Ziele?
Hm, keine so einfache Frage.
Also ich denke er ließ sich von einer pazifistischen Grundhaltung, die er u.a. im "Candide" durchschimmern lässt, und seinem Wunsch nach religiöser Toleranz leiten. Wahrscheinlich wurde er in seiner Zeit bei den Jesuiten geprägt. Die Ereignisse der französischen Geschichte selbst, v.a. solche wie die Bartholomäusnacht sollen Voltaire in seiner Ansicht bestärkt haben, dass es zu einer umfangreichen Toleranz eigentlich keine Alternative gibt.
Also dies würde ich als zwei seiner wesentlichen philosophischen Ansichten bezeichnen.
Ansonsten verfolgte er auch Ziele hinsichtlich der Dramatik. Voltaire galt zu seiner Zeit wahrscheinlich mehr als heute, auch als einer der bedeutensten Dramatiker. Dabei hatte er nach einer anfänglichen Begeisterung für Shakespeare, mit dem er nicht zuletzt durch seinen Englandaufenthalt in "Kontakt" kam (d.h. er hatte die Möglichkeit Stücke von ihm zu sehen), ein großes Anliegen, nämlich das französische Theater zu erhalten. So verfasste er verschiedene Traktate, welche das französische Theater als besonders hervorragend herrausheben. Während er Shakespeare eine gewisse Genialität zubilligt, sieht Voltaire aber in ihm eine Gefahr für das eigene französische Theater in der großen Tradition von Racine, Corneille und Molière. Letztlich bleibt auch Voltaire diesen großen Vorbildern in seinen eigenen Werken verpflichtet.
(Eigentlich ist das ein ganz ähnlicher Streit, wie der Rameaus und der königlichen Partei gegen die Buffonisten.)