Ritter/Raubritter - eine aussterbende Art in einer sich verändernden Welt
Hy,
die zwangsläufige Entwicklung hin zu Streitigkeiten der "Blaublütigen" untereinander und zwischen den "Blauen" und der Kurie, aufgrund der Lehen, ist denke ich einvernehmlich.
Aber es wurde sich teilweise Jahrhunderte gestritten wegen ein paar Quadratkilometer Land, denn letztendlich ging es immer auch um die zu erhaltende Macht. Jetzt veränderte sich die Gesellschaft aber derart dass man vom Naturalientausch zum Geld überging, das es dadurch Sieger und Verlierer gab ist klar. Dort wo sich "zufällig" eine größere Gemeinschaft als die eines Dorfes bildete, gehörten zu den Gewinnern. Denn besonders in diesen hatten sich die aufstrebenden Handwerkszünfte etabliert und auch gegenseitig voneinander profitiert (Schmied-Sattler-......). Wer aber fiel hintenüber ? Die "Blauen" mit ihren Lehen, mit monarchischer absoluter Macht über ihr Land ausgestattet, aber meist ausserhalb der stark wachsenden Städte vermieden sie überdies so gut es ging den Kontakt zu Bürgerlichen, schließlich war das nur Fußvolk. Gerade diese Leute kamen jetzt aber zu Reichtum, durch eigene Arbeit! die Monarchen kannten das Wort "Arbeit" gar nicht.
Das sich die Verlierer nun an ein altes Recht erinnerten das sie dazu nutzten um sich das zu holen was ihnen "zusteht" --->Fehderecht
Meistens hatten die kleinen Leute darunter zu leiden (wie so oft in der Historie), wenn sich Adlige untereinander stritten, hat sich z.B. ein Hans Thomas von Absberg aufgemacht um seine Rechte durchzusetzen, die er, so meinte er, anders nicht hatte durchsetzen können, gegen den Erzfeind Nürnberg.
Das, wie es im Mittelalter genannt wurde Landfriedensbruch begangen wurde, ist für alle "Raubritter" gesehen unstreitig, denke ich oder ?. Leider haben Kaiser und andere die die Rechtsordnungen aufgestellt haben, vermissen lassen konsequent zu sein, wenn sie nämlich das Lehenswesen derart reformiert hätten, das es nicht mehr so leicht zu Streitigkeiten, natürlich auch oft zwischen blaublütigen Verwandten, kommen konnte.
Aber das wäre ein zu großes Opfer geworden, wahrscheinlich, schließlich kam derart Recht vom Kaiser, und der war Gott befohlen, und wer zweifelt schon an Gott!?
Dafür das das Recht noch nicht flächendeckend durchgesetzt werden konnte, und das Lehensrecht, wahrscheinlich, ein zu großes Opfer gewesen wäre, (das an DEM Grundpfeiler der damaligen Gesellschaft gerüttelt hätte), wurde die Reichsacht/Aberacht verhängt. Nicht wirklich ein abschreckendes Mittel, zumindest für "Blaue" die einen sich gefügigen "Raubritter" zur Verfügung hatten, der die "Drecksarbeit" erledigte, manche von den "Blauen" verschwanden dann ins Ausland wenn über sie und ihre Raubritter die Reichsacht/Aberacht gehängt wurde (hängen ist das richtig oder sagt man legen ?), die Raubritter mussten dann im Ernstfall die Suppe auslöffeln, indem sie der eigenen Hinrichtung beiwohnen mussten!