Heinrich Raspe von Thüringen

Josephine

Aktives Mitglied
Hallo Ihr,

zur Zeit lese ich den Roman "Der Pfaffenkönig" von Iris Kammerer über den Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen, geboren 1204 und verstorben am 16.02.1247, der zudem 1246/1247 von einer Minderheit zum Gegenkönig gewählt wurde.

Leider weiß ich über ihn recht wenig und meine Suche im Internet und Wikepedia war nicht besonders ergiebig, vorallem ein Stammbaum wäre mir sehr hilfreich, damit ich die Personen entsprechend zuordnen kann. :red:

Nun hoffe ich schwer, dass einer von Euch über den Herrn besser Bescheid weiß und bereit ist, meine Wissenslücken zu füllen.

Danke..... ;)
 
Aber, aber, Iris Kammerer hat zu Recht geschrieben: Ein Schriftsteller kann und will nicht Vergangenheit rekonstruieren. Dafür haben wir Historiker.
 
... über den Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen, geboren 1204 und verstorben am 16.02.1247, der zudem 1246/1247 von einer Minderheit zum Gegenkönig gewählt wurde.

Leider weiß ich über ihn recht wenig und meine Suche im Internet und Wikepedia war nicht besonders ergiebig...

Kann ich so nicht ganz glauben, denn Google wirft bei der Suchphrase "heinrich raspe" als 4. Treffer heinrich_raspe_deutscher_koenig_+_1247 aus und bei der Suchphrase "ludowinger" als 3. bzw. 4. Treffer familie_der_ludowinger bzw. ludowinger
:fs:
 
Leider weiß ich über ihn recht wenig und meine Suche im Internet und Wikepedia war nicht besonders ergiebig, vorallem ein Stammbaum wäre mir sehr hilfreich, damit ich die Personen entsprechend zuordnen kann.
Willst Du Bücherempfehlungen?

Ich habe zwar nichts konkret zu den Ludowingern vorliegen, aber in den Büchern zu den frühen Wettinern steht eigentlich auch immer ein bisschen, braucht man ja zum Verständnis der Lage in der Landgrafschaft Thüringen, zu Heinrich Raspe und die letzten Ludowinger.

Ein bisschen was dazu stand nämlich hier: "Die Wettiner des Mittelalters" von Hilmar Schwarz - Wartburg-Stiftung Eisenach Kranichborn Verlag Leipzig 1994


(Im französischen Wikipedia wird allerdings mehr Wert auf Stammbäume gelegt.)
 
Hallo Ihr,

zur Zeit lese ich den Roman "Der Pfaffenkönig" von Iris Kammerer über den Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen, geboren 1204 und verstorben am 16.02.1247, der zudem 1246/1247 von einer Minderheit zum Gegenkönig gewählt wurde...
Nun hoffe ich schwer, dass einer von Euch über den Herrn besser Bescheid weiß und bereit ist, meine Wissenslücken zu füllen.

Danke..... ;)
Na da könn´ wa doch was machen: ;)

1.) Konrad I. von Hochstaden, Erzbischof von Köln (1238-1261)
konrad_1_von_hochstaden_erzbischof_von_koeln_+_1261
"1246/47 betrieb er die Wahl der Gegen-Könige HEINRICH RASPE und WILHELM VON HOLLAND, wodurch Deutschland für Jahre in innere Auseinandersetzungen gestürzt wurde."

2.) HEINRICH RASPE, Landgraf von Thüringen (1242-1247), Deutscher König (1246-1247), 1201-17.2.1247 Wartburg
heinrich_raspe_deutscher_koenig_+_1247

Viel Spaß beim Lesen!
:winke:
 
Hallo alle miteinander,

wo fange ich jetzt an (schade, dass ich nicht mehr rauche, jetzt könnte ich so schön gemütlich eine schmauchen und die Fragen beantworten)

@ lieber mercy, nie würde ich der Iris Kammerer widersprechen. Selbstverständlich hat sie recht mit ihrem Ausspruch, aber trotzdem würde ich die im Roman erwähnten Familienangehörigen gerne zuordnen, zum besseren Verständnis für mich. Wie ich schon erwähnte, kenne ich Heinrich Raspe und seine Familienverhältnisse recht wenig.

@lieber timotheus, die links habe ich schon gefunden, aber leider bringen die mir nicht sooo viel, trotzdem vielen Dank für Deine Mühe.

@hallo Brissotin, ich habe auf Anhieb leider nur zwei Bücher über Heinrich Raspe gefunden und die waren sauteuer, deshalb habe ich bei uns in der Stadtbücherei nachgeschaut, aber da hat es überhaupt nichts zu Heinrich Raspe, nun gut, ich lebe und wohne in einer stauferfreundlichen Stadt, vielleicht gibt es deshalb so wenig.
Das Buch über die Wettiner kenne ich nicht. Ich habe mich bisher eigentlich auch nicht für den Heinrich Raspe interessiert, Schande über mich. Das Buch werde ich mir aber auf meine Wunschliste setzen. Kennst Du vielleicht noch mehr?
Im französischen Wikepedia war ich bisher noch nie, ich glaube das muß ich jetzt mal ausprobieren, ich hoffe mein Französisch reicht dafür aus.

@hallo Barbarossa und @Pfeiferhans,

vielen Dank auch Euch für die Mühen und links.

Kann es sein, dass es einfach nicht so viel über diesen Heinrich Raspe gibt.

Werde ich gemeuchelt, wenn ich sage, dass er mir nicht so sonderlich sympathisch ist ?
Zuerst war er Reichsgubenator für unseren armen Konrad IV und dann wechselt er ins andere Lager, läßt sich zum Gegenkönig wählen und kämpft dann gegen seinen ehemaligen Schützling.

Oder bin ich da zu empflindlich, oder zu Stauferfreundlich.....

Gruß...
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo josephine welche personen aus dem stammbaum von Heinrich raspe interessieren dich denn da genau ?
lg komnenos
 
... die links habe ich schon gefunden, aber leider bringen die mir nicht sooo viel, trotzdem vielen Dank für Deine Mühe.

Über die Genealogie Seiten, v.a. die zur Familie der Ludowinger, sollte es Dir dann doch möglich sein, zumindest die nächstliegenden Teile eines Stammbaumes rekonstruieren zu können. Ich gebe zu, daß dies nicht schön und zudem auch aufwendig ist, aber trotzdem machbar.

Werde ich gemeuchelt, wenn ich sage, dass er mir nicht so sonderlich sympathisch ist ?
Zuerst war er Reichsgubenator für unseren armen Konrad IV und dann wechselt er ins andere Lager, läßt sich zum Gegenkönig wählen und kämpft dann gegen seinen ehemaligen Schützling.

Oder bin ich da zu empflindlich, oder zu Stauferfreundlich.....

Gemeuchelt wirst Du von mir bestimmt nicht, und was das "Empfindliche" und/oder "Stauferfreundliche" betrifft, so kann ich Dich dahingehend beruhigen, daß Du "lediglich" einer Sichtweise "verhaftet" bist, welche die deutsche Geschichtsschreibung lange Zeit beherrschte.
Martin Kaufhold schreibt dazu im Kapitel "Die Könige des Interregnum: Konrad IV., Heinrich Raspe, Wilhelm, Alfons, Richard" in Bernd Schneidmüller/Stefan Weinfurter (Hrsg.) "Die deutschen Herrscher des Mittelalters: Historische Portraits von Heinrich I. bis Maximilian I. (919-1519)" - C.H. Beck, München 2003:
Martin Kaufhold zu Heinrich Raspe schrieb:
Die Geschichte von Heinrich Raspes Königtum ist bald erzählt. Es begann im Mai 1246 und endete knapp 9 Monate später im Februar 1247 mit dem Tod des zwar gewählten, aber noch ungekrönten Königs. Viel Wirkung ließ sich in so knapper Zeit nicht entfalten.
Heinrich Raspe ist in der deutschen Geschichtsschreibung kritisch beurteilt worden. Dazu hat sicher beigetragen, daß er zunächst auf der Seite Friedrichs II. stand und sich dann so dediziert gegen ihn stellte. Dieser Seitenwechsel ist ihm als Verrat ausgelegt worden. Weil er dann in der neuen Lage kaum Gelegenheit hatte, seine Qualitäten zu beweisen, ist ihm das Image eines ehrgeizigen Mannes mit wankenden Prinzipien geblieben...
 
Hallo Timotheus,

ich werde mir wohl die Mühe über die Ludowinger machen müssen. Ich gebe zu, dass ich gehofft habe, es gibt noch eine einfachere Variante.

Und ansonsten gebe ich dem Herrn Kaufhold recht, der arme Heinrich Raspe, er war schon eine tragische Figur.
Ich denke mir, er hat sich keinen Gefallen getan, als er sich zum Gegenkönig hat wählen lassen, das war einfach ein undankbare Aufgabe.

Gruß...
 
...
Leider weiß ich über ihn recht wenig und meine Suche im Internet und Wikepedia war nicht besonders ergiebig, vorallem ein Stammbaum wäre mir sehr hilfreich, damit ich die Personen entsprechend zuordnen kann. :red:
...

Wie komnenos schon schrieb, einfach die Namen der fraglichen Personen posten. Bin sicher das es nicht all zu schwer sein wird diese zu zuordnen.

Allenfalls ließe sich über Heinrich Raspes familiären Hintergrund schreiben, daß er dem staufischen Herrscherhaus recht nah verbunden war. Seine Großmutter Jutta war eine Tochter Herzog Friedrich II. von Schwaben und damit eine (Halb)Schwester Kaiser Friedrich I. Barbarossa.
Durch seine dritte Ehe rückte Heinrich Raspe ebenfalls in den Dunstkreis der Staufer. Beatrix von Brabant war mütterlicherseits eine Enkeltochter König Philipp's von Schwaben und damit eine Cousine II.-Grades von König Konrad IV., seinem späteren Rivalen.

timotheus schrieb:
Ich gebe zu, daß dies nicht schön und zudem noch aufwendig ist, aber trotzdem machbar.

Oh es kann schon sehr schön sein und man brauch dazu eigentlich nur ein gutes Schreibprogramm, dann sind schon mind. 200 Stammtafeln aller Dynastien aller Herrenländer und Zeitalter machbar.
Und vor allem lernt man so einiges nebenbei.
:O

Josephine schrieb:
Und ansonsten gebe ich dem Herrn Kaufhold recht, der arme Heinrich Raspe, er war schon eine tragische Figur.
Ich denke mir, er hat sich keinen Gefallen getan, als er sich zum Gegenkönig hat wählen lassen, das war einfach ein undankbare Aufgabe.

Kommt ganz darauf an von welchem Standpunkt aus man es betrachtet.
Heinrich Raspe selber hat sich die kurze Zeit in seinem Königtum recht ordentlich gegen Konrad IV. geschlagen, nur passierte im ein Missgeschick welches bei mittelalterlichen Herrschern häufig auftrat. Er starb zu früh.
 
Allenfalls ließe sich über Heinrich Raspes familiären Hintergrund schreiben, daß er dem staufischen Herrscherhaus recht nah verbunden war. Seine Großmutter Jutta war eine Tochter Herzog Friedrich II. von Schwaben und damit eine (Halb)Schwester Kaiser Friedrich I. Barbarossa.
Durch seine dritte Ehe rückte Heinrich Raspe ebenfalls in den Dunstkreis der Staufer. Beatrix von Brabant war mütterlicherseits eine Enkeltochter König Philipp's von Schwaben und damit eine Cousine II.-Grades von König Konrad IV., seinem späteren Rivalen.

Hallo Joinville,

das mit der Großmutter Jutta ist schon ein Ansatzpunkt, da weiß ich dann, wo ich noch schauen kann.

Voll Neid habe ich das mit dem Schreibprogramm gelesen, denn bei mir ist Handarbeit angesagt.
(Aber wahrscheinlich wüßte ich wieder mal nicht, wie man so ein Schreibprogramm bedient ;rotwerd:

Über Deinen letzten, ach so treffenden Satz mußte ich schmunzeln, wie wahr, Heinrich Raspe ist einfach zu früh gestorben....

Vielleicht sollte ich den armen Heinrich Raspe mal von einem anderen Standpunkt aus betrachten.... :pfeif:

Vielen Dank......
 
Das mit dem anderen Standpunkt ist, was mich bei dem von Dir erwähnten Roman etwas enttäuscht hat, denn er hat keinen Ansatz darüber geliefert, inwiefern Heinrich vielleicht die bessere Alternative gewesen wäre bzw. warum er sich dazu hat überreden lassen.
Gut, der Titel ist irreführend, es hätte eher "Der Landgraf" oder noch besser "Der Landgraf und die Heilige" heißen sollen, denn das pfaffenköngliche hat dort nur wenig Raum.

Eine Biographie wäre sicher nicht uninteressant, wenn es sowas gibt.
 
Hallo Triere,

auch mich hat der Roman enttäuscht. Ich hatte mir eigentlich mehr erwartet.

Zu keinem Zeitpunkt kam Heinrich Raspe bei mir sympathisch rüber und konnte punkten, auch wurde in mir kein Verständnis für sein Tun geweckt.
Irgendwie habe ich die Geschichte etwas anders in Erinnerung und das Buch kam mir vor, wie eine einzige Rechtfertigung seines Tuns, vorallem betreffend seiner Schwägerin Elisabeth.
Sein Königstum dagegen wurde in aller Kürze im letzten Teil abgehandelt. Den Versuch einer Erklärung gab es nicht. Mir fehlte zumindest ein Hinweis auf die Gründe, die Heinrich dazu bewogen haben, sich zum Gegenkönig wählen zu lassen und in den Kampf zu ziehen, warum er die Seiten überhaupt gewechselt hat, welche Vorteile hat er sich davon versprochen. Hatte er keine Skrupel, immerhin war Konrad IV sein früherer Schützling.

Fragen über Fragen...

Auf die Schnelle, habe ich ein Buch über ihn gefunden und zwar von Werner Matthias Hrsg. "Heinrich Raspe, Landgraf von Thüringen und römischer König".
Dann gibt es noch ein Buch von Hilmar Schwarz "Die Ludowinger".

Gruß....
 
Hallo,

die ältere Literatur von Heinrich Raspe und auch der Roman spiegeln uns ein Bild vor wie es nicht der Wirklichkeit entspricht.

Drei Punkte in denen Heinrich Raspe in der älteren Literatur negativ dargestellt wurde überdauerten Jahrhunderte.

Verhältnis zwischen Ihm und der hl. Elisabeth.

Verhältnis zwischen Ihm und seinem Neffen Hermann II. (Sohn der hl. Elisabeth)

Mitschuld oder das Wissen über die Ermordung von Hermann II. (Gifttod)

Erst in den letzten Jahrzehnten wurde diese Thematik neu aufgerollt und geben uns Einblick über sein Leben, Wirken und letztendlich seinen Aufstieg zum König.

Heinrich Raspe gehörte zu den Großen , in seiner Zeit, um das Spiel um die Macht.

Werner, Heinrich Raspe - Landgraf von Thüringen und römischer König (1227-
1247), 2003, Buch, 978-3-631-37684-3

http://d-nb.info/96198340x/04

Heinrich Raspe IV..

en hesse
 
Vorsicht, das ist nur eine Wikipedia-Spiegelseite, die ggf. eine ältere Artikelversion von Wikipedia zeigt. Wenn schon Wikipedia, dann das Original.

Morchen,

sollte nur ein Vergleich sein.

Meine Aussage beziehe ich auf die Forschungsarbeiten von Werner und seinem Team b.z.w auf das Buch 750 Jahre Langsdorfer Verträge.

en hesse
 
Übrigens war seine zweite Ehefrau (oder war es doch die erste?) eine Babenbergerin: eine Gertrud, Schwester von Herzog Friedrich II. (dem Streitbaren).

Dürfte als Detail zumindest für die, welche sich für "österreichische" Geschichte interessant sein.:winke:
 
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