Welche Tiere wurden vor 40.000 Jahren gejagt?

Moin!

Geschichte der Jagd - 45. Teil | St. Hubertus/Reviergang

Im Artikel über die Pygmäen steht das.
Aber ich habe das schon früher mal in Reiseberichten gelesen.

Gift wurde ja auch viel genutzt, vielleicht wäre das auch im Amerika der Eiszeit möglich gewesen.

M.E. nach ist der Klimastreß oder sogar die hier http://de.wikipedia.org/wiki/Jüngere_Dryas erwähnten Ereignisse der Hauptgrund für das Aussterben.
Letztens sah ich eine Sendung, in der gezeigt wurde, das ein ähnliches Ereignis wie diese Hudson-Bay-Überflutung auch in Richtung Pazifik stattgefunden haben könnte (in der Gegend der Rocky Mountains hat es auch riesige Seen gegeben).
Ich könnte mir schon vorstellen, das mehrere überregionale Ereignisse große Anteile der Populationen auslöschte und die übrigen dann ausgerottet wurden.
 
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...wie haben dann die Elefanten in Afrika überlebt?
Die Elefantenjagd in Afrika war vor der Kolonisation nicht besonders verbreitet, eigentlich nur bei den Pygmäen im Regenwald. Die überwältigende Mehrheit der afrikanischen Völker, so die Bantu bei ihrer Expansion, waren Hirten und Bauern, aber keine Jäger. Die Kleingruppen der Khoisan, die vorher den Osten und Süden Afrikas besiedelten, sind zwar geschicfkte Wildbeuter, aber traditionell auf kleinere Portionen spezialisiert. Außerdem hatten sich Mensch und Elefant seit vielen Jahrzehntausenden aufeinander eingestellt, die sogenannte "Inselzahmheit" der Tiere, die den Menschen NICHT als Feind erkennt, fiel hier weg. Das dürfte der Hauptgrund sein, warum die afrikanischen (und bedingt eurasischen) Großtiere überlebten - die australischen und amerikanischen Vertereter nicht.

Ein weiterer Aspekt: In der eurasisch/amerikanischen Mammutsteppe gab es außer Fleisch fast nicht Essbares, zudem ist der Kalorienbedarf in nördlichen Breiten ein ganz anderer.
 
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Inselzahmheit entsteht allerdings vor allem beim generellem Fehlen von grossen Raubtieren. Das gilt für Amerika nicht, und genausowenig für Australien.

Zudem erklärt dies nicht warum in Europa die gleichen Tierarten wie in Amerika ausstarben - obwohl sie bereits seit tausenden Jahren bejagd wurden.
 
Inselzahmheit entsteht allerdings vor allem beim generellem Fehlen von grossen Raubtieren. Das gilt für Amerika nicht, und genausowenig für Australien.
Wer mal auf Spitzbergen war, wird wissen dass die dortigen Tiere trotz Eisbär und Polarfuchs den Menschen nicht fürchten. Aufrechte Zweibeiner haben sie nicht im Prädatorenschema.

Zudem erklärt dies nicht warum in Europa die gleichen Tierarten wie in Amerika ausstarben - obwohl sie bereits seit tausenden Jahren bejagd wurden.
Weil dort wie in Afrika lange vorher schon andere Hominiden lebten und jagten. Als H. sapiens kam, war es zuviel des Guten, trotzdem dauerte es hier viel länger bis zum Aussterben.
 
Moin!

Geschichte der Jagd - 45. Teil | St. Hubertus/Reviergang

Im Artikel über die Pygmäen steht das.
Aber ich habe das schon früher mal in Reiseberichten gelesen.

Gift wurde ja auch viel genutzt, vielleicht wäre das auch im Amerika der Eiszeit möglich gewesen.

Danke für den Artikel. Ich möchte aber noch anmerken, das ein nackter, wahrscheinlich mit Elefantendung beschmierter Mann, im Wald oder Buschland eine höhere Chance hat an einen (Wald-?) Elefanten heranzukommen.
Demgegenüber steht aber ein eiszeitlicher Jäger in der Tundra, auch wenn da im Sommer möglicherweise das Gras recht hoch wuchs. Sich anschleichen und die Sehnen durchschneiden, halte ich daher für eine sehr waghalsige Jagdmethode. Dann schon eher bei einem schon vorher von der Herde getrennten Mammut, das von mehren Jägern umzingelt wurde.

Zum (Pfeil-)Gift in nördlichen Breiten haben wir uns schon mal in einem andere Thread unterhalten
 
@Baltic: Deine Argumentation ist also:

In Europa gab es keine Inselzahmheit - die Tiere starben vor ca. 10000 Jahren aus.
In Amerika gab es Inselzahmheit - die Tiere starben vor ca. 10000 Jahren aus.

Irgendwie stellt sich mir da einfach die Frage ob dies nicht eher ein Indiz dafür ist das es nicht an einer solchen Zahmheit gelegen hat.

Auch betrifft die Aussterbewelle ja nicht nur Pflanzenfresser sondern auch solche Tiere wie Höhlenlöwen, Säbelzahnkatzen oder Schreckenswölfe. Schwer vorstellbar das es sich hierbei um friedliche Zeitgenossen gehandelt haben könnte. Gleichzeitig ist diesen wohl auch kaum die Beute ausgegangen als sich Savannen mit riesigen Herden bildeten.
 
- wie haben dann die Elefanten in Afrika überlebt?
Wie BB schon erwähnte, gab/gibt es in Afrika viele Nahrungsalternativen, die es in der eiszeitlichen Tundra nicht gab, insbesondere pflanzliche Nahrung.

Da muss man sich allerdings die Frage stellen, warum sich die Afrikaner dann nicht explosionsartig vermehrt haben und schließlich dann doch alles kahlge(fr)essen haben. Wir haben ja bei den demoskopischen Betrachtungen oben gesehen, dass Populationen innerhalb weniger Jahrhundert in astronomische Höhen steigen können, wenn keine Limits dagegestehen. Solche wären z. B. das Nahrungsangebot oder die Fressfeinde.

Das Nahrungsangebot wurde also offensichtlich nicht voll ausgeschöpft, sonst gäbe es ja keine Elefanten mehr.

Und die Fressfeinde ? Theoretisch schon. Die Populationsdichte von Hasen schwingt in Wechselwirkung mit der von Füchsen um einen Gleichgewichtswert (Räuber-Beute-Beziehung ? Wikipedia). Aber praktisch ist es doch wohl nicht so. Die paar Menschen, die von Löwen verspeist werden, fallen statistisch kaum ins Gewicht. Schließlich hat man ja auch gelernt, sich vor ihnen zu schützen.

Es gibt aber noch andere "Fressfeinde", die wir nicht als solche sehen, weil wir sie eigentlich überhaupt nicht sehen : Die Mikroorganismen, sprich Krankheitserreger.

Offenbar hat sich in Afrika ein Räuber-Beute-Gleichgewicht auf dieser Ebene eingestellt, so dass die Auseinandersetzung mit Großtieren zum Nebenkriegsschauplatz schrumpfte.

Im eiszeitlichen Europa waren die Biester offenbar [edit] nicht [/edit]so aktiv, weil sie dort keine lauwarmen Tümpel zum Brüten hatten.
 
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In Europa gab es keine Inselzahmheit - die Tiere starben vor ca. 10000 Jahren aus.
In Amerika gab es Inselzahmheit - die Tiere starben vor ca. 10000 Jahren aus.
Man muss in Eurasien ganz klar zwischen gemäßigten und kalten Klimazonen unterscheiden. Die offene Kältesteppe mit spärlichen Strauchbewuchs war der letzte Rückzugsraum für Mammut und Co., diesen Lebensraum besiedelten Neandertaler aber nicht und sapiens erst spät, wohl im Gravettien. Damit rücken Ankunft sapiens/Aussterben auch in Eurasien näher zusammen.

Auch betrifft die Aussterbewelle ja nicht nur Pflanzenfresser sondern auch solche Tiere wie Höhlenlöwen, Säbelzahnkatzen oder Schreckenswölfe. Schwer vorstellbar das es sich hierbei um friedliche Zeitgenossen gehandelt haben könnte.
...und die hätten nach dem Aussterben der Großtiere dann ja Mäuse fangen können.:D
 
Oder statt der ausgestorbenen Bisonart die neue. Oder statt Riesenhirschen Elche.

An die Stelle ausgestorbener Tiere traten ja neue - zum Teil in solcher Form das sich auch die Frage stellt inwieweit dies nicht ein Grund für das Aussterben an sich war.

Es handelt sich halt um eine Zeit der Klimaveränderung, in der neue Lebensräume für eine Vielzahl von Tieren eröffnet haben. Inklusive natürlich dem Menschen dem ich wie oben schon beschrieben durchaus eine Hauptrolle bei der Aussterbewelle zuweisen würde.
 
Hallo Klaus,

Zumindest müssen wir das ersteinmal annehmen. Möglicherweise, waren auch die Menschen in Afrika schon früher wesentlich stärker betroffen von den von dir erwähnten Parasiten und Krankheiten und konnten sich deshalb nicht explosionsartig Vermehren.

Im eiszeitlichen Europa waren die Biester offenbar so aktiv, weil sie dort keine lauwarmen Tümpel zum Brüten hatten.

Du meintest sicherlich "nicht so aktiv".
Allerdings kann ich dir sagen, das vielerorts in der sibirischen Tundra Friedfische mit einem Parasiten befallen sind, welche bei unsachgemäßen Verzehr (halbroh) die Leber und auch andere Organe des Menschen zerstören.
Und das, obwohl manche Seen zum Teil bis zum Grund durchfrieren und nur 2-4 Monate/pro Jahr völlig Eisfrei sind. Von allem was rumfliegt und blutsaugt mal ganz zu schweigen.
 
Müssen wir nicht Europäischer Waldelefant ? Wikipedia in unsere elefantischen Aussterbeüberlegungen einbeziehen. Dieser zog sich in Kaltzeiten ins Mittelmeergebiet zurück und das kälteangepasste Mammut nahm in Mitteleuropa seinen Platz ein.
Wenn vor 40000 Jahren in einer wärmeren Zwischenphase der Homo s. bis Mitteleuropa vorstiess, müßte er doch eher diesen gejagt haben.
Als es danach wieder kälter wurde, waren nur die eisfreien Korridore zwischen Alpen und nördlichen Tiefebenegletschern Lebensraum für Mensch und tierische Bewohner der Permafroststeppe. In Südwestfrankreich war es dagegen lebensfreundlicher, die Höhlenmalereien dort stammen aus der Zeit von ca. 20-30000 BC.

Edit: Ich habe übersehen, dass er wahrscheinlich schon in der letzten Eiszeit so selten war, dass es aus den letzten 100 000 Jahren in Mitteleuropa keine Funde gibt.
 
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Wie BB schon erwähnte, gab/gibt es in Afrika viele Nahrungsalternativen, die es in der eiszeitlichen Tundra nicht gab, insbesondere pflanzliche Nahrung.

Da muss man sich allerdings die Frage stellen, warum sich die Afrikaner dann nicht explosionsartig vermehrt haben und schließlich dann doch alles kahlge(fr)essen haben. Wir haben ja bei den demoskopischen Betrachtungen oben gesehen, dass Populationen innerhalb weniger Jahrhundert in astronomische Höhen steigen können, wenn keine Limits dagegestehen. Solche wären z. B. das Nahrungsangebot oder die Fressfeinde.

Das Nahrungsangebot wurde also offensichtlich nicht voll ausgeschöpft, sonst gäbe es ja keine Elefanten mehr.

Dieser Punkt will mir nicht aus dem Kopf. Betrachten wir die Jäger vor 40000 Jahren vielleicht zu kleinräumig?

Wir wissen, dass sich die ersten "Auswanderer" aus Afrika entlang der Küsten ausbreiteten, als Nahrungsquelle muß man sich wahrscheinlich "Meeresgetier" vorstellen. Sie wanderten großräumig aber nicht wirklich weit, sondern breiteten sich durch höhere Vermehrungsraten aus, d.h. Überpopulationen mussten sich neue Küsten suchen oder was anderes essen oder verhungern.
Dass im Landesinnern weiter die gewohnte Mischkost gegessen wurde, sei nur am Rande erwähnt. Der These von @Klaus, dass es in tropischen Ländern wegen diverser Krankheiten in der Frühzeit nur langsam zu Überpopulationen gekommen ist, kann ich mich gut anschließen. Aber langsamer heißt auch, irgendwann war die Konkurrenz um die gewohnte Kost so groß, dass sich HS wieder mal was einfallen lassen mußte. Also jagde er vermehrt Großwild, meinetwegen auch Elefanten in afrikanischen Regenwäldern.
Offenbar hat sich in Afrika ein Räuber-Beute-Gleichgewicht auf dieser Ebene eingestellt, so dass die Auseinandersetzung mit Großtieren zum Nebenkriegsschauplatz schrumpfte.

Die Frühzeit in Afrika und Südasien ist für mich noch ein "schwarzes Loch", da muß es zwischen Wildbeutern, wie den letzten überlebenden San und den Ackerbau treibenden Bantuvölker noch viele andere Nahrungserwerbsformen gegeben haben.

Wir wissen auch, dass der Sapiens bereits weit vor 50000 BC in der Levante auftauchte, was hat er da gegessen? Da gab es doch zeitweise riesige Savannen auch in der heutigen Sahara.
Wenn die Überpopulationen des Sapiens irgendwann zwischen 100 000 - 40000 BC vermehrt zur Großwildjagd übergingen, schonten die Jägergruppen damit vielleicht unbewußt die Wildbestände, indem sie das Jäger/Beute-Verhältnis durch Ausbreitung nach Norden und Osten in den Ursprungsgebieten einigermaßen stabil hielten?
 
Da muss man sich allerdings die Frage stellen, warum sich die Afrikaner dann nicht explosionsartig vermehrt haben und schließlich dann doch alles kahlge(fr)essen haben. Wir haben ja bei den demoskopischen Betrachtungen oben gesehen, dass Populationen innerhalb weniger Jahrhundert in astronomische Höhen steigen können, wenn keine Limits dagegestehen. Solche wären z. B. das Nahrungsangebot oder die Fressfeinde.

Das Nahrungsangebot wurde also offensichtlich nicht voll ausgeschöpft, sonst gäbe es ja keine Elefanten mehr.
Wildbeuter beugen einer explosionsartigen Vermehrung vor, z.B. durch lange Stillzeiten, sexuelle Tabus und Kindstötung.
Wenn Wildbeuter sich so sehr vermehren, dass sie eine bestimmte Schwelle der Bevölkerungsdichte überschreiten, werden sie zu Bauern. Logischerweise muss die Möglichkeit vorhanden sein, Bauer zu werden. Wenn es diese Möglichkeit nicht gibt, wird der Populationswachstum gestoppt.

Ein volles Ausschöpfen des Nahrungsangebots kann es in einer Räuber-Beute-Beziehung gar nicht geben, wenn es sich bei den Beutetieren um die Lebensgrundlage handelt. Nur wenn die Beutetiere eine verzichtbare Sekundärquelle darstellen, ist es möglich, dass sie von den Räubern aktiv ausgerottet werden.
 
Wildbeuter beugen einer explosionsartigen Vermehrung vor, z.B. durch lange Stillzeiten, sexuelle Tabus und Kindstötung.

Heutige Widbeuter haben in Jahrtausenden eine Kultur entwickelt, die es ihnen ermöglicht, ihre Lebensform in einem begrenzten Territorium beizubehalten bzw. so zu verändern, dass es für alle reicht.
Sobald ihr Territorium weiter eingeschränkt wird oder sich andere Rahmenbedingungen ändern, Dürre etc, müssen sie sich ebenso anpassen.
Wahrscheinlich meinst du das auch so, ich wollte nur noch deutlicher darauf hinweisen, das heutige Wildbeuter genauso Veränderungen durch kulturelle Anpassungen beantwortet haben wie Menschen mit anderen Nahrungserwerbsformen.
Wenn Wildbeuter sich so sehr vermehren, dass sie eine bestimmte Schwelle der Bevölkerungsdichte überschreiten, werden sie zu Bauern. Logischerweise muss die Möglichkeit vorhanden sein, Bauer zu werden. Wenn es diese Möglichkeit nicht gibt, wird der Populationswachstum gestoppt.
Wenn es die Möglichkeit woanders hinzugehen nicht gibt und genau darauf wollte ich hinaus.

Ein volles Ausschöpfen des Nahrungsangebots kann es in einer Räuber-Beute-Beziehung gar nicht geben, wenn es sich bei den Beutetieren um die Lebensgrundlage handelt. Nur wenn die Beutetiere eine verzichtbare Sekundärquelle darstellen, ist es möglich, dass sie von den Räubern aktiv ausgerottet werden.

Kannst du das näher erläutern?
 
Ein volles Ausschöpfen des Nahrungsangebots kann es in einer Räuber-Beute-Beziehung gar nicht geben, wenn es sich bei den Beutetieren um die Lebensgrundlage handelt.

Das ist allgemein richtig. Nur sind wir Menschen so flexibel bezüglich bei der Umstellung der Lebens- und Nahrungsgrundlage wie kein anderes Säugetier. Konrad Lorenz nannte das einmal "Spezialisierung auf Unspezialisiertheit". Wären wir das nicht, wären wir längst selbst ausgestorben. Wir konnten uns vom Großwild auf kleine Beute, Fische und Pflanzen umstellen oder einfach weiterwandern, selbst in ganz andere Biotope und Klimazonen. Ein Höhlenlöwe konnte das nicht. Deshalb konnten wir auch tabula rasa machen - was kein vor Ort etablierter Beutegreifer vermocht hätte.
 
Dieses Steinzeitjagdthema verhalf mir zu Evo7

Die Seite heißt Paläofood?
Könnt ihr mit dem Begriff was anfangen?
 
Ein volles Ausschöpfen des Nahrungsangebots kann es in einer Räuber-Beute-Beziehung gar nicht geben, wenn es sich bei den Beutetieren um die Lebensgrundlage handelt.
Das setzt aber eine sehr hohe kulturelle Reife voraus, die schon ans Utopische grenzt ("ich lasse das Beutetier jetzt laufen und verhungere lieber mitsamt meinen Kindern, damit sich dessen Population wieder erholen kann und nachfolgende Generationen noch etwas davon haben !"). In der Realität können wohl eher Tiere überleben, die der Mensch nicht unbedingt braucht, wie z. B. der Hirsch.

Der Mechanismus der Nicht-Ausrottung ist eher ein anderer : Wenn die Beutepopulation sinkt, erwischt der Jäger weniger bzw. verhungert selbst, so dass sich die Beute-Population wieder erholen kann.

Am Beispiel von Fischern an einem See : Wenn die Fische weniger werden, lohnt es sich für ihn weniger, hinauszufahren, dann können sich die Fische wieder regenerieren. Aber wenn er ein Sonargerät bekommt, setzt er diesen Selbstregulierungsmechanismus außer Kraft. Dann sorgt er schon dafür, dass es sich für ihn lohnt - bis er auch den letzten Fisch erwischt hat.

Genau das ist der Unterschied zwischen dem Cro Magnon und dem Wolf.
 
Kannst du das näher erläutern?
Wenn die Nahrungsgrundlage der Räuber zurückgeht, dezimiert sich die Zahl der Räuber. Wenn sich die Zahl der Räuber dezimiert, kann sich die Beutepopulation erholen. Das ist der Grund, warum Füchse oder Eulen unmöglich die Mäuse ausrotten können und Löwen und Hyänen unmöglich die Gnus ausrotten können.

Das beschränkt sich aber auf die Nahrungsprimärgrundlage. Sekundärquellen können vernichtet werden, solange das Nahrungsangebot insgesamt stabil bleibt.
Überträgt man das z.B. auf die Bedingungen der Eiszeit, in der Menschen auf tierische Nahrung angewiesen sind und Landwirtschaft noch keine Option ist, dann ist es theoretisch möglich, dass der Mensch einige oder sogar viele Arten ausgerottet hat. Mindestens eine wesentliche Beuteart konnte der Mensch aber schon rein theoretisch nicht ausrotten, weil er auf sie als Nahrungsgrundlage angewiesen war. Das erklärt, warum bei der Ausrottung manche Arten draufgehen und andere überleben. Die totale Ausrottung der Großfauna kann es nicht geben, solange die Großfauna die unausweichbare Hauptnahrungsgrundlage bietet.

Die Seite heißt Paläofood?
Könnt ihr mit dem Begriff was anfangen?
Damit wird eine Ernährung bezeichnet, an die wir Menschen genetisch angepasst sind. Die Überlegung ist, dass wir die längste Zeit unserer Existenz als Jäger und Sammler verbracht haben und unsere Organismen folglich auf eine damit einhergehende Nahrung angepasst sind: Eine Mischung aus Fleisch, Früchten, Beeren, Nüssen, Knollen usw.
Brot, Reis oder Mais als wesentliche Energiequelle gibt es erst seit kurzer Zeit, genetische Anpassungen an diese Veränderung gibt es noch kaum oder gar nicht.

Das Konzept ist nicht ganz abwegig. Paläofood dürfte tatsächlich die gesündeste Ernährungsform für den Menschen darstellen. Aber erstens ist es nicht überlebenswichtig, wie jahrtausendelange Agrarwirtschaft beweist und zweitens ist es ressourcentechnisch nicht möglich, Paläofood für alle Menschen verfügbar zu machen (gerade deshalb ist ja der Wechsel zu Agrarprodukten vollzogen worden).
 
Wenn die Nahrungsgrundlage der Räuber zurückgeht, dezimiert sich die Zahl der Räuber. Wenn sich die Zahl der Räuber dezimiert, kann sich die Beutepopulation erholen. Das ist der Grund, warum Füchse oder Eulen unmöglich die Mäuse ausrotten können und Löwen und Hyänen unmöglich die Gnus ausrotten können.

Das beschränkt sich aber auf die Nahrungsprimärgrundlage. Sekundärquellen können vernichtet werden, solange das Nahrungsangebot insgesamt stabil bleibt.
Überträgt man das z.B. auf die Bedingungen der Eiszeit, in der Menschen auf tierische Nahrung angewiesen sind und Landwirtschaft noch keine Option ist, dann ist es theoretisch möglich, dass der Mensch einige oder sogar viele Arten ausgerottet hat. Mindestens eine wesentliche Beuteart konnte der Mensch aber schon rein theoretisch nicht ausrotten, weil er auf sie als Nahrungsgrundlage angewiesen war. Das erklärt, warum bei der Ausrottung manche Arten draufgehen und andere überleben. Die totale Ausrottung der Großfauna kann es nicht geben, solange die Großfauna die unausweichbare Hauptnahrungsgrundlage bietet.

Als Verfechter der Nahrungstraditionen gestehe ich auch den Menschen der Frühzeit Vorlieben für bestimmte Beutetiere zu, trotzdem bleibt der Mensch ein Allesfresser, der eben kein spezialisiertes Räuber-Beuteverhältnis hat, wie Eulen und Mäuse und ähnliche Beispiele. Dazu hat Klaus bereits gepostet.

Damit wird eine Ernährung bezeichnet, an die wir Menschen genetisch angepasst sind. Die Überlegung ist, dass wir die längste Zeit unserer Existenz als Jäger und Sammler verbracht haben und unsere Organismen folglich auf eine damit einhergehende Nahrung angepasst sind: Eine Mischung aus Fleisch, Früchten, Beeren, Nüssen, Knollen usw.
Brot, Reis oder Mais als wesentliche Energiequelle gibt es erst seit kurzer Zeit, genetische Anpassungen an diese Veränderung gibt es noch kaum oder gar nicht.

Das Konzept ist nicht ganz abwegig. Paläofood dürfte tatsächlich die gesündeste Ernährungsform für den Menschen darstellen. Aber erstens ist es nicht überlebenswichtig, wie jahrtausendelange Agrarwirtschaft beweist und zweitens ist es ressourcentechnisch nicht möglich, Paläofood für alle Menschen verfügbar zu machen (gerade deshalb ist ja der Wechsel zu Agrarprodukten vollzogen worden).
Ich hatte es befürchtet, dass das aus der Ecke kommt.
Da muß ich mich doch wiederholen, der Mensch ist ein Allesfresser mit einer breiten Palette von Nahrungsmöglichkeiten.
Und wenn schon Paläofood, dann bitte auch die leckeren Fliegenmaden, Muscheln und andere Krabbeltiere, denn damit begann mit ziemlicher Sicherheit unsere genetische Anpassung an fleischliche Ernährung.
OT :winke: Ich spiele ja schon lange mit dem Gedanken, die Engerlinge aus meinem Garten zu essen, so als Paläofoodselbstexperiment. :still:
 
Und wenn schon Paläofood, dann bitte auch die leckeren Fliegenmaden, Muscheln und andere Krabbeltiere,
Jo, solcherlei Kleinzeugs und Insekten gelten auch heute in unzähligen Kulturen als Delikatesse (zum Teil ja auch bei uns!) und sind Teil des Paläofoods.
Da aber das Gesetz der Effektivität weiterhin Bestand hat, fröhnt man dem Kleinvieh dort, wo es kein Großvieh gibt. Für uns ist es effektiver, Kühe, Schweine und Geflügel zu halten, deswegen machen wir uns nicht viel aus Insekten.
 
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