Nachtkampf in der Geschichte und besonders im 2. Weltkrieg

Ich habe wiederholt gelesen - man frage mich bitte nicht, wo genau - dass Flakscheinwerfer wohl mitunter benutzt wurden, um eine tiefhängende Wolkendecke anzustrahlen, die dann das Schlachtfeld über dem Gegner indirekt beleuchtet hat, ohne jedoch dadurch die eigenen Truppen zu blenden.
Die Scheinwerfer konnten somit auch in Deckung auffahren und dort bleiben.
Wo ist nun der Unterschied zwischen deinem Einwand und meinen Zeilen.
Ich sprach von Gefechtsfeld- und Zielbeleuchtung - du von indirekter Beleuchtung durch Beleuchtung von Wolkenunterseiten. Der Aufwand dazu ist immens hoch und ist nur vorstellbar wenn die eigene Seite in bestimmten Frontstreifen selbst Angriffe plant. Allerdings wird durch diese indirekte Beleuchtung, wenn sie denn die Frontlinie des Gegner erhellen soll, auch die eigenen Truppenpositionen und -bewegungen beleuchtet. Das die hinteren Gegnerräume erhellt werden sollten wäre eher unsinnig.

Der von dir beschriebene Fall wurde, mW, nur ein einziges Mal verwendet. Bei der deutschen Ardennenoffensive Ende 1944.
 
Wo ist nun der Unterschied zwischen deinem Einwand und meinen Zeilen.
Ich sprach von Gefechtsfeld- und Zielbeleuchtung - du von indirekter Beleuchtung durch Beleuchtung von Wolkenunterseiten. Der Aufwand dazu ist immens hoch und ist nur vorstellbar wenn die eigene Seite in bestimmten Frontstreifen selbst Angriffe plant. Allerdings wird durch diese indirekte Beleuchtung, wenn sie denn die Frontlinie des Gegner erhellen soll, auch die eigenen Truppenpositionen und -bewegungen beleuchtet. Das die hinteren Gegnerräume erhellt werden sollten wäre eher unsinnig.

Der von dir beschriebene Fall wurde, mW, nur ein einziges Mal verwendet. Bei der deutschen Ardennenoffensive Ende 1944.

Ich wiederhole was ich in meinem ersten Beitrag oben erwähnte: Die Sowjets benutzten Flakscheinwerfer zur Beleuchtung ihrer Offensive an der Oder 1945. Mit recht miesen Ergebnissen. Wird in Le Tyssiers "Der Kampf um Berlin" beschrieben.
 
Schön

Jetzt haben wir also zwei Beispiele in denen Flakscheinwerfer auf dem Heeresgefechtsfeld im Nachtkampf eingesetzt wurden.

Machen wir eine Regel daraus?
zb:
"großkalibrige Flakscheinwerfer waren integraler Bestandteil des Nachtkampfes des deutschen Heeres im 2.Wk"?
 
Schön

Jetzt haben wir also zwei Beispiele in denen Flakscheinwerfer auf dem Heeresgefechtsfeld im Nachtkampf eingesetzt wurden.

Machen wir eine Regel daraus?
zb:
"großkalibrige Flakscheinwerfer waren integraler Bestandteil des Nachtkampfes des deutschen Heeres im 2.Wk"?

Mein Beispiel war eine Verwendung durch die Sowjets. Und es gibt noch weitere.

Ich habe zwischenzeitlich etwas nachgelesen und auch einen konkreten Hinweis auf die Verwendung von Scheinwerfern durch die deutsche Verteidigung bei den Seelower Höhen gefunden, die damit vor der sowjetischen Offensive nächtliche Bewegungen von Feindpanzern beobachteten. Eine andere durch die Amerikaner in den Bergen in Italien in 1944 um eine deutsche Division festzunageln.

Eine weitere vorgesehene Nutzung durch die Sowjets an der Primorye-Front (gegen die Japaner) die jedoch auf Grund schlechten Wetters eingestellt wurde.

Soviet night operations in World War II

Die französischen Forts der Maginotlinie waren serienmässig mit gepanzerten Scheinwerfern ausgestattet so wie auch dei belgischen Forts um Lüttich.

http://www.mablehome.com/molvange/sfthi/cas/sonnenberg/casemate_sonnenberg_1.htm

Bei deutschen Bunkern gab es gelegentlich auch solche.

http://img119.imageshack.us/i/lignemaginot27xp3.jpg/

Die Russen hatten zu Kriegsbeginn einen T-26 der mit einen grossen Scheinwerfer zur Schlachtfeldbeleuchtung ausgestattet war.

T-26 Light Tank - THE RUSSIAN BATTLEFIELD

Die Briten haben einen Grant-Panzer mit einem Scheinwerfer ausgerüstet (Canal-Defense-Light) mit denen sie noch die Überquerung des Rheins unterstützten

http://home.tiscali.nl/hgmkuip/blerick/cdl_story_lowther.html

und haben dabei sogar mit Stroboskop-Effekt experimentiert:
Secret Strobelight Weapons of World War II | Danger Room | Wired.com


Im Museum in Aldershot ist ein britischer Scheinwerfer ausgestellt, mit dem Hinweis dass zu seinen Funktionen die Schaffung von "Artificial Moonlight" durch Bestrahlung gehörte, z.B. zur Erleichterung von Flussüberquerungen und nächtliches Fahren. Das weist auch auf eine übliche Nutzung in diesem Sinne hin.

Collections at the Aldershot Military Museum

Ich meine mich vage zu erinnern gelesen zu haben, dass die Amerikaner im Pazifik, konkret auf Iwo Jima auch eine Indirekte Beleuchtung mit Scheinwerfern nutzten. Dazu habe ich jetzt jedoch keinen Beleg gefunden.

Ich glaube schon, dass man behaupten kann, dass bis zum 2. WK Scheinwerfer (wenn örtlich vorhanden) regelmäßig im Nachtkampf in verschiedenen Weisen verwendet wurden. Entweder zur Vorfeldbeleuchtung, zur Blendung oder zur indirekten Belechtung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist klar, was Ihr meint, aber der Formulierung "übliche Nutzung" würde ich vorsichtig widersprechen. Der Einsatz von Scheinwerfern (also von direkter Beleuchtung) kann nur im laufenden Gefecht sinnvoll sein, und auch da eher als Notlösung, weil das besser ist, als gar kein Licht zu haben. Scheinwerfer sind nämlich immer auch vortreffliche Zielmarkierungen und ziehen deshalb feindliches Feuer auf sich. Die "übliche" Art, mit Licht umzugehen, war Verdunkelung, nicht Beleuchtung. Wer das Licht einschaltet, macht sich im Nachtkampf zum Ziel.

Die von mir weiter oben erwähnten Mörsergranaten (für Haubitzen gibt es sowas auch) sind ein etwas anders gelagerter Fall. Erstens kommen auch die nur im Gefecht zum Einsatz und zweitens lassen sie keinen direkten Aufschluss über die Stellung der Geschütze zu. Dazu sind wieder Horchpeilungen, Triangulation und gegebenenfalls (für die Entfernungsbestimmung) die Messung der Zeitdauer zwischen Abschuss und Einschlag/Zündung der Granate nötig - was beim Schießen von Leuchtgranaten umso schwieriger wird, weil der Zeitpunkt der Zündung des Brennsatzes (beziehungsweise die Höhe über dem Boden, in der die Zündung erfolgt) nahezu willkürlich vorgewählt werden kann.

MfG
 
Hier ist ein Bericht aus dem Pazifik in dem über die Unterstüzung durch Schiffsgestützte Scheinwerfer bei nächtlichen Bodenkämpfen geschrieben wird:

"We took turns watching our wires and trip flares for an expected attack. There was an attempted suicidal Banzai attack, but one of our destroyers caught the attackers in its searchlight on the plateau east of the volcano and cut them down. The next morning we passed through this terrible carnage as we worked our way toward Tobishi Point. (We were later told that there were some 400 dead on that killing field.)"

The Killing Fields of Sulfur Island | Regular Singular Points
 
Mir ist klar, was Ihr meint, aber der Formulierung "übliche Nutzung" würde ich vorsichtig widersprechen. Der Einsatz von Scheinwerfern (also von direkter Beleuchtung) kann nur im laufenden Gefecht sinnvoll sein, und auch da eher als Notlösung, weil das besser ist, als gar kein Licht zu haben. Scheinwerfer sind nämlich immer auch vortreffliche Zielmarkierungen und ziehen deshalb feindliches Feuer auf sich. Die "übliche" Art, mit Licht umzugehen, war Verdunkelung, nicht Beleuchtung. Wer das Licht einschaltet, macht sich im Nachtkampf zum Ziel.

Die von mir weiter oben erwähnten Mörsergranaten (für Haubitzen gibt es sowas auch) sind ein etwas anders gelagerter Fall. Erstens kommen auch die nur im Gefecht zum Einsatz und zweitens lassen sie keinen direkten Aufschluss über die Stellung der Geschütze zu. Dazu sind wieder Horchpeilungen, Triangulation und gegebenenfalls (für die Entfernungsbestimmung) die Messung der Zeitdauer zwischen Abschuss und Einschlag/Zündung der Granate nötig - was beim Schießen von Leuchtgranaten umso schwieriger wird, weil der Zeitpunkt der Zündung des Brennsatzes (beziehungsweise die Höhe über dem Boden, in der die Zündung erfolgt) nahezu willkürlich vorgewählt werden kann.

MfG
Bei halbwegs gleichen Kräften ist so etwas selbstverständlich selbstmörderisch. Wir hatten es jedoch schon oben, dass zumeist in Feuerkraft unterlegene Kräfte auf Nachtoperationen zurückgriffen (Finnen, Japaner etc). Für den Gegner mit stärkerer Artillerie ist es also kein Problem Scheinwerfer einzusetzen, im Gegenteil, er kann damit sogar das Feuer des anderen Herausfordern um seine schweren Waffen dann zu neutralisieren (bei Nacht verrät sich Artillerie durch das Mündungsfeuer*).
Man sollte auch nicht vergessen, dass die großen Scheinwerfer eine recht große Reichweite hatten und zumindest ausserhalb der Reichweite von Handfeuerwaffen agierten.

*Aus einem späteren Zeitpunkt: Bei den Falklands hat die argentinische schwere Artillerie nur tagsüber gefeuert um der Lokalisierung zu entgehen. Neutralisiert wurde sie letztendlich trotzdem.
 
Zuletzt bearbeitet:
... zu Beginn des 1. WK ...
... gab es eine denkwürdige Nachtkampf-Episode, die hier noch nicht genannt wurde. Ich meine den Bajonettangriff der sächsischen 3. Armee (XII. Reservekorps) und der Garde bei Lenharrée in der Frühe des 08.09.1914 - "ein Sturm bei Dunkelheit, ohne Tiefe, ohne vorherige eingehende Erkundung" [1], der von Artillerie unterstützt wurde und die Franzosen aus ihren Stellungen warf. Der Sieg wäre noch deutlich größer ausgefallen, wenn nicht...

Tja, wenn nicht die Sachsen, seit 4 Tagen praktisch ununterbrochen im Einsatz, mittags völlig erschöpft hätten ruhen müssen, acht Stunden lang, und danach war es zu spät [2]. Will sagen: Auch die "biologische Uhr" ist ein Faktor, den man beim Nachtkampf nicht ganz außer Acht lassen darf.


[1] Der Weltkrieg 1914-1918. Band 4. Berlin 1926, S. 171 ff. (172).
[2] Eindrucksvoll geschildert bei Wolfgang Paul: Entscheidung im September. München 1979, S. 249 ff. (254 f.).
 
....
Tja, wenn nicht die Sachsen, seit 4 Tagen praktisch ununterbrochen im Einsatz, mittags völlig erschöpft hätten ruhen müssen, acht Stunden lang, und danach war es zu spät [2]. Will sagen: Auch die "biologische Uhr" ist ein Faktor, den man beim Nachtkampf nicht ganz außer Acht lassen darf.
...

Wie Opa sagen würde: Alles Drückeberger und Simulanten!
 
Im Luftkrieg behalf man sich der Hilfe radar-orientierter Klein-Bomber wie den britischen Mosquitos als "Pfadfinder", radartechnischer Orientierung oder den Beleuchtungsmerkmalen der Ziele. Die Gegenseite der Nachtjäger behalf sich ebenfalls des Radars und anscheinend sogar der Restlichverstärker. Nachtjäger ? Wikipedia

Das Problem im Luftkrieg war auf der einen Seite, dass die Bomber fast nichts trafen, da sie keinerlei Orientierung hatten, wenn die Ziele richtig verdunkelt waren, wie mhorgran schon dargestellt hat. Aber auf der anderen Seite, konnte auch die Abwehr die Bomber schlechter sehen - die einzige Möglichkeit war lange Zeit der Flakscheinwerfer. Vor allem aber stellte die Dunkelheit eine relative Sicherheit von den Jägern dar, auf deren Konto die meisten Abschüsse von Bombern gehen.

Als man in Deutschland die "Wilde Sau" Taktik entwickelte, setzte man anfangs normale Tagjäger auf von den Flakscheinwerfern illuminierte Bomber an. Die Piloten zeigten sich wenig begeistert, da sie in das eigenen mörderische Flakfeuer fliegen mussten. Also teilte man sich den Himmel in Höhenzonen auf, überhalb einer bestimmten Höhe agierten die Jäger, darunter die Flak. Es gab sogar die Überlegung die Städte maximal zu beleuchten um den Tagjägern einen hellen Hintergrund zu geben, vor dem sie die Bomber finden könnten - die Pfandfinder fanden zu dieser Zeit die Ziele sowieso schon ziemlich präzise, auch in finsterster Nacht.

Der erste Abschuss mit Hilfe eines Bordradars gelang übrigens Oberleutnant Ludwig Becker in der Nacht vom 8. auf den 9. August 1941 mit einer Do 215 und einem FuG 202 Lichtenstein B/C. Die schnelle Entwicklung der Funkmessgeräte machte den Himmel sehr viel gefährlicher für alle nächtlichen Angreifer. Vor allem das passive Gerät "Naxos" FuG 350 stellte die Briten vor gewaltige Probleme. Dieses Gerät hat keine eigenen Emissionen und hilft trotzdem zuverlässig den Gegner zu finden. Die Briten waren ob ihrer hohen Verluste im Herbst/Winter 1943 ziemlich ratlos, anfangs machte man die Flak dafür verantwortlich.
 
@Bdaian
wahrlich interessant deine Beispiele.

Aber anscheinend ist dir nicht ganz klar welche Relevanz deine ganzen Beispiele für den Landkrieg hatten. Um genau zu sein - ist sie sehr klein.

Natürlich wurden Scheinwerfer auch genutzt aber nur in speziellen - sehr spezifischen - Fällen. Für die Gefechtsfeldbeleuchtung allgemein gebräuchlich waren für Leuchtgranaten.
 
Oje, wenn ich da jetzt mit meinem Flakscheinwerfer-Beispiel was losgetreten habe, dann tut mir das leid.

Aber:

Ich zitiere mal aus dem Eingangspost:
[...] Wie erfolgte die Kriegsführung am Boden. Natürlich wurden Scheinwerfer eingesetzt, diese minimierten jedoch stark die eigene Tarnung. Dem einfachen Fußsoldaten konnten wohl keinerlei Hilfsmittel außer Taschenlampen o.ä. zur Verfügung gestellt werden.[...]
Da schon im Eingangspost diese Option explizit angesprochen wird, ist es nur konsequent, darauf auch näher einzugehen. Wenn es Belege dafür gibt, dann gibt es sie nun mal.
Angesichts der Eingangsfrage in das Extrem zu verfallen und die eine, allgemein gültige und alleinig verwendete Nachtkampfmethode des WK II zu küren, ist, denke ich, nicht notwendig:
Machen wir eine Regel daraus?
zb:
"großkalibrige Flakscheinwerfer waren integraler Bestandteil des Nachtkampfes des deutschen Heeres im 2.Wk"?
oder
[...]Aber anscheinend ist dir nicht ganz klar welche Relevanz deine ganzen Beispiele für den Landkrieg hatten. Um genau zu sein - ist sie sehr klein.

Natürlich wurden Scheinwerfer auch genutzt aber nur in speziellen - sehr spezifischen - Fällen.[...]
Letzteres ist richtig, aber das steht nicht zur Debatte. Gefragt ware nach Lösungen für das Dunkelheits-Dilemma abseits heutiger Technologie, nicht nach der vorherrschenden Lösung des Problems. Und wenn die Scheinwerfer eine dieser Lösungen waren, dann waren sie es. Dass artilleristische Gefechtsfeldbeleuchtung die verbreitetere Lösung darstellt, ist wohl unstrittig.

Können wir uns darauf einigen und festhalten, dass der Einsatz von (auch, aber nicht nur Flak-)Scheinwerfern eine zwar nur hin und wieder praktizierte, aber eben durchaus reale Art der Ziel- oder Gefechtsfeldbeleuchtung im WK II war?

Nur so nebenbei:
Bei allen Nachteilen (Gefahr der Blendung eigener Truppen, Preisgabe des eigenen Standortes...) waren Weißlicht-Schießscheinwerfer an Flachfeuerwaffen - insbes. Panzern - noch lange nach dem WK II allgemein gebräuchlich. So gänzlich unbrauchbar scheint diese Lösung also grundsätzlich nicht zu sein.
 
Aus dem Eingangspost:
Reguläre Kämpfe waren nachts aber über lange Zeit nicht möglich sondern brachten allenfalls Vorteile für unterlegene, verzweifelte Gruppen oder einen Überraschungseffekt.
und
Wie erfolgte die Kriegsführung am Boden. Natürlich wurden Scheinwerfer eingesetzt, diese minimierten jedoch stark die eigene Tarnung. Dem einfachen Fußsoldaten konnten wohl keinerlei Hilfsmittel außer Taschenlampen o.ä. zur Verfügung gestellt werden.
So "natürlich" wurden Scheinwerfer in "regulären" Kämpfen nicht eingesetzt.

In der Masse der Kämpfe wurden eben Scheinwerfer nicht als Gefechtsfeld- oder Zielbeleuchtung eingesetzt.

Welche Auswirkungen hatte Dunkelheit im 2. Weltkrieg.
Wenn man sich die Masse der Einheiten ansieht waren dies eben keine Panzer- oder mot/mech-Einheiten sondern Pferdebespannt.
Wenn du dir nun als nächstes die KStan (Kriegsstärkenachweisungen )von Infanteriedivisionen ansiehst wirst feststellen das KEINE großkalibrige (Flak-)-Scheinwerfer in dieser festzustellen ist.

Was ist nun der Unterschied zwischen der Ausrüstung von Panzern mit dem 2.Weltkrieg?
Panzer sind schnell beweglich. Sie können kurz ihre Scheinwerfer (zb. zur Zielmarkierung) einschalten, schießen - jedenfalls schalten sie ihre Scheinwerfer wieder ab und fahren sofort weiter um eben nicht beschossen zu werden - ähnlich wie Schiffe im 1. und 2.Weltkrieg.
Großkalibrige (Flak-)Scheinwerfer sind nicht derart beweglich.

Weißlicht-Schießscheinwerfer an Flachfeuerwaffen
außer an Panzer gab es kaum welche.
 
Ich bin der Meinung, dass wir genügend Beispiele haben um zu behaupten, dass wenn sie zur Verfügung standen, Scheinwerfer regulär verwendet wurden.

Ich habe zwischenzeitlich noch ein anderes Beispiel gefunden: Die Finnen haben im Winterkrieg kleinere Scheinwerfer verwendet um im Schnee die Russen zu blenden und ihre Ziele zu beleuchten. Ein Mitglied einer Skipatrouille trug einen Scheinwerfer auf der Brust, eine Autobatterie im Rücksack auf dem Rücken.

Weißlicht-Schießscheinwerfer an Flachfeuerwaffen ...
außer an Panzer gab es kaum welche.
Ausser den schon erwähnten Beispielen an Bunkern, wurden sie bis in die Vietnam-Ära auch an C-130 Gunships für den Erdkampf, verschiedenen Hubschraubern so wie Flusspatrouillenbooten und Monitoren eingesetzt, die amerikanische Truppen im Mekong Delta im Kampf als Nahunterstützung begleiteten.
 

Anhänge

  • Helo1.jpg
    Helo1.jpg
    32,8 KB · Aufrufe: 620
  • Helo2.jpg
    Helo2.jpg
    29,3 KB · Aufrufe: 591
  • Helo3.jpg
    Helo3.jpg
    34,7 KB · Aufrufe: 595
Zuletzt bearbeitet:
Schau dir einfach die KStan von Heeresverbänden der versch. Länder an.

Aber wie schon gesagt.
Hier werden viele unterschiedlichste Situationen / Jahreszeiten / Gefechtsfelder / Jahre ... usw etc. in unzulässiger Weise miteinander vermischt.

Naja, viel Spaß weiterhin dabei.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schau dir einfach die KStan von Heeresverbänden der versch. Länder an.

Aber wie schon gesagt.
Hier werden viele unterschiedlichste Situationen / Jahreszeiten / Gefechtsfelder / Jahre ... usw etc. in unzulässiger Weise miteinander vermischt.

Naja, viel Spaß weiterhin dabei.

Der Eröffner dieses Pfades hatte über Nachtkampf allgemein und besonders den 2. WK gefragt. Die beispiele sind überwiegend aus dem 2. WK oder kurz davor und da zuletzt auch die Periode danach angesprochen wurde, einige Beipiele davon. Da ist keine unzulässige Vermischung.

Es hat zudem niemand behauptet, Scheinwerfer wären die normale Schlachtfeldbeleuchtung gewesen, sondern eine unter verschiedenen Möglichkeiten auf die aber zurückgegriffen wurde, wenn sie zur Verfügung stand.

Die einzige absolute behauptung war diese:

Scheinwerfer, als Gefechts- und Zielbeleuchtung, hatte nmW keine Seite da sie schnell aufgeklärt und bekämpft werden konnten.
Die stammt von dir und ist m.E. wiederlegt worden. Ich freue mich wenn ich bei solch einer diskussion etwas neues lerne (das meiste hier kannte ich auch nicht, bis ich jetzt darüber recherchiert habe). Du scheinst dich darüber zu ärgern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der TO hat gefragt, wie Nachtkampf überhaupt funktionieren kann - ganz allgemein und im WK2 im Besonderen. Also lasst uns nicht zu sehr über Spezialfälle diskutieren. Die Beleuchtung mit Scheinwerfern IST ein solcher Spezialfall! Ich habe nicht im 2. Weltkrieg "gedient". Trotzdem gab es in der gesamten Kaserne, in der ich stationiert war (ich gehörte einer Kompanie der freien Brigade-Unterstützung an, war also nicht direkt dem dort stationierten Bataillon unterstellt), gab es KEINEN EINZIGEN Scheinwerfer zur "Feindbeleuchtung". Scheinwerfer sind NICHT der Normalfall, sondern die AUSNAHMESITUATION, die mit der Garantie auf sofortiges Beschossenwerden verbunden ist.

Also erweitere ich die Frage des TO mal: Wie verhält sich ein Soldat nachts, wenn er nicht den Wunsch hat, sofort zu sterben?

MfG
 
Der TO hat gefragt, wie Nachtkampf überhaupt funktionieren kann - ganz allgemein und im WK2 im Besonderen. Also lasst uns nicht zu sehr über Spezialfälle diskutieren. Die Beleuchtung mit Scheinwerfern IST ein solcher Spezialfall! Ich habe nicht im 2. Weltkrieg "gedient". Trotzdem gab es in der gesamten Kaserne, in der ich stationiert war (ich gehörte einer Kompanie der freien Brigade-Unterstützung an, war also nicht direkt dem dort stationierten Bataillon unterstellt), gab es KEINEN EINZIGEN Scheinwerfer zur "Feindbeleuchtung". Scheinwerfer sind NICHT der Normalfall, sondern die AUSNAHMESITUATION, die mit der Garantie auf sofortiges Beschossenwerden verbunden ist.

Also erweitere ich die Frage des TO mal: Wie verhält sich ein Soldat nachts, wenn er nicht den Wunsch hat, sofort zu sterben?

MfG


Im Zeitraum in dem Du beim Bund warst, wird es auch in den Flakkasernen keine Scheinwerfer mehr gegeben haben. Das ist kein Argument über frühere Perioden.

Hier jedoch noch ein Beispiel:

Eine Beleuchtungseinheit der US-Army aus der Vietnam-Zeit. Der entsprechende Scheinwerfer konnte sowohl als Weisslicht wie als IR benutzt werden und wurde auch auf dem frühen M-48 Panzer verwendet (der übrigens auch bei der Bundeswehr dienst tat).

Mit Weisslicht wird man kaum gegenüber einer hochgerüsteten und mit hoher Feuerkraft versehenen Warschauer-Pakt Division aufgetreten sein. Im damals jedoch wesentlich häufigeren Fall der Kämpfe gegen leicht gerüstete irreguläre Einheiten, wurden diese sogar auf "weichen" Fahrzeugen wie dem M 151 eingesetzt.
 

Anhänge

  • Jeep_1.jpg
    Jeep_1.jpg
    21,2 KB · Aufrufe: 647
  • Jeep_2.jpg
    Jeep_2.jpg
    21,7 KB · Aufrufe: 587
Zuletzt bearbeitet:
Wenn Scheinwerfer in den Armeen des 2.Weltkrieges regelmäßig für Gefechtsfeld- und Zielbeleuchtung eingesetzt worden wären hätte sich dies in der KStan niedergeschlagen. Hat es aber nicht.
Scheinwerfer wurden von-Fall-zu-Fall zugeteilt, wenn die höhere Führung der Meinung war der Einsatz wäre vorteilhaft (zb. Überraschung - zb. Ardennenoffensive).

Kriegsstärkenachweisung (KStN)

KStN sind Tabellen die die genaue Organisation, Zusammensetzung, Bewaffnung vorgeben. Während des Krieges wurden KStN häufig verändert um den Veränderungen der Ausrüstung und Taktik Rechnung zu tragen.
World War II day by day

Auf obiger Homepage findest du viele KStan für die unterschiedlichsten Heereseinheiten und Zeiträume.


Die "KStan" der anderen 2.Weltkriegsheere sah nicht grundlegend anders aus - in unserem Fall - auch bei diesen waren keine Scheinwerfer in deren KStan zu finden.
(Natürlich immer mit der Ausnahme "Scheinwerferbatterie" diese unterstand aber idR den Luftwaffen und nicht Heereskommandos)

Die stammt von dir und ist m.E. wiederlegt worden. Ich freue mich wenn ich bei solch einer diskussion etwas neues lerne (das meiste hier kannte ich auch nicht, bis ich jetzt darüber recherchiert habe). Du scheinst dich darüber zu ärgern.
Wo wurde ich widerlegt? Deine Beispiele sind SONDERFÄLLE - nicht mehr - nicht weniger.
Bei der absoluten Masse der Kämpfe IM 2.Weltkrieg wurden KEINE Scheinwerfer eingesetzt.
Die Tatsache das du permanent Beispiele aus dem Vietnamkrieg anführst zeigt recht deutlich das dir der grundlegende Kriegsart-Unterschied zwischen 2.Weltkrieg und dem Vietnamkrieg NICHT wirklich bewußt ist.

Darum kann ich mich nur wiederholen:
http://www.geschichtsforum.de/516822-post36.html
 
Mhorgan: Die Beispiele für Vietnam habe ich erst eingebracht, nachdem Panzerreiter auf die Verwendung von Weisslichtscheinwerfern an Flachfeuerwaffen nach 1945 hingewiesen hat, was von dir auch kleingeredet wurde.

Das von dir mehrfach eingebrachte Argument mit der "KStan" ist m.E. nicht aussagekräftig. Der Nachtkampf allgemein war eine Ausnahmesituation (was die ganze Diskussion nach deiner Argumentation hinfällig machen würde). Wenn jedoch eine Nachtoperation geplant war, hat man in der Tat gelegentlich zu Flak- oder Marinescheinwerfern zurückgegriffen. Es mussten jedoch entsprechende Bedingungen vorhanden sein (in d.R. geringere Feuerkraft des Ferteidigers bei Fernwaffen). Was anderes ist nicht behauptet worden.

P.S. Zu Beginn des Krieges waren jedoch Verteidigungsanlagen (z.B. Maginotlinie) mit Scheinwerfern zur Vorfeldbeleuchtung ausgestattet und Diese Teil des regulären Verteidigungskonzeptes.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben