Die Päpstin

Die meisten Zuschauer werden die Story für bare Münze nehmen, obwohl sie, nach allem, was ich über den Film gelesen habe, noch nicht einmal den mittelalterlichen Legenden um diese angebliche Päpstin entspricht, sondern weitgehend von der Romanautorin erfunden wurde. Das Problem ist, viele Zuschauer werden eben nicht erkennen, dass die Geschichte erfunden ist, sondern das Ganze für einen Historienfilm halten. Sie werden also ungebildeter.
 
Die meisten Zuschauer werden die Story für bare Münze nehmen, obwohl sie, nach allem, was ich über den Film gelesen habe, noch nicht einmal den mittelalterlichen Legenden um diese angebliche Päpstin entspricht, sondern weitgehend von der Romanautorin erfunden wurde. Das Problem ist, viele Zuschauer werden eben nicht erkennen, dass die Geschichte erfunden ist, sondern das Ganze für einen Historienfilm halten. Sie werden also ungebildeter.

Nein viel besser, die gehen in den Film, kommen dann hierher und löchern uns mit Fragen zum Wahrheitsgehalt, ach, ich freu mich jetzt schon :D :devil: Wann läuft der eigentlich an?
 
Die meisten Zuschauer werden die Story für bare Münze nehmen, obwohl sie, nach allem, was ich über den Film gelesen habe, noch nicht einmal den mittelalterlichen Legenden um diese angebliche Päpstin entspricht, sondern weitgehend von der Romanautorin erfunden wurde. Das Problem ist, viele Zuschauer werden eben nicht erkennen, dass die Geschichte erfunden ist, sondern das Ganze für einen Historienfilm halten. Sie werden also ungebildeter.
Immerhin prangte selbst in unserem oftmals besuchten Independentkino während der Werbung vor "Vision ..." der Spruch des Trailers "Eine wahre Geschichte"!
Mehr braucht man wohl nicht dazu sagen.:rofl:

Und ja, die Leute halten die kath. Kirche zu allem für fähig und glauben dass sie viele Leichen im Keller hat, vielleicht auch eine Päpstin, 5 Dutzend Kinder vom Starken August, die er während seines Romaufenthaltes zeugte oder aber eine Wunderheilerin, die von einem Papst vergewaltigt wurde...

Wir könnten an anderer Stelle zum Abreagieren mal auflisten, was zu einem "guten" Historischen Roman gehört.
 
Zuletzt bearbeitet:

Naja, wen wundert es.

Für die Existenz eines weiblichen Papstes gibt es keine stichhaltigen Belege, was nicht untypisch ist für den seit Langem beliebten antiklerikalen Verschwörungsroman, der dem Leser wenig und der Kirche so ziemlich alles zutraut.
Aus dem verlinkten Artikel.

Warum kann denn heute Religionsschelte nicht einfach Geist und Witz haben wie im viel gescholtenen unmoralischen 18.Jh.? Warum muss sie so bierernst sein?
Gut, "Die Nonne" mal ausgenommen! Aber ansonsten sind doch die Werke aus der Zeit vom "Karthäuserpförtner" über die "philosophische Therese" bis hin zu Mirabeaus "Bekehrung" oder all den irrwitzigen Geschichten von Voltaire viel geschickter, viel wirkungsvoller.
 
Ich habe das Buch gelesen und fand es interessant sowie unterhaltsam. Mag vielleicht daran liegen das ich ein Faible für Verschwörungstheorien habe. Was jetzt aber nicht heißt das ich jeden Scheiß glaube. Aber ins Grübeln kommt man schon. Ist ja eigentlich kein schlechter Nebeneffekt wenn man sich mit „ der Geschichte“ befasst und die ganze Sache hinterfragt, - oder?

Den Film werde ich mir auch anschauen. Egal welche Kritiken er hier oder sonst wo erhalten hat.
Da halte ich es mit dem Slogan einer bekannten Klatsch und Sensationszeitung, „Bild dir deine Meinung“. Sollten vielleicht mehr Leute machen.

Zu den Befürchtungen, „Viele nehmen den Film dann für voll“. Liegt das nicht an mangelnder Aufklärung? Im Hinterkopf ist doch der heilige Stuhl eine geheimnisvolle Organisation über deren Innenleben man herzlich wenig weiß. Die katholische Kirche hat doch im laufe der Geschichte dieses Klischee stets unterstütz. Hinzu kommen Stern und Spiegelartikel über den Geheimdienst des Vatikans. Von offizieller Seite stets dementiert, aber nie entkräftet.

Also lassen wir die Kirche im Dorf und freuen uns über kurzweiligen Zeitvertreib.
Und wie Lili so schön orakelt. Auf das wir neue, interessante und lustige Diskussionen hier im Forum bekommen.
 
Das Problem mit Verschwörungstheorien ist aber, dass sie schon fast religiösen Charakter haben: Es gibt da die "Wissenden", die felsenfest davon überzeugt sind, dass sie die Wahrheit erkannt haben, und die sich keinesfalls vom Gegenteil überzeugen lassen. Die Kirche könnte daher dementieren so viel sie will - wer ihr nicht glauben will, der wird ihr nicht glauben. Sie könnte all ihre Archive öffnen - die Verschwörungstheoretiker würden trotzdem annehmen, dass es noch weitere gibt.
Außerdem setzen Verschwörungstheoretiker auf Beweislastumkehr: Normalerweise muss jeder selber beweisen, was er behauptet - das ist im Recht so, aber auch im seriösen Journalismus und in der Wissenschaft. Verschwörungstheoretiker aber stellen irgendetwas in den Raum und behaupten dann, wenn der Gegner es nicht widerlegen könne, dann wäre das der Beweis, dass es stimmt. Daher kann man leicht behaupten, die Kirche würde irgendein Ereignis im 9. oder 10. Jhdt. vertuschen - wie bitte soll sie den Gegenbeweis führen? Es ist viel eher Sache der Päpstin-Gläubigen, einmal mit einem Beweis aufzuwarten.

Dass Dich das Buch ins Grübeln gebracht hat, glaube ich Dir gerne. Das ist mit den meisten Verschwörungstheorien so - auf den ersten Blick wirken sie logisch und überzeugend. Auf den zweiten allerdings nicht mehr ...
 
Zwar ging es bei einem der an der Stelle verlinkten Interviews nicht um die aktuelle Verfilmung, sondern um die Romane bzw. Romanvorlagen allgemein, aber Michael Hesemann ist da bereits außerordentlich deutlich geworden:
Michael Hesemann | "Die Päpstin ist ein Märchen für Erwachsene" | The European
KATH.NET - Katholischer Nachrichtendienst
NGZ-Gespräch mit Michael Hesemann, Autor: "Ein falsches Bild der Kirche" | NGZ Online

In einem Punkt muß ich allerdings Michael Hesemann widersprechen:
Frage: Herr Hesemann, in Ihrem Buch über "Die Dunkelmänner und Mythen, Lügen und Legenden der Kirchengeschichte" haben Sie sich auch ausführlich mit der Geschichte der Päpstin Johanna auseinander gesetzt. Schauen Sie sich jetzt auch den Film dazu an?
Antwort: Natürlich schaue ich mir den Film an.
Denn damit werde ich es halten wie mit den betreffenden Romanen: die Ausgabe spare ich mir, weil mir das Geld zu schade dafür ist.
 
Hat Päpstin Johanna wirklich gelebt?

Seitdem ich letztes Jahr den Kinofilm gesehen habe, interessiere ich mich für die Geschichte von Päpstin Johanna und habe im Internet recherchiert.
Leider habe ich noch keinen Beleg für ihre Existenz gefunden, auf den meisten Seiten steht nur, dass es keinen Beweis dafür gäbe, und dass sie wahrscheinlich nie gelebt hätte. Irgendwo stand zu lesen, dass seit dem 9. Jahrhundert die Päpste am Tag ihrer Wahl auf einem Stuhl mit Loch sitzen mussten damit man ihr Geschlecht feststellen konnte. Das alleine ist für mich Beweis genug dafür dass Johanna gelebt hat. Wie seht ihr das?

Ich mache dieses Thema auf damit wir hier über Päpstin Johanna diskutieren können. Sicherlich hat dazu jeder eine andere Meinung.
 
Die Legende, dass eine Frau einmal Päpstin war, geht auf einige Zeilen eines Mönchs zurück, werde mich über seinen Namen noch korrekt schlau machen.

Dieselbe Geschichte wurde dann von der Reformation aufgegriffen, um die Verderbtheit der katholischen Kirche darzustellen.

Die Autorin, und später das Filmteam, hat diese alte Legende aufgefasst, eine clevere Geschichte daraus gestrickt und mit viel Erfolg verkauft.
Aber es ist immer nur ein Roman, keine geschichtliche Abhandlung...
Fragen erwünscht....;)
 
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