Hallo Leute,
ich wollte hier mal die Frage diskutieren, warum die preußische Armee, unter Friedrich dem Großen, trotz starker zahlenmäßiger Unterlegenheit, ihren Gegnern Österreich, Frankreich, Russland, Schweden, Sachsen und dem H.R.R.D.N. im Siebenjährigen Krieg Paroli bieten konnte. Hier einige Zahlen zur Verdeutlichung dieser Situation.
Es wurde 26 Schlachten geschlagen. In 23 dieser Schlachten waren die Preußen und Ihre Verbündeten zahlenmäßig unterlegen, in nur 3 Schlachten zahlenmäßig überlegen.
Alle Schlachten mit zahlenmäßiger Überlegenheit konnten die Preußen und ihre Verbündeten für sich entscheiden. Von den 23 Schlachten in zahlenmäßiger Unterlegenheit, konnten die Preußen und ihre Verbündeten 12 für sich entscheiden, 11 Schlachten haben die Preußen verloren. In insgesamt 3 Schlachten erhielten die Preußen Unterstützung durch Ihre Verbündeten.
Ich sehe eine Reihe von Faktoren die dafür Verantwortlich waren, das Preußen seinen Gegnern Paroli bieten konnte.
Preußen
Die preußische Armee wurde, in den meisten Feldzügen, von Friedrich den II. selbst geführt. Er war niemanden Rechenschaft schuldig, außer seinem eigenen Gewissen. Er konnte frei über alle zur Verfügung stehenden Ressourcen verfügen und musste keine Bittschriften an einen König, eine/einen Kaiserin/Kaiser oder einer/einem Zarin/Zar verfassen.
Seine Armee war erfahren und durch den bekannten harten Drill, incl. eines erstmals durchgeführten Manöver, bestens vorbereitet (Das sprichwörtliche schnelle Schießen der Preußen rührt wohl aus dieser Zeit). Die preußische Armee war mobiler als Ihre Gegner. Die Husarenregimenter wurden zu vollwertigen und schlachtfeldtauglichen Kavallerieeinheiten um- und weitergebildet. Neben Friedrich gab es einige hervorragende kommandierende Offiziere, Generäle und Feldmarschälle in der preußischen Armee. Die häufigen Aufenthalte des Königs bei seinen Truppen erhöhten die Disziplin und den Kampfwillen in diesen. Englische Zahlungen halfen, den Zustand der Armee, bis zu einem gewissen Grad, aufrecht zu erhalten.
Österreich, Frankreich, Russland, Sachsen, H.R.R.D.N., Schweden
Die Armeen seiner Gegner wurden von Generälen und Marschällen kommandiert, die immer jemanden Rechenschaft geben und benötigte Ressourcen beantragen mussten. Die Ausbildung der meisten gegnerischer Regimenter blieb hinter der der preußischen Regimenter zurück. Ihren König, Kaiser usw. hatten viele der Soldaten nie zu Gesicht bekommen, eine Vorbildwirkung wurde somit nicht erzielt. Die Verbündeten waren sich nicht wirklich einig. Die russische Armee wurde in den 1720-Jahren von preußischen Offizieren geschult. Die Stimmung in der russischen Armee war eher preußenfreundlich. Die logistischen Probleme der russischen Armee (große Entfernung von Ihrer Heimat) erschwerten deren Operationen. Österreicher und Franzosen misstrauten sich gegenseitig. Frankreich hätte sich lieber mit Preußen verbündet (wie in 1. und 2. schlesischen Krieg). Lediglich eine unglückliche Außenpolitik Preußens (die sich später, Dank der englischen Überlegenheit in den Kolonien, als doch glücklich herausstellen sollte), zu schnelles Bündnis mit England, brachten Frankreich und Österreich zusammen, deren Interessen bis dahin eher konträr waren. Die Franzosen sahen den Schwerpunkt Ihres Engagement eher in den Kolonien (Nordamerika und Indien) als in Europa. Viele der in Europa eingesetzten Regimenter waren nur zweitrangig. Die österreichische Armee kämpfte eher konventionell, ihre Regimenter waren in Ausbildung und Disziplin (mit einigen Ausnahmen) den preußischen unterlegen. Die sächsische Armee war der preußischen zahlenmäßig deutlich unterlegen, die Kampfmoral niedriger. Die schwedischen Truppen waren schlecht ausgebildet und schlecht geführt. Schweden und Russen misstrauten sich außerdem gegenseitig, da Sie beide um die Vorherrschaft im Ostseeraum stritten. Die Truppen des Reiches setzten sich aus vielen kleinen Kontingenten diverser reichsunmittelbarer Stände zusammen. Die Ausbildung und Ausrüstung war schlecht, die Offiziere unerfahren und die Versorgung von Anfang an schlecht.
Für alle Seiten gilt, dass die Qualität der Truppen und Ihrer Offiziere, besonders die der österreichischen, französischen und preußischen Armee, im laufe des Krieges abnahm.
Teilt Ihr meine kurze Einschätzung, oder seht Ihr das anders?
ich wollte hier mal die Frage diskutieren, warum die preußische Armee, unter Friedrich dem Großen, trotz starker zahlenmäßiger Unterlegenheit, ihren Gegnern Österreich, Frankreich, Russland, Schweden, Sachsen und dem H.R.R.D.N. im Siebenjährigen Krieg Paroli bieten konnte. Hier einige Zahlen zur Verdeutlichung dieser Situation.
Es wurde 26 Schlachten geschlagen. In 23 dieser Schlachten waren die Preußen und Ihre Verbündeten zahlenmäßig unterlegen, in nur 3 Schlachten zahlenmäßig überlegen.
Alle Schlachten mit zahlenmäßiger Überlegenheit konnten die Preußen und ihre Verbündeten für sich entscheiden. Von den 23 Schlachten in zahlenmäßiger Unterlegenheit, konnten die Preußen und ihre Verbündeten 12 für sich entscheiden, 11 Schlachten haben die Preußen verloren. In insgesamt 3 Schlachten erhielten die Preußen Unterstützung durch Ihre Verbündeten.
Ich sehe eine Reihe von Faktoren die dafür Verantwortlich waren, das Preußen seinen Gegnern Paroli bieten konnte.
Preußen
Die preußische Armee wurde, in den meisten Feldzügen, von Friedrich den II. selbst geführt. Er war niemanden Rechenschaft schuldig, außer seinem eigenen Gewissen. Er konnte frei über alle zur Verfügung stehenden Ressourcen verfügen und musste keine Bittschriften an einen König, eine/einen Kaiserin/Kaiser oder einer/einem Zarin/Zar verfassen.
Seine Armee war erfahren und durch den bekannten harten Drill, incl. eines erstmals durchgeführten Manöver, bestens vorbereitet (Das sprichwörtliche schnelle Schießen der Preußen rührt wohl aus dieser Zeit). Die preußische Armee war mobiler als Ihre Gegner. Die Husarenregimenter wurden zu vollwertigen und schlachtfeldtauglichen Kavallerieeinheiten um- und weitergebildet. Neben Friedrich gab es einige hervorragende kommandierende Offiziere, Generäle und Feldmarschälle in der preußischen Armee. Die häufigen Aufenthalte des Königs bei seinen Truppen erhöhten die Disziplin und den Kampfwillen in diesen. Englische Zahlungen halfen, den Zustand der Armee, bis zu einem gewissen Grad, aufrecht zu erhalten.
Österreich, Frankreich, Russland, Sachsen, H.R.R.D.N., Schweden
Die Armeen seiner Gegner wurden von Generälen und Marschällen kommandiert, die immer jemanden Rechenschaft geben und benötigte Ressourcen beantragen mussten. Die Ausbildung der meisten gegnerischer Regimenter blieb hinter der der preußischen Regimenter zurück. Ihren König, Kaiser usw. hatten viele der Soldaten nie zu Gesicht bekommen, eine Vorbildwirkung wurde somit nicht erzielt. Die Verbündeten waren sich nicht wirklich einig. Die russische Armee wurde in den 1720-Jahren von preußischen Offizieren geschult. Die Stimmung in der russischen Armee war eher preußenfreundlich. Die logistischen Probleme der russischen Armee (große Entfernung von Ihrer Heimat) erschwerten deren Operationen. Österreicher und Franzosen misstrauten sich gegenseitig. Frankreich hätte sich lieber mit Preußen verbündet (wie in 1. und 2. schlesischen Krieg). Lediglich eine unglückliche Außenpolitik Preußens (die sich später, Dank der englischen Überlegenheit in den Kolonien, als doch glücklich herausstellen sollte), zu schnelles Bündnis mit England, brachten Frankreich und Österreich zusammen, deren Interessen bis dahin eher konträr waren. Die Franzosen sahen den Schwerpunkt Ihres Engagement eher in den Kolonien (Nordamerika und Indien) als in Europa. Viele der in Europa eingesetzten Regimenter waren nur zweitrangig. Die österreichische Armee kämpfte eher konventionell, ihre Regimenter waren in Ausbildung und Disziplin (mit einigen Ausnahmen) den preußischen unterlegen. Die sächsische Armee war der preußischen zahlenmäßig deutlich unterlegen, die Kampfmoral niedriger. Die schwedischen Truppen waren schlecht ausgebildet und schlecht geführt. Schweden und Russen misstrauten sich außerdem gegenseitig, da Sie beide um die Vorherrschaft im Ostseeraum stritten. Die Truppen des Reiches setzten sich aus vielen kleinen Kontingenten diverser reichsunmittelbarer Stände zusammen. Die Ausbildung und Ausrüstung war schlecht, die Offiziere unerfahren und die Versorgung von Anfang an schlecht.
Für alle Seiten gilt, dass die Qualität der Truppen und Ihrer Offiziere, besonders die der österreichischen, französischen und preußischen Armee, im laufe des Krieges abnahm.
Teilt Ihr meine kurze Einschätzung, oder seht Ihr das anders?