Solange der Krieg dauerte stand Frankreich zusammen.
Nach dem Krieg, der für Frankreich viel zu verlustreich war, begann die große Abrechnung.
Die linke Arbeiterschaft warf dem Offizierskorp vor, man hätte sie bewußt verheizt.
Die Bretonen wiederrum glaubten man hätte sie stets ins Feuer geworfen um den katholischen Bretonen, die noch dazu bretonisch sprachen loszuwerden.
Die Auvergnaten glaubten man hätte sie als unzivilisierte Halbanalphabeten eingestuft und ebenfalls verheizt.
Savoyen und die Vogesen die die Eliteeinheit der Gebirgsjäger stellten beklagten viel zu hohe Verluste.
Ohne diesen Streit kann man das Frankreich der Zwischenkriegszeit nicht verstehen.
Letzendlich führte er zum Sieg der Volksfront und zum zunehmenden Pazifismus.
Erst in unserer Zeit wurden die Verluste der verschiedenen Provinzen und soziokulturellen Gruppen wissenschaftlich aufgearbeitet.
Die Resultate sind überraschend. Die Arbeiterschaft hatte viel weniger Verluste als die Bauernschaft. Nachdem man gemerkt hatte das der Krieg länger dauern wurde als wenige Wochen, wurden sie abgezogen.
Die Bretonen hatten nicht mehr Verluste als ähnliche agraisch geprägte Provinzen.
Die Kolonialtruppen hatten weniger Verluste als die aus dem Mutterland.
Die damals noch große Gruppe des Gesinde, hatte die meisten Verluste.
La première Guerre Mondiale 1902-1932 Répartition des pertes
Zu der Tabelle oben
Domestiques =Gesinde
Agriculteurs=Bauern
morts=tot
disparus=vermißt
mutilés=Versehrt
Die Feiern damals wie heute sind also ein Versuch die nationale Einheit wiederherzustellen durch das Gedenken an die Toten, egal ob Korse oder Bretone, Arbeiter oder Lehrer.