Mittelalterliche Riesengeschütze

Das hier ist das Prinzip, auch wenn in dieser Darstellung Leonardo Da Vinci eine art Schrapnell-Geschoss um ca. 250 Jahre vorweg nahm,
 

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Und hier ist noch eine Zeichnung in der mehrere Mörser eine Fläche mit einem Steinhagel eindecken um den Sturm der Bresche zu ermöglichen:
 

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Hallo Zusammen

Auf Edinborough Castle eine Riesengeschütz, mit einem Kaliber deutlich größer als 1 m :oops:ausgestellt.
Bei der Führung durch das Castle wurde uns gesagt, das das Geschütz etwa 2 mal pro Tag abgeschossen werden konnte. Das Geschütze mußte wohl ersteinmal abgekühlt werden, bevor es gereinigt und geladen werden konnte. Für den Schaden den es anrichten konnte wurden immensemengen an Pulver benötigt und die Geschütze waren beim Transport sehr schwerfällig.
Die Dinger sind wohl aus reinem Imponiergehabe hergestellt worden, seht her was wir uns leisten können.
So große geschütze wurden glaube ich, damals geschmiedet, da so goße Mengen Guß wohl nicht zu Handhaben wahren. Desweiteren waren sie aus Eisen hergestellt worden, weil billiger und besser zu Schmieden. Erst ab etwa 1500 wurde langsam auf Messing umgestellt.

Apvar
 
Hallo Zusammen
...
Die Dinger sind wohl aus reinem Imponiergehabe hergestellt worden, seht her was wir uns leisten können.

Nicht nur. Sie wurden auch benutzt und erzielten Erfolge. Bis zur Verbesserung des Schiesspulvers, der Einführung der Eisenkugeln und den darauf folgenden Wechsel zu kleineren Kalibern, stellten sie den Stand der Technik dar.

So große geschütze wurden glaube ich, damals geschmiedet, da so goße Mengen Guß wohl nicht zu Handhaben wahren. Desweiteren waren sie aus Eisen hergestellt worden, weil billiger und besser zu Schmieden. Erst ab etwa 1500 wurde langsam auf Messing umgestellt.

Apvar

Nein, es gab auch bronzene Steinbüchsen vor 1500. Die Stücke Urbans waren gegossen und nicht geschmiedet und waren schon damals keine Ausnahme. Auf Grund des höheren Materialwerts und der leichten Wiederverwendung sind leider nur wenige erhalten.

Das wurde übrigens alles schon weiter oben in diesem Pfad behandelt.

Es war übrigens Bronze (eine Kupfer und Zinn-Legierung) und nicht Messing (Kupfer und Zink).
 
Die Dinger sind wohl aus reinem Imponiergehabe hergestellt worden, seht her was wir uns leisten können.

Und das zu Recht; so manche Burg eines widerständigen Aristokraten streckte die Waffen, sobald ein solches Geschütz aufgebaut war, ohne das es dann auch nur einmal schießen musste.

So wird zumindest von diesem Trumm berichtet, und ich halte es für durchaus glaubwürdig:

http://de.wikipedia.org/wiki/Faule_Grete
 
Und das zu Recht; so manche Burg eines widerständigen Aristokraten streckte die Waffen, sobald ein solches Geschütz aufgebaut war, ohne das es dann auch nur einmal schießen musste.
Dadurch kam dann sicher der Gedanke auf, die Geschützstellung unter Gegenfeuer zu nehmen. Mit den Doppelhaken- oder Bockbüchsen, die später zu Wallbüchsen wurden, war das dann auch möglich. Die Bleikugeln wogen um die 100 Gramm und besaßen bei einer Mündungsgeschwindigkeit um die 200 bis 250 Meter in der Sekunde eine ordentliche Wucht. Damit ließen sich die Bretterwände, mit denen man den Mündungsbereich der Belagerungskanonen schütze, sicher durchschlagen.
Wann diese Doppelhaken im 15. Jahrhundert dann aber genau aufkamen, habe ich leider nicht ermitteln können.
Wallbüchsen benutzte man bis Anfang 19. Jahrhundert.
 
Hallo erstmal.
Meines wissens nach wurden Riesenkanonen gebaut, um eine größere Geschosswirkung zu erzielen. Dies war notwendig, da (wie oben schon beschrieben) die Kugeln nicht gerade gut am Lauf anlagen. daher versuchte man dem relativ langsamen Geschoss durch höhere Masse eine größere Wirkung zu verleihen. Die Geschwindigkeit konnte man ja nicht wirklich erhöhen. Geht man übrigens davon aus, dass einem die Splitterwirkung wichtiger ist als die Durchschlagswirkung, so ist dieser Weg vielleicht gar nicht mal so falsch. Eine langsame Kugel neigt eher dazu, ihre Energie abzugeben und zu zerschellen als einfach "durchzuschlagen". Ich denke mal, das es damals eher gewünscht war, eine Mauer quasi einzudrücken statt sie zu Durchschlagen? Ähnlich erging es antscheind nämlich den Briten im 18. Jahrhundert, als sie die Karronade mit ihren langsamen, aber (verhältnissmäßig) sehr großen Geschossen im Seekrieg einsetzten und eine kürzere Reichweite und geringere Durchschlagskraft für höhere Splitterwirkung und ein höheres "Breitseitengewicht" in kauf nahmen.

(PS: Wenn einiges davon schon gesagt wurde tuts mir leid, dann hab ich die Übersicht verloren...)
 
Nur das erste Bild ist ein echtes mittelalterliches Geschütz: Eine geschmiedete Bombarde. Ob sie in die Kategorie der Riesengeschütze passt, darüber liesse sich streiten.

Bilder zwei und drei sind sehr vereinfachte Nachbildungen von Kammerstücken, also Feldgeschütze.

Das vierte Bild sind zwei sehr miese Modelle von frühneuzeitlichen Feldschlangen.

Das fünfte Bild ist der "Greif", das ist eine Kanone aus dem 16. Jahrhundert (also auch Neuzeit) die auf der Feste Ehrenbreitenstein in Koblenz liegt.

Das letzte Bild ist ein Stich aus dem 19. Jahrhundert. Die dargestellte Waffe würde ich auch als Bombarde und nicht als Mörser bezeichnen. Es ist auch nicht unbedingt ein Riesengeschütz.
 
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