Ostung mittelalterlichen Kirchen

Osten - Sonnenaufgang - Auferstehung. Etwa so.

Gruss Pelzer

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Ich habs gelesen bei Wiki. Komme aber mit dieser Erklärung nicht klar.

Nein, aber wer einen Berg als Ausrede hat und dann noch Winkelberechnungen anstellt, weiss, wo die Sonne aufgeht.
Damit meine ich dich.
 
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Noch ein Gerücht:
Während im Ostteil des Römischen Reiches die Orientierung des Kultbaus offenbar von Anfang an mit der Apsis nach Osten vorherrschte, setzte sich die Ostung im Westen erst im Laufe des 5. Jahrhunderts aus liturgischen Gründen im frühchristlichen Kirchenbau durch. Im Mittelalter wurden die Kirchengebäude häufig nach dem Sonnenlauf ausgerichtet. Im Osten, auf der Seite des Sonnenaufgangs, wurde die Wiederkunft Christi erwartet. Osten ist die Gebetsrichtung; mit dem Blick nach Osten, also mit dem Kopf im Westen, wurden die Toten bestattet; auch der zelebrierende Priester wandte sich, am Altar stehend, nach Osten, wo in der Kirchenachse stets ein Fenster angebracht war. Die Orientierung eines Kirchenbaus ist nur in Ausnahmefällen (z.B. Aachener Pfalz) genau eingehalten; die zum Teil beträchtlichen Abweichungen sind durch Gelände, Vorgängerbebauung oder kaum nachvollziehbare Ausrichtung nach dem Sonnenaufgang bedingt. Westen wurde gleichgesetzt als Seite der widergöttlichen, bösen Kräfte. Diese wurden durch zumeist hochgelegene Michaelsaltäre in Westbauten abgewehrt. Die Nordrichtung galt als dunkel und heidnisch.

Betrachtet man die Orientierungen der Basler Kirchen, erscheinen die Richtungen ihrer Chöre und Längsachsen in bezug auf die Himmelsrichtung ziemlich willkürlich. Trotzdem ...
Kanton Basel-Landschaft - Staatsarchiv BL: 200 Fragen an die Geschichte
 
Nein, aber wer einen Berg als Ausrede hat und dann noch Winkelberechnungen anstellt, weiss, wo die Sonne aufgeht.
Damit meine ich dich.
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Der Stephansdom ist zum „mathematischen“ Horizont hin ausgerichtet. Der kann aber nicht beobachtet, sondern nur berechnet werden...
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Gruss Pelzer
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Der Stephansdom ist zum „mathematischen“ Horizont hin ausgerichtet. Der kann aber nicht beobachtet, sondern nur berechnet werden...
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Gruss Pelzer
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Wir reden da aneinander vorbei. Siehe mercy´s Beitrag.
 
Links werden gesetzt um Platz zu sparen.
Aber warum werden sie von den werten Mitdiskutanten nicht gelesen?

Das meiste über das Ihr hier fröhlich filosofiert und eifrig mutmaßt, wird in timos o.g. Link ausführlich ausgeleuchtet.

Weil es keinen Spass macht in einem Forum zu sein, wenn man nur Links zum lesen vorgesetzt bekommt. Gönn uns doch etwas zum diskutieren.
 
Links werden gesetzt um Platz zu sparen.
Aber warum werden sie von den werten Mitdiskutanten nicht gelesen?

Das meiste über das Ihr hier fröhlich filosofiert und eifrig mutmaßt, wird in timos o.g. Link ausführlich ausgeleuchtet.
Ich hab ihn gelesen! :fs:
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Der Link bezieht sich aber auf eine bestimmte Epoche und auf eine bestimmte Region. Und er geht davon aus, dass bei vielen Kirchen neben dem Kirchepatron auch die Reichspatrone (hl. Martin und hl Dionysius) mit einbezogen wurden. Bei uns wären das aber eher Petrus und Paulus.
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Die Rechnerei mag bei den beschriebenen Klosterkirchen des Benediktiner- und Zisterzienserordens zutreffen, scheint mir aber etwas gar kompliziert. Und ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass sich diese theoretische Grundlage über viele Jahrhunderte und im gesamten Mitteleuropa verbreitet haben soll.
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Gruss Pelzer


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Ich habe mich ab und zu mal gefragt, warum Osten? Rom liegt doch im Süden.
Und Jesus wurde ganz woanders geboren.

Teilweise wurde die Antwort ja schon gegeben, Jesu Wiederkunft wurde im Osten erwartet. Im mittelalterlichen Weltbild lag aber auch das Paradies im äußersten Osten der bewohnbaren Welt, was auf vielen der O-T-Karten* wieder auftaucht: Wenn Du Dir mal die Ebstorfer Weltkarte anschaust, dann findest Du am oberen Rand Jesu Gesicht (unten seine Füße, links und rechts seine Hände). Direkt daneben das Paradies.
Auch in der Inkunabelkarte im Rudimentum Novitiorum findest Du das Paradies ganz im Osten wieder. Wenn Du Dich wunderst, dass darin zwei Männer sitzen. Das sind die alten Propheten Henoch und Elija, die nach biblischen Bericht nicht starben, sondern entrückt wurden.
Auch bei der aus England stammenden Hereford-Karte, kannst Du das Paradies erkennen, das Medaillon oben am Rand, hier auch im Detail.

*Das O steht für den Erdkreis oder den Randozean, das T für Mittelmeer | und schwarzes Meer bzw. rotes Meer/Nil ¯. Grundform.
 
Ich hab ihn gelesen! :fs:
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Der Link bezieht sich aber auf eine bestimmte Epoche und auf eine bestimmte Region. Und er geht davon aus, dass bei vielen Kirchen neben dem Kirchepatron auch die Reichspatrone (hl. Martin und hl Dionysius) mit einbezogen wurden. Bei uns wären das aber eher Petrus und Paulus.
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Die Rechnerei mag bei den beschriebenen Klosterkirchen des Benediktiner- und Zisterzienserordens zutreffen, scheint mir aber etwas gar kompliziert. Und ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass sich diese theoretische Grundlage über viele Jahrhunderte und im gesamten Mitteleuropa verbreitet haben soll.
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Gruss Pelzer


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Hat sich ganz bestimmt nicht.
Aus dem Link
[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Da die Kirche in der Gothik "geostet" wurde (der Altar war ursprünglich im Westen), vergrößerte man im neuen Chorraum 2 Fenster. Ebenso wurde der Eingang nach hinten verlegt. Der Turm bekam ein zusätzliches Stockwerk in Fachwerkbau.[/FONT]
Aber der Turm war immer im Osten.

Fällt mir gerade noch ein, die Stuttgarter Stiftskirche wurde doch auch in der Gotik "geostet" aber hier wurde gleich noch ein neuer Turm im Westen gebaut, der aber auch nicht mehr "fertig" gebaut wurde.

Allem nach denke ich, die "Ostung" ist eine gotische Modeerscheinung.
 
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Teilweise wurde die Antwort ja schon gegeben, Jesu Wiederkunft wurde im Osten erwartet. Im mittelalterlichen Weltbild lag aber auch das Paradies im äußersten Osten der bewohnbaren Welt, was auf vielen der O-T-Karten* wieder auftaucht:

Dann kommen wir aber wieder zu der Frage, wer hat denn dieses Weltenbild vorgegeben und warum?
Es hat ja schliesslich etwas markantes hinterlassen, nämlich die Ostung der Kirchen.

Eine Bitte noch an pelzer.
Wenn du etwas kopierst, nimm doch bitte das überflüssige raus. zB
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Es liesst sich einfach nicht flüssig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann kommen wir aber wieder zu der Frage, wer hat denn dieses Weltenbild vorgegeben und warum?
Es hat ja schliesslich etwas markantes hinterlassen, nämlich die Ostung der Kirchen.

Ich habe das auch immer verwechselt. Der Kopf liegt im Westen, aber das Gesicht schaut nach Osten. Ist doch logisch, oder?

Darüber denke ich schon seit gestern nach, das warum ist meist spannender als das wie.
Daher ist es für mich nicht so entscheidend, ob bei besonderen Kathedralen der Grundstein nach einer mathematischen Formel gelegt wurde, der Pfarrer vom Dorf aber nur zum Sonnenaufgang guckte und die Gemeinde "über den Daumen" geostet hat.

Die Verbindung mit den Begräbnissitten ist zumindest eine Untersuchung wert, sind es doch meist die eher unwichtig erscheinenden Bräuche, die sich am längsten halten. Und früher lag der Friedhof neben der Kirche.

Die Gebetsrichtung, die durch die Ostung vorgegeben wird, ist auch im Islam wichtig, bei anderen Religionen weiß ich es nicht, wäre aber interessant.
Könnte es nicht sein, dass die Gebets- und vor allem die Grablegungsrichtung älter ist als die "neuen" monotheistischen Religionen und die Ostung samt Erklärung auch eine Umwidmung ist. Im Islam traute man sich sogar die Richtung zu ändern.

Da man kaum Quellen über die Bedeutung der Himmelsrichtung in vorchristlichen Religionen finden wird, blieben nur die Gräberfunde und ob und wo die Toten in einer bestimmten Richtung bestattet wurden.
In archäologischen Befunden wird mE immer sehr genau beschrieben, in welcher Stellung, Richtung, Anordnung usw bestattet wurde.
Vielleicht ist die Richtungsfrage schon untersucht worden?
 
Die Gebetsrichtung, die durch die Ostung vorgegeben wird, ist auch im Islam wichtig, bei anderen Religionen weiß ich es nicht, wäre aber interessant.

Das ist schon wieder das merkwürdige. Alle gläubigen Muslime richten sich beim Gebet im jeweiligem Land nach Osten aus.
Aber Mekka ist doch nicht überall im Osten.
Logischerweise müssten sie doch einen Kompass nehmen und gucken, in welcher Richtung diese Stadt sich befindet.
 
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Das ist schon wieder das merkwürdige. Alle gläubigen Muslime richten sich beim Gebet im jeweiligem Land nach Osten aus.
Aber Mekka ist doch nicht überall im Osten.
Logischerweise müssten sie doch einen Kompass nehmen und gucken, in welcher Richtung diese Stadt sich befindet.

islam.de / Gebetsrichtung und Gebetsplatz /, das scheint die offizielle Lesart zu sein.
In Qibla ? Wikipedia wird es komliziert und die Himmelsrichtung zum Glaubenskrieg, daher wären andere Quellen sicher nützlich.

Ich glaube, du hast da in ein Wespennest gestochen @Flo :winke:
 
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