einst herausgerutscht sein: "Glauben Sie nicht, es wäre besser gewesen, es hätte am 20. Juli geklappt?"



Ich hoffe ihr schreibt mir ein paar sachen :) Bin eigentlich noch sehr unentschlossen.
 
smokeY schrieb:
Ich habe noch eine Frage an euch. Wie weit meint ihr hat Rommel zum Widerstand gegen Hitler beigetragen ? Hat er überhaupt etwas damit zu tun gehabt ? ( speziell auf das Attentat am 20.7.'44 gezielt )
Ich habe schon einiges gelesen und komme eigentlich zur Überzeugung, dass Rommel nicht zum Widerstand gehört hat.

Punkte die dafür sprechen, dass er nicht zum Widerstand gehörte:

Statement von Rommels Frau zum 20.7.1944:

"Ich möchte nochmals feststellen, dass mein Mann nicht an den Vorbereitungen und der Ausführung des 20. 7. 1944 beteiligt war, da er es als Soldat ablehnte, diesen Weg zu beschreiten."

Rommel konnte ohne Hitler nicht General werden, da er keine Offizierslaufbahn einschlug bzw nicht die Ausbildung hatte -> profitierte von Hitler

Er unterschrieb nach der Invasion '44 einen Treueschwur pro hitler

1. Oktober 1944 Rommels Schreiben an hitler: "Nur ein Gedanke beherrscht mich immer, zu kämpfen und zu siegen für unser neues Deutschland. Heil, mein Führer"
______________________________________________
Dagegen spricht aber:

Nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er von Mitgliedern der Wehrmachtsführung der Mittäterschaft beschuldigt, vor allem von Oberstleutnant Dr. Cäsar von Hofacker, der dies unter Folter aussagte.

Er stand bei einigen Widerständlern als Nachfolger für den Reichskanzlerposten hitlers auf der liste

Er verweigerte oft befehle Hitlers (-> ich denke das spielt keine Rolle, denn er war ein fairer und guter Offizier, der nur nicht ganz nach Hitlers ideologie dachte zB: Auszug aus dem Telegraph Hitlers an Rommel, nach dem Rückzug am 2. November:

"auszuharren, keinen Schritt zu weichen... Ihrer Truppe können Sie keinen anderen Weg zeigen, als den zum Siege oder zum Tode." )



Er verweigerte einen Besuch in Berlin kurz nach dem Attentat aus gesundheitlichen Gründen ( <- wird von einigen als Schuldgeständnis angesehen. )



Diese Worte sollen ihm einst herausgerutscht sein: "Glauben Sie nicht, es wäre besser gewesen, es hätte am 20. Juli geklappt?"



Ich hoffe ihr schreibt mir ein paar sachen :) Bin eigentlich noch sehr unentschlossen.


Rommel hat mit dem 20. Juli nichts zu tun. Es gibt zwar Verbindugnen zwischen Offizieren die am 20. Juli beteiligt waren und Rommel. Aber an der Planung und Ausführung hatte war er nicht beteiligt.

Er hatte Kentnniss, gehörte aber nicht zum inneren Kreis der Verschwörer. Er hat nichts gegen die Pläne unternommen und er war keine tragende Person im Bezug auf das Attentat. Die Verschwöhrer zählte nachdem Attentat auf seine Mitarbeit, da er ein grosses Ansehen innerhalb der Bevölkerung hatte. Und darauf wollte man nicht verzichten.

Aus Unterlagen der Gedenkstätte Deutscher Widerstand: "Als Oberbefehlshaber der Heeresgruppe B soll Rommel die Abwehr alliierter Landungstruppen an der französischen Atlantikküste vorbereiten. Duch seinen Stabschef Hans Speidel wir Rommel in Andeutungen über die Vorhaben der Gegner Hitlers um Henning von Treschow und Friedrich Olbricht informiert. In den Wochen vor dem Attentat rechnen die Verschwörer mit der Unterstützung durch Rommel, erhalten aber niemals absolute Gewissheit."
 
Gehört nicht zum Thema, sollte aber vielleicht doch am Rande erwähnt werden:

Seine anschließende Rolle als Italien-Befehlshaber ist, vorsichtig ausgedrückt, sehr umstritten.
Von "Krieg ohne Hass" kann da nicht mehr gesprochen werden.

Grüße Repo
 
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