Facharbeit: Robbespierre und die Ideen von Rousseau

cheri

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Hallo Leute,
könnt ihr mir bitte dringend helfen?

Frage:

In welcher Phase der Revolution wurde versucht Rousseaus Ideale in die Tat umzusetzen? Nennen Sie Beispiele und gehen Sie auch auf die Gruppen ein, die als Anhänger Rousseaus bezeichnet werden können.

Bitte ist dringend!!

DAnke
 
In ihrer zweiten Phase schaffte der Nationalkonvent unter dem maßgeblichen Einfluss einer seiner Gruppierungen, der Jakobiner, 1793 die Monarchie ab und errichtete eine radikale Demokratie ohne föderale Gliederung, aber mit einer starken demokratischen Zentralgewalt. Von Repräsentation, Gewaltenteilung und Beschränkung durch Grund- und Menschenrechte war nicht mehr die Rede. Damit löste der Nationalkonvent seine Demokratievorstellung aus dem republikanisch-kleinräumigen Kontext, der Rousseau so wichtig gewesen war.
...
Wege zur modernen Demokratie - Informationen zur politischen Bildung (Heft 284)
 
Hallo Leute,
könnt ihr mir bitte dringend helfen?

Frage:

In welcher Phase der Revolution wurde versucht Rousseaus Ideale in die Tat umzusetzen? Nennen Sie Beispiele und gehen Sie auch auf die Gruppen ein, die als Anhänger Rousseaus bezeichnet werden können.

Bitte ist dringend!!

DAnke

Hierzu Prof.Dr. Renate Riemeck (1920-2003):
Rousseau war ein großer Denker, der aber nicht die unmittelbare wirkliche Realisierung seiner Gedanken erwartete. Es gibt für mich ein sehr treffendes Bild von dem alten Rousseau, welches mir immer wieder einfällt: Robespierre wanderte als junger Advokat ca. zwölf Stunden zu dem Ort, wo Rousseau letzte Zuflucht gesucht hatte, weil er aufgrund seines "Gesellschaftsvertrages" wieder einmal verfolgt wurde. Er fand ihn im Garten stehen, neben einem kleinen Gärtnerhaus. Robespierre war völlig perplex, denn Rousseau saß nicht zwischen seinen Büchem, sondem er botanisierte. Rousseau, der so große Vorarbeit für die Revolution geleistet hatte, widmete in seinen letzten Jahren seine ganze Aufmerksamkeit den Pflanzen. Und nun kommt der junge Robespierre zu dem alten Rousseau und möchte ihn auf seine Schriften ansprechen, aber Rousseau macht ausschließlich Bemerkungen über die Pflanzenwelt. Robespierre ver äßt ihn wieder und will ihn vier Wochen später wiederum besuchen, um ihn nun wirklich in bezug auf seine Schriften festzunageln .Aber als er wieder kam,mußte er hören,daß Rousseau inzwischen verstorben war. - Es kam also nicht zu einem Gespräch über die "volonte generale", die auch gar nicht zu verwirklichen war, weder zu seiner Zeit noch später.
Das ist die Welt des 18. Jahrhunderts: Man besaß alle großen Schriften Rousseaus, Montesquieus und anderer, aber das Regiment, das ausgeübt wurde, war so unfrei, daß große Denker entweder in die Bastille kamen oder so versteckt wie Rousseau an seinem Lebensende leben mußten. Das ist die "verhinderte Entwicklung"!

Wenn was von Rousseau übernommen wurde, dann der Gedanke. Die Umsetzung der volonte generale von Rousseau hat Robespierre dann an den realen Entwicklungen vor Ort interpretiert und Maßnahmen ergriffen (er war Jakobiner), um Rousseaus Gedanken zu verwirklichen.
Ich denke, Rousseau wusste selbst, dass sein volonte generale nicht umsetzbar war.
 
Das ist die Welt des 18. Jahrhunderts: Man besaß alle großen Schriften Rousseaus, Montesquieus und anderer, aber das Regiment, das ausgeübt wurde, war so unfrei, daß große Denker entweder in die Bastille kamen oder so versteckt wie Rousseau an seinem Lebensende leben mußten. Das ist die "verhinderte Entwicklung"!
Das ist meines Wissens allerdings eine sehr radikale Beschreibung der Lage. Peter Cl. Hartmann weist bspw. darauf hin, dass eigentlich, so paradox das klingen mag, gerade während des französischen Absolutismus eines Louis XV. die Aufklärer gute Chancen hatten, ihre Werke zu veröffentlichen. Dass dies teilw. unter verschleierter Autorenschaft geschah war in ganz Europa nichts ungewöhnliches(manche Autoren verlegten deshalb extra in den republikanischen Niederlanden). Volatire war bspw. Kammerherr bei Hofe Louis XV. ...

Edmund Burke (1727-1797) weist darauf hin, in seinen Betrachtungen zur Revolution ("Reflections on the Revolution in France"), dass eigentlich alle führenden Revolutionäre Rousseaus Gedanken folgten. Sicherlich er betrachtete die Geschehnisse aus der Entfernung und als englischer Insulaner obendrein, aber auch als einer der bedeutensten Staatsphilosophen seiner Zeit.
 
Edmund Burke in seinen "Reflections ...":
"Jeder weiß, dass ein großer Wettstreit zwischen den Leitern (der Nationalversammlung) angeht darüber, wer von ihnen Rousseau am ähnlichsten ist. Tatsächlich sind sie ihm alle ähnlich. Sein Blut pulsiert in ihren Gemütern und in ihrem Verhalten. Ihn studieren sie, über ihn denken sie nach..."
Zitiert nach: Joe H. Kirchberger "Die franz. Rev. - Eine Chronik in Daten und Zitaten" 1988 Gustav Lübbe Verlag
 
[FONT=Tahoma, Verdana]Hallo,

ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen. Ich muss bald meine Facharbeit schreiben, doch mein Thema muss nochmal umformoliert werden, da meinem Lehrer das "Inwiefern" auch nicht passt.

Meine Fragestellung:

Inwiefern folgte Robespierre den theologischen Intentionen Rousseaus?


So, am besten wär es, wenn man die Frage auch so noch umformoliert, dass da was drin ist, wie Robespierre die macht ergreifen konnte, trotz dass er vorgab Rousseaus Gedankengut aufzunehmen.


Achja, mein Lehrer will auch noch einen Beweis, dass Robespierre überhaupt Rousseaus Gedanken folgte. Ich habe das bis jetzt nur im I-net gelesen. Wäre nett, wenn miir jemand mal ein Buch sagt, in dem das drinsteht.


Es ist sehr dringed, schonmal danke für eure Hilfe!

LG
[/FONT]
 
[FONT=Tahoma, Verdana]Achja, mein Lehrer will auch noch einen Beweis, dass Robespierre überhaupt Rousseaus Gedanken folgte. Ich habe das bis jetzt nur im I-net gelesen. Wäre nett, wenn miir jemand mal ein Buch sagt, in dem das drinsteht.[/FONT]
Vielleicht versuchst Du es mal mit der Biographie von Friedrich Sieburg. Die soll recht gut sein.
 
[FONT=Tahoma, Verdana]Meine Fragestellung:[/FONT]

[FONT=Tahoma, Verdana]Inwiefern folgte Robespierre den theologischen Intentionen Rousseaus?[/FONT]


[FONT=Tahoma, Verdana]So, am besten wär es, wenn man die Frage auch so noch umformoliert, dass da was drin ist, wie Robespierre die macht ergreifen konnte, trotz dass er vorgab Rousseaus Gedankengut aufzunehmen. [/FONT]

Zu 1.
a)Stellst du in Frage, dass Robespierre Rousseaus Gedanken übernahm? oder
b) Stellst du lediglich in Frage dass er die theologischen Intentionen übernahm? oder
c) Willst du erarbeiten welche Ideen Robespierre grundsätzlich von Rousseau und vielleicht anderen übernahm?

Zu 2.
Schliesst die Übernahme des Gedankengutes des Einen, die Machtergreifung des Anderen aus? Wie kommst du darauf?

Zu 3. Oder geht es um die Frage, welche Haltung Robespierre vorgab zu haben, und welche sich schließlich in seinen Taten zeigte? Sozusagen die politische Haltung versus der Wirklichkeit.

Ich fürchte deine Fragestellungen sind nicht kongruent zu deinen erarbeiteten Antworten.

Wie gehst du an die Arbeit heran:
a) Stellst du eine Frage, erarbeitest du die Antwort mit These und Antithese
b) hast du die feststehende Antwort, musst du sie belegen
c) Du musst die Fragestellung so definieren, dass deine Antwort dazu passt

Hat Robespierre in deinen Augen "abgekupfert" oder "nicht abgekupfert", kannst du nicht fragen "Inwiefern hat er ...", sondern schlicht "Hat er abgekupfert? Wenn "ja" oder wenn "nein" musst du das jeweils belegen.

Hat Robespierre in deinen Augen einen bestimmten Bereich von Rousseaus Gedankengut/Ideen übernommen, lautet die Frage "Was hat Robespierre übernommen" und wie zeigte sich das.

Hat Robespierre Rousseau lediglich für seine Zwecke benutzt? Woran sieht man das? Was brachte ihm das ein? Brauchte er Rousseau? Hätte er es ohne ihn geschafft, oder nicht geschafft?

Alles mögliche Fragestellungen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu 1.
Zu 3. Oder geht es um die Frage, welche Haltung Robespierre vorgab zu haben, und welche sich schließlich in seinen Taten zeigte? Sozusagen die politische Haltung versus der Wirklichkeit.
Alles mögliche Fragestellungen ...

Ja so dachte ich mir das.
Wie gehst du an die Arbeit heran:
a) Stellst du eine Frage, erarbeitest du die Antwort mit These und Antithese
Alles mögliche Fragestellungen ...
Jep, ich muss eine Fragestellung haben und diese dann mit aufstellen von Thesen belegen oder verneinen.
Hat Robespierre in deinen Augen "abgekupfert" oder "nicht abgekupfert", kannst du nicht fragen "Inwiefern hat er ...", sondern schlicht "Hat er abgekupfert? Wenn "ja" oder wenn "nein" musst du das jeweils belegen.

Hat Robespierre in deinen Augen einen bestimmten Bereich von Rousseaus Gedankengut/Ideen übernommen, lautet die Frage "Was hat Robespierre übernommen" und wie zeigte sich das.

Hat Robespierre Rousseau lediglich für seine Zwecke benutzt? Woran sieht man das? Was brachte ihm das ein? Brauchte er Rousseau? Hätte er es ohne ihn geschafft, oder nicht geschafft?

Alles mögliche Fragestellungen ...

Das ist ja mein Problem, ich habe im Internet gelesen, dass es Robespierre die Gedanken übernahm, bzw. vorgab zu übernehmen. Doch ich weiß nicht in welchem Buch das explizit steht das es so war. Weil wenn das doch nicht so war, dann müsste ich alles nocheinmal ändern. Kann mir da jemand helfen?

LG
 
Das ist ja mein Problem, ich habe im Internet gelesen, dass es Robespierre die Gedanken übernahm, bzw. vorgab zu übernehmen. Doch ich weiß nicht in welchem Buch das explizit steht das es so war. Weil wenn das doch nicht so war, dann müsste ich alles nocheinmal ändern. Kann mir da jemand helfen?

LG

Es gibt sicher genug Internetquellen, die Verweise auf die zugrundeliegende Literatur bieten. Diese Werke dann einfach mal in der nächstgelegenen Uni-Bibliothek einsehen (Zugang meist auch ohne Ausweis möglich). Über das Register lassen sich entsprechende Textpassagen oft schnell finden (Stichworte: Rousseau, Robespierre, Religion).

Allerdings hast du es dann mit einem Vergleich wissenschaftlicher Meinungen zu den beiden große R´s zu tun - bewegst dich also auf die Ebene der Kritik/Analyse von Sekundärliteratur.

Wenn dir hingegen an einem Vergleich von Primärquellen gelegen ist, empfehle ich dir, die Ansprache Robespierres vor dem Konven vom 7. Mai 1794 mit den Aussagen Rousseaus im Emile, vor allem aber im Contrat zu vergleichen.

Rousseau:
Philosophie - Rousseau: Erziehungs- und Religionslehre
Rousseau - Gesellschaftsvertrag: Die bürgerliche Religion

Robespierre:
Robespierre Speech on Religion and Supreme Being
Französische Revolution und Religion
 
[FONT=Tahoma, Verdana]Hallo,
Meine Fragestellung:

Inwiefern folgte Robespierre den theologischen Intentionen Rousseaus?

[/FONT]

Es wäre sehr nett und hilfreich, wenn mir jetzt noch jemand Vorschläge macht, wie ich die Frage anders stellen könnte. Also irgendwie umformulieren und auf jeden fall das "inwiefern" raus machen.

Danke
 
Inwiefern kann man doch mit warum austauschen. Nur mal so als Laie.

Intentionen könnte man auch noch in deutsch umwandeln. Macht sich immer gut, Klartext zu reden.

Wenn ich zum Beispiel sowas lese
»Die kommunikative Intention ist diejenige auf einen bekannten oder antizipierten Rezipienten bzw. auf eine bekannte oder antizipierte Rezipientengruppe gerichtete Handlungsabsicht eines Textproduzenten, die ihn zur schriftlichen Formulierung und Bekanntgabe eines Textes veranlaßt, und zwar in der Weise, daß der Text die Absicht zu erkennen gibt.«
kocht es in mir.

Fast vergessen. Zitat von hier.
http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~cd2/hdhs/Intentionen.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht
"Wie konnte Robespierre die Macht ergreifen und trotzdem Rousseaus Idealen folgen?/ Wie konnte Robespierre die Macht ergreifen und vorgeben Rousseaus Idealen zu folgen?

nur ein Vorschlag.... und auch ich weiß nicht so richtig, worauf du hinauswillst...
 
Lieber LG,

um das Thema nicht zu weit, aber auch nicht zu eng zu fassen, empfehle ich:

Rousseau, Robespierre und dessen 'culte de l´Etre suprême'.

Ich denke, mit einer kurzen Einführung über den Einfluss Rousseaus auf die Aufklärung und deren Bedeutung für die französiche Revolution kann man gut zum Thema leiten.

Literatur ist leicht zu recherchieren. Zum Einstieg empfehle ich

Markov, Walter und Soboul, Albert, 1789. Die Große Revolution der Franzosen,
Bertaud, Jean-Paul, Alltagsleben während der Französichen Revolution,
Schmale, Wolfgang, Geschichte Frankreichs.

Viel Erfolg und herzliche Grüße
Enrico Dandolo
 
Ist wahrscheinlich nicht nett (und schon gar nicht hilfreich) von mir das zu sagen: Zu meiner Zeit mussten wir selber denken und formulieren. Und Internet gabs auch nicht. Nur Bücher.
 
Hallo,

es ist sehr nett, dass ihr mir so viele Vorschläge gemacht habt.

So, jetzt habe ich eine letzte Bitte:

Sagt mir bitte ein Buch, am besten mit Seitenangabe, in dem z.B. ein satz von Robespierre drin steht, wie: "Ich werde Rousseaus Gedanken aufgreifen."

Also, wo er sagt, dass er diesen nachgeht. Es ist ganz ganz wichtig, denn ich bin noch nicht fündig geworden.


Vielen dank für eure Hilfe.

LG
 
Hallo,

es ist sehr nett, dass ihr mir so viele Vorschläge gemacht habt.

So, jetzt habe ich eine letzte Bitte:

Sagt mir bitte ein Buch, am besten mit Seitenangabe, in dem z.B. ein satz von Robespierre drin steht, wie: "Ich werde Rousseaus Gedanken aufgreifen."

Also, wo er sagt, dass er diesen nachgeht. Es ist ganz ganz wichtig, denn ich bin noch nicht fündig geworden.


Vielen dank für eure Hilfe.

LG
Warum glaubst du, sollen wir kurz vor Weihnachten für dich arbeiten?
Mach den Rest mal alleine.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

weil ich schon am suchen bin, doch nichts Brauchbares gefunden habe. Es ist sehr wichtig, deshalb bitte ich euch, dass ihr mir eine Textstelle sagt, sonst kann ich alles vergssen und das wäre mehr als schimm:(

Also bitte helft mir:weinen:


LG
 
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