Nachtkampf in der Geschichte und besonders im 2. Weltkrieg

Rheinländer

Aktives Mitglied
Wie muss man sich in der Militärgeschichte, insbesondere im 2. Weltkrieg vorstellen? Heute ist das ja mit optischen Hilfsmitteln usw. kein Problem, genauso wie Winterkrieg, der aber bis in 18. Jhd. fast tabu war. Nächtliche Kämpfe sind da schon seit Menschengedenken überliefert, sogar im alten Tesament mit dem nächtlichen Überfall der Israeliten auf (wen eigentlich) mit Hörnern und Feuern als frühem Hinterhalt.

Reguläre Kämpfe waren nachts aber über lange Zeit nicht möglich sondern brachten allenfalls Vorteile für unterlegene, verzweifelte Gruppen oder einen Überraschungseffekt.


Welche Auswirkungen hatte Dunkelheit im 2. Weltkrieg. Ich denke auf maritimer Ebene sind diese zu vernachlässigen, da man dort entweder mit akkustischen Mitteln arbeitete oder die Sichtverhältnisse einfach nur schlechter als am Tag waren und man als Geleitzugschiff z.B. besonderen Wert auf Verdunkelung legen musste.

Im Luftkrieg behalf man sich der Hilfe radar-orientierter Klein-Bomber wie den britischen Mosquitos als "Pfadfinder", radartechnischer Orientierung oder den Beleuchtungsmerkmalen der Ziele. Die Gegenseite der Nachtjäger behalf sich ebenfalls des Radars und anscheinend sogar der Restlichverstärker. Nachtjäger ? Wikipedia

Wie erfolgte die Kriegsführung am Boden. Natürlich wurden Scheinwerfer eingesetzt, diese minimierten jedoch stark die eigene Tarnung. Dem einfachen Fußsoldaten konnten wohl keinerlei Hilfsmittel außer Taschenlampen o.ä. zur Verfügung gestellt werden.

Welche operativen Probleme stellten sich also den Truppenführern und wie wurde darauf reagiert?

Welche Entwicklung nahmen Nachtkämpfe in der Militärgeschichte?
 
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Wie erfolgte die Kriegsführung am Boden. Natürlich wurden Scheinwerfer eingesetzt, diese minimierten jedoch stark die eigene Tarnung. Dem einfachen Fußsoldaten konnten wohl keinerlei Hilfsmittel außer Taschenlampen o.ä. zur Verfügung gestellt werden.

Welche operativen Probleme stellten sich also den Truppenführern und wie wurde darauf reagiert?

Welche Entwicklung nahmen Nachtkämpfe in der Militärgeschichte?

Beim Angriff über die Oder und dem Sturm auf die Seelower Höhen haben die Sowjets ganze Batterien an Flakscheinwerfern als Schlachtfeldbeleuchtung, Wegweiser und zum Blenden der Verteidiger eingesetzt. Hat aber mehr geschadet als genutzt. Im aufgewirbeltem Dreck sah man gar nichts, die Nachtsicht der eigenen Schützen war hinüber während die Verteidiger sowieso nur auf die Masse halten mussten. Ganze Einheiten sind dann nach den anfanglichen Chaos einfach liegen geblieben bis es hell wude.

Auf deutscher Seite wurde zu Kriegsende schon ein recht gut funktionierendes Infrarot -Sysem verwendet. Ein IR-Scheinwerfer auf einem Schützenpanzer beleuchtete das Schlachtfeld, die einzelnen Panzer führten Passiv-Geräte mit denen sie auf die beleuchteten Ziele schossen. Ist in Ungarn in einer begrenzten Gegenoffensive mit Erfolg getestet worden. Es waren auch Infanterie-Geräte in der Entwicklung.

Ansonsten gab es verschiedene Ansätze. Die Japaner trainierten intensiv den Nachtkampf, die Finnen kämpten gerne nachts und überhaupt alle, die sonst in Feuerkraft unterlegen waren. Es endete aber oft im allgemeinen Chaos und mit vielen Verlusten durch "friendly fire." So z.B. auch bei den nächtlichen Fallschirmjäger-Landungen in der Normandie. Neben dem Mondlicht oder sonstigen natürlichen Lichtquellen (Wiederschein vom Schnee z.B.) benutzte man Leuchtkugeln und andere Feuerwerksmittel als Schlachtfeld-Beleuchtung. Artillerie und Flieger hatten ein ganzes Arsenal an solchen Mitteln.
 
Beim Angriff über die Oder und dem Sturm auf die Seelower Höhen haben die Sowjets ganze Batterien an Flakscheinwerfern als Schlachtfeldbeleuchtung, Wegweiser und zum Blenden der Verteidiger eingesetzt. Hat aber mehr geschadet als genutzt. Im aufgewirbeltem Dreck sah man gar nichts, die Nachtsicht der eigenen Schützen war hinüber während die Verteidiger sowieso nur auf die Masse halten mussten. Ganze Einheiten sind dann nach den anfanglichen Chaos einfach liegen geblieben bis es hell wude.

Auf deutscher Seite wurde zu Kriegsende schon ein recht gut funktionierendes Infrarot -Sysem verwendet. Ein IR-Scheinwerfer auf einem Schützenpanzer beleuchtete das Schlachtfeld, die einzelnen Panzer führten Passiv-Geräte mit denen sie auf die beleuchteten Ziele schossen. Ist in Ungarn in einer begrenzten Gegenoffensive mit Erfolg getestet worden. Es waren auch Infanterie-Geräte in der Entwicklung.

Ansonsten gab es verschiedene Ansätze. Die Japaner trainierten intensiv den Nachtkampf, die Finnen kämpten gerne nachts und überhaupt alle, die sonst in Feuerkraft unterlegen waren. Es endete aber oft im allgemeinen Chaos und mit vielen Verlusten durch "friendly fire." So z.B. auch bei den nächtlichen Fallschirmjäger-Landungen in der Normandie. Neben dem Mondlicht oder sonstigen natürlichen Lichtquellen (Wiederschein vom Schnee z.B.) benutzte man Leuchtkugeln und andere Feuerwerksmittel als Schlachtfeld-Beleuchtung. Artillerie und Flieger hatten ein ganzes Arsenal an solchen Mitteln.

Meinst du mit begrenzter Gegenoffensive die Plattenseeoffensive?

Von diesen Leuchtkugeln hab ich in einer Rommel-Biografie gelesen, die gab´s aber ja auch schon im 1. Weltkrieg.
 
IR.jpeg
Für den Panther gab es ein Nachtsichtgerät. Wo es eingesetzt wurde, war es ein voller Erfolg.
Ich habe von einem nächtlichen Überfall einer Pantherformation auf ein russisch besetztes Dorf in Ostpreußen gelesen. Die mit dem Nachtsichtgerät ausgerüsteten Panther schossen alle Fahrzeuge, darunter mehrere T-34 Panzer, in dem Dorf zusammen, ohne selbts Verluste hinnehmen zu müssen. Unter den Russen brach totales Chaos aus.
Wo ich das gelesen habe, kann ich leider nicht mehr sagen. Vielleicht weiß jemand anderes noch näheres über dieses Gefecht.
 
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Für den Panther gab es ein Nachtsichtgerät. Wo es eingesetzt wurde, war es ein voller Erfolg.
Ich habe von einem nächtlichen Überfall einer Pantherformation auf ein russisch besetztes Dorf in Ostpreußen gelesen. Die mit dem Nachtsichtgerät ausgerüsteten Panther schossen alle Fahrzeuge, darunter mehrere T-34 Panzer, in dem Dorf zusammen, ohne selbts Verluste hinnehmen zu müssen. Unter den Russen brach totales Chaos aus.
Wo ich das gelesen habe, kann ich leider nicht mehr sagen. Vielleicht weiß jemand anderes noch näheres über dieses Gefecht.

Das ist ja fast schon "Wunderwaffen"niveau. Seltsam, dass mir das bisher noch nie begenet ist. Müsste doch eigentlich in der NS-Propaganda ne größere Rolle gespielt haben.
 
Wie muss man sich in der Militärgeschichte, insbesondere im 2. Weltkrieg vorstellen? Heute ist das ja mit optischen Hilfsmitteln usw. kein Problem, genauso wie Winterkrieg, der aber bis in 18. Jhd. fast tabu war. Nächtliche Kämpfe sind da schon seit Menschengedenken überliefert, sogar im alten Tesament mit dem nächtlichen Überfall der Israeliten auf (wen eigentlich) mit Hörnern und Feuern als frühem Hinterhalt.
Die von Dir erwähnten technischen Hilfsmittel stehen nicht flächendeckend zur Verfügung. Hochtechnisierte Einheiten haben sowas, aber es verfügt keineswegs jeder Soldat einer modernen Armee über ein Nachtsichtgerät.

Eine Methode, mit dem Problem der Dunkelheit umzugehen, ist die Auswahl des Standorts z.B. eines Alarmpostens. Tagsüber sind erhöhte Standorte sinnvoll, nachts sind es eher Standorte in Tallagen, damit man Silhouetten von sich nähernden Feinden auf Höhenzügen vor dem noch etwas helleren Himmel ausmachen kann.

Zweitens kann keine lagernde Militäreinheit ohne jegliches Licht auskommen. Kochfeuer, Taschenlampen für das Kartenstudium, Feuerzeuge zum Zigarettenanzünden - irgendwo gibt es immer Licht, das dem Angreifer die Orientierung erleichtert.

Drittens gibt es auch in der Nacht (meistens) Kontraste zwischen verschiedenen Geländestrukturen. Grasflächen sind relativ hell, Hecken relativ dunkel. Vor solchen Kontrasten nimmt das menschliche Auge immer noch relativ leicht Bewegungen wahr. Deswegen bewegen sich angreifende Soldaten nachts nicht entlang markanter Geländestrukturen, sondern möglichst über freie Flächen...

Viertens gab es auch im Zweiten Weltkrieg schon die Möglichkeit, im Ernstfall das Gefechtsfeld zu beleuchten. Heutzutage werden dafür gern Mörser eingesetzt. Ich war Soldat in einer Mörserkompanie. Die Mörserzüge haben nachts Gefechtsfeldbeleuchtung für Milanzüge geschossen. Das Licht reichte aus, um auf 800 Meter Panzer als Ziele zu identifizieren.

Aber Nachtkampf ist immer ein "Kompromiss". Ich habe mal beim Nachtschießen auf eine Mannscheibe aus 25 Meter Entfernung mit 10 Schuss keinen einzigen Treffer erzielt. In meiner Frustration habe ich die linke Hand von oben auf das Gewehrgehäuse gelegt, um das waagerecht auszurichten. Der einzige Effekt war der, dass die ausgeworfene Hülse mir gegen den Mittelfinger geknallt ist. In dem Finger hatte ich danach zwei Tage lang kein Gefühl.

MfG
 
Das war einer der ersten Einsätze mit Infrarot-Nachtsichtgeräten .
In der wehrtechnischen Sammlung Koblenz befindet sich ein so ausgerüsteter Panther .
 
Ich denke auf maritimer Ebene sind diese zu vernachlässigen, da man dort entweder mit akkustischen Mitteln arbeitete oder die Sichtverhältnisse einfach nur schlechter als am Tag waren und man als Geleitzugschiff z.B. besonderen Wert auf Verdunkelung legen musste.
?
Bei den Marinen arbeitete man mit "akustischen" Mitteln?
Hast du dazu Beispiele?

Tatsächlich hatte sich nur die japanische Marine auf Nachtkämpfe eingestellt. Sie wurden als eine Möglichkeit gesehen die Überlegenheit der US-Pazifikflotte abzunutzen um ein besseres - ausgeglicheneres - Verhältnis zur Endschlacht zu bekommen.

Aus diesem Grund wurden Nachtkämpfe in der japanische Marine ausgiebig und intensiv geübt.
Zur Zielbeleuchtung nutzte man, im 2.Wk auch erfolgreich, Bordflugzeuge welche hinter den Gegnerschiffen Leuchtbomben abwarfen.
Dazu, wie bei allen Marinen, Scheinwerfer.
Ein großer Unterschied zu den anderen Marinen war die Ansicht das die Hauptwaffe in der Nachtschlacht der Torpedo sein sollte. Das auch diese Ansicht zielführend war sieht man die den Nachtkämpften in den Salomonen welche die USA -letztendlich- nur durch den immer besser werdenden Einsatz von Radar gewinnen konnten.


Luftkrieg:
Die erste Luftwaffe welche - begrenzt- Nacht-luftschlachttauglich war die deutsche Luftwaffe. Die RAF traf bis ca. 41 bei Nachtbombardaments praktisch nichts. Die deutsche Luftwaffe nutzte dagegen schon in der Luftschlacht-um-England sogenannte Funk-Leitstrahlverfahren. Hier sind vor allem -1940- das X-Verfahren ? Wikipedia und Knickebein (Funkfeuer) ? Wikipedia.
Navigation und Zielfindung per Radar konnte als erstes die RAF mittels Zentimenter-Radar-Gerät H2S (Navigation) ? Wikipedia durchführen - aber dies erst ab Januar 43.

Restlichtverstärker nutzte im 2.Weltkrieg noch keine Seite. Bei Infarotgeräten gab es eine leichte Überlegenheit auf deutscher Seite.

Wie erfolgte die Kriegsführung am Boden.
In der Verteidigung wurde vor den eigenen Stellungen sogenannte Horchposten eingesetzt. Dazu - mehr oder weniger - ausgiebiger Einsatz von Leuchtmitteln. Hauptsächlich abgeschossen durch die bei den Infanteriegruppen befindlichen Leuchtpistolen (Signalpistole ? Wikipedia). Scheinwerfer, als Gefechts- und Zielbeleuchtung, hatte nmW keine Seite da sie schnell aufgeklärt und bekämpft werden konnten.

Im Angriff wurde der Nachtkampf meist von der Seite genutzt welche nicht die Luftüberlegenheit hatte. Teils mit großen Erfolgen.
 
D


Aber Nachtkampf ist immer ein "Kompromiss". Ich habe mal beim Nachtschießen auf eine Mannscheibe aus 25 Meter Entfernung mit 10 Schuss keinen einzigen Treffer erzielt. In meiner Frustration habe ich die linke Hand von oben auf das Gewehrgehäuse gelegt, um das waagerecht auszurichten. Der einzige Effekt war der, dass die ausgeworfene Hülse mir gegen den Mittelfinger geknallt ist. In dem Finger hatte ich danach zwei Tage lang kein Gefühl.

MfG


OT:
KSK der Bundeswehr hatte im Frühjahr 2009 ein "Nachtscharfschießen" auf einer Schießbahn des Truppenübungsplatzes Heuberg.
Ein Feldwebel und Ausbilder tot. Er bewegte sich zwischen Schütze und Scheibe.
 
?
Bei den Marinen arbeitete man mit "akustischen" Mitteln?
Hast du dazu Beispiele?

Akustische Ortungsgeräte gab es bei den Marinen schon lange vor dem 2. Weltkrieg. Da ich vergessen habe wo ich davon gelesen habe, spreche ich es aus der Erinnerung an

Man unterscheidet zwischen aktiven und passiven Ortungssystemen. Die passiven Systeme „lauschen“ einfach auf nach Geräuschen, vor allem Motorengeräuschen und peilen sie an. Diese Hilfsmittel waren sehr verbreitet und halfen etwa auch den deutschen U-Booten bei der Zielortung, da der Schall weiter trägt als das optische Sichtfeld. Um wirklich wirkungsvoll zu sein mussten eigene Störgeräusche eliminiert werden, also Stille im Boot und Maschinen aus.
Auch die Gegenseite „lauschte“ nach Geräuschen um U-Boote bekämpfen zu können: Besonders wenn sie erstmal getaucht waren. Das U-Boot „antwortete“ mit Schleichfahrt, leisen E-Motoren und teils auch mit einem „Bold“ genannten Ablenkungsdummy… Ich habe die U-Boote als Beispiel genannt, weil sie besonders anschaulich sind.

Aktive Ortungssysteme mit Schall sind das Sonar – einst Asdic genannt. Ich setze voraus, dass diese Geräte im Prinzip jedem bekannt sind.

Akustische Ortungsmittel wurden anstelle von „Radar“ ebenfalls bereits früh in der Luftverteidigung verwendet. So etwa von den Sowjets in der Schlacht von Stalingrad um einfliegende Versorgungsflieger der deutschen durch auf sie angesetzte Jäger abschießen zu können…
 
Du meinst Hydrophone , die sind schon im WWI eingesetzt worden , waren damals aber noch nicht sehr zuverlässig .
Schallortung war z.B. bei der Artillerie üblich , mittels zweier Ortungsstellen und Kreuzpeilung wurde die Richtung und Entfernung bestimmt .
 
Du meinst Hydrophone , die sind schon im WWI eingesetzt worden , waren damals aber noch nicht sehr zuverlässig .
Schallortung war z.B. bei der Artillerie üblich , mittels zweier Ortungsstellen und Kreuzpeilung wurde die Richtung und Entfernung bestimmt .

Die Artillerie ist ein guter Punkt! Die französische Artillerie war zu Beginn des 1. WK der deutschen taktisch deutlich überlegen und wandte modernere Methoden im Schießen an. Die Schallortung wurde im 1.WK von allen Seiten eingeführt und unterschiedlich gut entwickelt. Die gesteigerte Schießweiten nach dem 1. WK der Artillerien war auch auf verbesserte Ortungssysteme zurückzuführen, die diese Reichweiten erst effektiv umsetzen konnten. Für den Nachtkampf ist die Reichweitenerhöhung allerdings eher uninteressant.

Bevor die Artillerie durch ihre Leistungssteigerungen sich zu einer Fernkampfwaffe entwickelte, die viele Kilometer weit effektiv schießen konnte, waren die Wachfeuer lagernder Heere ein gewohnter Anblick. Sie zeigten eine Art Vorpostenlinie an, bei der Feldwachen sich nähernde Gegner rechtzeitig entdecken sollten um Überraschungsangriffe oder Spione abwehren zu können. Es sind einige Fälle bekannt, wo gefakte Wachfeuer überraschende Manöver verschleiern sollten. Man war sich also zu allen Zeiten der Gefahr von Nachtangriffen bewusst. Die festen Lager, etwa der Römer machten Nachtangriffe riskant. Kleinere Nachtangriffe waren oft die Aufgabe leichter Truppen und vor allem Kavallerieraids, die man aber dem "kleinen Krieg" zuordnen kann. Hoffentlich ist mein kurzer Rundblick durch Jahrtausende trotzdem nachvollziehbar geblieben?
 
mhorgran schrieb:
Bei den Marinen arbeitete man mit "akustischen" Mitteln?
Hast du dazu Beispiele?

Rheinländer schrieb:
U-Boote generell. Da ist man doch auf Geräuschvermeidung fokussiert und versucht den Gegner über Geräusche (Unterwasser) zu identifizieren.
Auch auf den deutschen Überwassereinheiten des II. Weltkrieges gab es einen (Unterwasser)-Horchdienst. Wie schon in der Diskussion erläutert, gab es die aktive und passive Ortung mittels Schallwellen und die passive Ortung mittels Mikrophonen. Bei der Schlacht in der Dänemarkstraße zwischen "Bismarck" und "Prinz Eugen" einerseits und "Hood" und "Prince of Wales" andererseits gab bei den Deutschen zuerst die Horchgruppe der "Prinz Eugen" die erste Feindmeldung ab ("286° Geräusche von zwei schnelllaufenden Turbinenschiffen") - noch vor Radar oder Ausguck. Diese Meldung wurde dann darauf noch verfeinert, wonach ein Schiff als mit einer Maschinenanlage älterer Bauart und das andere mit einer modernen Maschinenanlage ausgestattet wäre. Mit diesem Horchergebnis wurde die tatsächliche Gegebenheit auf der Gegnerseite korrekt wiedergegeben.
 
[...] Ich denke auf maritimer Ebene sind diese zu vernachlässigen, da man dort entweder mit akkustischen Mitteln arbeitete oder die Sichtverhältnisse einfach nur schlechter als am Tag waren[...]

Das ist aber so nicht richtig! Wenn Du die maritime Ebene nur auf den Ubootkrieg reduzieren möchtest, dann kommt es durchaus hin. Aber die Nachteinsätze der Überwasserschiffe wurden schon vor dem 1.WK mit schweren Scheinwerfern unterstützt.

Schon im Frühjahr 1882 wurden Versuchsweise Scheinwerfer auf Kriegsschiffen installiert. Allerdings überzeugten diese Scheinwerfer noch nicht. So hatten die Panzerschiffe der Brandenburg-Klasse schon Scheinwerfer von Siemens-Schuckert mit einem Durchmesser von 90 Zentimeter die im Vollstrahl bis 2.700 m gezielt leuchteten und im Fächerstrahl bis 1.330 m.

Wie wirkungsvoll die Scheinwerfer waren, zeigte sich die Skagerrakschlacht 1916 z.B. mit der Vernichtung des britischen Panzerkreuzers Black Prince durch das deutsche Linienschiff Thüringen im Nachtgefecht der Schlacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Köbis ,
beim Torpedoboot-Angriff auf die russische Flotte in Port Arthur (die Nacht vom 8. auf den 9. Februar 1904 ) war nur ein Teilerfolg weil die später eintreffenden Boote durch das russsiche Abwehrfeuer und ihre Suchscheinwerfer nicht mehr zum Schuss kamen .
 
Im WWI sahen ide deutschen die französische Schallortung für so gefährlich an , dass hunderte normale Geschütze , aus Tarnungsgründen , gleichzeitig mit dem Parisgeschütz feuerten .
 
[...] Scheinwerfer, als Gefechts- und Zielbeleuchtung, hatte nmW keine Seite da sie schnell aufgeklärt und bekämpft werden konnten.
Ich habe wiederholt gelesen - man frage mich bitte nicht, wo genau - dass Flakscheinwerfer wohl mitunter benutzt wurden, um eine tiefhängende Wolkendecke anzustrahlen, die dann das Schlachtfeld über dem Gegner indirekt beleuchtet hat, ohne jedoch dadurch die eigenen Truppen zu blenden.
Die Scheinwerfer konnten somit auch in Deckung auffahren und dort bleiben.
 
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