Waffenfund - Schwert, Degen, Säbel

J

janakar

Gast
In letzter Zeit habe ich mich mit meinen Ahnen beschäftigt.
Dabei stieß ich auf folgende Waffen:
http://web13.hosting.bndlg.de/Reiterei.jpg
Es könnte sein, daß sie einem meiner Ahnen (Bayern Dillingen 1847-1905) Kavalleriesten gehört haben.
Ich vermute ein bayerisches Corps etwa aus dem Jahre 1875 unter
Karl von Bayern (* 7. Juli 1795 in Mannheim; † 16. August 1875 in Tegernsee)

Wie es scheint gehörten sie einem einfachen Soldaten, denn die Waffen haben keine Verzierungen.
Kann das sein, der liege ich da völlig falsch?
Kennt sich da jemand damit aus und kann mir etwas erzählen?
 
Vielleicht mal ins Museum gehen und die Bilder dort zeigen oder in s Denkmalamt.
Buchtipps habe ich leider nicht, aber googlen könnte dort helfen.
 
Leider fehlt ein Größenvergleich. Der Säbel in der Mitte scheint ein Infanterie-Säbel zu sein (zwei Aufhängungen an der Scheide), so kurz vor der Wende zum 20. Jahrhundert. Französisch? Da müssten eigentlich Gravuren drauf sein, die den Hersteller nennen. Der Griff ist Bakelit???
Das Teil waagerecht ist entweder eine Sportwaffe oder eine Mensurwaffe, nix militärisches. Das erkennt man daran, ob die Spitze der Klinge eine Schärfe hat oder nicht. Die Rechte Waffe ist ein interessantes Bajonett. Der Griff deudet auf M96/98, die Klinge machts spannend. Da müsste man sich mal kundig machen, welche Einheit(en) solche führten, da die Klinge für ein reines Bajonett ziemlich ungeeignet ist. War also wohl eher ein Werkzeug (Pionier-/Sappeur-Einheit) oder ein Notbajonett aus dem 1. WK. Oder ganz was anderes, aus dem nichtmilitärischen Bereich. Forst?

Vielleicht hilft das ja erstmal weiter. Schau doch mal nach eventuellen Herstellermarken, vielleicht kann man da ja noch mehr machen ...

Bye

Suedwester
 
Das Teil ganz rechts erinnert mich fast an einen Yatagan wie ihn die Janitscharen führten. Die Klinge ist jedenfalls, wie schon Südwester sagte, untypisch für ein Bajonett. Ich würde bei diesem Stück eher auf eine private Waffe tippen, die vielleicht einmal als Dekostück in einem Herren- oder Raucherzimmer hing. im 19. Jahrhundert erlebte die a la turca Mode noch einmal einen Aufschwung. Rauchersalons wurden fast immer im orientalischen Stil eingerichtet und mit Dekowaffen geschmückt, wie sie u. a. "Old Kara Ben Emsig" in seiner Villa Shatterhand liebte.

Von Kunst- und Antiquitätenhändlern wurden auf dem Balkan häufig solche Waffen angekauft, die dann bald auch imitiert wurden.

Ich bin kein Experte, doch halte ich die Waffe ganz rechts nicht für eine Militärwaffe, sondern eher für ein Sammlerstück.
 
Auf dem Dachboden gefundener Säbel

hallo,

habe dieses schwert, degen, florett auf dem dachboden meiner eltern gefunden.

kann mir einer bitte darüber was sagen, bzw. schreiben??? um was es sich wirklich handelt, alter und herkunft? danke für die antworten im voraus.

mfg m.f.
 

Anhänge

  • bild1.JPG
    bild1.JPG
    145,7 KB · Aufrufe: 727
  • bild2.JPG
    bild2.JPG
    137,1 KB · Aufrufe: 794
  • bild3.JPG
    bild3.JPG
    52,3 KB · Aufrufe: 709
  • bild4.JPG
    bild4.JPG
    101,9 KB · Aufrufe: 724
Von meinem Großvater besitze ich ähnliches und der war nur Unteroffizier im WK I. Bei dem Säbel meines Großvaters ist der Handschutz aufzuklappen.
Bei der Ritterbüste könnte es sich um ein Herstellerlogo handeln.
 
Wieso, immerhin kannst Du davon ausgehen, dass der Säbel nach 1883 gefertigt wurde:
"Seit 1883 stellen wir hochwertige Säbel, Degen, Dolche und Schwerter her."
http://www.wkc-solingen.de/startweb.php
 
ja, danke kommt sehr ähnlich.ist ja schwieriger alsich dacht:grübel:

Eigentlich läßt sich doch einiges über deine Waffe rekonstruieren. Der Hersteller ist bekannt, und wie El Quichote schrieb, wurde die Waffe keinesfalls vor 1883 hergestellt. Es handelt sich mit Sicherheit nicht um eine Militärwaffe, sondern um eine Replik, die an Blankwaffen aus dem 16./ 17. Jahrhundert erinnert.
 
danke für eure antworten und komentare, aber ehrlich gesagt stehe ich da was auf dem schlauch. also hersteller ist? alter nicht vor 1883.ok ist das eine deko waffe?
also es handelt sich nicht um eine militärwaffe?ok ist das eine sportwaffe? was ist ein replik (ach ich googel mal) sorry ist für mich alles neuland und bedanke mich nochmal an euch.
mfg
 
Bei dem möglichen Zeitraum des Herstellungsdatum ist es sicher kein Stück, das primär Waffenfunktion hatte, sondern - wie Scorpio sagt - aus dem militärischen Kontext möglicherweise herausgerissen. Ich möchte aber zu bedenken geben, dass es durchaus auch eine Paradewaffe sein könnte, also doch aus dem militärischen Kontext stammt. Und ich verweise dabei auf meine Angabe im zweiten Beitrag, dass ich von meinem Großvater, Unteroffizier im WK I, einen ganz ähnlichen Säbel besitze.
 
Im militärischen ist doch alles durch Vorschriften geregelt.

Von einem bestimmten Dienstgrad an, welcher weiß ich nicht, war es den Soldaten erlaubt, private Waffen zu führen.
Kann also durchaus doch aus dem milit. Bereich kommen.

Mein Vater hat 1940 aus Frankreich 2 Degen als private Beute mitgebracht, sie zeichnen sich gegen heutige Dekowaffen insbesondere durch höheres Gewicht, und wesentlich bessere Ausgewogenheit aus.
 
danke für eure antworten und komentare, aber ehrlich gesagt stehe ich da was auf dem schlauch. also hersteller ist? alter nicht vor 1883.ok ist das eine deko waffe?
also es handelt sich nicht um eine militärwaffe?ok ist das eine sportwaffe? was ist ein replik (ach ich googel mal) sorry ist für mich alles neuland und bedanke mich nochmal an euch.
mfg

Hersteller ist WKC Solingen.

Wieso schreibst Du denen nicht einfach eine Mail mit den Fotos? Die können Dir wahrscheinlich entweder sofort mehr dazu sagen, oder Dir einen Rat geben, an wen Du Dich wenden könntest.

Oder Du machst Dich mit dem Degen auf zu einem Antiquitätenhändler in Deiner Nähe.
 
Bei dem möglichen Zeitraum des Herstellungsdatum ist es sicher kein Stück, das primär Waffenfunktion hatte, sondern - wie Scorpio sagt - aus dem militärischen Kontext möglicherweise herausgerissen. Ich möchte aber zu bedenken geben, dass es durchaus auch eine Paradewaffe sein könnte, also doch aus dem militärischen Kontext stammt. Und ich verweise dabei auf meine Angabe im zweiten Beitrag, dass ich von meinem Großvater, Unteroffizier im WK I, einen ganz ähnlichen Säbel besitze.


Wo du es sagst! Ich habe heute beim Bummel in der Stadt bei einem Antiquitätenhändler einen Degen in einem historisierenden, ähnlichen Stil gesehen, der laut in Toledo angefertigt wurde und als Paradewaffe in der peruanischen Armee diente. Den Hersteller in Solingen gibt es ja offenbar noch, und sicher können die dir am ehesten Auskunft geben.

Eine Replik ist ein originalgetreuer Nachbau, bzw eine Waffe die stilistische Anleihen bei historischen Waffen gemacht hat. Das muss übrigens durchaus nicht bedeuten, dass deine Waffe nichts oder nur wenig wert ist. Je nach Stahlqualität und Verarbeitung können Repliken durchaus stattliche Preise erzielen. Falls du einmal mit dem Gedanken spielst, die Waffe zu verkaufen, lohnt es sich durchaus, sich einmal beim Hersteller zu erkundigen, damit du nicht übers Ohr gehauen wirst. Heutzutage kennt fast jeder den Preis von allem und den Wert von nichts, aber auf Flohmärkten kann man mitunter wirklich günstige Schnäppchen machen.

Viel Spaß noch mit dem guten Stück, es ist eine schöne Waffe!
 
vielen dank an alle für die netten antworten, werde mich mal direkt über den hersteller sachkundig machen. ihr habt mir gut geholfen.

mfg m.f.
 
So oder so, ist es doch eher ein Degen als ein Säbel. Etwas wunderlich wirkt der Griff. Da scheint etwas zu fehlen.
 
habe heute eine prompte antwort von wkc solingen bekommen.
sie lautet wie folgt:

Guten morgen Herr Franken,

bei dem auf den Fotos zu erkennenden Degen handelt es sich um einen IOD alter Art.
Dieses Modell ist seit dem 18 Jahrhundert gebräuchlich, in voneinander abweichenden Ausführungen. Getragen wurden diese Degen, von den Offizieren der Infanterie. Leider kann man anhand der Fotos nicht genau erkennen ob es sich um ein altes historisches Modell handelt. Wenn doch liegt der Preis je nach Erhalt des Degens bei ca. 300,00 €


Mit freundlichen Grüßen
i. V. Wilfried Reisdorf
Verkaufsleiter/Inland
WKC Stahl- und Metallwarenfabrik
Hans Kolping GmbH & Co KG
Wittkullerstrasse 140 - 144
42719 Solingen


weil ich diese antwort durch eueren tipp erhalten habe, wollte ich sie euch auf jeden fall noch mitteilen.


danke nochmal

 
Zurück
Oben