War die Kulturrevolution ein Bürgerkrieg?

Griffel

Mitglied
Die Volksrepublik China, ist sicherlich nicht zu unrecht einer der umstrittensten Staaten der Erde! Aber, das chinesische Volk und alle anderen Völker dieses Landes, habe im Laufe des 20. Jhd. so einiges mitgemacht.
Eine der schlimmsten Episoden für dieses Land, war sicherlich die sogenannte Kulturrevolution!:mad::(

Mich schaudert es noch heute wenn, ich daran denke, was die Fanatiker damals beinahe mit den Kulturschätzen Chinas angestellt haben bzw. hätten. Von den tausenden von Menschenleben ganz zu schweigen. Immerhin, hat diese schreckliche Periode zehn Jahre gedauert. In dieser Zeit, haben ja die BRD und die VR diplomatische Beziehungen aufgenommen. Auch nicht gerade glückliche Umstände, für so ein wichtiges Unterfangen. Aber um auf meine Überschrift zurückzukommen. Wäre es nicht richtiger von einem Bürgerkrieg zu reden?
https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturrevolution
Ich denke, dass diese Ereignisse, Chinas soziale, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung enorm zurückgeworfen haben.
 
Von einem "Bürgerkrieg" zu sprechen, ist geradezu eine Verharmlosung von Völkermord, denn es impliziert politische Konflikte zwischen halbwegs organisierten Fraktionen der Gesellschaft.

In Wahrheit handelte es sich um eine Terrorkampagne eines bereits recht fest im Sattel sitzenden Regimes, das die chinesische Gesellschaft im Sinne einer sozialen Utopie gewaltsam umbauen wollte, und die in einer Massenhysterie aufging – denn natürlich spielten auch (wie schon im Nachgang der russischen Revolution) Sozialneid und persönliche Feindschaften eine Rolle.

Was Mao begann, führte Pol Pot nur wenig später zur logischen Vollendung.

Darum: Nein, der Begriff "Bürgerkrieg" ist absolut deplatziert.
 
es impliziert politische Konflikte zwischen halbwegs organisierten Fraktionen der Gesellschaft.
Das ist ansatzweise gegeben. Da haben wir einerseits eine vorhandene Nomenklatura und auf der Gegenseite eine Masse deren sich Mao bedient um sein Comeback durch Terror zu organisieren.
Ich würde das aber auch nicht als Bürgerkrieg bezeichnen.
Am Rande dazu waren die Auseinandersetzungen vielleicht schon.
Doch war es eher ein innerparteilicher Kampf der KPC, die darüber nicht zerfiel.
 
Ich würde das aber auch nicht als Bürgerkrieg bezeichnen.
Freilich nicht, denn unter dieser Prämisse …
Das ist ansatzweise gegeben. Da haben wir einerseits eine vorhandene Nomenklatura und auf der Gegenseite eine Masse deren sich Mao bedient um sein Comeback durch Terror zu organisieren.
… könnte man auch die bolschewistischen Richtungskämpfe, die zur Ausschaltung der Menschewisten und Trotzkisten führten, oder den Konflikt zwischen SA und SS, als "Bürgerkrieg" bezeichnen.
 
Ja, aber die gleiche Dynamik: eine Auseinandersetzung um Macht und reine Lehre innerhalb der machthabenden Fraktion der Gesellschaft. Freilich gibt es keine allgemeingültige Definition eines Bürgerkrieges, nicht mal im Völkerrecht, allerdings verlangen so ziemlich alle Definitionen einen aktiven, also beiderseitigen, Kampf entgegengesetzter Interessensgruppen um die Macht. Dies ist schon deshalb zu verlangen, weil sonst Staatsterrorismus zum Bürgerkrieg zwischen auf gleichem Fuß stehender Parteien würde, wenn die Opfer sich bloß zu wehren beginnen, ohne doch nach der Macht zu streben. Die meisten Opfer der Kulturrevolution waren aber gerade nicht Parteigänger oder gar aktive Kombattanten einer Partei, sondern hatten bloß Pech.
 
Zuletzt bearbeitet:
China's Kulturrevolution -> Bürgerkrieg!?

Das könnte solchen Mördern passen ihre Mordtaten mit einem Bürgerkrieg zu rechtfertigen/mit einem Bürgerkrieg bemänteln.

Nee, nee, nee das was da so ab Februar 1966 in der am 1.10.1949 gegründeten VR-China ablief war Massenmord an Teilen der eigenen Bevölkerung.

Genau Zahlen zu den Morden gibt es ja nicht, aber man spricht von einer Millionenzahl unterhalb von 100.000.000. Die Zahl wird nur unterboten von solchen „Kommunisten“ wie Stalin. Auch ein Pol Pot ist in diesen „ehrwerten Club“ zu finden. Und warten wir mal ab was man eines Tages aus der „Kim-ecke“ zu hören/zu lesen bekommt.

Der „Große Steuermann“...

· 1921 Mitbegründer der KPC.
· So ab 1935 hatte er seine Dominanz in der KPC durchsetzen können.
· Er führte die Kommunisten Chinas in den chinesischen Bürgerkrieg der in China von 1927-1949 tobte.
· Er war auch der Führer der chinesischen Kommunisten beim Rückzug der Streitkräfte der KPC (Oktober 1934 - Oktober 1935) – in die Historie als „Langer Marsch“ eingegangen – um der Einkreisung der Armeen Chiang Kai-sheks zu entgehen.
· Er war es dann der die VR-China am 01.10.1949 ausrief und ein paar Jahre später die Verfassung verkündete.
· Dann war er der Oberste für:

1. Chinesische Landreform,
2. Maßnahmen zur Unterdrückung der Konterrevolution,
3. Drei-Anti- und Fünf-Anti Bewegung,
4. Sufan Bewegung und
5. Anti-Rechts Bewegung.


· Und dann kam seine Bewegung „Der große Sprung nach vorn“ mit der Begleiterscheinung der „Großen chinesischen Hungersnot“.

Mao verlässt dann erstmal das Machtzentrum, kommt aber wieder und startet dann 1963 eine sozialistische Erziehungskampagne.
In diese Zeit fällt auch entsteht „Das kleine Rote Buch“, auch bekannt als „Mao-Bibel“.
Ein Buch was 33 Kapitel mit 427 Zitaten hat.

Und dann machte er in der Zeit ab Februar 1966 „Nägel mit Köpfe“. Dies hält dann so ungefähr bis 1976 an.

Es begann seine:
Große Proletarische Kulturrevolution“.​

Los trat er dies im Februar 1966 mit der Kampagne:

„Peng-Luo-Lu-Yang“.

Das sind 4 Namen von Chinesischen Führen.

* der Erste: Peng Dehuai (https://de.wikipedia.org/wiki/Peng_Dehuai)

* der Zweite: Luo Ruiqing (https://de.wikipedia.org/wiki/Luo_Ruiqing)

* der Dritte: Lu Dingyi (Lu Dingyi - Wikipedia )

* der Vierte: Yang Shangkun (https://de.wikipedia.org/wiki/Yang_Shangkun).

Und dann ging es mit seinen Kulturrevolutionären – sprich „Rote Garden“ weiter.
 
Der Bürgerkrieg begann m.W. kurz nach Ausrufung der Republik durch Sun Yat-Sen 1911.

Meinst Du die Revolution die vom 10.10.1911 – 12.02.1912 dauerte?

In der Historie wurde dies als die „Xinhai-Revolution“ benannt.

Am 12.02.1912 dankte der Kaiser Puyi ab. Er war von 1908 bis 1912 zwölfter und letzter Kaiser der Qing – Dynastie.
Die Qing-Dynastie regierte ja in China seit 1644.
Die Gründer der Qing-Dynastie stammten ursprünglich aus der Mandschurei, der nördlichen Region zwischen China, der Mongolei und Sibirien/Russland. Das waren keine HAN-Chinesen, das waren JURCHEN-Chinesen (Jurchen – Wikipedia).

Und in den Wirrnissen des Abdankens des Kaisers incl. der Ausrufung der Republik China am 01.01.1912 unter Sun Yat-sen kam es zu der oben genannten Xinhai-Revolution. Diese dauerte ja nur 4 Monate und 2 Tage.
Sun Yat-sen -> Gründer des Bundes der revolutionären Allianz (man sagte wohl auch „Schwurbund“) aus denen dann später die Kuomintang wurde.
 
Meinst Du die Revolution die vom 10.10.1911 – 12.02.1912 dauerte?

Ich denke es war eher zunehmende Zerfall Chinas in die Einflussbereiche lokaler Warlords nach dem Tod Yuan Shikais 1916 gemeint, die sich zunehmend gegenseitig beharkten.

Die Auseinandersetzung zwischen GMT und Kommunisten, die sich letztendlich bis 1949 hinzog, unterbrochen durch die japanische Invasion war ja durchaus nur ein Teil der inneren Querelen mit denen China in den 1920er-1940er Jahren zu kämpfen hatte.
 
Scheinbar ordnet man die „Warlord Ära“ auch als Bürgerkrieg ein.
Aus meinen Recherchen lese ich dies so nicht.

Nach den Tod von Yuán Shìkǎi (1859 -1916) begann die Warlord –Ära (Kriegsherren – Ära).
Die Beiyang Armee unter seiner Führung zerfiel rasch und es begann die sogenannte „Warlord – Ära.

Die Warlord-Ära (1916-27) war ja eine Zeit, in der die nationale Autorität in China zerfiel und das Land in einige Regionen zerfiel, die jeweils von mächtigen lokalen Führern kontrolliert wurden. Von einem Bürgerkrieg spricht man da allerdings nicht.
Siehe auch hierzu „alpha history“:
https://de.alphahistory.com/chineserevolution/Kriegsherr-Ära/
 
Scheinbar ordnet man die „Warlord Ära“ auch als Bürgerkrieg ein.
Aus meinen Recherchen lese ich dies so nicht.

Ich denke diese Einordnnung wird man auch insoweit jedenfalls diskutieren können, als dass sich die Warlords nicht unbedingt auf größere Parteiungen in der Bevölkerung sondern auf ihre Stellung in der zerfallenden Armee stützten.
 
Liegt ein Bürgerkrieg nur dann vor, wenn sich die Bürgerkriegsparteien auf nennenswerte Teile der Bevölkerung stützen können?
 
Liegt ein Bürgerkrieg nur dann vor, wenn sich die Bürgerkriegsparteien auf nennenswerte Teile der Bevölkerung stützen können?

Vermutlich wird man das bejahen wollen, obwohl dadurch neue Definitionsprobleme ("nennenswerte") auftreten. Freilich gibt es, wie schon gesagt, keine allgemein anerkannte Definition, auch wir werden hier keine aufstellen können. Immerhin können wir uns jedoch an begrifflich konkurrierenden Phänomenen orientieren, außerdem ist zu bedenken: Der Bürgerkrieg ist bereits begrifflich ein Krieg, und damit sind zumindest die wesentlichen Kriterien eines ("echten") Krieges auch im Bürgerkrieg zu verlangen.

Beispiel: die RAF oder Baader-Meinhof-Bande. Unzweifelhaft handelte es sich um eine politisch motivierte Organisation, die unzweifelhaft gewaltsam die bestehende Ordnung abändern wollte. Auch im Bürgerkrieg findet ein politisch motivierter Kampf zwischen konkurrierenden Ordnungsentwürfen statt. Trotzdem befand sich Deutschland ab 1977 nicht im Bürgerkrieg, und zwar schon deshalb nicht, weil der RAF-Terror ein zentrales Definitionsmerkmal des Krieges – Intensität der Kampfhandlungen, Schäden über das bei Gewaltausbrüchen im Frieden (→Kriminalität!) erwartbare Maß hinaus – nicht erfüllte.

Was ein zweites wesentliches Merkmal des Krieges anlangt, würde ich ein Handeln verlangen, das taktischen, operativen und strategischen Gesetzmäßigkeiten gehorcht. Bedeutet: Prinzipiell muss der Waffengang zugunsten beider Seiten ausgehen können (mag der Sieg der einen noch so unwahrscheinlich wirken), denn nur wer sich stark genug fühlt, zu siegen, wird auch einen Krieg eröffnen. Allerdings kann er sich auch irren oder fehlplanen, und damit steht selbst der schwächeren Seite jeder Ausgang offen.

Folglich machen terroristische Gewalttaten allein noch keinen Bürgerkrieg, sind sie doch gerade Ausdruck der Unfähigkeit, die bestehende Ordnung an sich wirksam anzugreifen; aber vor allem ist mithin ein gewisser Kräfteansatz zu verlangen, womit zwangsläufig eine Einbezogenheit nennenswerter Teile der Bevölkerung einhergehen wird: Denn natürlich ist nicht jeder, der eine bestimmte Meinung vertritt, auch fähig oder bereit, dafür zu kämpfen, ergo braucht es zunächst ein Mal ein gewisses Menschenreservoir.

Drittens würde ich – wie angedeutet – verlangen, dass beide Seiten aktiv gegeneinander kämpfen. Wäre das bloße Verteidigen gegen bewaffnete Übergriffe, ohne doch selbst für ein politisches Ziel zu kämpfen, bereits genug, um von einem Bürgerkrieg zu sprechen, ergäben sich Definitionsschwierigkeiten im Bereich des Staatsterrorismus und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
 
Liegt ein Bürgerkrieg nur dann vor, wenn sich die Bürgerkriegsparteien auf nennenswerte Teile der Bevölkerung stützen können?

Naja, wenn sich zwei Söldnerbanden die sich nicht einigen konnten, wer bei ihnen Chef spielen darf in einer Gegend festgesetzt haben und sich gegenseitig befehden ohne dass die Zivilbevölkerung daran besonderen Anteil nimmt, warum sollte man das als "Bürgerkrieg" bezeichnen?

Bzw. provokant gefragt, wo wäre der "Bürger" in diesem "Bürgerkrieg"?
Theoretisch könnte man natürlich argumentieren, dass ein Großteil der Kombatanten theoretsich neben dem Umstand, dass sie Berufsmilitärs sind, noch Staatsbürger des gleichen Landes sein könnten.

In China allerdings, würde man wohl angesichts des Zerfalls des Staatsgebiets in verschiedene Herrschaftsbereiche und in Ermangelung einer Zentralgewalt, die fähig gewesen wäre, der Staatsmacht Gelgung zu verschaffen, hier die Frage anmelden dürfen, wie viel von der Staatlichkeit Chinas de facto noch übrig war angesichts des Umsmstands, dass es im Grunde keine Zentralregierung mehr gab und sich verschiedene Cliquen von Militärs in wechselnden Konstealltationen dauerhaft bekämpften.

Ich denke für die Periode bis Ende der 1920er Jahre wird man durchaus Argumente finden können, dass nicht als "Bürgerkrieg" im eigentlichen Sinne zu betrachten.

Im einem Wiki-Artikel zur entsprechenden Periode ist für diese Abschnitt vom "Generalskrieg" die Rede.
Das trifft es wahrscheinlich besser als "Bürgerkrieg".
 
Naja, wenn sich zwei Söldnerbanden die sich nicht einigen konnten, wer bei ihnen Chef spielen darf in einer Gegend festgesetzt haben und sich gegenseitig befehden ohne dass die Zivilbevölkerung daran besonderen Anteil nimmt, warum sollte man das als "Bürgerkrieg" bezeichnen?

Die Rosenkriege (Wars of the Roses) in England gelten ja auch als Bürgerkriege und waren damals und auch noch für als ein Jahrhundert unter dem Namen "The Civil Wars" bekannt, obwohl es eigentlich nur um den Konflikt zwischen zwei Adelshäusern (York und Lancaster) ging, die eigentlich sogar nur Zweige eines Hauses (Plantagenet) waren.

Den meisten einfachen Bürgern wird es damals egal gewesen sein, aus welchem Haus der König stammte.
 
Die Rosenkriege (Wars of the Roses) in England gelten ja auch als Bürgerkriege und waren damals und auch noch für als ein Jahrhundert unter dem Namen "The Civil Wars" bekannt, obwohl es eigentlich nur um den Konflikt zwischen zwei Adelshäusern (York und Lancaster) ging, die eigentlich sogar nur Zweige eines Hauses (Plantagenet) waren.

Den meisten einfachen Bürgern wird es damals egal gewesen sein, aus welchem Haus der König stammte.

Es wäre mMn ohnehin fraglich, ob der Begriff "Bürgerkrieg" im Hinblick auf eine vormoderne Gesellschaft, die als Kategorien vor allem Herren und Untertanen und Bürger allenfalls im Sinne des "Bourgeois", nicht aber im Sinne des "Citoyen" kennt sinnvoll angewendet werden kann.
 
@Nikias & @Shinigami

Der Begriff "Civil War" taucht im Zusammenhang mit den Rosenkriegen tatsächlich schon sehr früh auf, im 16. Jahrhundert nämlich, und ist womöglich auch insofern angebracht, als sicherlich große Teile derjenigen, die an der politischen Willensbildung teilhatten (alle Freien mit einem Besitz >40 s) auf die eine oder andere Weise Partei ergriffen. Das erzwang bereits die Gliederung der damaligen englischen Gesellschaft in Affinities, die überhaupt erst die Rosenkriege ermöglichte: regionale und soziale Cliquen, in die der Freie durch Pensionen, Dienste und Gefälligkeiten mehr integriert war als in die offizielle politische Gemeinde seines Wohnorts, seiner Grafschaft oder des Königreichs England (sog. Bastardfeudalismus).

Trotzdem wird die Zuordnung als Bürgerkrieg gelegentlich bestritten (z.B. von Ralph Griffiths), weil die Kampfhandlungen (Ausnahme: Schlacht bei Towton) auf einen vergleichsweise kleinen Personenkreis beschränkt waren, und die Mehrzahl der nicht-adeligen Kombattanten als Retainer vermutlich vor allem für ein Entgelt oder aus Gefälligkeit (s.o.) kämpften. Vielleicht passt eher die Charakterisierung nach den Normen der Zeit als eine lange, umfangreiche Fehde mit Auswirkungen auf das Gemeinwesen, weil die sich Befehdenden Staatsämter innehatten – oder aber als Putsch aus dynastischen Motiven.

Es erscheint zunächst gar nicht mal verkehrt, bei innerparteilichen Konflikten wie denen, aus denen die Kulturrevolution hervorging, an die Rosenkriege zu denken. Nur ist die Kulturrevolution eben auch im ideologischen Zusammenhang des Maoismus zu sehen, als eine schier zwangsläufige Folge der Postulate des Kleinen Roten Buches, und ist meines Erachtens auch ohne Maos Konflikt mit Liu Schao-Tschi denkbar. Und dann ist da noch der Umstand, dass die von Mao aufgestachelten Massen und der Staat alle möglichen Leute angriffen, nicht nur ihre tatsächlichen politischen Rivalen.
 
Es wäre mMn ohnehin fraglich, ob der Begriff "Bürgerkrieg" im Hinblick auf eine vormoderne Gesellschaft, die als Kategorien vor allem Herren und Untertanen und Bürger allenfalls im Sinne des "Bourgeois", nicht aber im Sinne des "Citoyen" kennt sinnvoll angewendet werden kann.
Es wäre mMn ohnehin fraglich, ob der Begriff "Bürgerkrieg" im Hinblick auf eine vormoderne Gesellschaft, die als Kategorien vor allem Herren und Untertanen und Bürger allenfalls im Sinne des "Bourgeois", nicht aber im Sinne des "Citoyen" kennt sinnvoll angewendet werden kann.

Die Optimates und die Popularen kann man sicher nicht als Parteien im modernen Sinne bezeichnen, aber ich bin schon der Ansicht, dass es sinnvoll ist, die Bezeichnung Bürgerkrieg(e) auf die Konflikte im letzten Jahrhundert der römischen Republik und auch auf die Konflikte zwischen verschiedenen Usurpatoren, Kaisern, Gegen-Kaisern und gegen-Gegen-Kaisern anzuwenden.

Ich zögere ein wenig, den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg als "modernen Konflikt" einzuordnen. Die zahlenmäßige Bedeutung der Loyalisten war bescheidener, als die Briten und ihre Verbündeten annahmen, aber grundsätzlich würde ich die Amerikanische Revolution auch als einen amerikanischen Bürgerkrieg zwischen "patriots" und "loyalists" bezeichnen.

Bei den Rosenkriegen bin ich zurückhaltend, der englische Bürgerkrieg, in gewisser Weise auch die Jakobiten-Kriege erfüllten im Grunde alle Kriterien eines Bürgerkrieges.
 
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