Erst einmal noch einige Anmerkungen zu einer Sache:
Grundlegend geholfen hat dabei die familiären Beziehungen zu Clairveaux. Dieser war ein sehr mächtiger und einflussreicher Mann. Man munkelt, mächtiger als der Papst. Irgendwo hab ich gelesen, dass einer der Päpste aus seiner Abtei stammte. Das war sicher kein Zufall.
Zunächst zur Einordnung:
Andre de Montbard, der zu den Begründern des Templerordens gehörte und 1153 Großmeister wurde, war der Onkel von
Bernard de Clairvaux.
Richtig ist, daß diese Verwandtschaft eine Rolle gespielt hat, daß
Bernard auch mit
Hughues de Payens bekannt wurde, was wiederum seinerseits dazu beigetragen hat, daß
Bernard die Templer auf dem Konzil von Troyes 1129 kennen- und schätzen lernte.
Bernard de Clairvaux war zweifellos angesehen und damit natürlich auch einflußreich, was das geistige und geistliche Klima seiner Zeit betraf. Ob er deswegen mächtiger als der Papst war, darf in dieser Verallgemeinerung aber zumindest mit einem Fragezeichen versehen werden.
Richtig ist, daß Papst
Eugen III. noch als
Bernardo Paganelli wie
Bernard de Clairvaux Zisterzienser und auch dessen Schüler war, so daß ein Einfluß des Lehrers logischerweise während seines Pontifikates wohl gegeben war - was jedoch aufgrund der vorherigen Ordenskarriere einfach nur logisch ist (wie groß dieser Einfluß tatsächlich war, ist unter Historikern übrigens umstritten). Dieser Einfluß wirkte jedoch in scholastisch-theologischen Streipunkten wie bspw. gegenüber
Gilbert de Poitiers, dessen Widerpart
Bernard de Clairvaux war. Interessant dabei - v.a. was die Wirksamkeit dieses Einflusses betrifft - ist die Tatsache, daß sich weder Eugen noch Bernard auf dem Konzil von Reims 1148 bzgl. einer Verurteilung Gilberts durchsetzen konnten.
Bzgl. der Templer tat
Eugen III. eigentlich gar nicht viel mehr als sein Vorgänger
Innozenz II., der dem Ritterorden bereits die Privilegien gegeben hatte, welche Eugen seinerseits nochmals bestätigte - wie noch einige andere Päpste nach ihm. Ansonsten ist
Eugen III. bzgl. der Geschichte der Ritterorden dahingehend zu bemerken, daß er 1147 für Templer und Johanniter die Habitvorschriften erließ.
Aber zum eigentlichen Anliegen des Threads...
... jedenfalls habe ich als Gliederungspunkt folgendes gewählt:
"Wandel von christlichen Motiven zu Machtmotiven der Tempelritter."
Leider ist es mir nicht mehr möglich diesen Punkt zu ändern...
... wie kann man das denn in Worte fassen, was mit den Motiven geschah, speziell jetzt am Beispiel des Templerordens?
Neben den bereits gemachten Vorschlägen hätte ich da noch eine andere Idee: Wie wäre es, wenn Du diesen Punkt in eine rhetorische Frage umwandelst (durch ein einfaches "?" dahinter) bzw. - sofern auch das nicht möglich ist - ihn wie eine rhetorische Frage behandelst?
Dann könntest Du den "Machtzuwachs" bzw. wachsenden Einfluß (Anerkennung des Ordens, Privilegien, Schenkungen, Einfluß im Hl. Land insbes. Kgr. Jerusalem, ...) dem Schlagwort "christliche Motive" gegenüberstellen und die Frage in den Raum stellen, wie dies zusammenpaßt. Die verblüffende Antwort darauf wäre, daß christliche Motive incl. Kreuzzugsideologie während des 11. bis 13. Jh. sich mitunter recht deutlich von dem unterscheiden, was wir heutzutage mit christlichen Motiven verbinden.
Im Kurzabriß: Verteidigung des Glaubens stand im Vordergrund und eben nicht bspw. interkultureller bzw. interreligiöser Dialog. Und dies bedeutete eben auch aktive Bekämpfung des Unglaubens, was wiederum bspw. nicht mit modernem Pazifismus zusammenpaßt... etc. pp. ... Das hatte nun jedoch nichts mit Machtstreben, Machtgier o. dgl. zu tun, sondern stand in einer jahrhundertelangen Entwicklung, die ihrerseits bestimmten Bedinungen geschuldet war - s. dazu
Lehre vom gerechten Krieg und deren Entwicklung