Wo ist das föderale System Besser?

Historische Hintergründe: Deutschland und Österreich haben eine gemeinsame historische Vergangenheit, da sie einst Teil des Heiligen Römischen Reiches waren und später Teil der Habsburger Monarchie. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden diese Gebiete getrennt und nach dem Zweiten Weltkrieg wieder unabhängige Staaten.
"Getrennt" wurden die Gebiete spätestens mit dem Ende des Deutschen Bundes. Das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn waren verschiedene Staaten.

Die Bundesländer haben in beiden Ländern weitreichende Befugnisse, insbesondere in den Bereichen Bildung, Kultur und Gesundheit.
Gesundheitswesen und Bildung: Die Zuständigkeit für das Gesundheitswesen und das Bildungssystem liegt weitgehend bei den Bundesländern in beiden Ländern.
Für Österreich stimmt das so nicht ganz. Das Gesundheitswesen (ausgenommen Rettungswesen, zum Teil auch Krankenanstaltenwesen) und das Universitätswesen sind Bundeskompetenz, ebenso ein Teil dessen, was unter "Kultur" fällt. Beim Schulwesen sind die Zuständigkeiten (recht kompliziert) zwischen Bund und Ländern geteilt, die Gesetzgebung ist aber weitgehend Bundessache.

Sonst hat sich da an dem Zuschnitt nicht viel geändert, abgesehen davon das Tirol, der Steiermark und Kärnten in Folge des 1. Weltkriegs Teile der historischen Provinzen abhanden gekommen sind.
Nicht nur ihnen. Auch Niederösterreich musste ein paar Grenzgebiete an die neu entstandene Tschechoslowakei abgeben. Einerseits die Stadt Feldsberg und Umgebung. Feldsberg war fast ausschließlich deutschsprachig bewohnt und als Standort eines Bezirksgerichts und einer Acker-, Obst- und Weinbauschule von regionaler Bedeutung. Andererseits Teile der Stadt Gmünd und Umgebung.
 
Das Bundesland Rheinland-Pfalz ist schon recht willkürlich. Die Gemeinsamkeit ergibt sich aus der linksrheinischen Lage und natürlich die Herrschaft der französischen Besatzung. Der Dialekt in der Pfalz und im Westerwald ist vollkommen unterschiedlich. In den nördlichen Teilen sind die Dialekte niederdeutsch, in den südlichen oberdeutsch eingefärbt. Weil die Franzosen gerne Montanindustrie haben wollten, musste das Siegerland geteilt und die südlichen Gebiete an die französische Besatzungszone angegliedert werden. Die Zuneigung zwischen Mainer / Rheinhessen und den Pfälzern ist auch nicht gerade ausgeprägt. Mir scheint es so, als das die Rheinhessen die Pfälzer als tölpelhafte Bauern betrachten. Wie wenig die Gebiete gemeinsam haben, zeigt schon die schwarz-rot-goldene Landesflagge von Rheinland-Pfalz. Mehr gemeinsames als die 1848er-Farben hat man für eine Landesflagge nicht auftreiben können.
:D
 
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