1. Der Wert als Statussymbol dürfte wirklich ausschlaggebend gewesen sein, hatte dazu mal was gelesen in "Verführung und Aufruhr im Paris des 18. Jahrhunderts" von Arlette Farge. Das Militär gab auch einfachen Leuten das Recht einen Degen tragen zu dürfen.
2. Jetzt habe ich sogar noch einen englischen Wikipedia Artikel zu dieser Waffe gefunden:
Small sword - Wikipedia, the free encyclopedia
3. Zumindest die Replik scheint mir nicht schmal genug zu sein. Ist evtl. dann nur eine Reenactment Waffe. In Natura fiel mir direkt die dünne Klinge auf. Ich habe mittlerweile 4 solcher Degen in verschiedenen Museen gesehen und alle waren als Kavaliersdegen deklariert.
1.
War in Frankreich das Degentragen denn offiziell für weite Bevölkerungsschichten verboten bzw. unüblich? Man muss ja auch immer schauen, was üblich war und was verboten. Verbote deuten bisweilen sogar eher darauf hin, was üblich war, da es deswegen ja verboten werden musste, als was unüblich war.
Eine Hemmschwelle war sicherlich der Preis. du erkennst ja selber leicht wie aufwendig eine gutgemacht Klinge und der Rest eines Degens ist. Selbst wenig verzierte Stücke - sozusagen Waffen zum Gebrauch - sind noch wertvoll und entsprechend waren sie nicht ganz billig.
2.
Aber in dem Artikel geht es doch um Degen (Small Sword) im Allgemeinen und nicht die der französischen Armee im Speziellen?
Das Teil (aus Deinem Link)
File:Smallsword.jpg - Wikipedia, the free encyclopedia
(ein sehr schönes Exemplar :respekt: ) scheint mir ganz in der Art so zu sein, wie wir es uns für ein ziviles Degenmodell vorstellen dürfen, das die französischen Offiziere sicher auch gern trugen. Die Klinge verjüngt sie extrem zur Spitze hin, ist aber am Gefäß breit genug, um auch eine wirklich ernstzunehmende Waffe darzustellen.
Wenn ich es bisher recht verstanden habe, sind die Degen bei den französischen Infanterieoffizieren zumindest nicht einheitlich.
Zum Vergleich zwei extrem gute Repliken von Infanterieoffiziersdegen der Preußen:
http://www.hessen-militaer.de/offizier.htm
Im Prinzip läuft es bei Degen des 18.Jh. für einen bestimmten Zweck (Kampf oder eher Repräsentation) auf eine bestimmte Form hinaus.
3.
Da kannst Du Recht haben. Repliken sind oftmals zu schwer und zu wenig fein gearbeitet. Es kommt aber auf die Hersteller an. Für einen stattlichen Preis bekommt man auch Repliken, welche wirklich den Namen auch verdienen und in Gewicht und Form beinahe aufs Haar den Vorbildern gleichen.
4. (bezieht sich jetzt nicht auf einen Punkt von
AnDro)
Geht es Dir, AnDro, speziell um die Degen der Mannschaften oder die der Offiziere? Ich denke mal bei den Mannschaften werden es einheitliche Modelle sicherlich gewesen sein.
Warum ein Degen so und so aussieht kann man nur durch den Geschmack (wie bei der Mode) und dem Gebrauch, also was man damit zu tun beabsichtigt, erklären. Einfache Degen des 18.Jh., ganz schlicht ohne "Firlefanz" nur mit schlichtem Gefäß, Griff usf. in Messing ähneln sich wirklich sehr, auch die zivilen Stücke.