Osmanisches Reich

@ Ottoman: Gehe ich recht in der Annahme, dass Du als Antwort ohnehin nur ein "Ja" akzeptierst?

Eine "Weltmacht" ist ein Staat, der in großen Teilen der Welt Einfluss ausübt. Die Osmanen waren nicht in Amerika und auf den Weltmeeren aktiv, ihr Einfluss beschränkte sich auf den Nahen Osten, Arabien, den Balkan, Nordafrika, den Schwarzmeerraum und das Mittelmeer. Für eine "Weltmacht" ist das etwas wenig. Aber eine Großmacht waren sie natürlich.
 
@ Ottoman: Gehe ich recht in der Annahme, dass Du als Antwort ohnehin nur ein "Ja" akzeptierst?

Eine "Weltmacht" ist ein Staat, der in großen Teilen der Welt Einfluss ausübt. Die Osmanen waren nicht in Amerika und auf den Weltmeeren aktiv, ihr Einfluss beschränkte sich auf den Nahen Osten, Arabien, den Balkan, Nordafrika, den Schwarzmeerraum und das Mittelmeer. Für eine "Weltmacht" ist das etwas wenig. Aber eine Großmacht waren sie natürlich.


Wird man eine Weltmacht wenn man nur Einfluss in großen Teilen der Welt ausübt?
 
Wikipedia definiert "Weltmacht" so:
"Weltmacht im Unterschied zum umfassenderen Begriff Großmacht bezeichnet einen Staat, der auf weltpolitischer Ebene wesentlichen Einfluss ausübt."
 
Ich würde das osmanische Reich auch eher als Großmacht deren Haupteiflusssphäre sich rund um das Mittelmeer erstreckte, bezeichnen. Die Welt in Übersee beeinflusste es überhaupt nicht.
 
Laut Wikipedia war das Osmanische Reich ein Weltmacht obwohl sie nicht auf Amerika und auf den Weltmeeren nicht aktiv waren.
 
Es kommt in dem Artikel das Wort Weltmachtstellung vor. Das widerspricht aber der Wiki.Erklärung einer Weltmacht. Ich würde es als Großmacht bezeichnen.
 
es war einer der Größten Reiche seiner zeit aber Weltmacht finde ich den namen Weltmacht für dieses Reich doch irgendwie Kritisch
 
Weltmacht, ist natürlich ein dehnbarer Begriff. Zumal die Welt damals etwas kleiner war, als sie es heute ist. Als sich das OR auf dem Zenit seiner Macht befand kann man m.E. durchaus von einer Weltmacht sprechen, die jeden Gegener in die Knie zwang. Ein Reich das sich anschickte die Nachfolge des römischen Reiches anzutreten und lässig mit seinen Gegenern umging. Die Menschen vor 500 Jahren empfanden das OR sicherlich als Weltmacht.

Die beiden grossen Gegenspieler Süleyman I. und Karl V. waren Herrscher zweier Weltmächte, des Hauses Osman und des Hauses Habsburg.
 
In fast allen Büchern (die aus Papier, falls sich noch jemand erinnert ;)) über die osmanen wird von Weltmacht, Weltreich gesprochen, so wie von den Römern, von den Byzantinern unter Justinian, usw. Das letzte der Mittelmeerreiche, welches sich über drei Kontinente erstreckte, welches Bündnisse von Zentralasien bis nach Westeuropa unterhielt, welches Militärhilfen und Expeditionen von Indonesien bis nach Ostafrika sendete.
Natürlich wurde der Begriff Weltreich aus eurozentrischer Sicht geprägt (eben ein großes reich in unserer welt) und im Zuge der neueren globalgeschichte wird dieses immer mehr diskutiert.
 
Ohnehin halt ich den Begriff "Weltmacht" für kritisch, besonders in der früheren Zeit. Selbst beim Römischen Reich halte ich es für kritisch. Meiner Meinung nach kann in einer Welt in der man von großen Teilen der Erde noch nicht einmal weiß das sie existieren von WELTmacht keine Rede sein.
Beim osmanischen Reich kann man von einer Großmacht sprechen, doch meines Erachtens sollte man den Begriff Weltmacht tatsächlich erst ab dem Zeitalter der Aufklärung aufwärts verwenden.
 
Wiki macht auch einen kleinen Unterschied von Weltreich und Weltmacht. Ansonsten ist die Definition wohl recht schwammig und ich teile deine Bedenken. Nichts desto trotz findet man den Begriff Weltreich im Zusammenhang mit dem Osm. Reich recht häufig - ob nun zurecht oder nicht steht auf einem anderem Blatt... :)
 
Ohnehin halt ich den Begriff "Weltmacht" für kritisch, besonders in der früheren Zeit. Selbst beim Römischen Reich halte ich es für kritisch. Meiner Meinung nach kann in einer Welt in der man von großen Teilen der Erde noch nicht einmal weiß das sie existieren von WELTmacht keine Rede sein.
Beim osmanischen Reich kann man von einer Großmacht sprechen, doch meines Erachtens sollte man den Begriff Weltmacht tatsächlich erst ab dem Zeitalter der Aufklärung aufwärts verwenden.

Das sehe ich auch so. Weder beim Imperium Romanum noch beim Osmanischen Reich würde ich von einer "Weltmacht" oder einem "Weltreich" sprechen, sondern von Großmächten. Der Begriff "Weltreich" wäre sicherlich für das britische Kolonialreich angemessen, das ja in der Tat um den ganzen Globus herum territorial präsent war. Auch Spanien könnte man im 16.-18. Jh. noch dazu zählen. Im übrigen ist es sicherlich Ansichtssache, was man mit einem solchen Begriff umschreiben oder ausdrücken will.
 
Ich sehe das differenzierter. Meiner Meinung nach kommt es bei "Weltmacht" und "Weltreich" auch darauf an, was denn überhaupt von der Welt bekannt ist. Zur Zeit des Römischen Reiches waren im Mittelmeerraum und Nahen Osten Amerika und Australien, aber auch weite Teile Afrikas und Asiens noch unbekannt. Da ist klar, dass sich die römische Macht nicht auf den amerikanischen Kontinent erstrecken konnte. Das Römische Reich war die dominierende Macht in Europa, Nordafrika und Teilen des Nahen Ostens, also tatsächlich einem großen Teil der bekannten Welt. (Natürlich ist das jetzt eine sehr eurozentristische Sichtweise.) Hingegen kannte man ab dem 16. Jhdt. auch Amerika, den vollen Umfang Afrikas und weitere Teile Asiens, da war der Einflussbereich des Osmanischen Reiches doch vergleichsweise beschränkt.
 
Ich sehe das differenzierter. Meiner Meinung nach kommt es bei "Weltmacht" und "Weltreich" auch darauf an, was denn überhaupt von der Welt bekannt ist. .

Deshalb kann man bei Rom oder auch dem Osmanischen Reich aus heutiger Sicht nicht von einem "Weltreich" sprechen. Wie das die Zeitgenossen empfunden haben, steht auf einem anderen Blatt.
 
... Das Römische Reich war die dominierende Macht in Europa, Nordafrika und Teilen des Nahen Ostens, also tatsächlich einem großen Teil der bekannten Welt. (Natürlich ist das jetzt eine sehr eurozentristische Sichtweise.) ...
Hmm, waren nicht durchaus die Gebiete weiter östlich auch bekannt? (Schon seit den alten Griechen) Mehr oder minder?
Also Zentralasien, Persien, alleine Indien ist wohl schon alleine so groß wie das röm. Reich, auch China war dem röm. Reich schon bekannt. Damit meine ich nun nicht genaue Quadratkilometer-Angaben, wie groß China war, aber sie wussten sicherlich, dass es noch viel, viel Land jenseits der Grenzen ihres Reiches gab, also dort nicht die "weißen Flecken" der Landkarten existieren, wie vielleicht von Australien, Amerika oder Teilen Afrikas große "weiße Flecken" existierten.

Was ich sagen möchte: Die "bekannte Welt", jenachdem wie man "bekannte" definiert, war doch erheblich größer als nur wenige Kilometer hinter der Grenze des Röm. Reiches. Insofern könnte man vom Röm. Reich als Beherrscherin der "halben bekannten Welt" sprechen. :) Halbweltreich... Oder Viertelweltreich... :D
 
Hmm, waren nicht durchaus die Gebiete weiter östlich auch bekannt? (Schon seit den alten Griechen) Mehr oder minder?
Also Zentralasien, Persien, alleine Indien ist wohl schon alleine so groß wie das röm. Reich, auch China war dem röm. Reich schon bekannt. Damit meine ich nun nicht genaue Quadratkilometer-Angaben, wie groß China war, aber sie wussten sicherlich, dass es noch viel, viel Land jenseits der Grenzen ihres Reiches gab,
Die Ausdehnung Asiens wurde in der Antike grob unterschätzt. Ich erinnere daran, dass Alexander der Große meinte, kurz vor dem Abschluss der Eroberung Indiens zu stehen, obwohl er in Wahrheit gerade mal den Nordwesten angekratzt hatte. Aufgrund der Feldzüge nachfolgender Herrscher, u. a. Seleukos und im 2. Jhdt. v. Chr. Menander vom Baktrischen Reich, wuchs zwar das Wissen über die Ausdehnung Indiens, aber eine richtige Vorstellung von der Größe des indischen Subkontinents hatte man auch zur Zeitenwende noch nicht. Vom Land der Serer (=China) wusste man im Prinzip überhaupt nur, dass es irgendwo im Osten lag. Bei Zentralasien dachte man, dass es im Norden vom Okeanos begrenzt würde, von Sibirien hatte man keine Ahnung. Claudius Ptolemaus begann dann im 2. Jhdt. n. Chr. zwar schon die Ausdehnung Asiens und Afrikas zu erahnen, aber Allgemeingut wurden seine geographischen Erkenntnisse noch lange nicht. Noch Prokopios (6. Jhdt.) hatte eher traditionelle Ansichten.
 
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