Seeschlachten: Entern oder Versenken?

Warum, sollte man versuchen ein feindliches Schiff zu entern , wenn die Erfolgsaussichten nicht 100% waren . Schnell konnte so ein Enterversuch ins Gegenteil ausarten wenn die feindliche Mannschaft (Seesoldaten so wie Matrosen) nicht geschwächt wären ?
Um einen langfristigen Vorteil zu erzielen, da der Gegner so nicht nur ein Schiff verlor, sondern mal selbst auch eines gewann?
 
da der Gegner so nicht nur ein Schiff verlor, sondern mal selbst auch eines gewann?
So ein Schiff war immer wertvoll. Vor allem die Kanonen, sie allein stellten in der vorindustriellen Zeit einen erheblichen Materialwert dar.
 
Im 17. Jahrhundert kam es immer wieder vor, das bei Gefechten Schiffe explodierten. Ab dem 18. Jahrhundert ist kaum noch davon etwas zu lesen. Ich vermute, dass dann um 1700 herum die Pulverkammer unter die Wasserlinie "wanderte".
Stimmt das wurde deutlich seltener. Auf Anhieb fiele mir die "L'Orient", das mächtige Flaggschiff der französischen Flotte in der berühmten Seeschlacht bei Abukir vom August 1798 ein, welches während der Schlacht aufsehenerregend explodierte. In der Seeschlacht erwies sich, dass die nummerisch durchaus starke französische Flotte durchaus Glück gehabt hatte, mit der Expeditionsarmee Bonapartes nach Ägypten durchgekommen zu sein. Die horrenden Verluste auf Seiten der Franzosen sprechen Bände, viele Schiffe wurden gekapert, die Timoléon durch die eigene Mannschaft zerstört, um sie nicht den Briten in die Hände fallen zu lassen.
 
Nochmal zu Treffern in der Pulverkammer. Auch wenn Hollywood und Co. uns das immer wieder zeigen, das durch einen Pistolen/Gewehr/Kanonenschuß auf eine Pulverfass dieses explodiert, dürfte die Wahrscheinlichkeit einer solchen Explosion ziemlichg gering sein.
In Silesia`s Link kann man zudem sehr gut sehen, das die Pulverkammer auch noch mit Pulver verkleidet ist und der Füllraum durch ein drahtgesichertes Fenster vom Licht getrennt ist. Das mag zwar nicht in allen Flotten der Standard gewesen sein, aber ähnliche Sicherheitsvorkehrungen dürfte es, zu dieser Zeit, überall gegeben haben.

Leider haben auf explodierten Schiffen kaum genug Leute überlebt um aussagen zu können, das es der Schuß des Gegners war, der die Explosion auslöste. Der Gegner kann soetwas natürlich gerne rumerzählen.

Hier mal zwei Links über explodierte englische Schiffe die beidesmal auf Fahrlässigkeit schliesen lassen.

Explosion der AMPHION
Die Rache der Schaben - maritime Kurzgeschichte - nautische Fiction

Hier noch ein Link zur Schlacht von Trafalgar. Mit allem Vorspiel und einer (meiner Meinung nach) sehr verständlichen Beschreibung der Schlacht.

Mythos Trafalgar - Die Schlacht von Trafalgar, ihre Vorgeschichte und ihr Verlauf

Hier ist auch beschrieben, das viele Schiffe im Zentrum der Schlacht kaum noch Segelschiffen glichen und kaum noch Leute hatten um intakte Geschütze abzufeuern. Aber sie schwammen immer noch. Das einzige in der Schlacht "versenkte" Schiff war die ACHILL - Pulverkammer explodiert. Was die Ursache dafür war - ???
 
Um einen langfristigen Vorteil zu erzielen, da der Gegner so nicht nur ein Schiff verlor, sondern mal selbst auch eines gewann?

Ein zerschossenes Schiff zu gewinnen war bestimmt kein Vorteil .Besonders nicht während der Schlacht .
Überleg doch mal selbst . In einer Seeschlacht würde doch die Prisenmannschaft für das eigene Schiff ausfallen, oder ?
Wenn nach der Schlacht fahruntüchtige Schiffe geentert wurden , so ist das logisch , oder nicht .
Jedes Schiff das während einer Seeschlacht zum Entern ansetzt , fährt aus der Schlachtordnung und bringt damit die anderen Schiffe in Gefahr .
Es entsteht eine Lücke in der Linie , die das feindliche Cross ausnutzen kann um die Leeseite zu gewinnen . Ich nenne nur Crossing the T .
 
Ein zerschossenes Schiff zu gewinnen war bestimmt kein Vorteil .Besonders nicht während der Schlacht .
Überleg doch mal selbst . In einer Seeschlacht würde doch die Prisenmannschaft für das eigene Schiff ausfallen, oder ?
Wenn nach der Schlacht fahruntüchtige Schiffe geentert wurden , so ist das logisch , oder nicht .
Jedes Schiff das während einer Seeschlacht zum Entern ansetzt , fährt aus der Schlachtordnung und bringt damit die anderen Schiffe in Gefahr .
Es entsteht eine Lücke in der Linie , die das feindliche Cross ausnutzen kann um die Leeseite zu gewinnen . Ich nenne nur Crossing the T .

Ein Schiff zu gewinnen, egal ob durch Entern, Kapitulation oder sonstwie war und ist immer ein Vorteil, schon deshalb weil das Schiff dem Gegner dann nicht mehr zur Verfügung steht. Das haben ja Themistokles und Rurik ja schon gesagt.

Zu Beginn einer Schlacht wollte niemand ein Schiff entern, da ging es erst einmal darum die bessere Position vor dem Wind einzunehmen. Ein "Crossing the T" muß man seinem Gegner erst einmal aufzwingen und das geht nur mit dem Windvorteil. Ansonsten wird man vom Gegner zusammengeschossen und der ganze Plan ist im A****.
Im übrigen war Nelson dafür bekannt, das er sich nicht immer an Schlachtordnungen hielt. Wären seine unkonventionellen Methoden schief gelaufen, dann hätte ihm niemand die Chance zum ausprobieren neuer Methoden gegeben. Aber so wurde er der Seeheld.

Interessant ist, das z.B. bei Trafalgar Boote mit Prisenkommandos zu Schiffen fuhren um deren Kapitulation anzunehmen und dann höflich darauf hingewiesen wurden das man noch kämpfe und mußten/durften zurückrudern.

Man könnte also sagen, das bei Duellen etwa gleichstarker Gegner, ein Versenken kaum möglich bzw. Zufall war. Im Vordergrund stand es dien Gegner zu beschädigen bzw. seine Mannschaft zu dezimieren bis dieser bewegungsunfähig war. Sofern man selber noch segeln konnte und genug Leute hatte, konnte man ihn bis zu dessen Aufgabe beschiessen oder versuchen zu entern.
Spätestens mit dem Aufkommen der Karonaden als Nahkampfartillerie wurde Entern aber immer Risikoreicher und nur noch eine Notfallösung.
Dazu noch ein Link:
Das Salamis-Manver
 
Ein "Crossing the T" muß man seinem Gegner erst einmal aufzwingen und das geht nur mit dem Windvorteil.
Den Strich über das T zu ziehen kam erst später. Zum ersten mal gelang es den Japanern in der Seeschlacht bei Tsushima im Russisch-Japanischen Krieg. Mit verheerenden Folgen für die Russen.
Um 1800 waren eher die Manöver wie Massieren, Doublieren und Durchbrechen aktuell. Für den Angreifer war es immer besser die Luvseite zu gewinnen, da er so bestimmen konnte, wann angegriffen wird. Von Lee her hätte man in diesem Falle gegen den Wind kreuzen müssen. Die Leeseite ist aber besser, wenn man sich auf das Verteidigen festlegt. Da kann man beschädigte Schiffe besser abfallen lassen und decken. Außerdem kann man das Gefecht im ungünstigen Fall schneller abbrechen.
manoever.jpg
 
Den Strich über das T zu ziehen kam erst später. Zum ersten mal gelang es den Japanern in der Seeschlacht bei Tsushima im Russisch-Japanischen Krieg.
Das sehe ich auch so. Ich würde die Anwesenden daher bitten, sich auf die Seekriegsführung während der Zeit der Segelkriegsschiffe des 18. und frühen 19.Jh. (Koalitionskriege) zu beschränken. Sonst heißt es wirklich Äpfel mit Birnen zu vergleichen, denn die Windverhältnisse zwangen den Segelkriegsschiffen ja durchaus diese Taktiken auf, welche Rurik so anschaulich verdeutlicht hat.

Bis jetzt konnte zumindest Henricus Grotus noch kein wirkliches Beispiel dafür liefern, dass gezielt versenkt, statt geentert wurde. Hingegen brachten die anderen Diskussionsteilnehmer, durchaus Beispiele an, welche für die Ausnahmsfälle stehen, in welchen gezielt Schiffe versenkt wurden. Bei dem Schiff "L'Orient" sollen durch Bestreichung des Decks in der Schlacht bei Abukir, die Mannschaftsmitglieder des Flaggschiffes gezielt daran gehindert worden sein, das Feuer im Schiff zu löschen, was dann zur Explosion des Linienschiffes führte. Hier würde ich schon davon sprechen, dass unmittelbar durch die Briten versucht wurde, das Schiff durch dieses Vorgehen zu zerstören.

Ansonsten sprechen gerade Fälle der Selbstversenkung durch die eigene Mannschaft bisweilen dafür, dass der Gegner durchaus primär beabsichtigte ein Schiff zu entern. Meines Wissens dienten viele französische Schiffe, die aufgebracht worden waren, in der englischen Marine. Was für mich wiederum ein Beleg für das primäre Interesse der Angreifer am Entern eines Schiffes ist. Dass dieses Manöver grundsätzlich gefährlich ist, bestreitet auch niemand.
 
In den Jahrhunderten vorher war Entern vorrangig. Insbesondere bei Piratenschiffe. Sie brauchten immer Proviant, Trinkwasser und was man sonst noch so auf einem Schiff fand. Danach wurde es versenkt, um der überlebenden Besatzung keine große Hoffnung zu machen, die man meistens in die Beiboote aussetzte und ihrem Schicksal überliess. Kriegsschiffe, die auf Piratenschiffe trafen, suchten meistens auch das Entern, um bei Sieg die habhaften überlebenden Piraten öffentlichkeitswirksam an Land hinzurichten und auch einen Nachweis für das Aufbringen eines Piratenschiffes zu erbringen.
Bei reinen Kriegsschiffschlachten war Versenkung angesagt (siehe Niederlage der spanischen Armada).

Ist zwar nicht die Zeit um Napoleon, aber vielleicht könnt ihr euch daran orientieren.


Bei Piratenüberfällen wurde ganz sicher bestenfalls dann ein Schiff versenkt, wenn es hoffnungslos leck war. Die gegnerische Mannschaft, insbesondere Fachkräfte wurde meistens zum Überlaufen und zur Unterzeichnung der Piratenstatuten aufgefordert. Viele seeleute taten das durchaus gerne, da auf Piratenschiffen eine weit demokratischere Befehlsstruktur herrschte und Mitglieder sogar eine großzügige Abfindung für erlittene Blessuren erhielten. Schiffe nahm man sehr gerne als Beutegut, und von Anne Bonney war bekannt, dass sie oft das eigene Schiff gegen ein gekapertes eintauschte.
 
Piraten- und Freibeuterschiffe waren logischerweise von "Berufswegen" aufs Entern aus. Wozu sollte man sonst sein Leben Leben riskieren wenn nicht für die zu erwartende Beute auf Handelsschiffen. Dazu hatten sie ja auch mehr Besatzung an Bord als für die Besetzung der Segel und Kanonen notwendig war während die Handelsschiffe nur soviel wie nötig an Bord hatten. Kriegsschiffen ging man da logischerweise lieber aus dem Weg.
Das solche Enterangriffe aber trotz personeller Übermacht nicht immer klappten zeigt das Beispiel des Postschiffes WINDSOR CASTle gegen den französischen Kaper JEUNE RICHARD im Jahre 1807.

Packet - Gegen erdrckende bermacht - WINDSOR CASTLE gegen JEUNE RICHARD
 
Jedes Schiff das während einer Seeschlacht zum Entern ansetzt , fährt aus der Schlachtordnung und bringt damit die anderen Schiffe in Gefahr.
Entern kommt erst in einer späten Phase des Gefechts, da ist von Schlachtordnung ohnehin nur noch wenig zu sehen und "crossing the T" überhaupt kein Thema mehr.

Ich glaube, Dein Zitat paßt momentan ganz gut:
Was dem Herzen widerstrebt,
läßt der Kopf nicht ein!

Du willst von Deiner These nicht lassen, obwohl sie eigentlich hier komplett wiederlegt wurde - die historischen Beispiele zeigen überdeutlich, daß es eben nicht in erster Linie ums Versenken ging, sondern dies im Gegenteil eine seltene Ausnahme war.
 
Meine Argumente zielten auf ein Gefecht zwischen Kriegsflotten ab .
Es ging nicht um das erobern von Handelsschiffen oder um Kaperei .
Natürlich wurden auch Kriegsschiffe zur Handelsstörung eingesetzt . In diesem Fall war das Entern sowie in Besitz nehmen des feindlichen Schiffes Voraussetzung .
Natürlich gebe ich gerne Quellenhinweise :

Pope. D. - Life in Nelson´s Navy . Annapolis : Naval Institut Press 1981
Masefield, J. - Sealife in Nelsons Time. London : Sphere Books 1972
 
Es mag ja ein Ziel gewesen sein den Gegner zu versenken.
Aber wo ist es jemals erreicht worden zwischen dem Anfang des Einsatzes von Kanonen jeglicher Art auf Segelschiffen bis zum Beginn der Dampfschifffahrt.
Nenn doch mal eine Seeschlacht wo auch nur 10-20% der gegnerischen Schiffe durch Geschützfeuer zu versenkt wurden.
Und ich meine ausschließlich durch Geschützfeuer, keine Branderangriffe, kein Abtreiben steuerloser Schiffe auf Klippen o. ä.
 
Es mag ja ein Ziel gewesen sein den Gegner zu versenken.
Aber wo ist es jemals erreicht worden zwischen dem Anfang des Einsatzes von Kanonen jeglicher Art auf Segelschiffen bis zum Beginn der Dampfschifffahrt.
Nenn doch mal eine Seeschlacht wo auch nur 10-20% der gegnerischen Schiffe durch Geschützfeuer zu versenkt wurden.
Und ich meine ausschließlich durch Geschützfeuer, keine Branderangriffe, kein Abtreiben steuerloser Schiffe auf Klippen o. ä.


Die Schlacht im Ärmelkanal . England-Spanien
Seeschlacht von Abukir?
Trafalgar?
Wir schreiben von der Segelschifffahrt . Oder?
Wie hättest du es denn gern?
Jeder Seekrieg nutzte seine Möglichkeiten .
Ich habe einige Jahre in der Marine gedient . Wir mussten die Seekriegstaktik von jedem Zeitalter studieren. Bis zum Kotzen..sorry.

Du möchtest jetzt ein Beispiel eines Kanonenduells zwischen Kriegsschiffsflotten ? Ohne Brander ..ohne entern...vieleicht noch ohne Schiffe?

Lieber Sascha . Bleib objektiv. Bitte
 
Lieber Henricus Grotus,

ich fragte nach Schlachten, bei denen nur durch Geschützfeuer 10 - 20% der gegnerischen Schiffe versenkt wurden. Ich legte auch den Zeitraum fest:

Aber wo ist es jemals erreicht worden zwischen dem Anfang des Einsatzes von Kanonen jeglicher Art auf Segelschiffen bis zum Beginn der Dampfschifffahrt.
das sind mehr als 200 Jahre Seekriegsgeschichte mit Segelschiffen.

Die Schlacht im Ärmelkanal . England-Spanien

Ich nehme mal an du meinst die Große Armada.
Nenn mir bitte die Quelle, die bezeugt, das auch nur ein einziges von den über 60 verlorenen Spanischen Schiffen durch Kanonen versenkt wurde.

Seeschlacht von Abukir?

13 Englische gegen 13 Französische Schiffe
1 Franzose "Orient" nach Feuer im Schiff explodiert, 6 geentert, 4 gestrandet und 2 geflohen. Engländer - null verlorene Schiffe.


27 Engländer gegen 33 Franzosen+Spanier
Franzosen+ Spanier - 20 Schiffe verloren, davon 17 geentert.
Engländer - ?

Wie hättest du es denn gern?

Am besten mit Quellen.
Hier ein paar von mir. Mehr habe ich erstmal nicht gefunden.

Verluste der großen Flotten von 1803-1815
[FONT=&quot]Linienschiffe:
England: 15 (Schiffbruch) 2 (Feuer) 1 (gekapert)
Frankreich: 1 (Schiffbruch) 20 (gekapert) 15 (versenkt) 3 (Selbstvernichtet)
Spanien: 5 (gekapert) 5 (vernichtet)
Holland: 1 (Schiffbruch) 3 (versenkt) 1 (Selbstvernichtet)
Dänemark: 18 (gekapert) 2 (versenkt)

Fregatten:
England: 46 (Schiffbruch) 1 (Feuer) 13 (gekapert) 1 (versenkt) 3 (Selbst vernichtet)
Frankreich: 3 (Schiffbruch) 1 (feuer) 64 (gekapert) 13 (versenkt) 2 (Selbst vernichtet)
Spanien: 1 (Schffbruch) 11 (gekapert) 1 (versenkt) 1 (Selbst vernichtet)
Holland: 1 (Schiffbruch) 7 (gekapeert) 1 (versenkt)
Dänemark: 15 (gekapert) 1 (versenkt)

Sonstige Kriegsschiffe:
England: 173 (Schiffbruch) 2 (Feuer) 72 (gekapert) 7 (versenkt) 4 (Selbst vernichtet) 1 (Meuterei)
Frankreich: 235 (gekapert) 24 (versenkt) 4 (Selbst vernichtet)
Spanien: 37 (gekapert) 7 (versenkt) 1 (Selbst vernichtet)
Holland: 32 (gekapert) 5 (versenkt) 3 (Selbst vernichtet)
Dänemark: 39 (gekapert) 5 (versenkt)
Nach Frank Adam (Hornblower, Bolitho & Co.).
Ullstein Verlag 1992
Ausserdem hab ich noch gefunden:
Russland: 1 SOL (gekapert)
Türkei: 1 Frig (gekapert)
US: 4 Frigs (gekapert)

Rechnen wir mal zusammen

Linienschiffe:
Schiffbruch= 17
Feuer= 2
durch den Feind erobert= 45 (davon 34 wieder in der gegnerischen Flotte in Dienst gestellt)
versenkt= 25
Selbst vernichtet= 4

Fregatten:
Schiffbruch= 51
Feuer= 2
durch den Feind erobert= 115 (73 übernommen)
versenkt= 17
Selbst vernichtet= 6

Restliches Kleinzeug:
Schiffbruch= 173
Feuer= 2
durch den Feind erobert= 405 (55 übernommen)
versenkt= 48
Selbst vernichtet= 12
Meuterei= 1

Insgesamt:
Schiffbruch= 241
Feuer= 6
durch den Feind erobert= 565
versenkt= 90
selbst versenkt= 22
Meuterei= 1

Verluste gesamt= 925
[/FONT]

Wenn man bedenkt, das bei den Versenkungen auch alle durch Brander angegriffenen Schiffe hinzukommen bzw. alle durch Feuer im Schiff explodierten, dann komme ich noch nicht einmal auf 10% Verluste durch Geschützfeuer. Und da muß man noch die durch Landgestützte Artillerie abziehen.

http://www.phenyon.plus.com/naval_history/reports/index.html

Auf dieser Seite sind allerdings noch weniger versenkte Schiffe zu finden.

Du möchtest jetzt ein Beispiel eines Kanonenduells zwischen Kriegsschiffsflotten ? Ohne Brander ..ohne entern...vieleicht noch ohne Schiffe?

Warum so gnatzig? Ich bitte um Quellen über Versenkung von Segelkriegsschiffen durch die Kanonen etwa gleichrangiger gegnerischer Segelkriegsschiffe.

Im übrigen, auch ich war bei der Marine und hatte Seekriegsgeschichte als Fach.
Einer meiner Lehrer sagte immer "Schiffe versenken durch Geschütze begann erst mit dem Einsatz von Explosivgeschossen mit Aufschlagzünder. Alles davor war Zufall."
 
Lieber Sascha

Natürlich war es die Aufgabe der Seegelkriegsschiffe den Gegner zu versenken bzw, außer Gefecht zu setzen .

Nehmen wir als Beispiel Drakes Angriff auf die span. Armada .

Entern hatte er wohl , mit seinen kleinen unterbesetzten Schiffen , wohl kaum im Sinn . Durch Branderangriffe brachte er den Gegner in Verwirrung und versenkte Schiffe die versuchten die Bucht von Viego zu verlassen .
Quellen brauch ich nicht zu nennen . Dir als Fachmann müssten sie bekannt sein .

Noch eines . Auf vielen Kriegsschiffen wurden die großen Kanonen durch Karronaden ersetzt .
1. Eine Karronade war leichter zu bedienen .
2. Sie brauchte weniger Geschützbedienung.
3. Sie schoss weiter...und nun komme ich zum Punkt . Mit ihr konnte man ´´Bomben`` verschießen .

Ein Bombentreffer auf das Deck hatte eine verheerende Wirkung .
Und sicher wurde manches Schiff durch einen solchen Treffer versenkt .

MfG Henricus
 
Lieber Sascha

Natürlich war es die Aufgabe der Seegelkriegsschiffe den Gegner zu versenken bzw, außer Gefecht zu setzen .

Nehmen wir als Beispiel Drakes Angriff auf die span. Armada .

Entern hatte er wohl , mit seinen kleinen unterbesetzten Schiffen , wohl kaum im Sinn . Durch Branderangriffe brachte er den Gegner in Verwirrung und versenkte Schiffe die versuchten die Bucht von Viego zu verlassen .
Quellen brauch ich nicht zu nennen . Dir als Fachmann müssten sie bekannt sein .

Noch eines . Auf vielen Kriegsschiffen wurden die großen Kanonen durch Karronaden ersetzt .
1. Eine Karronade war leichter zu bedienen .
2. Sie brauchte weniger Geschützbedienung.
3. Sie schoss weiter...und nun komme ich zum Punkt . Mit ihr konnte man ´´Bomben`` verschießen .

Ein Bombentreffer auf das Deck hatte eine verheerende Wirkung .
Und sicher wurde manches Schiff durch einen solchen Treffer versenkt .

MfG Henricus

Um ein Schiff versenken zu können, war allerdings das Kaliber viel zu klein, um damit gezielt ein Schiff versenken zu können. Häufig wurden die Karronaden ohnehin nur mit Kartätschen geladen, um damit Enterversuche abzuwehren.
 
Das Ziel der Artillerie war die gegnerische Mannschaft. Sie sollte soweit dezimiert oder demoralisiert werden, bis das Enter eigentlich nur noch eine Formsache war. Die lahmgeschossenen Gegner wurden dann durch dafür bestimmte Einheiten, zumeist Fregatten, geentert und übernommen. Selbst drei Treffer mit Vollkugeln unterhalb der Wasserlinie wären durch den Schiffszimmermann und seine Männer beherrschbar gewesen. Ich glaube, Stempel heißen diese Dinger, die gegen die Lecks gedrückt und dann verkeilt werden.
Ein Bombentreffer auf das Deck hatte eine verheerende Wirkung .
Diese Taktik wurde zuerst erfolgreich durch die russische Schwarzmeerflotte unter Vizeadmiral Nachimow gegen einen türkischen Flottenverband, 1853 bei Sinope, zu Beginn des Krimkrieges angewandt. Das türkische Flottengeschwader lag vor Anker und befand sich unter dem Schutz der Küstenbatterie, was jedoch wenig nützte. Bis auf ein Schiff wurden sämtliche türkischen Schiffe im Hafen nach und nach durch die Granaten in Brand geschossen. Die Küstenbatterie zerstörte man auch.
Wenn mich nicht alles täuscht, war das sogar das letzte Gefecht, das zwischen hölzernen Segelschiffen ausgetragen wurde.
 
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