Mal ne blöde Frage: Wenn Karl z.B. in Trastevere, Umgebung heutiger Vatikan übernachtet hätte (nein, ich meine jetzt nicht auf dem Friedhof um Sankt Peter!): hätte er dann innerhalb oder außerhalb der Stadt übernachtet?
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Es war aber schon vor der Konstantinischen Schenkung üblich, daß die Fürsten, die Rom besuchten, außerhalb der Stadt Wohnung nahmen, um dadurch die ausschließliche Herrschaft des ehrwürdigen Vaters über die Stadt zu bekräftigen und sein uneingeschränktes Recht, die Erlaubnis zu erteilen oder zu verweigern, daß ein Fremder Rom betrat. Seit dem siebenten Jahrhundert hatte die römische Bevölkerung die Hügel verlassen und sich auf dem Marsfeld und dem Gebiet am Tiber angesiedelt. Der Vatikan war trotz allem sehr belebt, befand sich aber außerhalb der Befestigungen Roms.
Der Ausdehnung der alttestamentarisch begründeten Königsherrschaft Karls auf das Imperium christianum des Westens, dem sich nur Benevent hartnäckig verweigerte, entsprach der Rückzug der Byzantiner. Hinzu trat in den Augen des Westens die widerrechtliche Machtergreifung des Kaisertums durch Irene, die im Jahr 797 ihren Sohn hatte blenden und absetzen lassen. Diese Herrschaft wurde als nicht hinnehmbare Weiberherrschaft und damit als Vakanz im Kaisertum ausgelegt. So mochte es als ein Gebot der Stunde angesehen werden, daß der fränkische Großkönig, dem auch der Schutz des Papsttums zufiel, den sozusagen freien Titel, die unbesezte Würde, mit seiner Herrschaft verband. Wenig später sollte sich mit der Kaisererhebung bereits der berühmte Translationsgedanke verbinden, nach dem, wie die um das Jahr 840 verfaßte Lebensschilderung des heiligen Willehad berichtet, durch die Wahl des römischen Volkes auf einem Bischofskonzil wegen der Weiberherrschaft die kaiserliche Gewalt auf die Herrschaft der Franken übertragen worden sei. Seit dem elften Jahrhundert war es nach Ansicht nicht weniger zeitgenössischer Verfasser der Heilige Vater, der das Weltreich von den Griechen auf die Franken übertragen hat. Karls befürchtete Einschätzung der in seinen Augen allzu überragenden Stellung des Nachfolgers des heiligen Petrus erfuhr hierin ihre geschichtliche Rechtfertigung.Wenn man Einhard glauben schenken darf, dann richtete sich der Plan des Papstes gegen Byzanz.
Die Gelegenheit, dass mit Irene eine Frau auf dem Thron saß, führte nach den Annalen von Lorsch zur Überzeugung, dass der Kaiserthron in Wahrheit vakant sei. Leo war daran gelegen, ein von Byzanz unabhängiges Machtzentrum im Westen zu haben.
Der nachfolgende Krieg zeigt, dass Ostrom das offenbar auch so sah.
Gesalbt wurde er zweimal: Bereits am 28.7.754 wurde er zusammen mit seinem Bruder Karlmann in St. Denis von Papst Stephan II. gesalbt und zum "Patricius Romanorum" ernannt. 768 wurde er dann, wie El Quijote schon geschrieben hat, in Noyon gesalbt und zum König gekrönt, und zwar von einem Bischof.Wg eines Familienausflugs nach Aachen: Karl der Große wurde in Rom zum Kaiser gekrönt. Aber wo wurde er zum König gekrönt? Oder Gesalbt? Von wem?
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