Tib. Gabinius
Aktives Mitglied
Na, Du unterstellst uns etwas, das wir so garnicht geschrieben haben. Der Varuszug war ungeordnet, da Varus sich noch auf "befreundetem" Gebiet wähnte. MAELONN beschreibt hier die geordneten Reihen. Also verwechsel das nicht....
Ich sprach nicht von Maelonns Thesen zum Ablauf der Varusschlacht sondern von euren Erwartungen an Kalkriese unter Betrachtung als Varushorizont.
Ihr beide habt u.a. die fehlenden Pfeilspitzen als Gegenargument für die Interpretation des Walls als germanisch aufgeführt und die Anwendung der Bogenschützen in einem solchen Fall als zwingend dargestellt.
Der Einsatz von Bogenschützen und der damit verbundene, insbes. von dir geschilderte Ablauf, auch in Sachen Platzbedarf und das Vorgehen der Römer stellen sich dann als wohlgeordneter, routinierter Einsatz dar. Ein fester Ablauf wird also vorgegeben. Das habe ich kritisiert und darauf verwiesen, dass ihr dies zuvor ebenfalls als unmöglich anspracht.
Ja, das sehe ich grundlegend anders. Denn das was du hier tust ist erneut das, was du vorher ablehntest. Du spekulierst auf einen Ablauf. Wir haben keine Ahnung wie sie reagiert HÄTTEN. Die Faktoren, die dazu führen sind nicht nur von der (uns en Detail so gut nun auch wieder nicht bekannten) Umwelt abhängig, sondern eben auch von Lage der Truppe, der Situation vor Ort, der Kommunikation zwischen den Truppenteilen und deren Offizieren usw. usf.Diese Beschreibung trifft nun überhaupt nicht auf einen Wall zu. Auch werden hier keine Hudewälder (wie sie damals in Kalkriese existierten) beschrieben, sondern dicht mit Unterholz bewachsene Baumbestände. Die Römer konnten somit keine Gegenangriffe starten, weil sie nicht wußten, wieviele Gegner sich in den Gebüschen aufhielten und weil sie die Germanen nicht auf den schmalen Fußpfaden verfolgen konnten. Wäre jetzt so ein Wall aufgetaucht, so hätten die Römer ein zentrales Angriffsziel gehabt. Sie wären mit Sicherheit nicht an diesem Wall ohne Gegenwehr langmarschiert. Oder siehst DU das grundlegend anders?
Aus deiner Deutung KONNTEN sie keinen Gegenangriff starten, aus meiner Sicht auf deine Schilderung hätte es wenig SINN gemacht, was nicht heißt, das es nicht doch versucht worden wäre.
Genau darüber, über diese deine absolutistische Behauptung habe ich gerade geschrieben, danke fürs lesen...Da der Weg auch noch ca. 50m vom Wall entfernt war, hätten die Römer mit Sicherheit auch diesen unter Beschuß genommen.
Der Grund für den Angriff war ein anderer, richtig. Und hier haben wir wirklich eine wohlgeordnete römische Angriffsarmee, wohl informiert und ohne einen möglichen Feind im Nacken. Und trotzdem läuft es nicht so ab wie in Kalkriese von dir gefordert.Beim Angrivarierwall gab es eine andere Situation. Dort versperrte der Wall den Zugang, weil es eine Grenze zwischen Cheruskern und Angrivariern war.
Dessen bin ich mir bewußt. Und eines deiner Argumente warum der Wall nicht germanisch sein konnte waren die fehlenden Pfeilspitzen. Du sagst hier ja nun klar, dass du deine Erwartungen damit projezierst. Und das, wie gesagt, habe ich kritisiert.In Kalkriese dagegen führte er in Schlangenlinien am Weg entlang.
Und ich erinnere nochmals daran, daß ich die Römer auf dem römischen Wall sehe und diesen nicht als germanisch einordne.