Raubritter - gab es die?

Ja, die Landenberger waren recht weit verbreitet und in diverse Familienzweige aufgeteilt:
- Von Landenberg (bzw. "von der alten Landenberg") - die Hauptlinie, die sich nach der Burg Alt-Landenberg bei Bauma benannte.
- Von Hohenlandenberg - eine Nebenlinie, die sich nach der gleichnamigen Burg bei Wila benannte.
- Von Breitenlandenberg - eine Nebenlinie, die sich nach der gleichnamigen Burg bei Turbenthal benannte.
- Von Landenberg-Greifensee - eine Nebenlinie, die sich nach der Burg Greifensee benannte, die sie als habsburgisches Lehen innehatte.

Es gibt in der Nordostschweiz sehr, sehr viele Burgen , die über kürzere oder längere Zeit einmal in den Händen der Landenberger waren.
 
Unabhänig von der korrekten zeitgenössischen Bezeichnung wüde ich doch behaupten, dass es "raubende Ritter" im Spätmittelalter doch recht verbreitet gab. Ich kenne mich v.a. in den Schweizerischen Verhältnissen aus, und da nötigte der ökonomische Niedergang so manchen Adligen, zu ganz und gar unritterlichen Methoden zu greifen.

Ein typisches Beispiels aus dem Umland von Zürich ist Beringer von Hohenlandenberg. 1322/23 kämpfte er als Anführer einer Söldnertruppe in päpstlichen Diensten, kehrte aber spätestens 1331 in seine Heimatregion (das Tösstal im heutigen Kanton Zürich) zurück und erwarb sich als Burgherr zu Hohenlandenberg und zu Schauenberg rasch einen miserablen Ruf als Wegelagerer, Pferdedieb und Falschmünzer.
Da er verbannten Adligen aus Zürich Aufnahme bot und gegen Truppen der Stadt auch im Gefecht bei Grynau (1337) kämpfte, war er den Zürchern und den Landesherrn im benachbarten Thurgau, den Habsburgern, bald gleichermassen verhasst. 1340 wurde auf dem Landtag zu Hafnern beschlossen, seine beiden Burgen zu zerstören - was 1342 oder 1344 auch in die Tat umgesetzt wurde. Beringer entkam und fand 1350 in der "Mordnacht von Zürich" im Strassenkampf den Tod.

Romantisch finde ich an dieser "Raubrittergeschichte" nun gar nichts. Beringer war wohl einfach ein alter, stolzer Haudegen, der nach der Rückkehr in die Heimat feststellen musste, dass seine Position sowohl gesellschaftlich als auch ökonomisch nicht die beste war. Das versuchte er mit dem Schwert in der Hand zu ändern und scheiterte. Vergleichbare Geschichten gibt es zu zahlreichen Familien insbesondere aus dem niederen Adel, vor allem aus dem 14. Jhdt.

Kannst du bitte deine Quelle nennen? Ich habe mal mal im Historischen Lexikon der Schweiz nachgelesen und da steht überhautp nichts davon, das Buch über den Adel von Roger Sablonier habe ich jetzt nicht gleich zur Hand um nachzulesen ob es darin erwähnt wird.
 
Hallo Ursi. Der obige Text ist eine Zusammenfassung meiner Recherchen zur Geschichte der Burg Schauenberg, die ich für Burgenwelt - Die Burgen dieser Welt vor einiger Zeit verfasst habe.
Die wesentlichen Originalquellen kann ich Dir jetzt nicht aus dem Stegreif aufzählen. Das wichtigste Buch dazu, in welchem sie aber mit Sicherheit aufgelistet sind, wäre:

[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif] Josef Winiger / Annamaria Matter / Andrea Tiziani - Die Burg Schauenberg bei Hofstetten: Zeugnisse eines Burgenbruchs [Monographien der Kantonsarchäologie Zürich, Bd. 33]. Zürich / Egg, 2000.[/FONT]
 
Ja, die Landenberger waren recht weit verbreitet und in diverse Familienzweige aufgeteilt:

So hieß Mutters Ami-Vetter, Pfarrer in St. Louis am Mississippi. Dem der Nachweis zu seinem Leidwesen dann nicht gelungen ist.

Es gibt in der Nordostschweiz sehr, sehr viele Burgen , die über kürzere oder längere Zeit einmal in den Händen der Landenberger waren.

Auch in Südwestdeutschland nicht wenig begütert. Bis Schramberg.
Wobei eine der Wurzeln der Uhrenfabrik Kienzle, die HAU (Hamburg-Amerikanische-Uhrenfabrik) auch von einem, allerdings bürgerlichen Landenberger gegründet wurde.

- Von Landenberg-Greifensee - eine Nebenlinie, die sich nach der Burg Greifensee benannte, die sie als habsburgisches Lehen innehatte.

Die schlimmen Züricher.:motz:
(Aber die Kellersche Novelle ist auch gut.)
 
Ritter/Raubritter - eine aussterbende Art in einer sich verändernden Welt

Hy,

die zwangsläufige Entwicklung hin zu Streitigkeiten der "Blaublütigen" untereinander und zwischen den "Blauen" und der Kurie, aufgrund der Lehen, ist denke ich einvernehmlich.
Aber es wurde sich teilweise Jahrhunderte gestritten wegen ein paar Quadratkilometer Land, denn letztendlich ging es immer auch um die zu erhaltende Macht. Jetzt veränderte sich die Gesellschaft aber derart dass man vom Naturalientausch zum Geld überging, das es dadurch Sieger und Verlierer gab ist klar. Dort wo sich "zufällig" eine größere Gemeinschaft als die eines Dorfes bildete, gehörten zu den Gewinnern. Denn besonders in diesen hatten sich die aufstrebenden Handwerkszünfte etabliert und auch gegenseitig voneinander profitiert (Schmied-Sattler-......). Wer aber fiel hintenüber ? Die "Blauen" mit ihren Lehen, mit monarchischer absoluter Macht über ihr Land ausgestattet, aber meist ausserhalb der stark wachsenden Städte vermieden sie überdies so gut es ging den Kontakt zu Bürgerlichen, schließlich war das nur Fußvolk. Gerade diese Leute kamen jetzt aber zu Reichtum, durch eigene Arbeit! die Monarchen kannten das Wort "Arbeit" gar nicht.

Das sich die Verlierer nun an ein altes Recht erinnerten das sie dazu nutzten um sich das zu holen was ihnen "zusteht" --->Fehderecht

Meistens hatten die kleinen Leute darunter zu leiden (wie so oft in der Historie), wenn sich Adlige untereinander stritten, hat sich z.B. ein Hans Thomas von Absberg aufgemacht um seine Rechte durchzusetzen, die er, so meinte er, anders nicht hatte durchsetzen können, gegen den Erzfeind Nürnberg.

Das, wie es im Mittelalter genannt wurde Landfriedensbruch begangen wurde, ist für alle "Raubritter" gesehen unstreitig, denke ich oder ?. Leider haben Kaiser und andere die die Rechtsordnungen aufgestellt haben, vermissen lassen konsequent zu sein, wenn sie nämlich das Lehenswesen derart reformiert hätten, das es nicht mehr so leicht zu Streitigkeiten, natürlich auch oft zwischen blaublütigen Verwandten, kommen konnte.
Aber das wäre ein zu großes Opfer geworden, wahrscheinlich, schließlich kam derart Recht vom Kaiser, und der war Gott befohlen, und wer zweifelt schon an Gott!?

Dafür das das Recht noch nicht flächendeckend durchgesetzt werden konnte, und das Lehensrecht, wahrscheinlich, ein zu großes Opfer gewesen wäre, (das an DEM Grundpfeiler der damaligen Gesellschaft gerüttelt hätte), wurde die Reichsacht/Aberacht verhängt. Nicht wirklich ein abschreckendes Mittel, zumindest für "Blaue" die einen sich gefügigen "Raubritter" zur Verfügung hatten, der die "Drecksarbeit" erledigte, manche von den "Blauen" verschwanden dann ins Ausland wenn über sie und ihre Raubritter die Reichsacht/Aberacht gehängt wurde (hängen ist das richtig oder sagt man legen ?), die Raubritter mussten dann im Ernstfall die Suppe auslöffeln, indem sie der eigenen Hinrichtung beiwohnen mussten!
 
Die Reichsacht wurde "verhängt", nicht "gehängt"...;)

Alle Adligen als "Monarchen" zu bezeichnen, die den Kontakt mit dem Bürgertum scheuten und von Arbeit keine Ahnung gehabt hätten, finde ich etwas gar simpel. Gerade im niedern Adel mussten die Herren auf ihren Burgen sehr wohl selbst mit anpacken, denn viele dieser Kleinburgen boten oft nur der Ritterfamilie und wenigen Knechten/Mägden Platz als Wohnsitz. Die allermeisten lebten in eher ärmlichen Verhältnissen, und es ist auch kein Wunder, dass etliche dieser Familien im Spätmittelalter "verbauerten".
 
Die allermeisten lebten in eher ärmlichen Verhältnissen, und es ist auch kein Wunder, dass etliche dieser Familien im Spätmittelalter "verbauerten".

Du meinst sicher mit "verbauern" das Verarmen.
Auch dieser Prozeß muß jedoch differenziert betrachtet werden:
http://www.geschichtsforum.de/94825-post49.html
http://www.geschichtsforum.de/253806-post79.html (letzter Abschnitt des Beitrags)
Ebenso ist die Sache mit den ärmlichen Verhältnissen nicht pauschal zu bewerten:
http://www.geschichtsforum.de/143380-post23.html

Und das sogenannte Raubrittertum hatte ebenfalls nicht zwangsläufig mit Armut u. dgl. zu tun, sondern ist ebenso in einem eigenen Kontext zu sehen.
Ich verweise dazu nochmals auf zwei Beiträge vom Anfangsteil der Diskussion in diesem Thread:
http://www.geschichtsforum.de/153268-post19.html
http://www.geschichtsforum.de/153399-post20.html
 
Mit "verbauern" meine ich das Absinken im sozialen und ökonomischen Status des niederen Adels in einer ländlichen Gesellschaft. Interessanterweise kehrten damit manche dieser Ministerialen-Familien zu ihren eigenen Ursprüngen zurück: Im 12. und 13. Jhdt. wurden sie – oft freie Bauern – als Dienstleute in den Adelsstand erhoben. Fortan traten sie als Ritter im Gefolge eines Freiherrn oder Grafen auf, bauten sich eine einfache Burg, ein festes Haus oder auch nur einen Wohnturm. Mit dem öknomischen Niedergang verzichteten viele im 14. Jhdt. auf dieses Statussymbol und zogen in die Städte. Oder sie blieben auf jenen Gütern, die ihnen nach diversen Verkäufen noch verblieben waren, liessen aber ihre Burg wieder zerfallen (oder verkauften sie an einen reichen Kaufmann), hörten auf, sich "Ritter" zu nennen und verheirateten ihre Söhne und Töchter auch wieder mit anderen bäuerlichen Familien.
 
Mit "verbauern" meine ich das Absinken im sozialen und ökonomischen Status des niederen Adels in einer ländlichen Gesellschaft. Interessanterweise kehrten damit manche dieser Ministerialen-Familien zu ihren eigenen Ursprüngen zurück: Im 12. und 13. Jhdt. wurden sie – oft freie Bauern – als Dienstleute in den Adelsstand erhoben. Fortan traten sie als Ritter im Gefolge eines Freiherrn oder Grafen auf, bauten sich eine einfache Burg, ein festes Haus oder auch nur einen Wohnturm. Mit dem öknomischen Niedergang verzichteten viele im 14. Jhdt. auf dieses Statussymbol und zogen in die Städte. Oder sie blieben auf jenen Gütern, die ihnen nach diversen Verkäufen noch verblieben waren, liessen aber ihre Burg wieder zerfallen (oder verkauften sie an einen reichen Kaufmann), hörten auf, sich "Ritter" zu nennen und verheirateten ihre Söhne und Töchter auch wieder mit anderen bäuerlichen Familien.

Ich hätte ja schwören können, daß die Ministerialen aus dem Stand der ursprüglich unfreien Bediensteten hervorgingen - siehe dazu den zuvor verlinkten Beitrag
Im dort gebrachten Zitat aus Wilhelm Volkert "Adel bis Zunft: Ein Lexikon des Mittelalters" - C.H. Beck, München 1991:
Unfreie schrieb:
...
Grundsätzlich wurde die Zugehörigkeit zu den Unfreien durch die Abstammung von unfreien Eltern bestimmt, wobei der Grundsatz galt, daß bei Ehen zwischen freien und unfreien Partnern die Kinder "der ärgeren Hand " folgten, d.h. unfrei wurden; es erscheint jedoch fraglich, die Freien und Unfreien als Geburtsstände zu bezeichnen, weil diese nicht scharf geschieden waren und häufig der Übergang von der einen in die andere Gruppe möglich war.
Dies gilt insbesondere für die ritterlichen Dienstleute großer Herren, die Ministerialen (ministerialis). Unfreie Bedienstete, die militärische Dienste als Berittene leisteten, gab es schon in karolingischer Zeit. Durch diese Art der Dienstleistung im Heerbann, bei der Burghut (Verwaltung von festen Häusern und Burgen) und in der Hofhaltung der Herren waren sie aus der Masse der Unfreien herausgehoben. Seit dem 11. Jh. kam es zur Aufzeichnung von Dienstrechten für diese Personengruppe. Da nun ihre Lehensfähigkeit anerkannt war und sie im normierten Lehensrecht des 12. Jh. einen Heerschild erhielten, näherten sich die ursprünglich unfreien Ministerialen dem Adelsstand...
Die geburtsständische Vereinheitlichung des Ministerialenstandes wurde seit dem 12. Jh. offensichtlich auch dadurch gefördert, daß sich Edelfreie (Uradelige - Anm. von mir) in Dienstverhältnisse zu Hochadligen begaben. Dies mag mit eine der Voraussetzungen dafür gewesen sein, daß die Rechtswirksamkeit der Standesminderung durch unfreie Herkunft an Bedeutung verlor und schließlich zum Ende des Mittelalters ganz unterging...
...
Und an anderer Stelle im selben Buch:
Adel schrieb:
...
Im Berufsstand des Ritters spielte die persönliche Freiheit eine geringe Rolle, so daß auch die persönlich unfreien Dienstleute (ministeriales), welche Ritterdienste leisteten, dem Adel zugerechnet werden konnten (deswegen auch die Bezeichnung "Dienstadel" - Anm. von mir). In der Königs- und Fürstenministerialität konnten Dienstleute bis in die höchsten Ämter aufsteigen, was mit großem Ansehen und dem Anschluß an die oberen Adelsränge verbunden war...
...

Außerdem dachte ich, daß der Ursprung der Ritter aus dem Stand der Freien - bäuerlicher Herkunft - mit mehr als 12 Hufen Land, welche als Panzerreiter im Heerbann mizuziehen hatten, davon zu unterscheiden sei.

Ebenso hatte ich übrigens die Ritterschaft bzw. den ritterlichen Adel auf der Stufe des niederen Adels angesiedelt - dazu nochmals aus oben genanntem Buch:
Adel schrieb:
...
Dem reichsfürstlichen Hochadel war der Heerschild unmittelbar unter dem König vorbehalten, den Grafen und Herren war der Rang nach diesen Fürsten reserviert, darunter rangierten die Ritter und einfachen Adligen...
...

Den Punkt des Abzugs in die Städte hatte ich neben anderen Punkten bereits hier ausgeführt - ich erlaube mir, mich selbst zu zitieren:
...
Die in diesem Thread ebenfalls schon genannten Faktoren von Agrarkrise und Landflucht, Aufstieg des Bürgertums und der Städte etc. sind bei weitem nicht weniger entscheidend. Immerhin aber gelang es einigen Geschlechtern dabei durchaus zu überleben: zum einen beim landständischen Adel bspw. durch Übernahme von Pfleger-, Landrichter- und Amtsmannposten (Wahrnehmen von Gerichtsrechten, Polizeibefugnissen und Verwaltungsaufgaben für den Landesherrn), zum anderen durch Integration in die städtische Oberschicht, wo bspw. der Ministerialität entstammende Geschlechter die neuen wirtschaftlichen Möglichkeiten nutzten (z.B. Fernhandel). Aus diesem Grund spricht übrigens die neuere Forschung auch nicht mehr von einem regelrechten Niedergang, sondern von einem durch ungünstige Rahmenbedingungen begleiteten Selektionsprozeß unter den Geschlechtern.
Nach Andreas Schlunk/Robert Giersch "Die Ritter: Geschichte - Kultur - Alltagsleben" (Begleitbuch zur Ausstellung "Die Ritter" im Historischen Museum der Pfalz Speyer) - Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2003
...

Wobei dem jedoch ebenso hinzuzufügen ist, daß sich gerade im Spätmittelalter - nämlich ab dem 14. Jh. - der ritterliche Adel andererseits gegenüber niedriger Gestellten wie auch Bürgerlichen abschottete (Stichworte: Turnieradel, Ahnenprobe).



Der Punkt der Verheiratung von Söhnen und Töchtern aus ritterlichen Familien interessiert mich jetzt jedoch: Hast Du Beispiele dafür, und inwieweit war das im Spätmittelalter üblich geworden?
 
Der Punkt der Verheiratung von Söhnen und Töchtern aus ritterlichen Familien interessiert mich jetzt jedoch: Hast Du Beispiele dafür, und inwieweit war das im Spätmittelalter üblich geworden?


Regional kenne ich den Fall eines Bubenhofen, (niederadlig, zeitweilig aber überaus begütert) den der bürgerliche Vater eines Mädchens "zur Ehe zwingt".
Der Vater Bubenhofen versucht dies vergeblich zu verhindern. Hintergründe habe ich "im Kopf" nicht parat, könnte ich heraussuchen.

Der württ. Graf bekommt die Tochter des Herzogs von Mailand zur Frau, dessen Vetter Landau-Grüningen (100 Jahre vorher eher bedeutenter als die Stgt. Linie) ebenfalls, aber ledigliche eine illegitime.
 
Ich kenne beide Tendenzen.

Den Rückfall von in den Adel gehobenen Familien in den Bauernstand (was sich auch wieder rückgängig machen ließ) wie auch den Aufstieg der Ministerialen in den ritterständischen Adel. Letzteres kam vor, wenn die Ministerialengeschlechter in ihrer Stellung zu Wohlstand und Ansehen gekommen waren, so zahlten sie sich in die Ritterschaft einer bestimmten Region ein (ein Prozedere, was noch bis weit in die Neuzeit wichtig war, um ritterständisch und in einer Region gesellschaftlich akzeptiert zu werden). Man überzeugte finanziell den umliegenden Adel oder erwarb bestimmte Burgen durch Ankauf.

Vielleicht sollte man das Raubrittertum, wenn man bei dem Begriff bleiben will, damit zu erklären versuchen, dass man neuzeitliche Verhältnisse mit denen des Mittelalters vergleicht.

Trotz der Errungenschaften Rudolf I. für den Landfrieden, spielt sicherlich das Datum 1495 mit dem damit verbunden "Ewigen Landfrieden" eine gewichtige Rolle. Gewissermaßen gewöhnte man sich an diese innere Friedensordnung, welche zu den Zielen gehörte, welchen die Reichsinstitutionen am stärksten verpflichtet waren. Dann übertrug man wohl diesen Landfrieden auf die Zeit zuvor in einer Retrospektive, welche die Landfriedensbrechern verdammen ließ. Das sehe ich als eine Erklärung für die Verurteilung der Aktivitäten des Niederadels, welche heute oft als Raubrittertum begriffen werden.
 
Regional kenne ich den Fall eines Bubenhofen, (niederadlig, zeitweilig aber überaus begütert) den der bürgerliche Vater eines Mädchens "zur Ehe zwingt".
Der Vater Bubenhofen versucht dies vergeblich zu verhindern. Hintergründe habe ich "im Kopf" nicht parat, könnte ich heraussuchen.

Der württ. Graf bekommt die Tochter des Herzogs von Mailand zur Frau, dessen Vetter Landau-Grüningen (100 Jahre vorher eher bedeutenter als die Stgt. Linie) ebenfalls, aber ledigliche eine illegitime.

Leider nicht mehr zu löschen...
sorry
 
Bekannt, für das Spätmittelalter, Gutenberg.

Für die Neuzeit, Gimmelshausen


Nochmals, als Beispiel für den Abstieg vom Reichsfürsten zum Niederadel, die Landau-Grüningen, im 13. Jahrhundert überaus begüterte oberschwäbische Grafen, Seiteninie, eher aber Hauptlinie der Württemberger, Ulrich der Stifter und Hermann von Grüningen, Vettern, haben wesentlich zum Sieg Hermann Raspes über den Sohn Friedrichs II. Konrad IV beigetragen, dann zeitweilig erfolgreich im Versuch den Niedergang durch ital. Heeresdienst aufzuhalten.
Die Familie existiert heute anscheinend noch, aber Grafentitel schon im 15. Jahrhundert aufgegeben.
OT:
Die namensgebende Burg "Landau" liegt keine 500m von der Heuneburg entfernt.
 
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