Hexenfolter

F

Freak

Gast
Ich hab da mal ne Frage und zwar wie wurden denn die Hexen damals so gefolter (3-4 Beispiele wären gut):yes::yes::kleeblatt::kleeblatt:
 
Im ersten Link sind gleich auf der Startseite einige Holzstiche...

... und die sind neben dem Auszug aus dem Esslinger Torturprotokoll vom 14. September 1662 auch das einzig wirklich Historische.
Und abgesehen davon, daß der Auszug aus dem genannten Protokoll wiederum sehr selektiv ist, zeugt bspw. folgende Passage von einiger Unkenntnis (Hervorhebung der Unkorrektheiten durch mich):
Bericht einer Folter im Mittelalter schrieb:
... drucken wir den folgenden Ausschnitt eines Torturprotokoll aus dem Mittelalter ab.

Esslinger Torturprotokoll vom 14. September 1662
1662 = Mittelalter... na dann: alles klar... :nono::autsch::pfeif:

... und beim zweiten sind verschiedene Foltermethoden erklärt.
Falls inhaltliche Fehler drin sind, sorry...

Dort entspringen zumindest einige der beschriebenen Geräte und deren Anwendungen eher der Phantasie als historischer Belegbarkeit.
Entschuldigung trotzdem angenommen... :friends:

Hier noch eine Folterkammer mit den verwendeten Folterwerkzeugen:
Orate Stulte Et Vexate Multe - Die Folter im Mittelalter

Der macht durchaus einen besseren Eindruck, mischt aber bspw. Foltergeräte mit Geräten, welche zur Hinrichtung dienen. Was nicht korrekt ist, denn bei Folter steht ein anderer Aspekt im Mittelpunkt: das Geständnis bzw. die Aussage im Sinne der Wahrheitsfindung.
 
Hmmm... Internetquellen - Freud und Leid zugleich: Schneller sind Informationen wohl kaum zugänglich, jedoch sind diese nur selten belegt und somit für das wissenschaftliche Arbeiten nicht geeignet.

Für das Thema möchte ich dir folgende Bücher ans Herz legen:

Alfing, Sabine: Hexenjagd und Zaubereiprozesse in Münster. Vom Umgang mit Sündenböcken in den Krisenzeiten des 16. und 17. Jahrhunderts. New York: Waxmann 1991.

Levack, Brian P.: Hexenjagd. Die Geschichte der Hexenverfolgungen in Europa. 3. A. München: C.H. Beck oHG 2003.

Schmölzer, Hilde: Phänomen Hexe. Wahn und Wirklichkeit im Lauf der Jahrhunderte. Wien: Herold Verlag 1986.

Wolf, Hans-Jürgen: Hexenwahn und Exorzismus. Ein Beitrag zur Kulturgeschichte. Kriftel/Ts.: Historia-Verlag 1979.

Hier müsste auf jeden Fall genug zu finden sein, um ein Bild der Hexenfolter zu erlangen.
 
Es ist wohl auch eher die Angst vor der Folter, als die Folter in ihrer realen Ausübung, die zu den meisten Geständnissen zwang. Ein Großteil der Geständnisse bei Hexenprozessen wurde vor der praktischen Anwendung der Folter abgelegt.
Es ist auch im Detail egal, ob man gestreckt, gebrannt oder gepeitscht wird, was zählt, ist die Angst.
 
Ich weiß nicht, ob das mit der Angst so zutrifft. Denn die Alternative nach einem Geständnis war ja gerade bei Hexenprozessen nicht weniger furchteinflößend.

Bei einem rechtmäßigen Verfahren musste man die Folter auch "nur" einen bestimmten Zeitraum überstehen (ich weiß jetzt nicht wie viele Stunden zulässig waren, das war aber in den Gerichtsordnungen geregelt). Theoretisch hätte man also Chancen gehabt.

Allerdings setzte man diese Regelung gerade bei Hexenprozessen manchmal außer Kraft, so dass die Folter nicht abgebrochen, sondern nur beliebig oft unterbrochen und wieder aufgenommen wurde (Hermann Löher berichtet von einem solchen Fall). Damit hat man dann so ziemlich jeden "kleingekriegt", denn dies konnte tage- oder wochenlang so gehen.

Viele Grüße,

Cephalotus
 
Natürlich spielten Angst und Einschüchterung eine Rolle, jedoch würde ich nicht so weit gehen, zu behaupten, dass die Folter deshalb häufig nicht mehr nötig war.

DENN: Folter ist eigentlich nicht nur die körperliche Durchführung verschiedener Foltermethoden, sondern bereits das Zeigen von Folterinstrumenten sowie die Androhung Folter durchzuführen ("Territio verbalis") und das Anlegen der Folterinstrumente, ohne sie eigentlich zu nutzen ("Territio realis").

siehe:
Schmölzer, Hilde: Phänomen Hexe. Wahn und Wirklichkeit im Lauf der Jahrhunderte. Wien: Herold Verlag 1986.
sowie
Alfing, Sabine: Hexenjagd und Zaubereiprozesse in Münster. Vom Umgang mit Sündenböcken in den Krisenzeiten des 16. und 17. Jahrhunderts. New York: Waxmann 1991.

Außerdem ist auf jeden Fall zu beachten, dass es neben körperlichen Foltermethoden auch seelische gab (Entzug von Nahrung, Schlaf, Kontakt zu anderen Menschen etc.), die häufig angewendet wurden und vor denen man wohl weniger Angst hatte, weil die Folgen z.T. nicht so klar für den Gefolterten waren, seinen Widerstand jedoch lockerten.

siehe auch:
Schmölzer, Hilde: Phänomen Hexe. Wahn und Wirklichkeit im Lauf der Jahrhunderte. Wien: Herold Verlag 1986.
 
Bei einem rechtmäßigen Verfahren musste man die Folter auch "nur" einen bestimmten Zeitraum überstehen (ich weiß jetzt nicht wie viele Stunden zulässig waren, das war aber in den Gerichtsordnungen geregelt). Theoretisch hätte man also Chancen gehabt.

Die Angst kennt keine Chancen. Man muss sich diesem Gefühl aussetzen, dann weiß man es. Der Mensch wird von drei Gefühlen getrieben, Angst, Gier und Lust. Da mag es noch die Liebe geben, die ist jedoch so faserig, dass es auch vielfälige Begriffe dafür gibt: Egoismus, Verklärung, Gefolgschaft...
Angst ist jedoch das stärkste Gefühl. Zum Beispiel, die Angst, nicht mehr geliebt zu werden, die Angst zu verlieren, zu sterben, die Angst vor Schmerzen.
Bei einem gütlichen Geständnis konnte man auf Milde hoffen... Hoffnung, die darf man auch nicht vergessen.
Am Ende stand jede "Hexe" jeder für sich allein in der Folterkammer. Einsamkeit spielt dabei eine Rolle. Bereits mit der Anklage war man von der menschlichen Gesellschaft ausgeschlossen. Wer wollte noch etwas mit einer Hexe zu tun haben? Am Ende war alles egal, auch der Feuertrod, Hauptsache, es fand ein Ende.
 
Die Angst kennt keine Chancen. Man muss sich diesem Gefühl aussetzen, dann weiß man es. Der Mensch wird von drei Gefühlen getrieben, Angst, Gier und Lust. Da mag es noch die Liebe geben, die ist jedoch so faserig, dass es auch vielfälige Begriffe dafür gibt: Egoismus, Verklärung, Gefolgschaft...
Angst ist jedoch das stärkste Gefühl. Zum Beispiel, die Angst, nicht mehr geliebt zu werden, die Angst zu verlieren, zu sterben, die Angst vor Schmerzen.
Bei einem gütlichen Geständnis konnte man auf Milde hoffen... Hoffnung, die darf man auch nicht vergessen.
Am Ende stand jede "Hexe" jeder für sich allein in der Folterkammer. Einsamkeit spielt dabei eine Rolle. Bereits mit der Anklage war man von der menschlichen Gesellschaft ausgeschlossen. Wer wollte noch etwas mit einer Hexe zu tun haben? Am Ende war alles egal, auch der Feuertrod, Hauptsache, es fand ein Ende.


Ich musste bei deinem Beitrag an ein Opfer der Hexenverfolgung denken, das alle seine Peiniger überlebte.

Maria Holl war eine Gastwirtin aus Nördlingen, die Inhaberin des renommierten Gasthauses zur Goldenen Krone war. Sie wurde offenbar von Neidern denunziert, verhaftet und insgesamt 56 mal gefoltert. Offenbar hatte sie prominente Fürsprecher und wurde 1594 freigelassen und freigesprochen. Maria Holl starb erst 1634, vermutlich an der Pest. Sie war das letzte Opfer der Hexenprozesse in der freien Reichsstadt Nördlingen. In der Stadt galt sie als geheimnisvolle Erscheinung, die sich erst nach Einbruch der Dunkelheit auf die Straße tragen ließ.
 
Maria Holl war eine Gastwirtin aus Nördlingen, die Inhaberin des renommierten Gasthauses zur Goldenen Krone war. Sie wurde offenbar von Neidern denunziert, verhaftet und insgesamt 56 mal gefoltert. Offenbar hatte sie prominente Fürsprecher und wurde 1594 freigelassen und freigesprochen.
Maria Holl, die Frau des Kronenwirts am Weinmarkt. Die Ulmerin hatte 1586 geheiratet und war mit ihrem Mann nach Nördlingen gezogen. Nachdem sie auch nach 62 Folterungen innerhalb fast eines Jahres kein unwiderrufenes Geständnis abgelegt hatte und sich zudem ihre Ulmer Verwandtschaft über die Gesandtschaften der beiden Städte am Regensburger Reichstag für sie einsetzte, musste man sie freilassen. Um die Ehre des Rats durch diese Situation nicht zu belasten, legte man ihr nach einem von Röttinger und dem Augsburger Juristen Georg Tradel verfassten Rechtsgutachten einen Urfehdebrief zur Unterschrift vor. Sie verpflichtete sich damit, ihr Haus nicht mehr zu verlassen und sich an den Verfolgern nicht zu rächen. Insbesondere bestätigte sie damit die Korrektheit des Vorgehens des Stadtrats. Nach zwei weteren Ehen starb Maria Holl, die berühmteste Nördlinger "Hexe" 1634 mit 85 Jahren.
historicum.net: Nördlingen - Hexenverfolgungen
 
Maria Holl war eine Gastwirtin aus Nördlingen, die Inhaberin des renommierten Gasthauses zur Goldenen Krone war. Sie wurde offenbar von Neidern denunziert, verhaftet und insgesamt 56 mal gefoltert. Offenbar hatte sie prominente Fürsprecher und wurde 1594 freigelassen und freigesprochen. Maria Holl starb erst 1634, vermutlich an der Pest. Sie war das letzte Opfer der Hexenprozesse in der freien Reichsstadt Nördlingen. In der Stadt galt sie als geheimnisvolle Erscheinung, die sich erst nach Einbruch der Dunkelheit auf die Straße tragen ließ.
Wenn ich mich recht erinnere,wird sie auch in dem Jugendroman "Hexen in der Stadt" kurz erwähnt,was öfter auch an Schulen als Lektüre gelesen wird.:winke:
 
Wenn ich mich recht erinnere,wird sie auch in dem Jugendroman "Hexen in der Stadt" kurz erwähnt,was öfter auch an Schulen als Lektüre gelesen wird.:winke:
Sie wird hier erwähnt:
Dietlof Reiche: Der Bleisiegelfälscher.
Die Prozeßakten:
Gloria Eschbaumer: Bescheidenliche Tortur. Der ehrbare Rat der Stadt Nördlingen im Hexenprozess 1593/94 gegen die Kronenwirtin Maria Holl.
 
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Sie wird hier erwähnt:
Dietlof Reiche: Der Bleisiegelfälscher.
Die Prozeßakten:
Gloria Eschbaumer: Bescheidenliche Tortur. Der ehrbare Rat der Stadt Nördlingen im Hexenprozess 1593/94 gegen die Kronenwirtin Maria Holl.

Hallo Tannhäuser!

Dietlof Reiches Roman habe ich vor ein paar Jahren mal als Literaturtipp empfohlen. Ich erinnere mich noch an deinen sehr netten Grünen von damals.

Der Loder Jörg Kratzer wird wegen eines gefälschten Bleisiegels für einen Loden verhaftet und soll als Sündenbock hingerichtet werden, weil der Ruf der Nördlinger Loden auf dem Spiel steht.

Sein Geselle und seine Tochter organisieren eine Massendemonstration der Weber, und der kühne Plan scheint sogar zu gelingen, als die Loder tatsächlich auf dem Marktplatz erscheinen.

Ein Ratsherr nutzt geschickt und zynisch die Situation. Als sich "die Hollin", die von ganz Nördlingen als Hexe gefürchtet wird aus Neugier auf dem Balkon zeigt, weist der Ratsherr auf sie als Zeugin hin, wie die Obrigkeit mit ihnen abfahren werde. Jeder dritte Meister werde aus der Stadt gejagt. In heller Panik löst sich die Demonstration daraufhin auf.
 
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Torturprotokoll

[FONT=Verdana, sans-serif]Ich habe ein Torturprotokoll in einer lokalen Veröffentlichung von Walter Roß aus Grimmen gefunden. Es ist ein Heftchen mit sechszehn Seiten, leider ohne Jahresangabe, aber in alter, deutscher Schrift. Ich habe es auf einem Flohmarkt erstanden.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]"Grimmen, in der Fronerei, den 16. July 1695, umb 11 Uhr abends:[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]In praesentia des Herrn Bürgermeisters Johans Cuntzen und Herrn Peter Kroszen alsz Assessoren des Gerichts und meiner Notarii die Inquisitinne, Anna Bützowen, des Baders Philips weib, nach der eingeholten belehrung von der Löbl. Facultät Greyffswald, vorgefordert, ernstlich und bewechlich ermahnet, Gott und dem Gerichte zu Ehren die reine unverfelschte wahrheit zu bekennen, und ihrem leibe keine unnötigen schmerzen zu verursachen, und demnegst über die Inquisitional Articul wie auch über die in der belehrung enthaltene fragen vernommen: Sie will aber nichts bekennen, sondern bleibet nach wie vor bey ihrem leuchnen, derhalben ihr der angstman folgender gestalt vorgestellt, daß Er Ihr alle zur peinlichkeit gehörige Instrumenta vorgeleget und sich gestellet, Sie damit auffs scherffste anzugreiffen; Es hat aber auch dieses bey Ihr nicht das geringste fruchten wollen und leuchnet bestendig, sie könne nicht zaubern: ferner dieselbe treulich ermahnt und endlich dem angstmann dieser gestalt übergeben, daß Er Sie zur Leiter führet. Sie will aber nichts bekennen. Der angstmann kleidet Sie ab und besichtigt sie überall auf Ihrem leibe, welcher auff Ihrem Rücken Sieben stigmata, an der lincken lende aüßwerts oben eines, unter den lincken arme auch Eines findet, in welche Er in der anwesenden gegenwart mit der suchnadel über eins Daumens breit tieff die nadel gestecket ohne blut und ohne empfindlichkeit, in etzliche steckt Er 3 bis 4 mahl, doch allemahl ohne blut und empfindlichkeit, wie gesagt. Darauff, weill Sie sich sehr trotzig gestellet und keineswegs zur bekenntnisz sich anschicken wollen, Ihr die beinschrauben und Daumenstöcke angeleget, achtet solches nichts, sondern sitzt, als schlieffe Sie, der Scharffrichter helt Ihr brennenden Schwefel vor die nase und wirfft Ihr denselben brennent an unterschiedlichen ohrten auff Ihren bloßen leib, aber ohne einige blasen und empfindlichkeit, oder aufflauffen, alsz würde sie nur mit Waszer besprenget, und Sie bekennet dennoch nichts. Saget endlich, der Teufel sollte den holen, der Es Ihr gelehret und wo Sie einen teuffel hette, der möchte von Ihr weichen und fliegen: wird zum andernmahl zugeschroben, daß es unmöchlig, daß ein mensch solches aushalten könne, achtet es nichts, sondern fagt nach befragen: Jesus Christus leidet vor Mich. Sie wüste nichts und könne nichts bekennen! Seuffzet auch, Gott, daß mir Gott die Gnade nicht will geben, daß ich kann bekennen! Repetiret solches unterschiedliche mahl. Der Angstmann schneidet Ihr die hare ab und findet daselbst auch ein stigma, darin Er mit der nadel tieff bis auff den Knochen sticht, aber ohne empfindlichkeit und ohne blut. Die beinschrauben und Daumenstöcke wurden wieder angezogen: Sie saget, oh, Gott gib Mir gnade, daß ich bekennen mag. Die Beinschrauben und daumenstöcke werden noch einmal angezogen und Sie stellet sich alsz wollte Sie waß sagen, helt aber damit an und schweiget still, Empfindlichkeit sieht man nicht, schreiet nicht einmahl, sondern bleibet dabey, Jesus Christus gibt mir die gnade, daß Ich bekennen mag: will aber nichts bekennen und bleibet noch wie vor halsstarrig und sitzt zuweilen alsz schlaffe Sie. Der Scharffrichter helt Ihr brennenden Schweffel wieder vor die nase und tföffelt Ihr welchen auff die bloße haut, Sie hat nicht die greingste empfindlichkeit und lauffen keine blasen auff, schreiet auch nicht. Solchen nach, wieln der Angstmann auff der ahrt nichts von Ihr haben können, auch Sie nichts bekennen wollen, der Fakultät Vorschrifft mehres vorzunehmen nicht verstattet, ist vor dieszmal dieser Actus beschloszen und die Inquisitine wieder an Ihren ohrt gebracht worden."[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Nach dieser Tortur erkundigte man sich bei der Juristenfakultät in Greifswald, ob man die Angeklagte "etwas schärffer angreiffen" dürfe, weil sie bei dieser gelinden frage nicht bekannt habe. Das wird abgelehnt.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als der Bote mit den Akten nach Greifswald unterwegs war, soll er durch die Kunst der Hexe in die Irre geleitet, vom Pferd gefallen und von Hunden angefallen worden sein. Auch einem dem Bürgermeister wurde durch die Rache der Hexe ein Pfohlen von Wölfe gerissen.
[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Anna Bützowen legt am 26. Juli beim Scharfrichter ohne Tortur ein Geständnis ab und wird im März des darauffolgenden Jahres verbrannt.[/FONT]
 
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Also ich will die Antwort jetzt einfach mal beantworten:

1. Foltermethode:Streckbank
Erklärung: Person auf Streckbank, Seile an beiden Füßen und Händen.
Dann werden die Seile durch Winden gezogen und dem Opfer reißen
sämtliche Sehnen und Muskeln springen heraus.

2.Foltermethode: Spanischer Kitzler
Erklärung: Henker kratzt dem Opfer mit Kralle die Haut vom Körper.

3. Foltermethode: St. Elms-Gürtel
erklärung: Opfer wird ein metalener Gürtel umgelegt, welcher innen mit
Eisenstachel besetzt ist. dann wurden in die Wunden fleischfressende Maden
gesetzt.

Das sind natürlich nur ein paar Beispiele.Schau doch einfach mal auf Das Mittelalter in Deutschland! da gibt es ein paar Informationen.

GLG
Teddy
 
@Teddy, Du bist da den im 19. Jahrhundert zu Schauerzwecken aufgerüsteten Folterkammern aufgesessen.
Von diesem Spanischen Kitzler habe ich noch in keinem Folterprotokoll gelesen. Eine Karbatsche würde dem Folterer zum Hautabreißen sicher bessere Dienste leisten. Es kamen eher sogenannte Fiedelbögen zum Einsatz, mit welchen man dem Opfer durch das Hinundherziehen eines groben Strickes die Haut aufriss. Der Strick ließ sich zudem mit Essig tränken.

Auch dieser Gürtel, den Du erwähnst, halte ich für wenig zweckmäßig. Solch ein Ding benutzten höchstens Mönche oder Nonnen zur Selbstkasteiung. Das Einsetzen von Maden (was deren Züchtung voraussetzt) würde den Scharfrichter schon fast zum Entomologen machen. Zudem verursachen Maden keine Schmerzen, sie fördern sogar die Wundheilung, da sie das gesunde Fleisch der Wunde nicht anrühren. Sie nützen also eher zur Heilung.

Ich will aber nicht leugnen, dass einige Scharfrichter recht kreativ wurden. So schworen einige auf extra gefertigte Tränke, die sie den Delinquenten einflößten. Dies waren besonders scharfe Gebräue, die einem mehr als nur die Tränen in die Augen trieben.

In der Regel genügte jedoch ein Strick, an dem man den zu Befragenden mit nach hinten verrenkten Armen aufzog. Zur Verschärfung konnten Gewichte an die Füße gehängt werden oder/und man schlug mit einem kräftigen Stock immer wieder gegen den Strick.

Statt der Streckbänke waren Leitern, die schräg an der Wand lehnten, häufiger anzutreffen.
 
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