Bestattungsriten der Mongolen

G

Gast

Gast
stimmt es , das die mongolen niemals, seit tausenden von jahren, ihre toten beerdigen ?

sie verbrennen ihre toten, weil die erde ihnen heilig ist !
 
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war die Himmelsbestattung in der Mongolei und bei den benachbarten Steppenvölkern üblich. Es handelt sich dabei um einen schamanistischen Brauch, mit einer jahrhundertealten Tradition schon vor der Einführung des Buddhismus.
Im Unterschied zu Tibet wurde der Körper hier nicht zerkleinert, sondern als Ganzes in die Steppe gelegt. Beim Transport durfte er nicht durch die Türe der Jurte getragen werden, da die Schwelle ein Hindernis für seinen Geist darstellte. Stattdessen wurde neben der Türe das Scherengitter der Wand geöffnet, um einen Durchlass zu schaffen. Die Geschwindigkeit, mit der die Vögel und andere Wildtiere den Leichnam beseitigten, galt als Indikator für den Lebenswandel des Verstorbenen.
In der Zeit des Sozialismus wurde dieser Brauch bekämpft, zugunsten der Erdbestattung im europäischen Stil. Diese hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts als die übliche Bestattungsform weitgehend durchgesetzt.
Himmelsbestattung ? Wikipedia

Oder mal unter Bestattungsrituale- Mongolei googeln
 
Zuletzt bearbeitet:
Luftbestattung verboten

In der sozialistischen Ära (vor 1990) wurde die althergebrachte Luftbestattung verboten und ist es auch noch jetzt. Allerdings habe ich auf einer meiner letzten Reisen in die Mongolei doch Hinweise darauf gesehen, dass die Luftbestattung zumindest gelegentlich praktiziert wird.

Die Erdbestattung war auch schon früher nicht unüblich. Dschingis Khan soll in der Erde bestattet worden sein. Aus früheren Perioden gibt es prächtige skythische Hügelgräber großer Fürsten.

Verstorbene Schamanen sollten allerdings auch heute noch eine Luftbestattung bekommen, selbst wenn dies den offiziellen Gesetzen widerspricht.

Übrigens: Die Mongolen als solche gibt es noch nicht seit Tausenden von Jahren. Die Mongolen als solche gibt es erst seit Dschingis Khan, der die verfeindeten Stämme der zentralasiatischen Steppe vereinte und 1206 zu einer Nation machte. Davor gab es sozusagen protomongolische Stammes- und Clangebilde. Und die Türken, die Uiguren, die Xiong Nu (evtl. die Hunnen), die Skythen usw. Die nomadische Wirtschaftsweise gibt es dort allerdings schon seit ca. 3.000 Jahren. Als Reiterkultur mit Jurten wohl seit weniger als 2.000 Jahren. Seit ungefähr 1.300 Jahren haben sich die materielle Kultur und die nomadische Wirtschaftsweise in den ländlichen Gebieten der Region kaum verändert. - Nicht aus Rückständigkeit, sondern weil sie hervorragend an die Gegebenheiten angepasst sind: Stabilität aus Gründen dauerhaften Erfolgs. Im Gebiet der Mongolei gab es niemals Hungersnöte - ganz anders als in Europa und anderen Weltgegenden.
 
Zuletzt bearbeitet:
In der sozialistischen Ära (vor 1990) wurde die althergebrachte Luftbestattung verboten und ist es auch noch jetzt. Allerdings habe ich auf einer meiner letzten Reisen in die Mongolei doch Hinweise darauf gesehen, dass die Luftbestattung zumindest gelegentlich praktiziert wird.

.

Ja, alte Bräuche lassen sich nicht mal so eben per Gesetz ändern.
Wer will denn das auch mitten in der Steppe überprüfen?
Da hat jeder was davon. Die Angehörigen haben die Gewissheit, etwas gutes getan zu haben und die Tiere werden satt.
 
Zurück
Oben