Ich denke, irgendwelche "Parolen" waren da seinerzeit immer im Umlauf, vllt. sogar von der psychologischen Kriegsführung der Westalliierten gelenkt, um unnötige Verluste zu vermeiden und um die deutschen Kriegsgefangenen "ruhigzustellen".
Einerseits war das die deutsche Propaganda in der Apokalypse des Dritten Reiches, andererseits wurde das von den Allierten von Italien bis Hamburg bewusst benutzt, um die Kapitulationen größerer Verbände zu beschleunigen.
Schon von der Verwendbarkeit her ist das ausgeschlossen, wie die forschung der letzten 10, 15 Jahre deutlich zeigt. Die Wehrmacht in der Niederlage teilte sich in relativ wenige Fanatiker, und ein Millionenheer von kriegsmüden, desillusionierten, schlecht ausgebildeten Soldaten in teilweise desolatem Zustand und je nach Herkunft mit Sorge wegen des Ostens, bis hin zu den Russenpaniken. Folge des Auflösungsprozesses DRZW 10/2: Ein Ruhrkessel, in den Ausmaßen und der Besetzung größer als Stalingrad, kostete die Alliierten in der Ausräumung kaum 1500 Opfer. Es gibt hier Hunderte anderer Beispiele.
Zur Benutzung solcher Parolen liegen auch einige Untersuchungen vor, zB:
Kerstin von Lingen: Immunitätsversprechen. Wie SS-Obergruppenführer Karl Wolff der Strafverfolgung entging, Militärgeschichtliche Zeitschrift MGZ 2009, S. 379. Darin heißt es:
"Am 22. Mai 1945 hatte das britische Kabinett über ein weiteres Vordringen der Roten Armee in westalliiertes Interessengebiet in Österreich beraten und hob besonders die von Tito ausgehende Bedrohung im Raum Triest hervor; in dieser Sitzung wurden verschiedene Szenarien der Verteidigung Oberitaliens ab einem möglichen Angriffsdatum vom 1. Juli 1945 durchgespielt. Im Konfliktfall mit Stalin um Triest würden elf Divisionen benötigt, doch der britische Oberbefehlshaber Alexander hatte schon am 11. Mai 1945 darauf hingewiesen, dass eine bruchlose Weiterverwendung seiner Truppen gegen die verbündeten Jugoslawen nicht vermittelbar sei; und auch die Amerikaner betonten, für einen Schlag gegen Tito keine Verbände bereitstellen zu können76. Es besteht umgekehrt jedoch kein Zweifel, dass sich im Konfliktfall mit Stalin um Triest mit Hinweis auf ideologisch übereinstimmende Kriegsziele auch Verbände der rund 800 000 deutschen Soldaten der Heeresgruppe C gegen die ›Bolschewisten‹ in Marsch setzen lassen würden, oder wie es im einem späteren Befehl ganz offen heißt, »in order to assist any possible operations by AFHQ Forces in Austria against Yugoslavs«.
NARA, RG 331, E 24 A, box 2, folder 31, SHAEF (G-3), Outgoing message, 17.5.1945. Die Heeresgruppe Eberle (gemeint ist wohl Heeresgruppe E) habe darum gebeten, mit 150 000 Mann, darunter 45 000 voll bewaffnete Kosaken, in den Bereich der 12. US Armee übernommen zu werden. Sie erhielten den Status »disarmed enemy forces«, blieben jedoch unter Vorbehalt einer weiteren Verwendung in Bereitschaft."
Das sind mE lokale Vorgänge, die mit der (vorangigen) Entwaffnung der Partisanenverbände südlich der Alpen und mit der "Situation Tito" zu tun hatten. Betroffene Verbände, zB 24. SS-Division "Karstjäger", waren nur von geringem Kampfwert.
Zur Shukow-Montgomery-Konfrontation über die britische "Behandlung" im Norden: anders als die Amerikaner hatten die Briten sich in der Schlußphase des Krieges für die Aufnahme ganzer Verbände aus dem Osten geöffnet und diese nicht zurückgeschickt. Shukow war hierüber im Herbst 1945 noch stinkig und randalierte deswegen über die Freisetzung der Kriegsgefangenen in britischem Gewahrsam.
a)Tatsächlich waren bis 12.9.1945 rd. 1,3 Mio. entlassen, bis Oktober 1945 rd. 2 Mio. Die Briten verfügten danach noch über 500. - 750.000 deutsche Gefangene
b) anders als die US-Truppen übernahmen die Briten weitgehend bestehende Strukturen und vermieden damit Erfahrungen wie Rheinwiesenlager und Zusammenbruch der Versorgungsorganisation (die Ic-Bereiche der Stäbe von Heeresgruppe bis zu den Divisionen wurden bewahrt)
c) der lockere Umgang mit den Gefangenen zeigt sich auch in der Einsetzung für Sicherungsmaßnahmen, um Plünderungen und Chaos zu verhindern.
Smith bauscht da nach meinem Eindruck lang bekannte Vorgänge auf.