ning
Gesperrt
... zum Kern der Frage ...
... fehlt mir hier ein wenig das Eingehen auf die Antwort, die der halbwegs historisch Reflektierende gleich denken muss und die Taiger sinnigerweise (wie ich beim Nachlesen auffand) auch schon im Eingangstext andeutet: Warum also hat der Islam zunehmend als Machtfaktor ausgespielt?: Weil er nicht mehr zeitgemäß oder doch eigentlich immer un-sachgemäß war ... [/B
Will sagen: was das christliche Abendland nach der Dauer-Apokalypse des 16 und 17.. Jhs mit dem Fanal im 30-jährigen Krieg erlebte, führte direkt zu Aufklärung, Joseph den Zweiten, od. Friedrich von Preussen, William Pitt und französischer Revolution. Rationalismus und Säkularismus. Die Religion wurde aus der Politik Schritt für Schritt ausgeschlossen!
Und darauf versuchte die islamische Großmacht einzugehen und musste gezwungenermaßen reagieren: der einzige Großmachtplayer gegen den Vormarsch der aufgeklärt-säkularen und zunehmend demokratischen Europäer war im 19. Jh., wie hier schon deutlich gemacht, das osman. Reich. Der übriggebliebene Staat Türkei vollzog dann als historisch klar dazu bestimmter Beipielgeber und Vorbild für die islamische Welt diese Säkularisierung "mit Verspätung" - im europäischen Kontext, jedoch gar nicht verspätet, sondern eigentlich "seiner Zeit voraus und noch schärfer: unzeitig" im vorderasiatischen Umfeld - durch Atatürk in den 20er-jahren des 20. Jh. Nur: um wieviel schwieriger gestaltet(e) es sich, die Religion des politisch denkenden Mohammed aus der Staatspolitik zu verdrängen!!
Fazit ist (gerade am Beispielgeber Türkei zu sehen), dass sein oktroyierter Säkularismus, den das Militär zunächst streng überwachte (heute, wie ich weiß, gibt es dafür ein eigenes Ministerium mit 60.000 Beamten, die Koransuren mit alltäglicher Gesellschafts- und Staatspolitik in Einklang zu bringen suchen - Seldschuk weiß das sicher noch genauer), Fazit ist also, dass der oktroyierte Säkularismus auf der anderen Seite das Monster des Fundalismus erzeugt, welcher - vermutlich mittels ebenso vielen Koran-Schriftkundigen des "islamischen Fundaments" - gegen den Säkularismus (hier Laizismus) opponiert und so wird auch in der Politik ein Thema, ob die Jungfrauen, die den hl. Krieger ins Paradeis geleiten, dies, wie Ankaras Koranbeante sagen, "wie Gott sie schuf" bestellen, oder, wie Mohammed fundamentalistischerseits auslegbar ist: verschleiert vom Scheitel bis zum Zeh.*
Solange sich Staatspolitik mit Themen wie Verschleierung etc. herumschlagen muss, wird die Religion übermächtig, die Politik aber schwach und schwächer.
Man sollte sich gerade an Habsburg ein Beispiel nehmen. Was Joseph II (unser Großer) im letzten Drittel des 18. Jh. waghalsig und durchaus(!) politisch zeitgemäß einführte, versuchte noch der junge Franz Jospeh I. mittels seiner Konkordatspolitik mehr als 150 Jahre später, in der Mitte des 19. Jh.(!!) wieder zu revidieren (was gottseidank umgehend misslang). Und eben ein derartige Entwicklung macht eben die Gesellschaftspolitik in der islamischen Staatenwelt durch: einen Rückfall ins Verstandesgemäße längst vergangener Zeiten und eine Verdeutlichung, dass Kirche und Staat nur getrennt voneinader gedeihlich - und gerne auch "machtvoll" - sich entwickeln könnten. Derzeit ist alles nur Eigenmächtigkeit (ergo eine kulturelle Verkümmerung).
Aber! Ist Christentumn und Islam denn diesbezüglich überhaupt vergleichbar? Ich sage: Nein. Beide mögen das Etikett "Religion" haben und dennochs ind beide grundsätzlich anders konzipiert. Mit der Bibel gibt es eine Verbindung des Judentums mit griechisch-antiken Philosphen, mit Mohammeds Koran dazu vergleichbar auch einen Teil eines Sozialkodex, aber auch ein machtpolitisches Programm. Also könnte man den Islam, besser den Koran eher als politisches Instrument, denn als religiöses betrachten - was wohl zum Anachronismus aus westlicher Sicht jener heutigen Gottesstaaten geführt hat.
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*das himmlsche Jungfrauen-Beispiel ist übrigens reine Fiktion, bitte es mit aufgeklärtem Humor betrachten! gez. der Urheber
... fehlt mir hier ein wenig das Eingehen auf die Antwort, die der halbwegs historisch Reflektierende gleich denken muss und die Taiger sinnigerweise (wie ich beim Nachlesen auffand) auch schon im Eingangstext andeutet: Warum also hat der Islam zunehmend als Machtfaktor ausgespielt?: Weil er nicht mehr zeitgemäß oder doch eigentlich immer un-sachgemäß war ... [/B
Will sagen: was das christliche Abendland nach der Dauer-Apokalypse des 16 und 17.. Jhs mit dem Fanal im 30-jährigen Krieg erlebte, führte direkt zu Aufklärung, Joseph den Zweiten, od. Friedrich von Preussen, William Pitt und französischer Revolution. Rationalismus und Säkularismus. Die Religion wurde aus der Politik Schritt für Schritt ausgeschlossen!
Und darauf versuchte die islamische Großmacht einzugehen und musste gezwungenermaßen reagieren: der einzige Großmachtplayer gegen den Vormarsch der aufgeklärt-säkularen und zunehmend demokratischen Europäer war im 19. Jh., wie hier schon deutlich gemacht, das osman. Reich. Der übriggebliebene Staat Türkei vollzog dann als historisch klar dazu bestimmter Beipielgeber und Vorbild für die islamische Welt diese Säkularisierung "mit Verspätung" - im europäischen Kontext, jedoch gar nicht verspätet, sondern eigentlich "seiner Zeit voraus und noch schärfer: unzeitig" im vorderasiatischen Umfeld - durch Atatürk in den 20er-jahren des 20. Jh. Nur: um wieviel schwieriger gestaltet(e) es sich, die Religion des politisch denkenden Mohammed aus der Staatspolitik zu verdrängen!!
Fazit ist (gerade am Beispielgeber Türkei zu sehen), dass sein oktroyierter Säkularismus, den das Militär zunächst streng überwachte (heute, wie ich weiß, gibt es dafür ein eigenes Ministerium mit 60.000 Beamten, die Koransuren mit alltäglicher Gesellschafts- und Staatspolitik in Einklang zu bringen suchen - Seldschuk weiß das sicher noch genauer), Fazit ist also, dass der oktroyierte Säkularismus auf der anderen Seite das Monster des Fundalismus erzeugt, welcher - vermutlich mittels ebenso vielen Koran-Schriftkundigen des "islamischen Fundaments" - gegen den Säkularismus (hier Laizismus) opponiert und so wird auch in der Politik ein Thema, ob die Jungfrauen, die den hl. Krieger ins Paradeis geleiten, dies, wie Ankaras Koranbeante sagen, "wie Gott sie schuf" bestellen, oder, wie Mohammed fundamentalistischerseits auslegbar ist: verschleiert vom Scheitel bis zum Zeh.*
Solange sich Staatspolitik mit Themen wie Verschleierung etc. herumschlagen muss, wird die Religion übermächtig, die Politik aber schwach und schwächer.
Man sollte sich gerade an Habsburg ein Beispiel nehmen. Was Joseph II (unser Großer) im letzten Drittel des 18. Jh. waghalsig und durchaus(!) politisch zeitgemäß einführte, versuchte noch der junge Franz Jospeh I. mittels seiner Konkordatspolitik mehr als 150 Jahre später, in der Mitte des 19. Jh.(!!) wieder zu revidieren (was gottseidank umgehend misslang). Und eben ein derartige Entwicklung macht eben die Gesellschaftspolitik in der islamischen Staatenwelt durch: einen Rückfall ins Verstandesgemäße längst vergangener Zeiten und eine Verdeutlichung, dass Kirche und Staat nur getrennt voneinader gedeihlich - und gerne auch "machtvoll" - sich entwickeln könnten. Derzeit ist alles nur Eigenmächtigkeit (ergo eine kulturelle Verkümmerung).
Aber! Ist Christentumn und Islam denn diesbezüglich überhaupt vergleichbar? Ich sage: Nein. Beide mögen das Etikett "Religion" haben und dennochs ind beide grundsätzlich anders konzipiert. Mit der Bibel gibt es eine Verbindung des Judentums mit griechisch-antiken Philosphen, mit Mohammeds Koran dazu vergleichbar auch einen Teil eines Sozialkodex, aber auch ein machtpolitisches Programm. Also könnte man den Islam, besser den Koran eher als politisches Instrument, denn als religiöses betrachten - was wohl zum Anachronismus aus westlicher Sicht jener heutigen Gottesstaaten geführt hat.
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*das himmlsche Jungfrauen-Beispiel ist übrigens reine Fiktion, bitte es mit aufgeklärtem Humor betrachten! gez. der Urheber
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