Folgen der Entdeckung Amerikas

Azteken und Indios

Danke erst mal für eure Hilfe zu dem Thema "Die Folgen der Entdeckung Amerikas''!
Aber ich hoffe auch,dass ihr mir helfen könnt was die Indios und die Azteken mit den Folgen zu tun haben... Danke im Voraus und liebe Grüße
 
Die Folgen der Entdeckung Amerikas

Halli,hallo!
Hoffentlich könnt ihr mir auf folgende Fragen Antwort geben. Diese Fragen sollen nämlich den Aufbau eines Referats werden:
1.Für wen hatte die Eroberung Amerikas Folgen?
2.Was waren diese Folgen?
3.Waren es positive oder negative Folgen?
Ich freue mich auf eure Antworten...
Liebe und viele Grüße
 
1.Für wen hatte die Eroberung Amerikas Folgen?
Zunächst einmal für die Entdecker und die Entdeckten. Hier ist es an Euch, ein wenig Denkarbeit zu leisten. Aber längerfristig auch für unmittelbar nicht betroffene Völker. Die Araber und Türken z.B. die den Indienhandel (insbesondere Gewürze) der Europäer kontrollierten, verloren aufgrund neuer Produkte aus den amerikanischen Kolonien einen Teil ihres Absatzmarktes. So wurde zeiteweise Pfeffer durch aus Amerika stammende Chili ("Spanischer Pfeffer") ersetzt. Zudem hatten die Portugiesen den Seeweg um Afrika wiederentdeckt (1498, sechs Jahre nach der Entdeckung Amerikas, erreichten sie Indien) und konnten so den Zwischenhandel ausschalten (bzw. selber als Zwischenhändler auftreten).
2.Was waren diese Folgen?
Krieg, Krankheiten, Verschiebung des Handels, Ausbreitung der Sklaverei (Dreieckshandel!)..., Inflation, Bauboom, neue Möglichkeiten gesellschaftlichen Aufstiegs (Pizarro - vom Schweinehirten zum Eroberer eines Königreiches), religiöse und politische Ausweichmöglichkeiten (Puritaner, Quäker, Mennoniten insbesondere in Nordamerika).
3.Waren es positive oder negative Folgen?
Das ist eine Bewertungsfrage. Z.B. ist die Christianisierung großer Teile der indigenen (=eingeborenen) Bevölkerung eine Folge der Entdeckung und Eroberung Amerikas. Ob das positiv oder negativ war, ist u.a. auch eine Frage der Einstellung.
 
Was waren die Folgen?

Ende der Menschenopfer der Azteken. Sieht man vom Klischee des "Edlen Wilden" ab, dann erscheint gerade die Aztekische Religion als unbeschreiblich grausam. Zudem wurden die Menschenopfer verwendet, um umliegende Stämme unter Kontrolle zu halten. Dies alles hatte mit der Eroberung durch die Spanier ein Ende gefunden.

Zu Bewertungsfragen allgemein:
Klar ist das eine Frage der Einstellung. Aber genau darum geht es bei Bewertungsfragen. Zuerst müssen Bewertungskriterien aufgestellt werden und anhand dere dann die Bewertung der Ereignisse vorgenommen werden. Entscheidend ist dabei weniger das Ergebnis, sondern die Anwendung.
 
Ende der Menschenopfer der Azteken. Sieht man vom Klischee des "Edlen Wilden" ab, dann erscheint gerade die Aztekische Religion als unbeschreiblich grausam. Zudem wurden die Menschenopfer verwendet, um umliegende Stämme unter Kontrolle zu halten. Dies alles hatte mit der Eroberung durch die Spanier ein Ende gefunden.
Das meinst Du sicherlich ironisch? Oder war die Ausrottung von 95% der indianischen Bevölkerung (die meisten Nicht-Azteken) dieses wirklich wert? Lieber ein Ende mit Schrecken als eine Schrecken ohne Ende?
 
Das meinst Du sicherlich ironisch? Oder war die Ausrottung von 95% der indianischen Bevölkerung (die meisten Nicht-Azteken) dieses wirklich wert? Lieber ein Ende mit Schrecken als eine Schrecken ohne Ende?

Also diese Zahl von 95% ist zunächst einmal sehr hoch gegriffen, sie mag vielleicht für das Territorium der USA gelten (ich weiß es nicht) nicht aber für die lateinamerikanischen Staaten, insbesondere nicht für das heute noch mehrheitlich indianische Mexico. Zudem impliziert Deine Argumentation einen Prozess des Abschlachtens; die meisten Indianer starben aber nicht durch kriegerische Auseinandersetzungen, sondern durch Krankheiten der Europäer, die sie selber nicht kannten, da sie keine Kontakte zu Schweinen und Milchvieh hatten. Biologische Kriegführung war im 16. Jahrhundert aber noch unbekannt, eine planvolle Krankheitsverbreitung ist also auszuschließen! Es gibt allerdings Behauptungen, dass das argentinische Militär Mitte des 19. Jahrhunderts in Südpatagonien die Mapuche und Tehuelche mittels mit Krankheitserregern verseuchter Decken versuchte auszurotten. Ob das wahr ist, oder ob das nur eine Behauptung ist, weiß ich allerdings nicht. Wir sollten jedoch aufhören, die leyenda negra fortzuschreiben - ohne dabei gleich in die leyenda rosa zu verfallen!

Fakt ist: Die aztekische Religion war grausam. Genauso ist es Fakt, dass die Verbreitung des Christentums teilweise suboptimal war - aber hier muss man zwischen Conquistadoren und Klerikern, den einzelnen Orden und innerhalb dieser Orden zwischen den einzelnen Klerikern stark differenzieren!
 
Das meinst Du sicherlich ironisch? Oder war die Ausrottung von 95% der indianischen Bevölkerung (die meisten Nicht-Azteken) dieses wirklich wert? Lieber ein Ende mit Schrecken als eine Schrecken ohne Ende?

Ich meine dies durchaus ernst!

Der Begriff Ausrottung impliziert eine gezielte Handlung, wie etwa die "Vernichtung der jüdischen Rasse", wie sie von den Nazis versucht wurde. Wenn wir aber die Quellen zur Eroberung der Neuen Welt betrachten, können wir eine solche Intention bei den Spaniern nicht erkennen.

Richtig ist, dass die meisten Toten unter den Ureinwohnern auf die Auswirkungen von eingeschleppten Seuchen zurückzuführen sind. Die Spanier haben diese Krankheiten jedoch nicht gezielt eingeschleppt, mit dem Ziel die Indianer damit auszurotten. Vielmehr stellten Pocken, Masern und andere Krankheiten eine normales Übel für die Spanier dar, das sie meistens auch überlebten. Sie wussten auch nicht, dass die Indianer keine Abwehrkräfte gegen die europäischen Krankheiten hatten, woher auch: Erst im 19. Jahrhundert wurde die Übertragung durch Krankheitserreger entdeckt. Die hohe Sterblichkeit der Indianer wurde von den Spaniern höchstens als Strafe Gottes für das sündige Verhalten der Indianer (Menschenopfer) interpretiert.

Womit wir auch bei den beiden Hauptmotiven der Spanischen Eroberer sind:
Missionierung und Gewinnsucht. Das Motiv der Gewinnsucht ist leicht einsichtig. Man muss sich nur die Taten eines Cortez oder eines Pizzaro ansehen.
Der Wille zur Missionierung wird z.B. auch daran sichtbar, dass die katholische Kirche die Indianer unter ihren Schutz stellte und ihre Versklavung verbot. Für die Missionare waren die Indianer Menschen, deren Seelen aus Heidentum und vor der Verdammnis gerettet werden mussten. Betrachten wir weiterhin die Berichte über Tenochtitlan, in der die Azteken zum Teil sehr positiv bewertet werden (Märkte, Handwerker etc.) sowie die zeitgenössischen, juristischen Diskussionen über die Rechtmäßigkeit der Eroberung, die den Indianern dieselben Rechtstitel zuerkennen, wie den Europäern, so wird deutlich, dass die Indianer durchaus als Menschen gesehen wurden, die es zu bekehren galt.

Besonders deutlich wird die Symbose aus Missionierung und Goldgier im System der Encomiendas. Hierbei erhielten Spanische Adlige (Hidalgos) vom Vizekönig eine Anzahl von Indianern zugeteilt, die für sie arbeiten mussten. Im Gegenzug sollten die Hidalgos die Indianer in der christlichen Lehre unterweisen. Zudem durfte diesen Indianern keine Gewalt angetan werden.
Es darf jedoch nicht verschwiegen werden, dass das Encomiendas-System nicht richtig funktionierte. In ihrer Goldgier scheuten viele Hidalgos nicht davor zurück, die Indianer wie Sklaven auszubeuten (was viele Indianer das Leben kostete), während sie die christliche Unterweisung vernachlässigten. Dies ist aber eher ein Problem mangelnder Kontrolle als böser Absicht hinter dem Encomiendas-System. Es wurde folglich nach wenigen Jahre auch wieder aufgegeben.

Unbestreitbar ist die gezielte Vernichtung der Indianischen Kultur durch die Spanier. Nach unserem heutigen Rechtsverständnis wäre dies ein Verbrechen, nach dem damaligen Rechtsverständnis war es jedoch gutes christliches Verhalten. Versetzen wir uns doch in die Lage eines spanischen Missionars, der mit Cortez nach Mexiko kommt. Den Missionierungsauftrag aus der Apostelgeschichte im Hinterkopf sieht er seine Aufgabe darin, den christlichen Glauben zu verbreiten. In Mexiko wird er dann Zeuge der blutigen Menschenopfer und Dienstes an den heidnischen Götzen (Wer schon einmal aztekische Skulpturen gesehen hat, der weiß, dass diese oft wie furchteinflößende Dämonen aussehen). Für unseren Missionar bekommt da das Jesus-Wort: "Sehe, ich sende euch wie Lämmer unter die Wölfe" eine sehr direkte Bedeutung. Unser Missionar erkennt also, dass er die Religion der Azteken zerstören muss. Es ist seine heilige Pflicht. Und dank der Schlagkraft der Spanischen Soldaten, den Seuchen, die die Azteken dahinraffen, sowie der ohnehin schon instabilen aztekischen Gesellschaft gelingt dieses Vorhaben auch. Aus seiner Sicht hat er nur getan, was Gott von ihm verlangte.

Meine Ausführungen zeigen das Dilemma hinter der Bewertung historischer Ereignisse. Legen wir heutige Bewertungsmaßstäbe an, dann kann es passieren, das wir sogar die Menschenopfer der Azteken verteidigen. (Wie würden wir den heute reagieren, wenn in den Nachrichten von solchen Menschenopfern berichtet wird?)
Legen wir hingegen die historischen Bewertungsmaßstäbe an, so erscheinen die damaligen Tagen nachvollziehbar.
 
... unbekannt, eine planvolle Krankheitsverbreitung ist also auszuschließen! Es gibt allerdings Behauptungen, dass das argentinische Militär Mitte des 19. Jahrhunderts in Südpatagonien die Mapuche und Tehuelche mittels mit Krankheitserregern verseuchter Decken versuchte auszurotten. Ob das wahr ist, oder ob das nur eine Behauptung ist, weiß ich allerdings nicht. ...
Ich glaube in einer Indianer-Doku von Kevin Costner gesehen zu haben, dass diese verseuchten Decken, oder ähnliches, in Nordostamerika schon im 18. (?) Jh. gezielter eingesetzt wurden? Hat einer ein besseres Gedächtnis? ;)
 
Aus dem 18. Jh. weiß ich auch nix. Hier eine neutrale Darstellung aus Wikipedia über die Osterinsel; ich kenne aber auch einen Bericht, demzufolge die Rückkehrer absichtlich infiziert wurden....
Ein besonders dunkles Kapitel sind die Raubzüge peruanischer Sklavenhändler in den Jahren 1859 bis 1861, die vermutlich mehr als 1.500 Insulaner als Zwangsarbeiter zum Guano-Abbau auf die Chincha-Inseln (Islas Chincha) vor Peru verschleppten. Dies und die Verbreitung der Pocken durch die wenigen Rückkehrer führten zu einem weiteren dramatischen Bevölkerungsrückgang auf zuletzt nur noch 111 Personen im Jahre 1877.
 
Aus Amerika kam:
Tabak, Zucker, Kaffee, Kakao, Baumwolle
Aber nichts davon sofort....
(Ich ergänze das mal oben..)

Um hier Missverständnisse, die aus diesem Posting erwachsen könnten, auszuräumen: die fett markierten Güter wurden von Europäern nach Amerika eingeführt und dort gewinnbringend angebaut. Sie kamen aber ursprünglich nicht hierher. Baumwolle gab es sowohl in Asien (und dann in Europa) als auch in Amerika.

Zucker und Baumwolle kamen zunächst aus Indien über die Araber nach Europa (Sizilien, Andalusien). Arabisch sukkar und quṭṭn, was über das Spanische oder meist Italienische in die europäischen Sprachen einging (in Spanien jeweils mit agglutiniertem Artikel):
azúcar (as-sukkar)
algodón (al-quṭṭn)
zucchero > Zucker, sugar, sucre usw.
cotone > cotton, coton usw.
Kaffee stammt dagegen vermutlich aus Ostafrika und wurde über das Arabische (qahwa)zunächst ins Türkische (kahve) und von dort in die europäischen Sprachen übertragen.
 
Welche Folgen hatte die Entdeckung Amerikas für Europa?

Welche Folgen hatte die Entdeckung Amerikas für Europa?
 
Welche Folgen hatte die Entdeckung Amerikas für Europa?


Eine ist die Bevölkerungsexplosion in Europa ab dem 18. Jahrhundert.
Hintergrund: Kartoffel wurde als Nahrungsmittel akzeptiert und großflächig angebaut. Kartoffel hat mehr Kohlenhydrate als Getreide auf gleicher Anbaufläche. Zudem wurde Brachland mit dem Anbau von Kartoffeln landwirtschaftlich genutzt. Kartoffeln linderten somit die Hungersnöte und trugen wie Industrialisierung und Aufklärung zur Bevölkerungsexplosion in Europa bei.
 
Kartoffeln mussten aber erst aufgezwungen werden.
Friedrich liess sogar Kartoffeläcker bewachen.
Eine Kartoffelfäule in Irland liess diese Menschen sogar wieder auswandern, zu dem Land, woher die Kartoffel kommt.
Habe ich mal irgendwo gelesen.

Edit, baltic war wieder schneller.
 
Wobei die neuen Nahrungsmittel nur ein Aspekt war, der besagte Bevölkerungsexplosion ermöglichte, allerdings kein unwichtiger, würde ich sagen.

Zur Hungersnot in Irland: Natürlich hing diese mit der Kartoffelfäule zusammen, dies allein führte aber nicht zur Hungersnot; dazu gehören immer massive soziale Mißstände. Bspw wurde mWn während der Hungersnot Fleisch von Irland nach England exportiert, was die Situation in Irland vermutlich nicht verbesserte...
 
Die Entdeckung Amerikas brachte nur gutes in die alte Welt: Tabak und Syphilis kamen endlich auch nach Europa. Ebenso ermöglichte die Erschließung von Zuckerrohranbaugebieten in Übersee erstmals eine groß angelegte Rum-Produktion. Ja, und Biberpelz gab (zumindest zeitweise) in einer die Nachfrage befriedigenden Menge.:rofl:
 
Zuletzt bearbeitet:
Vergesst so was leckeres wie Chilis oder Schokolade nicht. Und Mais,Tequila und diese leckeren mexikanischen Pilze,auf die man so schön träumt :D :D
Nee aber im Ernst, der spanische Pfeffer (Chili) relativierte zumindest das ostasiatische Gewürzmonopol
 
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